... bin ganz hin und weg von diesen Dokumenten. Lieber Soulfinger, tausend Dank.
Habe mir die Files nochmals intensiv reingezogen. Für mich ist es auch hochinteressant, wie Jamersons Sound Solo klingt. Das vor dem Hintergrund, dass ja bekanntermassen der Bass im Mix völlig anders hervortritt als solo abgehört. Und siehe da - obwohl ich immer meinte, Jamersons Sound zu kennen, habe ich hier viel dazugelernt.
Hier meine bescheidenen Erkenntnisse:
1. Das Lowend - erstaunlich wie wenig Lowend die isolierten Spuren haben, aber im Mix dann so tierisch das Fundamewnt füllen. Gerade bei "What´s going on" dachte ich immer Jamerson hätte viel mehr Lowend im Sound.
2. Ich hätte nie gedacht, dass Jamerson eine solche Menge an Mitten und Tiefmitten hat. Mir war immer bewusst, dass Jamerson (allein durch seinen Anschlag) extrem prominente Mitten und Tiefmitten hat, trotzdem habe ich das unterschätzt. Vor allen Dingen muss ich Dir - lieber Bauschi - leider mitteilen, dass Dein Sound zwar very brown ist, aber Du hast zu wenig der Jamerson Tiefmitten - der ganz heisse sonore Pfurz fehlt Dir noch ein bischen. Da bist Du vielleicht doch etwas zu muggelig. [
] Allerdings unterstelle ich Dir, dass Du eben Dein Sound hast und Jamerson sein Sound. Schließlich bist Du weit davon entfernt irgendwen irgendwie zu kopieren - selsbt wenn er Jamerson heisst.
3. Verzerrung - Jamersons Sound ist weit davon entfernt clean zu sein - das weiß jeder. Man hört deutlich, dass er den Preamp der Konsole ziemlich heiss fährt. Und da hilft natürlich die besondere Qualität der damaligen Kanalzüge. Gute Schalttechnik mit Röhren. Das findet man heute nicht mehr. Das ist ein wichtiger Bestandteil in Jamersons Recording-Sound. Sein Sound ist ziemlich schmutzig - ich habe den Dirt bisher unterschätzt.
4. Foam Muting - sein Sustain ist fast tot. Das kommt durch den Schaumstoff, der die Saiten mutet. Aber - durch seinen extrem kraftvollen Anschlag bringt er trotzdem Sound - und wesentlich mehr als ich dachte. Auch ist sein Höhenanteil bemerkenswert - da zeigt sich, dass er die Höhenblende immer voll auf hatte. Und - man hört ertaunlich viel typischen Prezi-Sound, fast schon rockig - garnicht so tot.
5. Rauschanteil - die Solospur hat einen hohen Rauschanteil - das würde ja heute garnicht mehr durchgehen. Um so bemerkenswerter ist, welche Klanggüte wiederum der Gesamttrack hat. What´s going on war ein Meilenstein. Die Motown-Ingenieure waren ihren Kollegen um Welten voraus. Ich habe keinen Schimmer, wie sie es bewerkstelligt haben, den Rauschanteil insgesamt (summiert man mal den Rauschanteil von Jamerson auf weitere 7 Kanäle) in den Griff bekommen haben.
Für mich sind die Aufnahmen wieder einmal Beleg, wie hervorragend der Prezi für das Recoring geeignet ist. It´s simply the first and foremost bass to fit in the mix.
Basshole
