Krämpfe in derr Griffhand

[Rickenhacker]

So, nun mal ein ganz besonderes Thema.....es kennen vielleicht die Bassisten. die lange auf der Bühne stehen müssen? Ich bekomme regelmäßig böse Muskelkrämpfe in meiner linken Griffhand, die mir ein entspanntes Weiterspielen fast unmöglich macht. Zuhause tritt das nicht auf....die Beastung des Auftritts....vorheriges Transportieren, Aufbauen und das oft auch kraftvollere Greifen führen wohl zu dieser Erscheinung, die der Wohnzimmerbassist nicht kennen dürfte? Ich spiele seit 37 Jahren, und es ist wohl auch altersbedingt schlimmer gewordenl, früher kannte ich das nicht. Wer kennt da bewährte Hausmittelchen.....reicht die tägliche Magnesiumtablette?

 

[Matbas]

Zum Glueck hatte ich das noch nie, obwohl ich auch schon ein paar Mal beim Aufbau kraeftig mit angepackt habe. Ich wuerde dir empfehlen, die Greifhand vorm Auftritt noch mal vorsichtig zu dehnen. In die andere Richtung, also nicht wie beim Greifen, sondern die Hand so nach hinten dehnen, vieleicht auch die Finger. Aber schoen vorsichtig.
Mir hat bei bei Kraempfen saemtlicher Art geholfen, also auch beim schwimmen und so. Viel Glueck!

 

[rikki]

Also, entweder hängt dieses Sympton mit der Halswirbelsäule und/oder dem Nacken/Schulterbereich zusammen > Lockerungsübungen resp. Physiotherapeut.
Oder du mußt den Fingern - wie schon zuvor beschrieben - mal eine Gegenbewegung gönnen: Arm lang machen, die Fingerspitzen mit der anderen Hand fassen und langsam nach oben biegen, bis du einen Zug im Unterarm verspürst. Dann einige Sekunden halten und langsam wieder lockern.
Oder: mach es wie die Flamencogitarristen: übe Rasquedos (= Gegenbewegung zum Zupfen an der Saite). Dies ist übrigens der Grund, warum die alle so schnell Picado spielen können: die trainieren auch das "Schnalzen" der Finger

 

[dread]

Kenn ich auch, diese "höhere Gewalt": Ich hatte beim letzten Gig einen "schnellenden Finger", d.h. der rechte Zeigefinger zog sich unwillkürlich Richtung Handfläche und mußte mit sanfter Gewalt wieder gerade gebogen werden. Grund: Überbelastung. Auslöser war der Refrain von Dance with somebody von Mando Diao mit seiner 16th-32th-Folge. Mußte dann vorübergehend tappen, um den Groove nicht abbrechen zu lassen.
Wahrscheinlich muß man zwischenzeitlich mal den einen oder anderen Lauf sausen lassen und lieber mal ein paar Takte Viertel und halbe Noten spielen, um die Finger und Hände ausruhen zu lassen.
Vorheriges Stretching ist sicher auch gut!

 

[chefschlepper]

krämpfe enstehen immer bei überbelastung der muskeln: diese muskeln ziehen sich dann komplett zusammen.
bei ungewohnten bewegungen ist man oft geneigt, mehr kraft zu gebrauchen, als eigentlich notwendig ist. das sehe ich bei allen anfängern.

normalerweise sollte beim basspielen nicht allzu viel kraft gebraucht werden. ich glaube ich könnte mit dem gleichen aufwand, mit dem ich eine saite greife, auch das ein oder andere insekt festhalten, ohne es zu töten.

wenn du schon so lange spielst, würde ich darauf tippen, das zu einer eventuell vorhandenen körperlichen neigung zu unkontrollierten muskelkontraktionen deinerseits noch eine fehlhaltung hinzukommt. lass mal deine haltung checken. (linkes handgelenk gerade?)

klar gibt es bassläufe, nach denen man sich erholen muss, um keine krämpfe zu kriegen. da kann man entweder den fingersatz umstellen, oder "pfuschen" oder kreativ sein und sich an der stelle was neues ausdenken.
aber normalerweise sollte auch ein gig der über 4 stunden geht bei natürlicher haltung ohne schmerzen durchzuziehen sein.

 

[Rickenhacker]

Hallo, liebe Basskollegen.......jau, vielen Dank für die reichlichen Anregungen.....und das das Problem bekannt ist......ich komme mir schon etwas bescheuert vor, dachte, ich wäre so ein ganz seltenes Exemplar. Hätte noch gefehlt, wenn man mir zur Aufgabe meiner Bassaktivitäten geraten hätte. Schluchzt......nein, soweit darfs nicht kommen!!.....also, nochmals....dankedanke.....und hört mal in den Soundfile......sowas muß ich locker nach 2 Stunden Konzert runterrasseln....das Publikum freut sich drauf und wenn ich dann ansage: Tut mir leid, geht heut nicht......dann verkrampft sich auch dauerhaft die zarte Bassistenseele!!!

 

[W.A.S.P.chen]

Laß Dich mal von 'nem Fachmenschen begutachten, meiner Erfahrung nach (Lendenwirbel) lieber von 'nem Osteopathen oder Chiropraktoren oder so. Die sind eher individueller und eher auf Fühlen und Schauen ausgelegt als Orthopäden, die haben meiner Erfahrung nach 3 Schemata im Kopp und dann gibt`s Diclofenac oder 'ne OP.
Da kannste Dich mal analysieren und beraten lassen. Es gibt schon Übungen, wie man sich die Flossen selber wieder richten kann, die besser sind, als bloß irgendwie zu dehnen, nur kann man das nicht in den 20 Sekunden zwischen den Songs machen.
Wärmst Du Dich auf? Die 2 Stunden Gig vorm Krampf sind kein Aufwärmen.

Ich hab die Tendenz zu Adrenalin-Krämfen, so nenn ich das mal. Egal, wie lang und hart ich bei der Probe oder zuhause spiele, da passiert nix. Aber auf der Bühne, wo Action ist und man sich nicht immer gut hört, konnte es früher sein, daß mir beim 3. Song die Hand hart wurde. Jetzt wärme ich mich vor jedem Gig auf und hab mir auch angewöhnt, nicht mehr so hart zu spielen. Das geht u.a., weil ich 80 % meines Krams völlig autonom spielen kann, ich muß mich nicht hören und auch nicht auf's Griffbrett schauen, von daher bin ich nicht versucht, miesen Bühnensound durch "lauteres" Anschlagen zu kompensieren.

 

[pernod]

Was hier noch nicht angesprochen wurde, ist dein trinkverhalten. Ich meine nicht das alkoholische, denn wenn man zu wenig trinkt, zeigt es sich oft darin, dass ein Muslkelktrampf auftritt, der dann immer im schwächsten Glied der Kette sich zeigt.
Bei einem Auftritt von 4 Stunden, oder länger, der dann auch noch schweistreibend ist, solltest du min. 0,7 Liter pro Stunde trinken. Natürlich Gute Sachen, Apfelsaft Schorle, Mineralwasser, oder Radler ( mehr Sprudel als Bier[])

Viel Erfolg