Jazzbass-Schaltung VVT rauscht

[Metalfist]

Hi!

Mir ist die Frage als altgedienter Bassicer fast ein bisschen peinlich dass ich mit so einer Frage ankomme, aber bevor ich mit dem Lötkolben ins Blaue loslege, frage ich euch lieber zuerst.
Nachdem meine aktuellen und ehemaligen Bässe zu 80% aktiv waren und der Rest Humbucker hatte, war ich noch kaum mit dem berühmt-berüchtigten SC persönlich konfrontiert.

Ich habe mir kürzlich einen schönen alten Yamaha BBG4 mit klassisch VVT und Singlecoils zugelegt.
Zuhause am kleinen Amp lief alles wunderbar, allerdings hatte ich im Bigband-Proberaum ein ordentliches Rauschen.
Fairerweise ist noch zu erwähnen, dass wegen Weihnachten diverseste LED-Lichterketten mit zig Netzteilen in wenigen Metern Entfernung montiert waren und daher im Raum so viele Störquellen wie sonst nie vorhanden waren.

Gerauscht hat es wenn nur je einer der PUs im Solobetrieb lief. Wenn beide PUs an waren und die Tonblende aufgedreht rauschte es. Beide PUs an + Tonblende zu war fast rauschlos.

Masseanschluss funktioniert.
Die Schaltung ist soweit jazzbasstypisch.
Ich nehme daher an, dass es sich um das typische SC-Rauschen handelt.

Gibt es Möglichkeiten was man da tun kann?
Allerdings möchte ich weder die PUs tauschen und der Bass soll auch passiv bleiben (ich hab schon genügend Aktivbässe).

Würde es etwas bringen, den Bass auf VBT (Balance also Pan-Poti) umzubauen?
Oder vielleicht On/On/On-Switch?
Oder mit 3x4-Drehschalter (beide PU seriell/PU1/beide PU parallel/PU2)?

Aber ich vermute einmal, dass das nicht am Grundproblem der SC nichts ändern wird.

Ich werde auf jeden Fall noch das Fach wie bei meinen anderen Bässen mit Kupferfolie auskleiden, das schadet nie.

 

[whitewater]

Sorry, wenn das jetzt kleinlich wirkt, wenns wirklich "gerauscht" hat, kann der Bass nix dafür.
Brummen, Sirren, Handyspratzen oder das Anfahren der S-Bahn neben an etc. oder eben Billonetzteile und Dimmerschaltungen von LED-Lichterketten, ja, dann wäre das die klassische Einstreuempfindlichkeit von Singlecoils, die bekommst Du auch nicht weg. Wenns beruhigt, auch nicht mit aktiver Elektronik. Das mit der Kupferfolie, ja, das schadet nie, wird da aber auch nicht helfen.
Wenn die Pickups bleiben sollen, hast Du eigentlich keine Chance, höchstens irgendeine Position suchen, in der es nicht ganz so schlimm ist, oder eben beide Pickups an. Auch eine Kompensationsspule wie sie Alembic oder MusicMan benutzen würde ja den Sound verändern.
Und eine andere Verschaltung ändert auch nichts an dem Problem.
Das ganze sollte aber heute erheblich besser oder seltener sein, als in unserer Jugend.

P.S.: Tonblende zu und Ruhe ist, hört sich wirklich so an, als hätten die LED Ketten irgendwelche überhaupt nicht legalen billo-Steuerungen und Netzteile gehabt.

 

[Mudskipper]

Gibt es Möglichkeiten was man da tun kann?
Allerdings möchte ich weder die PUs tauschen und der Bass soll auch passiv bleiben (ich hab schon genügend Aktivbässe).

Ich denke mal du meinst Brummen und nicht Rauschen.
Die PUs und die billigst Verdrahtung in dem BB nehmen Störgeräusche im Singlecoilbetrieb dankbar und zuverlässig auf, daher habe ich den Bass live zu 90% mit beiden PUs offen damals gespielt.
Die passive Elektronik auszutauschen und abzuschirmen ist eh eine gute Idee, die Pickups selbst sind halt auch echt nicht die Besten.

 

[Schlurch]

Die Pickups bei Yamaha haben oft eigene Maße, solltest du sie taschen wollen musst du da aufpassen

 

[Metalfist]

P.S.: Tonblende zu und Ruhe ist, hört sich wirklich so an, als hätten die LED Ketten irgendwelche überhaupt nicht legalen billo-Steuerungen und Netzteile gehabt.

Wenn das der Grund ist, dann kann ich auch gut damit leben.
Es ist ja nicht jeden Tag Weihnachten und sind am Rand des Klavierflügels 15m Lichterkette gespannt, die direkt neben meinem Platz vorbeilaufen.

Mir ist das Geräusch auch erst bei höherer Lautstärke mit voller Besetzung aufgefallen.

Ich denke mal du meinst Brummen und nicht Rauschen.

Jo eh.
Brummen, Rauschen,...
Dieses eine nervtötende Geräusch, das aus der Box kommt

Die PUs und die billigst Verdrahtung in dem BB nehmen Störgeräusche im Singlecoilbetrieb dankbar und zuverlässig auf

Billigst-Verdrahtung? Das ist doch eine ganz normale, konventionelle JB-Elektrik. Oder?
Zumindest wäre mir da nichts nennenswertes aufgefallen.

Wenn es aber rausch-/brummärmere passive Elektroniken gibt, dann bin ich dafür offen.


Sind eigentlich PJ weniger anfällig für Einstreuungen, obwohl sie VVT haben?
Bei meinem 1994er Ibanez SR400Fretless brummt gar nichts.

die Pickups selbst sind halt auch echt nicht die Besten.

Klanglich finde ich die PUs eigentlich gut.
Was wären empfehlenswerte PUs?
Fender noiseless?
Wären auch Tonerider einen Versuch wert?

 

[whitewater]

Jo eh.
Brummen, Rauschen,...
Dieses eine nervtötende Geräusch, das aus der Box kommt
Wenn es aber rausch-/brummärmere passive Elektroniken gibt, dann bin ich dafür offen.

Deshalb sorry, weil das zwei grundverschiedene Dinge mit grundverschiedenen Ursachen sind. Einstreuungen (bei Netzfrequenz halt Brumm, bei höheren halt Sirr) sind das klassische SingelcoilProblem das rührt vom Empfang elektromagnetischer Wellen her. Rauschen (Schchchchchch, Bsssssssss) ist thermisches Rauschen, das über ungünstige Verstärkerschaltungen über Gebühr hochgezogen wird, das hast Du i.a. nur bei aktiven Elektroniken.

Billigst-Verdrahtung? Das ist doch eine ganz normale, konventionelle JB-Elektrik. Oder?
Zumindest wäre mir da nichts nennenswertes aufgefallen.

Hmmmm, vom Prinzip wäre eine Verdrahtung mit geschirmten Kabeln besser, aber auch syndteuere Fintitsch-"Elektroniken" arbeiten ja lieber mit Textilisolierung als mit was modernem. Also teurere ist nicht zwangsläufig besser. Allerdings ist die Elektrik bei nicht kompensierten Singlecoils auch das kleinere Problem.

Sind eigentlich PJ weniger anfällig für Einstreuungen, obwohl sie VVT haben?
Bei meinem 1994er Ibanez SR400Fretless brummt gar nichts.

Kommt drauf an. Der P alleine ist ja ein Humbucker (im Wortsinne, zwei Spulen, gegenphasig, "bucks the hum"). Falls der J jetzt auch noch ein zweispuliger ist (wie z.B. die Fender Noiseless), dann ist an der Front komplett Ruhe.

 

[Hozzy]

Deshalb sorry, weil das zwei grundverschiedene Dinge mit grundverschiedenen Ursachen sind. Einstreuungen (bei Netzfrequenz halt Brumm, bei höheren halt Sirr) sind das klassische SingelcoilProblem das rührt vom Empfang elektromagnetischer Wellen her.

Und auch das muß nicht zwangsläufig vom Bass kommen. Ich bin vor einigen Jahren bei einem Preci schier wahnsinnig geworden bis ich festgestellt hatte, dass der Amp gebrummt hat, weil die Stromversorgung nicht gescheit geerdet war....

 

[Mudskipper]

Billigst-Verdrahtung? Das ist doch eine ganz normale, konventionelle JB-Elektrik. Oder?
Zumindest wäre mir da nichts nennenswertes aufgefallen.

Ja, aber mit dürren Drähtchen und billigen Pots gemacht.
Das macht jetzt echt nicht den Kohl fett, aber der Bass gewinnt definitiv dadurch, wenn man den Kram ein mal austauscht, die Tonblende ist auch nicht die Geilste. dazu mit Kupferfolie schadet definitiv nicht.

Sind eigentlich PJ weniger anfällig für Einstreuungen, obwohl sie VVT haben?

eigentlich sind gerade PJs anfälliger, da der Jott meistens ja nicht humcancelling ist und wenn man PJ zusammenschaltet bilden die zusammen keinen paralleln Humbucker.
Ich habe bei meinem BB PJ auch ein bisschen Einstreuung im Singlecoil, aber das ist nicht dramatisch, noch echt gut handelbar.

 

[whitewater]

Und auch das muß nicht zwangsläufig vom Bass kommen. Ich bin vor einigen Jahren bei einem Preci schier wahnsinnig geworden bis ich festgestellt hatte, dass der Amp gebrummt hat, weil die Stromversorgung nicht gescheit geerdet war....

Wahr, aber in dem Setting ist der Bass schon der wahrscheinlichere Tipp.
Nur interessehalber, der Amp hat nur mit angeschlossenem Bass gebrummt? Gibt ja nix, was es nicht gibt.

 

[Hozzy]

Wahr, aber in dem Setting ist der Bass schon der wahrscheinlichere Tipp.
Nur interessehalber, der Amp hat nur mit angeschlossenem Bass gebrummt? Gibt ja nix, was es nicht gibt.

Korrekt. Nur mit angeschlossenem Bass und spannenderweise auch nicht mit jedem

 

[whitewater]

Dann wundert es mich nicht, daß Du Dir nen wolf gesucht hast.

 

[Metalfist]

Ja, aber mit dürren Drähtchen und billigen Pots gemacht.
Das macht jetzt echt nicht den Kohl fett, aber der Bass gewinnt definitiv dadurch, wenn man den Kram ein mal austauscht, die Tonblende ist auch nicht die Geilste. dazu mit Kupferfolie schadet definitiv nicht.

Gut ok, die Drähte zu tauschen ist eine leichte Übung.
Die PU-Drähte zu schirmen sollte handwerklich auch kein so großes Problem sein (ablöten, Kupferfolie drumherum und anbinden an Masse, vielleicht finde ich noch ein Drahtgeflecht aus einem geschirmten alten Kabel).
Potis funktionieren gut, solange nichts kracht, werde ich die drinnen lassen.

eigentlich sind gerade PJs anfälliger, da der Jott meistens ja nicht humcancelling ist und wenn man PJ zusammenschaltet bilden die zusammen keinen paralleln Humbucker.
Ich habe bei meinem BB PJ auch ein bisschen Einstreuung im Singlecoil, aber das ist nicht dramatisch, noch echt gut handelbar.

Keine Ahnung warum, aber mir ist noch nie etwas aufgefallen.
Vielleicht hätten sie aber in der Umgebung mit zig Beleuchtung-Netzteilen auch gepfiffen.

 

[dumbopop]

Bei LED-Ketten dürften weniger die Ketten das Problem sein, als das Netzteil, oder? Die Kette selbst führt ja nur Gleichstrom. Einen vergleichsweise kleinen sogar.

 

[nobody666]

Die PU-Drähte zu schirmen sollte handwerklich auch kein so großes Problem sein (ablöten, Kupferfolie drumherum und anbinden an Masse, vielleicht finde ich noch ein Drahtgeflecht aus einem geschirmten alten Kabel).

Bei den Leitungslängen, die wir im E-Fach haben, langt das verdrillen der Leitungen als Abschirmung.
Zitat Google:
"Verdrillen Sie das Paar der Stromkabel eng miteinander, um die Induktivität zu verringern . Zwei Verdrillungen pro Zoll sorgen dafür, dass das Paar eng miteinander verbunden bleibt und eine sehr geringe Induktivität aufweist. Dadurch werden auch Gleichtaktstörungen eliminiert."

 

[Metalfist]

Bei den Leitungslängen, die wir im E-Fach haben, langt das verdrillen der Leitungen als Abschirmung.
Zitat Google:
"Verdrillen Sie das Paar der Stromkabel eng miteinander, um die Induktivität zu verringern . Zwei Verdrillungen pro Zoll sorgen dafür, dass das Paar eng miteinander verbunden bleibt und eine sehr geringe Induktivität aufweist. Dadurch werden auch Gleichtaktstörungen eliminiert."

Ah cool! Das ist ja noch einfacher...

Bei LED-Ketten dürften weniger die Ketten das Problem sein, als das Netzteil, oder? Die Kette selbst führt ja nur Gleichstrom. Einen vergleichsweise kleinen sogar.

Schon klar. Aber ich war in <2m Entfernung von mindestens 3 LED-Netzteilen. Deswegen könnte ich mir das schon gut vorstellen.

 

[Axel]

Bei den Leitungslängen, die wir im E-Fach haben, langt das verdrillen der Leitungen als Abschirmung.
Zitat Google:
"Verdrillen Sie das Paar der Stromkabel eng miteinander, um die Induktivität zu verringern . Zwei Verdrillungen pro Zoll sorgen dafür, dass das Paar eng miteinander verbunden bleibt und eine sehr geringe Induktivität aufweist. Dadurch werden auch Gleichtaktstörungen eliminiert."

bitte verzeiht, wenn ich den thread hijacke . . .

ich hab in meinem Bass koaxial Kabeln (Litze innen, Geflecht außen) und in einer Stellung in der ich einen PU out-of-phase schalte (womit das Geflecht auf + und die Litze gegen Masse geht) hab ich deutlich mehr Einstreuungen wahrgenommen. War gerade drauf und dran mir zwei-adrige Kabeln mit Geflecht zu kaufen, das Geflecht nicht mit dem PU zu verbinden und stabil auf Masse zu legen. Aber wenn das stimmt kann ich mir das sparen: einfach das Kabel durch zwei Drähte ersetzen, sauber verdrillen und egal welcher der beiden geerdet ist, die Abschrimung ist intakt.

lässig

danke für den Tip @nobody666

 

[whitewater]

bitte verzeiht, wenn ich den thread hijacke . . .

ich hab in meinem Bass koaxial Kabeln (Litze innen, Geflecht außen) und in einer Stellung in der ich einen PU out-of-phase schalte (womit das Geflecht auf + und die Litze gegen Masse geht) hab ich deutlich mehr Einstreuungen wahrgenommen. War gerade drauf und dran mir zwei-adrige Kabeln mit Geflecht zu kaufen, das Geflecht nicht mit dem PU zu verbinden und stabil auf Masse zu legen. Aber wenn das stimmt kann ich mir das sparen: einfach das Kabel durch zwei Drähte ersetzen, sauber verdrillen und egal welcher der beiden geerdet ist, die Abschrimung ist intakt.

lässig

danke für den Tip @nobody666

Ich fürchte, das bringt Dich nicht nach vorne, was natürlich zu beweisen wäre. Aber: wenn Du einen PU Out of Phase schaltest, addieren sich die Einstreuungen in die Pickups, die sich vorher aufgehoben haben. Ich gehe recht, daß auch das eine 2single-Coil Anordnung ist?

 

[Axel]

nein. da gehst du nicht recht sind zwei Humbucker. Darum gehe ich auch davon aus, dass die Einstreuungen nur von der Verkabelung kommen können. Aber sehr richtiger (und gern übersehener) Punkt im Allgemeinen.

allerdings hab ich da eh ein anderes Problem: in der Konfiguration sind die beiden dann seriell geschalten. D.h. zumindest eine der Strecken zum Schalter und zurück ist dann wieder ungschützt.
Versuch macht kluch
Die aktuellen Kabeln sind eh so lästige Dinger in denen das Abschrimgeflecht blank raus hängt. Die müssen sowieso ausgetauscht werden. Das mach ich mal und dann weiß ich wie groß das Problem wirklich noch ist

EDIT:
Und im schlimmsten Fall führe ich die Kabeln so früh wie möglich zusammen, verdrille alle vier und gehe damit zum Schalter. Irgendwas wird schon geerdet sein

 

[whitewater]

nein. da gehst du nicht recht sind zwei Humbucker. Darum gehe ich auch davon aus, dass die Einstreuungen nur von der Verkabelung kommen können. Aber sehr richtiger (und gern übersehener) Punkt im Allgemeinen.

allerdings hab ich da eh ein anderes Problem: in der Konfiguration sind die beiden dann seriell geschalten. D.h. zumindest eine der Strecken zum Schalter und zurück ist dann wieder ungschützt.
Versuch macht kluch
Die aktuellen Kabeln sind eh so lästige Dinger in denen das Abschrimgeflecht blank raus hängt. Die müssen sowieso ausgetauscht werden. Das mach ich mal und dann weiß ich wie groß das Problem wirklich noch ist

EDIT:
Und im schlimmsten Fall führe ich die Kabeln so früh wie möglich zusammen, verdrille alle vier und gehe damit zum Schalter. Irgendwas wird schon geerdet sein

Ja, dann hast du natürlich Chancen, daß es besser wird.

 

[CPerschke]

Bei den Leitungslängen, die wir im E-Fach haben, langt das verdrillen der Leitungen als Abschirmung.
Zitat Google:
"Verdrillen Sie das Paar der Stromkabel eng miteinander, um die Induktivität zu verringern . Zwei Verdrillungen pro Zoll sorgen dafür, dass das Paar eng miteinander verbunden bleibt und eine sehr geringe Induktivität aufweist. Dadurch werden auch Gleichtaktstörungen eliminiert."

Hmmm … ich môchte nicht unken, aber das verdrillen geht doch nur bei z.B. symmetrischen Signalen…. Nicht bei Masse/Signal wie wir es im Elektronik Fach haben…. Oder?
@Ratterbass das kônntest du doch wissen?