Können einem 444 Hz auf die Stimmung schlagen?

Nein, das ist gar nicht theoretisch.
Und nein, kannst du nicht.

Wenn du die Saiten runter stimmst, dann haben sie weniger Zug und der Hals entspannt sich, die Krümmung ändert sich und du musst alles nachstellen.
Das würde nur gehen, wenn du Saiten für ein A-Tuning hättest, die die gleiche Dicke und Zugkraft hätten.

Grüße,
K

PS: Aber die Oktavreinheit ist abhängig von der länge der schwingenden Saite. Nur dass die sich eben bei anderen Tunings minimal ändert.
 
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Zitat:Original erstellt von: ffelix

... die Oktavreinheit ausschließlich abhängig von der Länge des schwingenden Teils der Seite zwischen Sattel und Steg und unabhängig von der Stimmung...?
Zur Okatvreinheit [url="http://www.justchords.de/reality/settingup.html"]Look here[/url]!

Die Saitenlage (Abstand zwischen Saite und Bundstäbchen) und der gewählte Saitentyp beeinflussen das auch. Wenn du die Saite greifst (auf den Bund "runterdrückst"), erhöhst du die Spannung der Saite leicht.

Höhere Saitenspannung -> höherer Ton.
Höhere Saitenlage --> höhere Spannung beim Greifen --> noch höherer Ton.

Um das in gewissen Maße auszugleichen, kann man die Oktavreinheit an der Brücke justieren.
 
ein höherstimmen von 440Hz auf 444Hz ist sehr wohl gebräuchlich.
vor allem in besetzungen mit bläsern (klassisches orchester / bigband /...) nimmt man es gerne, da die hohen töne dann (angeblich) kristall-klarer klingen.
(dirigent karajan war bekannt dafür sein orchester extrem hoch zu stimmen.)

obwohl ich ein sehr gutes gehör habe, könnte ist NICHT bestätigen, dass diese 4Hz den klang auch nur in irgendeiner art und weise brillanter/besser machen würden.

nachstimmen solltest allerdings auf jeden fall, denn den unterschied zwischen 440- und 444-gestimmten instrumenten hört man schon durch an- und abschwellen im ton!!!
 
@Herr K: Dein Beispiel weiter oben war klar und verständlich; das brave Nachstellen des Halses und ggf. der Oktavreinheit hatte ich bei meiner theoretischen Versuchsanordnung stillschweigend vorausgesetzt.

Dass ich meinen Viersaiter nicht auf "A" stimmen kann, habe ich bereits im Selbstversuch wissenschaftlich ermittelt [:-)]. Für mich hörte sich die 105er E-Saite (DR Sunbeams auf Yamaha BB 414) schon auf "D" gestimmt nach feuchter Wäscheleine im Nebel an, noch tiefer klang nach kaputtem Auto bei Laurel und Hardy. Und den Bass mit "normalen" Saiten eine Oktave hochzustimmen lass ich für die nächsten 40 - 50 Jahre einfach mal, es sei denn, jemand finanziert mir den neuen Satz Sunbeams [;-)].

Ich glaube, mein Eingangspost war nicht eindeutig hinsichtlich der Tatsache, dass nur ein Gitarrist "heimlich" auf 444 Hz gestimmt hatte, die anderen Instrumente waren auf 440 Hz gestimmt. Das klang zusammen mit den anderen Instrumenten, freundlich gesagt, individuell. Ich bezweifle dass mir was aufgefallen wäre, wenn wir alle auf 444 Hz gestimmt gewesen wären.

Die Frage zur Bundreinheit beim Runterstimmen ziehe ich nach kurzer Ansicht eines Fünfsaiters zurück, da der erste Bund auf der B-Saite die gleiche Distanz zum Sattel hat wie bei den anderen Saiten (ist ja auch kein Dingwall) hat sich das erledigt. Da ich in Mathe und Physik schon immer scheiße war nehme ich das aus Selbstschutz als gegeben und hinterfrage das nicht weiter [:D]
--
Edith sagt, ich muss lernen, mich besser/genauer auszudrücken. Mit der letzten Bemerkung sollte lediglich meiner Unsicherheit Ausdruck verliehen und nicht der Thread geschlossen werden.[:II] Nur, falls das so verstanden wurde...
 
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Das Beispiel von SplentaSploink illustriert diesen Effekt ganz gut. Man hört sehr deutlich, daß die cleane Gitarre (oder spielt das der Bass?) um - geschätzt - 5-6Hz tiefer gestimmt ist.

Kann man machen, wenn man's gezielt - quasi um der Kunst willen - einsetzt. Muß man aber nicht . . . Im Alltag sollte man schon drauf achten, daß alle die gleiche Stimmung spielen.
 
Etwas Off topic: Ich liebe es, meinen Bass (gemeinsam mit den SAITENINSTRUMENTEN meiner Bandkollegen) einen Halbton tiefer zu stimmen, wie Jimi Hendrix und Stievie Ray Vaughan es sehr oft gemacht haben. Also ich meine, alle vier Saiten. Ich mag diesen Sound einfach sehr. Kann das meinem schoenen Bass schaden, weil der Saitenzug vermutlich schon ziemlich abnimmt?
 
Zu niedriger Saitendruck kann deinem Bass nicht schaden. Runterstimmen ist also nie gefährlich, es klappt nur irgendwann nicht mehr, weil die Saite nur noch rumwabbelt.
 
Aber Hobbychirurg, kann ich meinen Bass zum Beispiel in dieser auf allen Saiten um einen Halbton runtergestimmten Stimmung stehen lassen, zwischen zwei Proben zum Beispiel oder zu Hause, in Ubepausen, also etwa ueber Nacht, wenn ich am naechsten Morgen wieder etwas niedriger gestiummt ueben will ohne dass der Hals leidet. Habe einen "Zahnstocher" Jazz Bass, der mir immer ziemlich empfindlich vorkommt im Vergleich zu meinem Bass mit dickerem Hals.

Und klar, weiter als einen Halbton oder mit meinem Mayones mit Drop d tuner auf der E-Saite D gehe ich nie runter, weils zu wabbelig wird.

Und: Wer liebt diesen Sound noch????
 
@space:lord Wir covern größtenteils Songs aus den 60er/70er Jahren. Deine Bemerkung bringt mich auf die Idee, den Jungs mal eine echt evil Version von "Bad Moon Rising" vorzuschlagen [:D]
 

Meine Erfahrung mit Gitarristen, die eine 'Sonderstimmung' brauchten und z.B. nicht konventionell sondern nach dem 'Wohlklang' irgendeines Akkordes gestimmt haben (meistens Blues-Gitten) ist, daß i.d.R. die Gitte nicht oktavrein war oder die Saiten uralt und nicht mehr in sich oktavrein.
Nach Einstellen der Oktavreinheit war das 'Problem' vollständig beseitigt und der besagte Akkord klang auch bei konventionellem Stimmen gut.

In den 60er und 70ern war es in Studios oft beim Abmischen gang und gäbe, das Band etwas schneller laufen zu lassen und damit die Gesamt-Stimmung um ein paar Hertz höher zu legen, weil das z.T. interessanter klang. Fällt mir im Moment sehr unangenehm auf, weil ich beim Raushören einiger älterer Stücke laufend am Umstimmen bin.
 
Zitat:Original erstellt von: space:lord

mit 444 Hz biste nur zu 2/3 evil, ist doch klar..[ooo]

Das ist der beste Post aus diesem Tröt!!!! Und er stimmt auch...

allerdings sind dass dann 66,66%[):]
 
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Um noch etwas Öl ins Feuer zu gießen: bei einer der letzten Proben kam der andere Gitarrant mit einer Billig-Klampfe mit einer Kopie eines Floyd-Rose-Vibratos an. Die Geige war komplett verstimmt; als ich ihn darauf ansprach meinte er (sinngemäß): "Komisch, als ich sie das letzte Mal zu Hause gespielt habe, stimmte sie noch. Ich weiß sowieso nicht, wie man das Tremolo einstellt."[:0]. Ich hatte spontan 100% evil Ideen für eine Antwort, hab die Situation dann aber als Lektion in professionellem Bewahren der Contenance genutzt [¦)]
 

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