Leichtere Mechaniken - Klangverlust

[Altair]

Guten Morgen,

hat jemand mal bemerkt, dass mit dem Einbau signifikant leichterer Mechaniken (ca 40% leichter) auch Klangverluste bzw. Klangveränderungen verbunden waren?
Das Thema Kopflastigkeit spielt hier keine Rolle.

Herzliche Grüße, Peter

 

[Metalfist]

Klangveränderung wird es da schon geben, stelle ich mir vor.
Ob positiv oder negativ, das liegt aber wahrscheinlich im Ohr des Betrachters.

 

[mulhofa]

Moin Peter,

ich habe bei drei Bässen die Standard Mechaniken (Fender MiM und Schaller) gegen Gotoh GB640 Res-o-Lite getauscht. Konnte dabei keinen "Verlust" im Klang, oder auch keine Klang-Änderung wahrnehmen.

Die GB640 liegen vom Gewicht bei ca. 67g / Stück und die großen Schaller bei ca. 100g.

Gruß, Marius

 

[Alex84]

Hallo Peter, ich habe bei meinem US-Spector nach Umbau auf Res-O-Lites von Gotoh keine Klangveränderung feststellen können. Vielleicht spielt hier aber der Sattel aus Messing eine Rolle.
-Alex

 

[zip]

Hallo,
hatte mal leichtere Mechaniken auf 2 Bässen, einem 75erJazz Bass und einem Squier Precision V, probiert, einmal Hipshot Ultalites ("liscenced") und auch die Gotoh 640. Auf beiden Bässen und mit beiden Mechaniken kam ich zum (subjektiven) Schluss, dass der Sound gegenüber den (schwereren) original Mechaniken schlechter war, weniger körperlich, weniger massiv, dünner, blecherner, weniger voll, so die Richtung..
Das war mit Flats und ich strebe auch nach einem vollen, runden Sound, nicht so nach einem "modernen".. kein Slap etc.
Kann also evtl. auch vom Instrument, Saitenwahl,Soundvorlieben abhängen..
Grüsse

 

[fiss-a-wiss]

Umgekehrt meine ich zu beobachten, dass der Sound nach dem Montieren eines (schweren) Hipshot Xtenders etwas in Richtung „massiver“ geht.
Das kann aber auch täuschen, denn das Instrument fühlt sich dann dementsprechend auch etwas „träger“ an.

 

[Talisker]

Wollen wir das unter 'Psychoakustik' subsummieren?

 

[beate]

Nein, keine Psychoakustik. Das ist tatsächlich so - leichtere Mechaniken verändern die Resonanz des Halses. Der Klang wird heller und weniger druckvoll, zumindest wenn das System danach leichter zu Schwingungen angeregt werden kann. Im Extremfall kann das dazu führen, dass der Bass zu Rückkopplungen neigt - ich hatte das bei einem Instrument tatsächlich mal so erlebt und habe schleunigst wieder die schwereren Mechaniken montiert.
Umgekehrt wird der Klang dunkler und wuchtiger bzw. massiver (härtere "Attack").
Der Effekt ist ausgeprägter, wenn der Hals eher weich ist. Mit anderen Worten: dünne "Flitzehälse" reagieren tendentiell stärker als dicke steife "Prügel".

Man kann das ausnutzen, um den Klang des Instruments etwas zu tunen. Deshalb habe ich an die Kopfplatten einiger meiner Bässe Zusatzmassen angebracht (Kotflügelscheiben).

Deadspots und Brightspots werden natürlich ebenfalls ein wenig beeinflusst - auch da handelt es sich ja um Resonanzen des Hals-Saiten-Trussrod-Systems.

 

[xroads]

Deadspots und Brightspots werden natürlich ebenfalls ein wenig beeinflusst

R. Sadowsky sagte, dass seine Bässe eine dickere Kopfplatte haben als das Original, da so der sound übers Griffbret hinweg ausgewogener wird (also weniger dead/brightspots).

 

[bassfritsch]

Eyb sagt das auch...

 

[Testbass]

Ich hab mal beim Jazz Bass die Blechbrücke gegen eine schwere Schaller 3 D Brücke getauscht und bilde mir auch ein, eine Veränderung des Sounds wahrgenommen zu haben.

 

[franzmann]

Ich hab mal beim Jazz Bass die Blechbrücke gegen eine schwere Schaller 3 D Brücke getauscht und bilde mir auch ein, eine Veränderung des Sounds wahrgenommen zu haben.

Man liest immer wieder von Leuten, die aus dem Grund diese "Upgrade" rückgängig gemacht haben...

 

[Testbass]

War ein Squier, daher nicht ganz so schlimm. Aber der Sound war besser geworden.

 

[beate]

Man liest immer weider von Leuten, die aus dem Grund diese "Upgrade" rückgängig gemacht haben...

Aber es scheint auch Leute zu geben, die es genau aus diesem Grund mögen; die Hi-Mass-Brücken für die Fender-Bässe kamen ja nicht einfach nur so auf den Markt.

 

[franzmann]

War ein Squier, daher nicht ganz so schlimm. Aber der Sound war besser geworden.

Aber es scheint auch Leute zu geben, die es genau aus diesem Grund mögen; die Hi-Mass-Brücken für die Fender-Bässe kamen ja nicht einfach nur so auf den Markt.

Über Geschmack...

 

[jam_bass]

Das ist tatsächlich so - leichtere Mechaniken verändern die Resonanz des Halses.

Klar, wenn eine Kopfplatte mitschwingt, dann wird diese Schwingung durch eine höhere Massenträgheit der Kopfplatte gedämpft, bzw. durch Erleichterung entdämpft.
Aber eben nur WENN. Ebenso beim Hals. Ein statisch sehr gesunder Hals muss nicht durch zusätzliche Massen gedämpft werden, ein eher labberiger kann davon profitieren. Ich würde ja vermuten, dass an den Kontrabässen die Köpfe bewusst so schwer geschnitzt werden, weil die Hälse das brauchen.

Insofern kann das Hörerlebnis nach Wechsel auf leichte Mechaniken so oder so ausfallen. Bei stabilen Hälsen und Hals-Kopf-Übergängen mag es keinen Klangunterschied zu konstatieren geben. Ein Headlessbass beispielsweise ist ja auch recht fett im Klang.

 

[beate]

Aber eben nur WENN.

Ein WENN gibt es nicht. Nur ein mehr oder weniger. Der Hals schwingt IMMER mit. Wie die Versuche mit ultrasteifen Hälsen zeigen, scheint es sogar ein zu steif zu geben.

 

[beate]

Über Geschmack...

Eben.

 

[goldbass]

Wie die Versuche mit ultrasteifen Hälsen zeigen, scheint es sogar ein zu steif zu geben.

Wie äußert sich das dann? Zu steriler Klang?

 

[beate]

das wissen die alten Hasen hier, die solche Bässe in den Händen hatten, sicherlich besser als ich. Aber genau das las ich.