Jugendwahn?

[Musiklord]

mich hat das thema ja nicht in ruhe gelassen und ich habe mir noch ein paar gedanken dazu gemacht:

ich denke das wir schon ein wenig verseucht sind durch die sichtweise der industrie, und die ist eine andere,
dort wird versucht eine altershomogene truppe zuschaffen damit ein bestimmtes
zielpublikum angesprochen wird, in der regel, das volk, das auch eh nur konserve hört! das ist schade!
denn gerade übergreifende erfahrungen und ideen bringen ewas neues hervor.

ich kann gut nachvollzieheh das das im alter von 15 -25 eine große rolle spielt, da will sich keiner von einem alten sack reinreden lassen, aber darüber hinaus spielt es eher eine untergeordnete rolle ob, jemand 20 jahre älter oder jünger ist, die fähigkeiten entscheiden!

in diesem sinne schönen tach

 

[Jost Halenta]

Das Alter ist nicht unbedingt entscheident. Zum Beispiel Leland Sklar sieht ja nicht besonders jung aus, aber man kauft ihm einfach das ab, was er auf der Bühne macht. Er ist ein echter Basser !
Er wirkt authentisch und man kann ihn auch mit jüngeren Musikern auf die Bühne stellen, ohne das es lächerlich wirkt, aber das kann man leider nicht unbedingt von vielen älteren Musikern behaupten. Ein typischer Fehler ist, daß die Alten versuchen "auf jugendlich zu machen" und sich selbst dabei unwohl fühlen. Das spürt das Publikum und die anderen Musiker auch.

 

[JulianLanger]

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Kann euch nur nach Trier einladen.
Wir haben hier nen kompfortabel großen Mukke-Raum gemietet, in dem sich jeden Freitag ein variabel großer Haufen von Musikern aller Altersstufen trifft (bin selbst 55, der jüngste dürfte ca. 22 sein, es waren aber auch schon Hiphopper ab 16 da). Ist zwar keine reale Band, die eventunell sogar Covermukke üben würde, aber je nach Besucheremotionen wird die entsprechende Musik realisiert. Das heisst: Improvisation nach den zufällig in den Raum geworfenen Licks (Themen . . Riffs . . Läufen . .) Nach dem Motto "Ohr Offen" wird jeder gehört und jeder bemüht sich nach Kräften den Groove zu füttern. O.K. ich weiss: Aussenstehende denken da schnell an Free-Jazz und Chaos. Kommt natürlich auch schon mal vor, aber normalerweise hat man schnell eine gemeinsame Basis.
Zum Thema Altersunterschied: Die jüngeren bei uns sind oft mit dem größten Eifer dabei und die Begeisterung für solche "alte" Art der Musikentstehung ist nicht zu übersehen und manche sind auch wirklich musikalisch kreativer und freier als meine Wenigkeit, da ich erst spät mim Bassspielen anfing. In den Bands, die ansonsten von den Jüngeren beackert werden, würde allerdings schon eine gewisse Hemmung bestehen, die Älteren unter uns als Ersatz für ein ausgefallenes Mitglied anzupeilen. Ich würde andererseits auch kein grosses Interesse an zielgruppenorientierter Jugendmusik (Britpop, Independent, etc.) haben. Daher: alles zufrieden mit der generationenübergreifenden Jamsession.

Tachchen!

Dann kennst du bestimmt auch Kalle Wohne nämlich auch in Trier. Wobei wir schon beim Thema wären.
Ich spiel mit 3 "Jungs" in einer Blues Band. Altersunterschied => ca. 30 Jahre. Und das is richtig geil! Ich lern da super viel und das kann richtig gut abgehen und grooven. Sollte doch auch anders rum funktionieren. Vorallem weil meist die Bassisten der Ruhepol in ner Band sind. Und ohne den jugendlichen Leichtsinn ist es bestimmt noch einfacher der Ruhepol zu sein

Einfach anrufen, vorbeikommen, einen feinen Groove hinlegen und schon sind die Chancen gut bei jungen Spunten zu spielen !

Gruß
MyTroX

 

[jalisco]

Ich spiele in éiner Coverband, machen aber auch eigene Sachen. Bin 20 Jahre älter als die Gitarristen und Sängerin. Und 15 jahre Älter als der Drummer. Bis jetzt habe keine Probleme gehabt und auch keine Musikgeschmackskrach gehabt.
Andersum und zwischendurch bin ich bassist gewesen in der Band meines Sohnes (Metal), alle 35 jahre jünger!
Ich kann mir aber vorstellen, dass als Opa einer Band entweder geliebt oder ignoriert wird. Ich würde aber auch keine Probleme haben, die jenigen, die mich nicht akzeptieren, in den Arsch zu treten. Du musst beweisen, dass du gut spielen kannst und dass du offen für alle Musikarten bist..."Auf jeden Töpfchen passt ein Deckelchen"
Du wirst schon was finden, bin sicher!

 

[Mamba]

Vorausgesetzt man hat eine entsprechende Auswahl....

 

[bassocksky]

Ich denke, das hat etwas mit der Erwartungen zu, mit denen man Non-Pro Musikern/Bands ab 40 begegnet.

Bei unserer 4-Mann Kapelle sind 3 über 40 (ich 45) , und man steckt uns rein altersmässig auch immer erst in die Strassenfest- und Festzeltecke.

Bis die ersten Töne kommen - dann ist da nur noch WAND [][] .
Macht eine Heidenlaune, die aufgerissenen Augen mancher Zuhörer zu sehen....

Und der Witz: vielen Älteren gefällt das harte Zeug!!! Die haben nur kaum noch Gelegenheit, so etwas live zu hören, ohne aus Altersgründen schief angebaggert zu werden....

...Und es gibt noch viele Musiker, die ähnlich denken, aber alle glauben, es gäbe keine Lobby dafür!

Was für'n T-Shööt gibts noch bei Knorkator: "Ich verachte alle Jugendlichen"

Dat bestell ick mia![]

 

[Jost Halenta]

Solange man mit Leistung überzeugen kann, wird man auch von jüngeren Musikern ernst genommen und findet dort gute Leute.
Im Bereich über 50 ist es dagegen sehr schwer gute Leute zu finden, die über die Jahre dabei geblieben sind und sich weiterentwickelt haben.
Ich kenne viele ältere Musiker, die bei Deep Purple oder Hendrix einfach gestoppt haben und das, obwohl es auch gerade im Rockbereich in den letzten Jahren immer wieder tolle neue Sachen gibt.

Mein Fazit: Man sollte offen dafür sein auch mit jungen Musikern zu arbeiten und nicht in der Entwicklung stehen bleiben.

 

[jalisco]

Da hast du recht, so was passierte mir, bis ich die Band mit jungen Leute gegründet habe. Da laufen nicht nur alte Klamotten wie The Who, sondern auch Neue Sachen wie Neuer Punk, Bands wie Billy Talent, Danko Jones, The Hives, The Subways, Juli, Alanis Morisette, Norah Jones, und so weiter. Die Mischung macht's. Daher ist die Verbindung alter Leute und Jungen Sprüngen sehr vorteilhaft. Man starrt nicht bei Clapton und Cream oder Hendrix, und die Junge Leute bleib nicht so musikalisch kulturlos und entdeckt, dass der alte Rock sehr interessant ist...wer war Led Zeppelin, The Who, Black Sabbath oder Pink Floyd? Andersum frage ich mich nicht wie der neue Punk von the Hives oder Green day gespielt wird. Der Musikalische Horizont von beiden Seiten ist richtig erweitert durch die Verzahnung beider Generationen. Das ist die Zukunft!