Kleines Review Harley Benton MV-4MSB (Burgundy Mist, neues Modell 2024)

Whying_Dutchman

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Endlich habe ich den Harley Benton MV-4MSB in Händen! Ich habe in den letzten sechs Monaten unzählige Shortscales angespielt, im Preisbereich von 400€ bis 1500€.

Diese Bass ist aus ergonomischer Sicht am besten für mich geeignet! Man fühlt, dass über viele Details nachgedacht wurde und – im Vergleich zum Fender Original – verbessert wurde. Toll!

Aus verschieden Gründen habe ich mir gleich zwei Bässe von diesem Modell gekauft, einen in Burgundy Mist, der andere in Schwarz.

In diesem Review geht es um das Burgundy Mist Modell. Eventuell trage ich Infos zum schwarzem Modell nach (wegen eventueller Streuungen).

Farblich ist der Bass wirklich ein Hingucker, die Verarbeitung ist perfekt, und der Bass fühlt sich super an, aber:
  • das Setup war furchtbar, wahrscheinlich wurde es nicht gemacht. Wirklich nichts hat hier gestimmt (zB extrem hohe Saitenlage). Ich habe aber auch einen der ersten Bässe bekommen, eventuell war man ein wenig gestresst
  • Im Gegensatz zum schwarzen MV-4MSB gab es auf diesen Bass keine Plastikfolien zum Schutz. Glücklicherweise war nichts verkratzt.
  • Die Tuner sehen besser aus als gedacht, sie verlieren aber sehr schnell ihre Stimmung und lassen sich auch merkwürdig einstellen: erst geht es schwer, dann kurz sehr leicht und dann wieder schwerer. Man muss ein wenig Fummeln. Ich werde die Gotoh GB707 (mit Selbstbau 14mm->17mm Adapter) draufbasteln.
  • Die Pickups sind nicht sehr gut (aber ausreichend für Anfänger): gerade die Precisions sind in den tiefen Bereichen extrem „schwammig“. Außerdem rauschen sie leicht. Ich wollte diese ohnehin durch DiMarzio DP126 ersetzen.
  • Endlich gibt es einen Pickup Selection Switch. Bei diesem Bass war der Switch verdreht eingebaut. Der J Mode ist klar zu erkennen, allerdings nicht der P und der PJ Mode. Merkwürdig – vielleicht falsch verlötet? Aber ich werde ohnehin zwei Volume Potis und einen Tone Poti installieren.
  • Wirklich ärgerlich: die Saiten sind DEFINITIV keine D‘Addario EXL, wie in Artikel# 205074 verlinkt. Ich habe die original D‘Addario EXL hier, und die Stock/OEM Saiten sehen anders aus (zB keine farbige Ball Ends), klingen WESENTLICH schlechter und fühlen sich auch anders/schlechter an. Beim Sire U5 sind zB tatsächlich D‘Addario EXL drauf.


Vorab hatte ich bereits folgende Mods geplant, welche ich nun durchführen werde:
  • Hipshot Bass Extender
  • Neue Pickups – in diesem Fall DP126, beim anderen Bass EMG GZR
  • Neue Bridge: Gotoh 404BO. Die stock Bridge ist aber OK.
  • Schaller S-Locks
  • Schaller ST-Style Knobs
  • Kupferfolie zum entstören
  • Auto Folie, um den hässlichen Pickguard anständig zu gestalten.

Da ich ohnehin modden wollte, bin ich absolut zufrieden. Der Bass selbst (Body, Neck etc.) kann ohne Probleme mit 1200€ Bässe mithalten. Da viele Mods geplant waren, bin ich über manche Schwächen nicht allzu sehr schockiert.

Was mir nicht gefällt, sind die Saiten. Das ärgert mich sehr! Ich hätte mir gewünscht, dass ich bekomme, was angeboten wurde (zumal man ja die original Saiten im Angebot verlinkt, nicht die OEMs). Auch hatte ich gehofft, die Tuner nicht austauschen zu müssen, aber das geht wirklich nicht. Jetzt wird mein Modding Projekt ein wenig teurer – aber dafür habe ich dann den perfekten Bass!

Trotz Schwächen empfehle ich diesen Bass uneingeschränkt, gerade für Anfänger oder Modder!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für das aufschlussreiche Review.
Trotz Schwächen empfehle ich diesen Bass uneingeschränkt, gerade für Anfänger ...

Wie kannst du diese Empfehlung angesichts der von dir erstellten Mängelliste aussprechen?
Was soll denn ein Anfänger mit so einer Baustelle anfangen - außer die Lust am Bass sofort wieder zu verlieren?
Sorry, aber hier ist wohl die Anfangseuphorie mit dir durchgegangen.

Für einen Bastler als Basis zum Aufbau zu einem vernünftigen Instrument ist er vielleicht ok - auch wenn da nach deiner Auflistung nur noch Hals und Body zur Verfügung steht und der Rest für die Tonne ist.

Entschuldige die harten Worte, aber gerade Anfänger treffen ihre Kaufentscheidung nach solchen Reviews, YT-"Tests" usw. - und zahlen manchmal viel Leergeld. Das muss meiner Meinung nach nicht sein.

LG, Uli
 
Sorry, aber hier ist wohl die Anfangseuphorie mit dir durchgegangen.
Nein, absolut nicht. Aber ich bin Perfektionist (und Modder).

Der Bass is mindestens so gut wie ein mittlerer Fender P Bass, den ich kritisch sehe. Ich würde diesen Bass - mit Upgrades - jeden Bass vorziehen, den ich in den letzten Monaten in der Hand hatte.
Und als Anfänger würde mir der Bass absolut reichen - bis auf die Pickups eventuell. Aber ich fand den Ibanez EHB1005SMS auch enttäuschend bezüglich der Pickups - also ist es Meckern auf hohem Niveau!


Ich bleibe bei meiner Empfehlung!
 
nur noch Hals und Body zur Verfügung steht
Yep, aus Sicht des Modders ist das so. Aber die Basis ist wunderbar.

Aus Sicht des Anfähers bleibt ein - unter Berücksichtigung des Preises - ausreichend guter Bass, welcher mit wenigen Mods (neue Saiten, EMG GZR, eventuell Tuner) mitwachsen kann...
 
Ein Review ist nunmal eine subjektive Sicht auf die Dinge.

Der hier vorgestellte Bass ist sicherlich ein dankbares Objekt für Bastler und solche, die es werden wollen - also Anfänger im Bereich Modifizierungen. Denn hier können sie alles lernen, von Hardwaretausch bis Elektrik inkl. Löten.

Aber jemanden, der/ die mit dem Bassspiel anfängt (so hatte ich Anfänger interpretiert), sollte man ein Instrument mit mieser Saitenlage, ohne Setup und miserablen Mechaniken einfach nicht in die Hand drücken.

Wenn du "Anfänger im Bereich Modifizierungen" meinst, sind wir uns einig. Wenn du deine uneingeschränkte Empfehlung an den "Anfänger am Instrument" richtest, dann haben wir unterschiedliche Ansichten.

Ist dann halt so 😉

LG, Uli
 
Zuletzt bearbeitet:
ollte man ein Instrument mit mieser Saitenlage, ohne Setup
Ich muss Thomann ein wenig in Schutz nehmen: an meinem schwarzen, baugleichen Bass wurde ein einigermassen anständiges Setup durchgeführt. Wie immer: Saitenlage zu hoch, aber das ist Geschmackssache.

Hatte von Thomann auch ein Sire U5, da war alles gut, ausser Saitenlage (zu hoch) und nen Ibanez TMB35, der noch schlechter eingestellt war als dieser. Der TMB35 war wirklich ein Setup Tiefpunkt....

Ich fand die Mechaniken an nem Vintage Reissued VS4CR schlechter als an diesem Bass, und die vom Ibanez TMB35 in etwa vergleichbar.

Ich würde den Harley Benton MV-4MSB am ehesten wie eine ergonomischere Version des Sire U5 sehen, wobei hier Saiten und definitiv Pickups am wesentlich besser waren, ebenso die Tuner.

Der Harley Benton MV-4MSB befindet sich also in "guter" Gesellschaft...

PS Ich finde das Tuner Thema nicht ganz so wild, solange der Bass sein Tuning während einer Session hält....
 
Ich hatte auch einen da und wieder zurück geschickt. Wo soll ich anfangen über 4 kg für einen 4 Saiter SC, die PU's, Mechaniken, etc. Für den Kurs darf man auch nicht viel erwarten.
Wie Du darauf kommst das der Bass in der 1.200 € Klasse mitspielt......🤔.
Egal Du bist mit beiden zufrieden, das ist die Hauptsache.
 
Meines Wissens wird bei T weder ein Setup noch irgendeine sonstige Prüfung durchgeführt.
Ich erinnere mich daran dass das schon passiert. Ich hab die Info vom Gitarrenbauer der dort Arbeitet.
Die B-Ware Artikel sind zB nicht immer Rückläufer (QS vor dem Versand). Bei 7endern hätten sie oft "viel zu tun", damit der Kunde das Teil behält.
Vor Ort hab ich mit in den Proberaum einen B-Ware Bass "bestellt" dabei ist gesagt worden das er neu ist und auch der Mangel (leichter Fehler im Lack) wurde mir genannt.
Dieser war im Gegensatz zu allen anderen Bässen im Showroom nur "wenig eingestellt".
Wahrscheinlich ist halt nicht immer Zeit ein passables Setup durch zu führen, beim dem anderen Bass war @Cvanhoven ja eigentlich sehr zufrieden und das Setup wurde mMn dann eher nicht in China gemacht.
Ich Stelle mir das so vor, wenn 3Container "neue Kollektion" ankommt wo schon einige bestellt sind, wird evtl an der Qualitätskontrolle, und bestimmt am Setup irgendwie gespart.
 
Ich habe den Bass durch einen "Glitch" auf der Website sehr früh bestellen können (musste dann aber trotzdem 20 Tage warten).

Habe mich mehrfach beschwert, und dies ist ein Auszug aus einer von vielen Thomann Mails:

"ihr Artikel wird schnellstmöglich verschickt.

Dieser befindet sich jedoch in unserer internen Qualitätsprüfung. Dies kann leider aufgrund der Auftragslage einige Werktage in Anspruch nehmen.

Wir bitten Sie daher leider noch etwas um Geduld."

Auf Nachfrage, warum das QA so lange dauert, bestägte man mir, dass u.A. ein Setup durchgeführt wird, zumindest bei Eigenmarken.
 

Ok, es kommt wohl drauf an, was bzgl. Prüfung mit dem Lieferanten vereinbart wurde. Allenfalls wird eine Stichprobe gemacht:
Ah, das ist ja lustig.

Als ich bestellt habe, waren 2-5 Tage angegeben. Letztendlich hat es 20 Tage gedauert, obwohl die Ware schon 3 Wochen bei denen im Hause war. Verzögerungsgrund: alle Bässe werden gecheckt und Setup durchgeführt.

Zitat von deiner verlinkten Seite: "Sollten Sie von uns einmal ein Gerät zwar in Originalverpackung, aber nicht originalverschweißt bekommen, dann kann es sich dabei um ein Gerät handeln, das von unserer Qualitätssicherung geprüft wurde oder für Aufnahmen in unserem Fotostudio verwendet wurde."

Mein Burgundy Mist Exemplar hatte keinerlei Plastikfolien, müsste also getestet sein - war aber furchtbar! Das schwarze Exemplar hatte Folien auf dem Pickguard, Control Plate und Pickups und war besser eingestellt.

Zweites Zitat: "Gitarren und Streichinstrumente sind eine Ausnahme - sie werden entweder von uns oder bereits beim Lieferanten von geschultem Personal geprüft, eingestellt und ggf. mit neuen hochwertigen Saiten versehen."

Ja, das war wohl ein Witz. Beide Bässe haben furchtbare OEM Saiten, welche nicht der Artikelbeschreibung entsprechen. Für den Burgundy Mist hat man mir - auf Anfrage - die D'Addarios zugeschickt, beim schwarzen Bass muss ich noch mal nachhaken.
 
Haha, habe mir gestern ein B-Stock-Modell bestellt weil ich doch mal einen SC ausprobieren wollte - vielleicht habe ich deinen erwischt, ich bin gespannt.


Falls noch nicht bekannt: hier hat ein Youtuber einige von dir beschriebene Mods durchgeführt:

Yep - habe ich gesehen.

Habe jetzt alle Mods durchgeführt (warte aber noch auf die Pickguard Folie).

Aktueller Status:

* Es kommt überhaupt kein Ton aus dem Output Jack. Habe alle Lötstellen und Wiring kontrolliert aber ... nichts. Werde jetzt die Pickups einzeln am Output Jack anschliessen und dann weitere Komponenten anschliessen, bis dass ich den Fehler gefunden habe. Muss dazu sagen, dass ich kein Lötheld bin, und mich auf die EMG GZR für den schwarzen Bass freue :-)
* Die China Bridge ist wahnsinnig hoch, da kommt mein Gotoh 404BO nicht ran. Bin jetzt schon am Ende der Schräubchen und es fehlen 2-3mm.
* Ich verdammter Idiot habe die Control Plate leicht verkratzt. Da kommt zwar auch ne Folie drauf, aber ich ärgere mich trotzdem. ALs leichter Autist suche ich jetzt ne Möglichkeit, die Kratzer wegzumachen, obwohl ich sie ab nächste Woche nicht mehr sehen werde...

Brücke (man sieht den Höhenunterschied nicht so gut auf diesem Pic, sorry):

1717145858712.png



Bass jetzt (noch ohne Folien):

1717146021941.png


Man beachte die wirklich wunderschönen Schaller Knobs!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für das aufschlussreiche Review.


Wie kannst du diese Empfehlung angesichts der von dir erstellten Mängelliste aussprechen?
Was soll denn ein Anfänger mit so einer Baustelle anfangen - außer die Lust am Bass sofort wieder zu verlieren?
Sorry, aber hier ist wohl die Anfangseuphorie mit dir durchgegangen.
Sehe ich genauso.
Wie oft liest man bei privaten HB berichten sehr viele Mängel, am Ende kommt ein „aaaaber zu dem Preis“.

Ich seh sehr oft verwaiste HBs verstaubt rumstehen weil sie wie beschrieben eben nicht zum lernen oder spielen motiviert haben.
Drückt man diesen enttäuschten leuten dann einen eingestellten bass mit guten saiten in die hand kommt das lächeln wieder zurück - und viele fragen…

Würde HB doch einfach nur mal noch 50 - 100€ draufpacken und instrumente verticken die mehr freude machen wäre doch sicherlich allen geholfen.

So hab ich das gefühl daß die hälfte derer produktion unter resourcenverschwendung gilt:
entweder die werden s.o. aus einer laune gekauft - weil kost ja nix.
oder man kauft sich irgend einen frust weg in dem man einfach die komplette farbpalette kauft (wie frauen bei schuhen 🤣🤘🏼).
also in beiden fällen nicht gespielt werden.
 
e frauen bei schuhen
Was kennst du denn für Frauen? Es ist 2024! 8D

Bin jetzt fast durch mit meinem Modding Projekt (Folie fehlt noch).
Mit den DiMarzio DP126 bin ich mega zufrieden. Ganz andere Welt. Auf den schwarzen Bass kommen aber die EMG GZR - hab die Schnauze vol vom Löten ^^

Würde HB doch einfach nur mal noch 50 - 100€ draufpacken und instrumente verticken die mehr freude machen wäre doch sicherlich allen geholfen.
Du hast Recht. Warum man zB beim neuen Modell auf die Gotoh GB707 verzichtet hat, ist mir schleierhaft. Lieber den Preis erhöhen!

Am wichtigsten wäre jedoch: ordentliche Pickups!

Ansonsten bleibe ich bei meinem Statement. Ich denke, dass Anfänger so oder so schnell aufhören könnten, unabhängig vom Bass. Vielleicht später, wenn sie einen teuren Bass haben (wegen des schlechten Gewissens).

Nicht jeder kann sich einen teuren Bass leisten (ich sehe die irre teuren Bässe bei den Anzeigen hier). Und nochmals: ich habe ein Paar teurere Bässe mit dieser oder jenen schlechte Eigenschaft angespielt, die aber wegen der fehlenden Ergonomie nicht zurechtmodbar waren.
Mein Budget wa zuletzt 1500€. Jetzt habe ich zwei Bässe für weniger Geld, und kann mir davon einen auf fretless modden (aber damit warte ich noch, bis dass ich dazu die Nerven habe).

Dieser Bass hat die perfekte Ergonomie (für mich), und klingt jetzt absolut amtlich! Ich würde ihn jeden Bass den ich die letzten Monaten in Händen hatte vorziehen...
 
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Zum Thema Motivation: hab mich bislang durch ein gutes Dutzend Gebrauchtkäufe durchgeschlurcht und viel über Setup gelernt. Der letzte Gebrauchte ist für mich perfekt und hat so viel wie ein Satz Saiten gekostet. Beim KB rechnet man beim Kauf auch das Setup ein, so würde ich das auch beim E-Bass machen. Vor 10 Jahren wusste ich das alles nicht und hätte mit einer Gurke vermutlich aufgegeben.
 
Yeah - ich hatte das Glück, anfangs einen sehr gut klingenden (und gut aussehenden) ESP Bass zu haben, aber besser: nen super kleinen subscale (24") bass, den ich unterwegs immer dabei hatte.
Ich weiss nicht, wie es mit ner "Gurke" gewesen wäre. Meine Freundin hatte mal ne Gurken Ukulele und spielt jetzt nur noch Triangle!

Ich habe viel durch das Anspielen von vielen Bässen gelernt (nämlich: welchen Sound mag ich und warum? Welcher Bass "passt" zu meinem Körper und meiner Spielweise), und lerne noch mehr durch modden.
 

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