Für viele ists auch weit mehr als ein Hobby, sondern auch Werkzeug zum Geldverdienen. Irgendwann relativiert sich dann auch der Preis.
Jap, genauso sieht es aus. Jeder der Selbstständig in einem Beruf ist muss investieren um sein Gewerbe ausführen zu können. Ich bin aktuell so bei ungefähr 35.000 Euro für Equipment (so etwas wie Auto nicht mitgezählt wobei das eigentlich auch dazugehört), das ist im Verhältnis zu anderen Investitionen für ein Gewerbe durchaus nichts besonderes, vorallem weil die meisten Sachen keinen Verschleiß haben sondern eher nur besser werden im Laufe der Jahre bzw. sogar Jahrzente, denn man plant ja mit solchen Instrumenten längere Zeiträume. Das immerwieder mal Kabel, Stimmgeräte und sowas kaputt gehen ist klar, das gehört dazu, vom Saitenverbrauch ganz zu schweigen... In diesen Dimensionen als Hobbymusiker zu denken ist natürlich was anderes, da stellt man sich realistische Fragen ob sowas sein muss (und es gibt auch andere sehr teure Hobbys, zB Segeln im eigenen Boot, Golf, Autos tunen, Uhren sammeln, etc...). Aber auch als Profi müssen Investitionen nicht in diesem Bereich stattfinden. Habe einen Kollegen der seit 2 Jahrzehnten nichts anderes als seiner Stingray 5er spielt und einen alten GK mit ner 4x10er. Der ist maximal bei 5000 Euro und kommt auch zurecht, letztens Endes ist dies also auch möglich. Jeder kann selbst entscheiden was gewisse Dinge wert sind und was nicht.
Einen kurzen Absatz noch zum Thema "Einzelanfertigung":
Ich sehe es genauso das ab einem bestimmten Preis einfach alles stimmen muss an einem Instrument. Nehme 4000 und aufwärts in die Hand, dann muss am Instrument für mich alles perfekt sein, objektiv muss ebenso der Anspruch erfüllt sein, das kann ich für so viel Geld erwarten. Trotzdem tue ich mich schwer damit so viel Geld in einen Neubau zu investieren denn für mich ist es elemtar wichtig, ein Instrument in der Hand gehabt zu haben. Ich habe die letzten Jahre viel mit einem rennomierten deutschen Bassbauer getestet und getüffelt, immer wenn er was neues hatte rief er mich an zum Probespielen seiner Instrumente. Es waren teilweise sehr gute Bässe dabei aber es gab auch immer kleine Dinger die mir persönlich nicht gefallen haben, zB bestimmte Mechaniken oder Feinheiten im Klang und den PUs, gewisse Handlingfragen, usw... Er wusste das ich auf der Suche nach einem 5-Saiter war und meinte dann andauernd zu mir: "Ja das ist doch kein Problem, wir können das bei deinem Bass dann so und so machen, wie du es willst." Aber was wenn er das alles macht und es trotzdem nicht optimal wird. Den Bass muss ich nehmen, das Geld ist weg und ich bekomme ihn nie wieder für den gleichen Preis los sondern maximal 2 Drittel. Das Risiko wollte ich bisher noch nie eingehen und werde ich auch nicht, es sei denn ich habe mal so viel Geld das mich 5 Scheine nicht so wirklich weiter stören und ich mir solche Experimente erlauben kann. Klar kann ich mit einem Bassbauer so viel tüfeln und machen wie ich will und am Ende wird man mit Sicherheit einen Bass bekommen der auf einen sehr gut bis optimal abgestimmt ist. Das ist dann aber auch nicht alles, ein Instrument braucht das gewisse etwas, ich muss mich darin verlieben und dies ist für mich neben den ganzen objektiven Kriterieren die erfüllt werden müssen ein ebenso wichtiger Punkt. Ich weis nach 10 Sekunden ob ein Bass zu mir passt, entweder kribbelt es beim Anfassen sofort in den Fingern oder nicht. Fehlt das wird der Bass, so gut er auch ist, nie viel gespielt werden weil der Griff zu Hause immer zum Wohlfühlinstrument gehen wird, egal wie gut oder schlecht das objektiv ist. Deswegen gebe ich lieber viel Geld für ein Instrument aus was mir dieses Gefühl gebracht hat als für einen Neubau bei dem ich mir nie ganz sicher sein kann, das es so wird wie ich es mir wünsche. Und man kann auch solche Instrumente finden wenn man nur lange genug sucht, meinen Lakland habe ich auch 3 Jahre lang gesucht und locker über 50 Bässe angetestet. Da waren viele richtig tolle Dinger dabei, auch viele Laklands, aber dieser eine hat es mir dann angetan. Beim Fodera genauso, etliche Edel-Bässe sind durch die Hände gegangen aber der eine war es, der hat auch die anderen noch "hochwertigeren" Foderas für den doppelten Preis geschlagen. Deswegen habe ich ihn gekauft und es war mir egal wie viel er am Ende gekostet hat. Das ist dann sowas wie Liebe... *schmacht*...
Ein Glück ist meine selber Musikerin, die versteht mich auch wenn sie trotzdem den Kopf schüttelt wenn ich sie wieder mit meinen Bässen zuschwärme!
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Gruß in die Runde
Hen
