redbusbluebus
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Gast83234
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Ja klar, irgendwie kann sowas hilfreich sein. Und doch verpasst du wirklich alles (!!!!), was für diese Musik essentiell ist: groove, Interaktion, Spontaneität, kurz: gemeinsames Musizieren.
Mir ist durchaus bewusst, dass iRealinAbox der Trend ist. Und sehr viel Zeug, das ich so zu hören bekomme, klingt auch danach: Korrekte Tonauswahl, null, wirklich null feeling. Ich kann vom hohen Ross der jahrzehntelangen Erfahrung, auch didaktischer Art, zm Thema Jazz-Improvisation nur sagen:
Würde ich IMMER umgekehrt machen: Rhythmik und Phrasierung zuerst, dann Tonauswahl. Eine beschissene, von einer Maschine (drumcomputer usw.) vermittelte Phrasierung ist extrem schwer zu korrigieren.
Einen praktischen Hinweis habe ich aber: Interpolation. Improvisation ist nicht das Herunterspielen der passenden Skala, es geht um Thema-Variation-Thema. Und die Variation, so sie denn eine gute werden soll, steuert die Eckpunkte, die Pole des zugrunde liegenden Themas an. Also markiert man sich die wichtigsten Stellen in einem Lied und versucht, sie auf anderen Wegen miteinander zu verbinden, als es im Original gemacht wurde. Wenn z.B. zwei Punkte im Original mit einem leichten Bogen von oben nach unten miteinander verbunden sind, könnte man versuchen, einen stärkeren Bogen zu setzen und von unten nach oben zu verbinden. Beispiel: alle meine Entchen:
c d e f g g Kennt jeder. Von unten nach oben. Die Pole: C und G, logo. Variation: c Oktavsprung c h a f# g. Start und Ziel bleiben gleich, man verbindet sie aber auf unterschiedlichen Wegen.
das wie du eine Ton spielst gehört dazu. Und das erlebt man nicht mit BandIB, Genius, iRealPro…
Ja, sie spielen dir einen Klang zu dem du passende Scales übst.
Aber du vergeudest viel Zeit.
Nimm einen Looper, spiel dir einen einfachen Bass ein, dann ein paar Terz/Sept Fills/ Chords und übe dann zu dir selbst. Vermeindlich mehr Aufwand, bist du starten kannst, aber:
Du übst Timing, du übst simple zwei Klänge dazu, dann hast du die Chord Progression schon mal im Kopf und dann noch die Skala.
Schönes Clip zur „Kraft“ wie du einen Ton spielst:
Ja, sie spielen dir einen Klang zu dem du passende Scales übst.
Aber du vergeudest viel Zeit.
Nimm einen Looper, spiel dir einen einfachen Bass ein, dann ein paar Terz/Sept Fills/ Chords und übe dann zu dir selbst. Vermeindlich mehr Aufwand, bist du starten kannst, aber:Du übst Timing, du übst simple zwei Klänge dazu, dann hast du die Chord Progression schon mal im Kopf und dann noch die Skala.
Schönes Clip zur „Kraft“ wie du einen Ton spielst:
Äh, nein. Es denkt hier glaube ich niemand, dass iRealPro das gemeinsame Musizieren ersetzen kann. Aber dank des Übens mit der App bin ich inzwischen in der Lage, bei einer Jazz-Session neben dem Walken und Interagieren endlich auch zu improvisieren - Ziel erreicht , that's all. (Und diese Art Üben hat mir persönlich mehr gebracht als das Transkribieren.)
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redbusbluebus
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Sehe ich auch so, man muss die Dinge doch nicht immer gleich Verteufeln. Klar, wer sich eine auf Abruf parate Profijazzcombo im eigenen Keller hält, der braucht vielleicht wirklich keine App auf dem Handy. Alle anderen sind vielleicht trotzdem ganz gut beraten, auf irgendwelcher Weise zuhause Erfahrung mit dem Spielen über Akkorde zu sammeln bevor sie das erste Mal im Jazzclub bei der Jam Session „interaktiv und spontan“ über Giant Steps solieren.
Ich persönlich setze beim Üben ja gerne auf eine Art Triangulation, also die Nutzung verschiedener ziemlich unvollkommenen Ansätze. Dann spiele ich halt mal mit irealpro auf dem Handy, mal loope ich mir die Akkorde halt mit der Gitarre zusammen und mal spiele ich mit einem Bluesklampfer, der als vierten Akkord bei Autumn Leaves statt Ebmaj7 lieber Bb7 (!) spielt, „weil es einfach besser klingt“ (I’m not kidding).
Für sich jeweils ziemlich lame, in der Summe aber viel besser als gar nicht üben.
Ach ja, apropos Looping und Gitarre: Für alle, die wie ich nicht so begabt auf dem Instrument sind, empfehle ich so genannte Shell voicings, wo man jeden Akkord nur auf drei Saiten spielt (Grundton, Terz und Septime). Einfach, universell und effektiv.
Ich persönlich setze beim Üben ja gerne auf eine Art Triangulation, also die Nutzung verschiedener ziemlich unvollkommenen Ansätze. Dann spiele ich halt mal mit irealpro auf dem Handy, mal loope ich mir die Akkorde halt mit der Gitarre zusammen und mal spiele ich mit einem Bluesklampfer, der als vierten Akkord bei Autumn Leaves statt Ebmaj7 lieber Bb7 (!) spielt, „weil es einfach besser klingt“ (I’m not kidding).
Für sich jeweils ziemlich lame, in der Summe aber viel besser als gar nicht üben.
Ach ja, apropos Looping und Gitarre: Für alle, die wie ich nicht so begabt auf dem Instrument sind, empfehle ich so genannte Shell voicings, wo man jeden Akkord nur auf drei Saiten spielt (Grundton, Terz und Septime). Einfach, universell und effektiv.
Ich versuche mal vorsichtig, diesen Thread zu reaktivieren, da - man kann es sich denken 
- ich trotz des Zeitablaufs immer noch kein Meister-Improvisateur geworden bin.
Ich habe in der Zwischenzeit viel zu dem Thema gelesen und einige verschiedene Ansätze gesehen - aber in einem Punkt sind sich ja dann (trotz teilweise unterschiedlicher Herangehensweisen) doch die Meisten einig: Ohne Vokabular geht es nicht. Und woher bekommt man das? Klar: Bücher mit Licks gibt es wie Sand am Meer und wenn man sich davon etwas draufschafft, ist das sicher auch nicht schädlich.
Ich habe aber festgestellt, dass mein kleines (und mittlerweile auch nicht mehr neues) Hirn ein echtes Problem damit hat, sich solche vorgefertigten Licks wirklich einzuprägen. So habe ich mir zB dieses II-V-I-Lick vorgenommen, weil mich das wirklich anspricht:
Ich habe es mittlerweile wirklich x-mal gespielt und komme immer wieder zu dem Punkt, an dem ich denke: Alles klar - verinnerlicht. Aber Pustekuchen: Weder taucht das (oder etwas Ähnliches) mal in meinen Soloversuchen auf, noch kann ich mich Wochen später überhaupt noch genau daran erinnern...
Also komme ich zu dem weiteren Punkt, in dem sich die Meisten einig sind: Selber transkribieren und mit den daraus gezogenen Licks arbeiten. Es muss kein ganzes Solo sein, sondern einzelne Phrasen (oder "Nuggets", wie Bob Reynolds sie nennt, was mir irgendwie gefällt), können einen schon deutlich weiterbringen. Passend zum Tod von David Sanborn habe ich mir daher vor einem Monat vorgenommen, mich mal an seinem Solo über "Full House" (von dem Album "Upfront") zu versuchen - zu hören hier:
Bislang habe ich nur wenig transkribiert und wenn, dann eher Bassisten (ach?!?), hier und da mal ein wenig von Gitarristen oder Keyboardern, aber an Bläser habe ich mich (bis auf Chet Bakers Solo über "Autumn Leaves") noch nie herangetraut, da mich deren Phrasierungen immer etwas abgeschreckt haben. Was Sanborn bei diesem sehr bluesigen Stück macht, ist phrasierungsmäßig für mich teiweise auch nicht nachzumachen, aber ich habe mich mal durch seinen ersten Chorus durchgearbeitet und bin gerade dabei, das Solo auf Tempo zu bringen. 112 bpm ist zwar nicht wirklich schnell, aber diese langen und teilweise sehr chromatischen 16tel-Läufe liegen dann doch nicht so ganz automatisch unter meinen Fingern.
Das ist zwar nicht so ganz klassisches Jazz-Material, aber immerhin bluesige Licks, die teilweise sehr mit Chromatik und anderen Jazz-Techniken aufgepeppt werden. Sehr cool finde ich zB das Lick in Takt 4 und 5, dessen erste Hälfte dann (rhythmisch verschoben) in Takt 10 nochmal auftaucht. Oder auch die Takte 23 bis 28 sprechen mich sehr an. Und ich stelle fest, dass ich durch das Raushören und die Arbeit daran, mir das Solo draufzuschaffen, diese Licks jetzt schon besser kann als das Lick, das ich mir aus einem Buch gesucht hatte.
Geht Euch das auch so? Welche Solos habt Ihr bisher so rausgehört?
Wie arbeitet Ihr dann mit Nuggets aus solchen Solos weiter?
- ich trotz des Zeitablaufs immer noch kein Meister-Improvisateur geworden bin.Ich habe in der Zwischenzeit viel zu dem Thema gelesen und einige verschiedene Ansätze gesehen - aber in einem Punkt sind sich ja dann (trotz teilweise unterschiedlicher Herangehensweisen) doch die Meisten einig: Ohne Vokabular geht es nicht. Und woher bekommt man das? Klar: Bücher mit Licks gibt es wie Sand am Meer und wenn man sich davon etwas draufschafft, ist das sicher auch nicht schädlich.
Ich habe aber festgestellt, dass mein kleines (und mittlerweile auch nicht mehr neues) Hirn ein echtes Problem damit hat, sich solche vorgefertigten Licks wirklich einzuprägen. So habe ich mir zB dieses II-V-I-Lick vorgenommen, weil mich das wirklich anspricht:
Ich habe es mittlerweile wirklich x-mal gespielt und komme immer wieder zu dem Punkt, an dem ich denke: Alles klar - verinnerlicht. Aber Pustekuchen: Weder taucht das (oder etwas Ähnliches) mal in meinen Soloversuchen auf, noch kann ich mich Wochen später überhaupt noch genau daran erinnern...
Also komme ich zu dem weiteren Punkt, in dem sich die Meisten einig sind: Selber transkribieren und mit den daraus gezogenen Licks arbeiten. Es muss kein ganzes Solo sein, sondern einzelne Phrasen (oder "Nuggets", wie Bob Reynolds sie nennt, was mir irgendwie gefällt), können einen schon deutlich weiterbringen. Passend zum Tod von David Sanborn habe ich mir daher vor einem Monat vorgenommen, mich mal an seinem Solo über "Full House" (von dem Album "Upfront") zu versuchen - zu hören hier:
Bislang habe ich nur wenig transkribiert und wenn, dann eher Bassisten (ach?!?
), hier und da mal ein wenig von Gitarristen oder Keyboardern, aber an Bläser habe ich mich (bis auf Chet Bakers Solo über "Autumn Leaves") noch nie herangetraut, da mich deren Phrasierungen immer etwas abgeschreckt haben. Was Sanborn bei diesem sehr bluesigen Stück macht, ist phrasierungsmäßig für mich teiweise auch nicht nachzumachen, aber ich habe mich mal durch seinen ersten Chorus durchgearbeitet und bin gerade dabei, das Solo auf Tempo zu bringen. 112 bpm ist zwar nicht wirklich schnell, aber diese langen und teilweise sehr chromatischen 16tel-Läufe liegen dann doch nicht so ganz automatisch unter meinen Fingern.Das ist zwar nicht so ganz klassisches Jazz-Material, aber immerhin bluesige Licks, die teilweise sehr mit Chromatik und anderen Jazz-Techniken aufgepeppt werden. Sehr cool finde ich zB das Lick in Takt 4 und 5, dessen erste Hälfte dann (rhythmisch verschoben) in Takt 10 nochmal auftaucht. Oder auch die Takte 23 bis 28 sprechen mich sehr an. Und ich stelle fest, dass ich durch das Raushören und die Arbeit daran, mir das Solo draufzuschaffen, diese Licks jetzt schon besser kann als das Lick, das ich mir aus einem Buch gesucht hatte.
Geht Euch das auch so? Welche Solos habt Ihr bisher so rausgehört?
Wie arbeitet Ihr dann mit Nuggets aus solchen Solos weiter?
Das Buch von Hal Crook ist irgendwo weiter oben schonmal angesprochen worden -
'Hal Crook - How To Improvise ' ich finde das ist wirklich sensationell - da findet sich z.B. einiges wie man einfach nur die Melodie eines Jazzstücks verändern oder als Ausgangsbasis für eigenes verwenden kann, mit jew. ganz gezielten Übeplänen - nicht zu vergleichen mit den ganzen Licksammlungen....
Was ich gerne mache wenn mir ein Lick gefällt:
- dieses in verschiedene Tonarten transponieren
- dieses gezielt und ausschliesslich über die Changes eines Stücks verwenden, an verschiedenen Stellen an denen es von der Theorie her passt.
'Hal Crook - How To Improvise ' ich finde das ist wirklich sensationell - da findet sich z.B. einiges wie man einfach nur die Melodie eines Jazzstücks verändern oder als Ausgangsbasis für eigenes verwenden kann, mit jew. ganz gezielten Übeplänen - nicht zu vergleichen mit den ganzen Licksammlungen....
Was ich gerne mache wenn mir ein Lick gefällt:
- dieses in verschiedene Tonarten transponieren
- dieses gezielt und ausschliesslich über die Changes eines Stücks verwenden, an verschiedenen Stellen an denen es von der Theorie her passt.
Das Crook-Buch habe ich auch schon viele Jahre, aber irgendwie hat es da bei mir nie „Klick“ gemacht. Anders als bei den Büchern von Bert Ligon, die ich vor ein paar Monaten für mich entdeckt habe.
Transponieren ist auf jeden Fall immer gut und über Changes spielen (und dabei an andere Akkordtypen anpassen) auch.
Transponieren ist auf jeden Fall immer gut und über Changes spielen (und dabei an andere Akkordtypen anpassen) auch.
Mir hat das Transcribieren nie was gebracht. Ich bin aber auch ein Merk-Legasteniker. Ich hab im Studium meine "Pflicht" Transcribtionen gemacht, weil ich musste. Aber kaum waren sie auf Noten gebs kein einziges Lick mehr im Kopf.
Ich hab auch nie das Geschrieben und das Rausgehörte mit der Musik in Zusammenhang bringen können. Zwar spielen können aber "leer".
Mit Hal Crook konnte ich auch nie was anfangen.
Erst als mein Posaunendozent (auch so: Jazz Posaune) wechselt, kam ich wirklich weiter. Er war Canadier und kam mit all den modernen Posaunisten um die Ecke - während hier damals alle im BeBop versumpften.
Beim Anhören im Unterricht hats irgendwann Klick gemacht und Al und ich haben kapiert, was mein Zugang dazu ist. Ich kann viiiel besser durch hören lernen und adaptieren. Wir habe eine CD von Michael Davis u.a. angehört und danach war mir seine Art zu spielen geläufig. Und auch die Licks bzw Wendungen - ich konnte sie mir nicht merken und wusste nicht, was ich spiele, aber sie kamen mir in den Kopf und dann aus dem Horn.
Ich brauche das Hören und Fühlen der Spannungen der Töne im Chord, dass ist das was mir den Weg dann freimachte.
Auf dem Bass improvisiere ich noch nicht (viel) - das frustriert noch Aber ich hab auf dem Bass ein besseren Zugang zu Chords - viel besser als jemals auf der Posaune.
Kurz: probier alle Wege mal aus - jeder findet seinen Weg.
Ich hab im Studium meine "Pflicht" Transcribtionen gemacht, weil ich musste. Aber kaum waren sie auf Noten gebs kein einziges Lick mehr im Kopf. Ich hab auch nie das Geschrieben und das Rausgehörte mit der Musik in Zusammenhang bringen können. Zwar spielen können aber "leer".
Mit Hal Crook konnte ich auch nie was anfangen.
Erst als mein Posaunendozent (auch so: Jazz Posaune) wechselt, kam ich wirklich weiter. Er war Canadier und kam mit all den modernen Posaunisten um die Ecke - während hier damals alle im BeBop versumpften.
Beim Anhören im Unterricht hats irgendwann Klick gemacht und Al und ich haben kapiert, was mein Zugang dazu ist. Ich kann viiiel besser durch hören lernen und adaptieren. Wir habe eine CD von Michael Davis u.a. angehört und danach war mir seine Art zu spielen geläufig. Und auch die Licks bzw Wendungen - ich konnte sie mir nicht merken und wusste nicht, was ich spiele, aber sie kamen mir in den Kopf und dann aus dem Horn.
Ich brauche das Hören und Fühlen der Spannungen der Töne im Chord, dass ist das was mir den Weg dann freimachte.
Auf dem Bass improvisiere ich noch nicht (viel) - das frustriert noch
Aber ich hab auf dem Bass ein besseren Zugang zu Chords - viel besser als jemals auf der Posaune. Kurz: probier alle Wege mal aus - jeder findet seinen Weg.
Eigentlich wird ja oft auch empfohlen, Transkriptionen gar nicht aufzuschreiben, sondern wirklich nur nachzuspielen. Ich mache das quasi beides.
Ok, ich werde das Buch mal wieder rauskramen - welche Übungen daraus empfiehlst Du mir als Erstes?
Bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte nur mal eine vielleicht etwas provokante These aufstellen:
Was nützt das Vokabular, wenn man nicht weiß, was man erzählen soll? Vielleicht sind die Schritte einfach zu groß und die Vokabeln zu viele und zu elaboriert. Improvisation heißt ja, dass man spielt, was einem gerade so durch den Kopf geht. Wenn man sich einen Lick oder "Nugget" nicht merken kann, ist es vielleicht der falsche Lick oder der falsche "Nugget".
Ich bin eher dabei, singen und spielen übereinander zu bringen. Also genau so spielen zu können, wie ich singe. Ohne Nachzudenken eine Phrase, die ich höre wiederholen. Beziehungsweise irgendwann eine Phrase, die ich hören will, einfach spielen.
Lernt man dabei vielleicht mehr, als beim aufschreiben?
Im Jazz Impro Kurs (Sax) habe ich Work Song gespielt, easy Melodie, easy Akkorde, geht ins Ohr. Dann hab ich gemäß Anleitung alle Akkorde, Grund, Leittöne und Skalen gespielt, in allen Umkehrungen, rauf und runter, hin und her. Cool, jetzt machste ne geile Impro für die Lehrerin, bist ja fit….und nix kam….furz…ähh..nee..äähh…mist, wo ist die Band?…
Dann hatte ich meinen ersten Sax Unterricht nach über 20 Jahren Pause, hab vorher erzählt, dass ich eher meinen Schwerpunkt beim Hören statt Noten habe und mein Lehrer hat dann Worksong auf dem Flügel gespielt und zack lief es, fast ohne Probleme, klar gab es mal falsche Noten, aber da konnte ich mich rausretten. Klar war das keine Weltklasse, aber eine gute Lektion sich nicht immer zu fest an der Theorie festzubeißen.
Diese kleine feine Serie zum Thema Jazz Ear Training kann ich euch wärmstens empfehlen:
Dann hatte ich meinen ersten Sax Unterricht nach über 20 Jahren Pause, hab vorher erzählt, dass ich eher meinen Schwerpunkt beim Hören statt Noten habe und mein Lehrer hat dann Worksong auf dem Flügel gespielt und zack lief es, fast ohne Probleme, klar gab es mal falsche Noten, aber da konnte ich mich rausretten. Klar war das keine Weltklasse, aber eine gute Lektion sich nicht immer zu fest an der Theorie festzubeißen.
Diese kleine feine Serie zum Thema Jazz Ear Training kann ich euch wärmstens empfehlen:
Ich versuche mal vorsichtig, diesen Thread zu reaktivieren, da - man kann es sich denken
Ich habe in der Zwischenzeit viel zu dem Thema gelesen und einige verschiedene Ansätze gesehen - aber in einem Punkt sind sich ja dann (trotz teilweise unterschiedlicher Herangehensweisen) doch die Meisten einig: Ohne Vokabular geht es nicht. Und woher bekommt man das? Klar: Bücher mit Licks gibt es wie Sand am Meer und wenn man sich davon etwas draufschafft, ist das sicher auch nicht schädlich.
Ich habe aber festgestellt, dass mein kleines (und mittlerweile auch nicht mehr neues) Hirn ein echtes Problem damit hat, sich solche vorgefertigten Licks wirklich einzuprägen. So habe ich mir zB dieses II-V-I-Lick vorgenommen, weil mich das wirklich anspricht:
Anhang anzeigen 816516
Ich habe es mittlerweile wirklich x-mal gespielt und komme immer wieder zu dem Punkt, an dem ich denke: Alles klar - verinnerlicht. Aber Pustekuchen: Weder taucht das (oder etwas Ähnliches) mal in meinen Soloversuchen auf, noch kann ich mich Wochen später überhaupt noch genau daran erinnern...
Also komme ich zu dem weiteren Punkt, in dem sich die Meisten einig sind: Selber transkribieren und mit den daraus gezogenen Licks arbeiten. Es muss kein ganzes Solo sein, sondern einzelne Phrasen (oder "Nuggets", wie Bob Reynolds sie nennt, was mir irgendwie gefällt), können einen schon deutlich weiterbringen. Passend zum Tod von David Sanborn habe ich mir daher vor einem Monat vorgenommen, mich mal an seinem Solo über "Full House" (von dem Album "Upfront") zu versuchen - zu hören hier:
Bislang habe ich nur wenig transkribiert und wenn, dann eher Bassisten (ach?!?
Anhang anzeigen 816518
Das ist zwar nicht so ganz klassisches Jazz-Material, aber immerhin bluesige Licks, die teilweise sehr mit Chromatik und anderen Jazz-Techniken aufgepeppt werden. Sehr cool finde ich zB das Lick in Takt 4 und 5, dessen erste Hälfte dann (rhythmisch verschoben) in Takt 10 nochmal auftaucht. Oder auch die Takte 23 bis 28 sprechen mich sehr an. Und ich stelle fest, dass ich durch das Raushören und die Arbeit daran, mir das Solo draufzuschaffen, diese Licks jetzt schon besser kann als das Lick, das ich mir aus einem Buch gesucht hatte.
Geht Euch das auch so? Welche Solos habt Ihr bisher so rausgehört?
Wie arbeitet Ihr dann mit Nuggets aus solchen Solos weiter?
Mir geht es mit Licks über mehrere Takte so ähnlich wie dir. Mein Hirn hat Schwierigkeiten, bei hohem Tempo so ein größeres Gebilde komplett (und nicht in einer ungünstigen Lage beginnend) abzurufen. Man hat ja noch 2 weitere Probleme: Erstmal muss man bei einem nicht ganz so geläufigen Standard schnell überblicken, ob die Akkorde wirklich in II-V-I münden, oder ob es sich nur um II-V oder um etwas Ähnliches handelt. Zudem ist einem in dem Moment vielleicht ja gar nicht danach, die komplette Phrase zu spielen, sondern nur einen Teil davon und dann zu variieren. Meine persönliche Lösung: Ich habe schöne II-V-I-Licks in einen IIer-Lick und einen V-er Lick zerlegt und exzessiv durch alle Tonarten geübt. Mit diesem "Baukastensystem" komme ich gut zurecht und kann z.B. nach dem Auftakt des IIer-Licks nach Gefühl irgendein V-er-Lick anhängen oder - was sich dann oft ergibt, und natürlich am meisten Spaß macht, ein paar Takte frei improvisieren. Für meine Zwecke als "Gelegenheits-Improvierer" bin ich mit diesem "gestützten Improvisieren" erstmal sehr zufrieden. (Analog habe ich das natürlich auch mit Ij7 und verminderten Akkorden gemacht.)
Ich finde es übrigens grundsätzlich nicht verwerflich, vorgefertigte Licks zu verwenden. Man erkennt die bekannten Jazzer doch außer an ihrem Ton auch nur deshalb wieder, weil sie häufig ähnliche Licks verwenden.
Und ich für mich persönlich habe aus dem zeitaufwändigen Transkribieren keinerlei Mehrwert gegenüber dem Studieren und Üben notierter Linien ziehen können, bin aber auch ein verkopfter Typ, bei dem das anders ist als bei anderen.
S.25 'Incorporating song melody into solo' - hab ich ein paar Monate lang geübt, bilde mir ein sehr davon zu profitieren
(evtl. macht vorher S.23 'Song Memorization' Sinn). S.34 'Melodic and Rhythmic Embellishment' lohnt sich auch. Das schöne bei diesen Konzepten ist ja, dass man nicht die Changes in den Vordergrund stellt - die geben ja oft nicht das Wesen einer Komposition wieder....)
Noch ne andere - wie ich sehr wertvolle - Improvisationsidee, von einem meiner Dozenten während des Studiums: 'Versuche das Kinderlied in den Changes zu finden' - was da hilft: Singend versuchen zu improvisieren, dabei in Melodien denken (hört man finde ich oft bei Steve Swallow, Chet Baker, auch in den ruhigeren Momenten z.B. bei Chris Potter...) - und da muss man natürlich auch üben, melodische Ideen möglichst unmittelbar aufs Instrument übertragen zu können.
Vielen Dank - ich werde das Buch mal im Keller suchen
Das mit dem Kinderlied erinnert mich an etwas, das ich schon mal gerne mache:
Ich spiele Standards gerne mit Akkorden und Melodie gleichzeitig - nichts besonders Komplexes; nur Shell-Chords und je nachdem wie die Melodie liegt, auch schonmal nur einen Grundton. Davon ausgehend spiele ich dann gerne leichte Variationenm bei denen ich den obersten Ton etwas "wandern" lasse, bis ich beim nächsten Akkord lande. Da kommen teilweise schöne Sachen bei raus; das muss ich mal wieder machen - danke für die Anregungen!
Meiner Meinung nach ein sehr sehr guter Weg. Man darf als Bassist bei der ganzen Soliererei nicht vergessen, dass der wichtigste 'Wegweiser' - nämlich der Bassist - in diesem Moment ja mit Solieren beschäftigt ist und die Wegweiserfunktion für die Band somit wegfällt. Oft fallen Bands in diesem Moment auseinander - da hilft es sehr, wenn man auch beim Solieren klar den Weg weist - was man beim Spiel mit dem Thema sehr gut machen kann.Vielen Dank - ich werde das Buch mal im Keller suchen
Das mit dem Kinderlied erinnert mich an etwas, das ich schon mal gerne mache:
Ich spiele Standards gerne mit Akkorden und Melodie gleichzeitig - nichts besonders Komplexes; nur Shell-Chords und je nachdem wie die Melodie liegt, auch schonmal nur einen Grundton. Davon ausgehend spiele ich dann gerne leichte Variationenm bei denen ich den obersten Ton etwas "wandern" lasse, bis ich beim nächsten Akkord lande. Da kommen teilweise schöne Sachen bei raus; das muss ich mal wieder machen - danke für die Anregungen!
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