Kontrabass im warmen Keller ...

Ich habe diese Woche das Vergnügen gehabt einen massiven Kontrabass anzuspielen. Alter und Herkunft unbekannt, hat aber mindestens 80 Jahre auf dem Buckel und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. In den letzten 60 Jahren wurde er von einem Bekannten in verschiedenen Jazz-Combos eingesetzt. Er hat den einen oder anderen Riss in den Zargen, die professionell von einem Geigenbauer verarztet zwar noch sichtbar, allerdings klanglich keine Beeinträchtigung darstellen. Das Instrument steht jetzt in einem klimatisch einwandfreien Musikzimmer, neben einem Flügel von 1880, einer Hammond-Orgel nebst Lesley und vielen anderen Juwelen. In einen Keller würde ich das Stück allerdings nicht verbannen, wäre mir doch zu schade. Der Besitzer meinte nur lakonisch, dass der Bass in seinem Leben schon ganz anderes auszuhalten hatte. So sei er früher auch im strömenden Regen mit dem Motorroller zu Gigs gereist, schließlich musste er Geld verdienen. Alleine Segeltuchtasche lässt einige Kapriolen vermuten, die einige Flicken zieren und aus den 50zigern stammt. Besondere Behandlung habe das gute Stück jedenfalls nicht erfahren, es wäre halt ein Arbeitsgerät gewesen. Und Narben gehörten halt dazu, so der Senior. Und dann schnappte er sich das Ding, swingte los und es klang einfach großartig.
Er fragte mich, ob ich Interesse an dem "hässlichen Entlein" hätte. Schließlich wäre er inzwischen Mitte 80 und möchte bei Zeiten ein gutes Zuhause für seinen "Kumpel" finden. Bei meinem Einwand, dass ich Null-Komma-Null Ahnung von Kontra-Bässen hätte, winkte er nur ab. Er habe das Gefühl, dass sich sein Freund bei mir wohlfühlen würde. Und Geld wolle er auch nicht sehen. Okay, meine Frau spielt seit über vierzig Jahren mit ihm in einem Salon-Orchester. Also werde ich in meinem Musikzimmer wohl eine Ecke freiräumen "müssen".
Ergo, wie @LaFaro schon schrieb, massive Kontrabässe können ein nahezu biblisches Alter erreichen und gut klingen, auch bei nicht immer optimalem Transport und Aufbewahrung. Solide Bauweise vorausgesetzt, würde ich mal vermuten ...

jass-bass
 
nick60 schrieb:
Er fragte mich, ob ich Interesse an dem "hässlichen Entlein" hätte.
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Du Glückspilz ;-)
nick60 schrieb:
Besondere Behandlung habe das gute Stück jedenfalls nicht erfahren, es wäre halt ein Arbeitsgerät gewesen. Und Narben gehörten halt dazu, so der Senior. Und dann schnappte er sich das Ding, swingte los und es klang einfach großartig.
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Also, sich das Ding schnappen und damit spielen. Lass ihn bloß nicht zu einem Deko-Objekt verkommen.
:bier:
 
LaFaro schrieb:
Passend zur Jahreszeit eine Reanimation einer der neverending stories...;-)
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Danke LaFaro :prost:
Auf Deinen Betrag hin habe ich mir das Mengshen Luftfeutigkeitsmessgerät bestellt.
Es macht ein soliden Eindruck. Die Luftfeute ist damit höher als gedacht bei mir im Raum.
Da kann ich meine alten groben Schätzeisen von Feutigkeitsmessern getrost entsorgen...
 

Vor allzu großem Vertrauen in die Teile kann ich nur warnen. Ich habe zwei elektronische Geräte und ein Haarhygrometer, jedes zeigt was anderes an. Das Haarhygrometer ist bei geringer Luftfeuchte zu optimistisch, aber es ist sehr schwer, einzuschätzen, welcher Wert jetzt wirklich stimmt. Dem TFA traue ich noch am ehesten über den Weg. Einen Mittelwert zu bilden gibt aber einen ganz guten Blick auf die Lage.
 
Lyons schrieb:
Vor allzu großem Vertrauen in die Teile kann ich nur warnen. Ich habe zwei elektronische Geräte und ein Haarhygrometer, jedes zeigt was anderes an. Das Haarhygrometer ist bei geringer Luftfeuchte zu optimistisch, aber es ist sehr schwer, einzuschätzen, welcher Wert jetzt wirklich stimmt. Dem TFA traue ich noch am ehesten über den Weg. Einen Mittelwert zu bilden gibt aber einen ganz guten Blick auf die Lage.
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Das genaueste ist sowieso ein Taupunktspiegelhygrometer.. allerdings muss man da etwas Geld und vor allem bei niedrigen relativen Luftfeuchten auch "etwas" Zeit mitbringen...ansonsten.... analoge Hygrometer haben auch ihre Nachteile... z.B. das Austrocknen der Haare oder Fasern...man muss sie ab und zu kalibrieren...(vor allem bei Naturhaaren und Naturfasern...):-P ich würde alle Hygrometer-Angaben sowieso nur als Richtwerte betrachten, da neben der Genauigkeit des Messgerätes ja auch die Luftfeuchte nur an einem Punkt gemessen wird...
fox32 schrieb:
Bei den analogen sollte man das hier beachten :idee: oder das hier :idee:
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ups.. zu spät gesehen...:-P ;-)
 
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