Mal ne Lanze für die Hausmarken...

[bassET_neu_26317]

Heute habe ich eine Vertretungsstunde für den Basslehrer unserer Musikschule gemacht und hatte dabei die Gelegenheit, die Einsteiger-Bässe der beiden grossen Musikhäuser ("grosses T" und die Junx in der Domstadt) einmal etwas näher kennenzulernen, hier ein Schnell-Resümee:

1) Köln: J&D Jazzbass (komplettpaket mit Amp):
Verarbeitung auf den 1. Blick : gut /2++
Saitenlage: exellent, besser als bei manchen viel teureren Instrumenten - niedrig ohne Schnarren
Halsbreite: irgendwo ein Mittelding zwischen "original" Jazz-Bass und dem Precie - meiner Meinung nach sehr angenehm für "Anfenger"
Hals: Matt lackiert mit "mattem" Feeling - sehr angenehm zu spielen
Halsform/Dicke: Mittelding s.o ( der Baseball-Schläger-Hals des Precies ist meiner Meinung nach für Kiddies auch nicht wirklich empfehlenswert)

Sound: drahtig, präsent - definitiv kein JB Sound; aber durchaus brauchbar für Anfänger, die noch Klangvorstellungen entwickeln (müssen)
Die angenehm niedrige Saitenlage ist ideal für Anfänger, die noch nicht so viel Kraft in den Händen/Fingern haben

2) HB Shortscale - Precie like (Schüler, klein; ca 11J)
auch hier war die Verarbeitung nicht übel,
der flachere (verglichen mit dem Original) Hals war wie beim anderen Beispiel klar (matt) lackert und nicht "rutschig" - angenehm zu fühlen und zu spielen; auch hier ein Mittelding zw. JB und P-Bass
Saitenlage: wie beim Bass aus Köln; angenehm niedrig,
Sound: na, ja Bass halt - nicht die Offenbarung, aber ein durchaus nutzbares Einsteiger-Instrument für Anfänger, die noch nicht wissen, ob sie "dabei bleiben"

Beide Bässe sind sehr angenehm zu spielen; und mM nach empfehlenswerte Instrumente für Anfänger; wenn sich nach einiger Zeit (1 - 1,5Jahren )das Klang-Empfinden und die Spiel-Technik entwickelt hat, kann der Schritt zu einem besser klingenden Instrument erfolgen; der Bass kann dann immer noch dem nächsten Anfänger eine Weile dienen...
Wenn der Schüler/die Schülerin Lust oder Interesse verlieren sollte ist auch der finanzielle Verlust überschaubar...

Da die Bespielbarkeit gerade für Anfänger besonders wichtig ist - wichtiger als Sound-Finessen, die einem fortgeschrittenen Spieler sofort auffallen - kann ich beide Instrumente ohne Einschränkungen für Neulinge nur empfehlen.

Mein persönliches Fazit:
beide Bässe werden wohl als OEM Instrumente vom gleichen Hersteller gefertigt, die Ähnlichkeut in der Verarbeitung war verblüffend.
Beide Bässe sind "bassig" genug um einem Anfänger ein "Bass-Gefühl" zu vermitteln.
Auf Grund der angenehmen Saitenlage ist das Üben auf diesen Instrumenten keine Qual! Sollte der Schüler/die Schülerin das Interesse am "bassen" verlieren, liegt es bestimmt nicht an diesen beiden Instrumenten.
Ich finde das Preis/Leistungsverhältnis gerade für unentschiedene Newcomer optimal.

 

[Metalfist]

meine diesbezügliche erfahrung ist ähnlich.

ich besitze seit jahren einen fretless JB-kopie (das modell hiess masterbass und kostete neu 180 euro) von collins (hausmarke von musik-produktiv).
der bass verrichtet seither brav seinen dienst.

lustig war auch, dass ihn mehrere erfahrene musiker klanglich für ein original hielten.

obwohl ich auch zehnmal so teure bässe besitze, spiele ich den jazzbass nach wie vor sehr gerne.

 

[wasabi 2.0]

ich hatte mal einen J&D Preci. Den habe ich bei ebay für 100€ mit Koffer und Aschenbechern gekauft. Leider hatte er ein Problem mit dem Spannstab, aber klanglich war das Teil sensationell. Viel besser ist mein Japan Preci nicht. Ist schon unglaublich in welcher Qualität heute günstige gebaut werden können

 

[Jost Halenta]

Einer meiner Schüler hat eine ALDI Strat Kopie. Durchschnittsound, angenehm durchschnittlicher Hals, aber jetzt kommt`s. Die niedrigste Saitenlage, die überhaupt denkbar ist. Ich liebe niedrige Saitenlagen und lediglich meine PRS hat eine ähnliche Saitenlage, aber sie schnarrt schon ein bißchen in ein paar Bünden.
Ich hatte schon diverse sehr teure Gitarren und Bässe in der Hand, bei denen eine niedrige Saitenlage nicht einzustellen war.
Billiginstrumente = Schrott, das gilt schon lange nicht mehr.

 

[operator404]

gibts da einen link zu dem tschechischen Store?

 

[operator404]

oh danke ...
und punkto tscheisch ist weniger problem da es in meiner firma einige gibt welche dieser sprache mächtig sind

 

[Metalfist]

die bachs schauen gar nciht mal so schlecht aus...

 

[5Bässer]

Wenn Ihr Fragen zu Bach hab, kann ich vielleicht helfen. Ich hab bisher ca. rund 50 Instrumente von denen in den Händen gehabt (Gitarren und Bässe), kenne die Stärken und Schwächen ganz gut. Ich spiele die seit Jahren selber.
Ausserdem importiere ich immer wieder von denen welche und verkaufe die weiter (hab ein Musikgewerbe). Preise sind ähnlich wie auf der Web-Site. Das Problem ist weniger die Qualität als die Lieferfähigkeit der Teile. Vielfach sind die interessanten Bässe nur ab und zu zu bekommen. Die bauen keine gigantischen Stückzahlen, da da noch einiges an Handarbeit dabei ist. Derzeit habe ich daher nur noch 2 Relic-Jazz-Bässe (3 TS und black) und 2 Relic Strats (3 TS) und einen JB a la Marcus Miller V auf Lager, der recht nah an das Original rankommt und mit seinem Maple-Neck und aktiv/passiv-Schaltung tatsächlich auch nach Miller klingt.

 

[förb]

Die Bach-Teile reizen mich schon so lange! Nur hab ich noch keinen JB mit Blockinlays auf Palisander und Mahagoni-Korpus ohne Pickguard gesehen....wäre meine Traumzusammenstellung als 4-Saiter! Notfalls ließe ich mich auch auf ein Ahorn-Griffbrett mit schwarzen Inlays runterhandeln....wenn jemand so einen sieht - PN an mich []

Gruß
Tröte

PS: Ich hab einen Harley Benton Hot Rod für 111,- von Thomann! Schon vor dem Umbau mit neuer Bridge und neuen PUs war das Teil für den Preis echt super! Kann ich jedem nur empfehlen der nen günstigen PJ zum daddeln sucht!

 

[Ramsay Bolton]

Gar nicht gewusst das die auch Frettless Instrumente haben
http://cgi.ebay.de/BaCH-Frettless-B...cmdZViewItemQQptZGitarren?hash=item3efe18ec31

 

[Ramsay Bolton]

Nur dort ist er ausverkauft

 

[Tequilla]

Um mal kurz vom Bach-Thema weg zu kommen...

Ich hab mit einem Harley Benton JB angefangen und muss sagen, dass das Ding (vor allem für mich damals als blutigen Bassanfänger mit nur sehr sehr geringer Ahnung von der Materie) perfekt war. Hab meinen mittlerweile ein bisschen modifiziert und spiel ihn auch jetzt noch fast so häufig wie meinen Hauptbass. Bin nach wie vor mit der Bespielbarkeit unheimlich zufrieden. Würd ihn auch sofort jedem Anfänger empfehlen...

 

[mainzel99]

Zitat:Original erstellt von: Tequilla

Um mal kurz vom Bach-Thema weg zu kommen...

Ich hab mit einem Harley Benton JB angefangen ... ...Würd ihn auch sofort jedem Anfänger empfehlen...

Ohoh - du hast "Jehova" gesagt... *ich hol schomal das Popcorn []*


ach ja - Zustimmung!

 

[ehemaligerUser]

Wer sagt das Hausmarken generell Schrott sind hat auch einfach keine Ahnung.

Das man kein High End bekommt weiß ja schließlich jeder der sowas kauft aber ein brauchbares Instrument bekommt man meistens. Und wenn man mal ins Klo greift sind die Musikhäuser da meist recht einsichtig und tauschen ohne großes hin und her um.

Gruß

 

[5Bässer]

Zitat:Original erstellt von: förb

Die Bach-Teile reizen mich schon so lange! Nur hab ich noch keinen JB mit Blockinlays auf Palisander und Mahagoni-Korpus ohne Pickguard gesehen....wäre meine Traumzusammenstellung als 4-Saiter! Notfalls ließe ich mich auch auf ein Ahorn-Griffbrett mit schwarzen Inlays runterhandeln....wenn jemand so einen sieht - PN an mich []

Gruß
Tröte

Mahagonie Korpus gibt es in dieser Komposition nicht. Die sind aber auch sauschwer, die früher lieferbaren Mahagonies von Bach wogen 5,5 kg!
Kann Dir aber evtl. mit sehr interessanten Alternativen (Esche-Bodies) helfen, auch als Relic, die sind leichter, aber nicht wirklich leicht.
Hab Dir ne PN geschickt.