Hochzeitsband - Aber anders!

[bandchef]

Hallo,

was glaubt ihr? Ist es sinnvoll eine Band als Hochzeitsband zu positionieren, die aber Songs aus dem "Club/Disse" aus den glorreichen sehr späten 90er und Anfang der 2000er spielt?
Also: Fanta 4, Beyonce, Snoop Dogg, und wie sie alle heißen.

Der Gedanke dahinter ist, dass das heiratende Publikum ja auch immer mehr aus diesem Zeitbereich stammt und so sich evtl. eine Abwechslung auftun könnte. Man muss ja nicht nur so Zeug spielen, aber schon einen Großteil.

Was denkt ihr dazu?

 

[f_luxus]

Moin, gute Idee ABER:
Das Repertoire wird sich früher oder später in FUNKTIONIERT und FUNKTIONIERT NICHT spalten und als gute Eventband bleibt man eh immer am Ball.

500 Titel im Repertoire sind völlig normal btw...

 

[bandchef]

500 Titel im Repertoire sind völlig normal btw...

Ok... das ist viel. In den Bands in denen ich so gespielt habe, waren meist so um die 100 Songs und das hat mehr als locker ausgereicht.

Die von mir oben beschriebene Band soll mehr als Hochzeitsband positioniert werden, die als ""Event-Band" für Hochzeit der etwas anderen Art" gebucht werden soll und der eben das Image voraus geht, "dass sie wie ein DJ aufspielt" und auch mehr als "Event-Band" gebucht wird für die Zeit nach dem Abendessen so, naja, ich sag mal 20:00/21:00 Uhr bis 00:00/01:00 Uhr und nicht als Band die den ganzen Tag (ja teilweise schon in der Kirche) die ganze Zeit vor sich hin dudelt...

 

[Igaihcim]

Ist halt Unterschiedlich, manche Bands spielen auf Hochzeiten den ganzen Abend aber immer im Hintergrund, andere wiederum spielen einmal ein 2h Set als normaler Gig und danach läuft der Laptop mit musikalischer Berieselung.
Wir haben schon öfters auf Hochzeiten gespielt, dann immer unser normales Set mit zwei drei Wunschsongs seitens des Hochzeitspaares oder ein zwei Überraschungssongs welche mir natürlich vorhergehend einstudiert haben.
Das man aber Songs bringt welche die meisten aus der Jugend etc. kennen ist sicher das richtige Konzept.

 

[Bass@JMB]

Hallo,
was glaubt ihr? Ist es sinnvoll eine Band als Hochzeitsband zu positionieren, die aber Songs aus dem "Club/Disse" aus den glorreichen sehr späten 90er und Anfang der 2000er spielt?
Also: Fanta 4, Beyonce, Snoop Dogg, und wie sie alle heißen.
Der Gedanke dahinter ist, dass das heiratende Publikum ja auch immer mehr aus diesem Zeitbereich stammt und so sich evtl. eine Abwechslung auftun könnte. Man muss ja nicht nur so Zeug spielen, aber schon einen Großteil.
Was denkt ihr dazu?

Ich denke, dass du da zu spät dran bist
Die Leute, die in den späten 90ern/Anfang der 00er in Clubs waren, haben häufig bereits geheiratet und sind auch schon wieder geschieden.
Kannst ein Jahrzehnt vorspulen, dann dürfte das noch passen. Aber auch dann sind 1:1-Cover langweilig und ein teures Spotify. Eine gute Cover-Band macht was Eigenes aus der Vorlage und das ist viel Arbeit.

 

[Mudskipper]

was glaubt ihr? Ist es sinnvoll eine Band als Hochzeitsband zu positionieren, die aber Songs aus dem "Club/Disse" aus den glorreichen sehr späten 90er und Anfang der 2000er spielt?
Also: Fanta 4, Beyonce, Snoop Dogg, und wie sie alle heißen.

Das machen doch schon die meisten Hochzeitsbands .
Hochzeitsband heißt im wahrsten Sinne des Wortes Wunschkonzert zu mal meistens ja ein breites Publikum angesprochen werden muss.
Nach dem Marcel sein Life in Pieces gecuttet hat will Matilde Crazy like a fool sein und danach die Horde Millenials Uptown funken.

 

[EADG]

Nach dem Marcel sein Life in Pieces gecuttet hat will Matilde Crazy like a fool sein und danach die Horde Millenials Uptown funken.

...Opa Manfred möchte nochmal auf den highway to hell und Oma Susanne möchte die dancing Queen sein. So kommen die vielen Titel bei Event-Bands zusammen.

 

[bassmansemi]

Ich glaub das wird schwierig, da du in dem Sektor gegen Spotify bzw DJs mit Playlist ankämpfst...glaub das würde nur funktionieren, wenn du A sowas in Richtung Tribute (und genau dieses Genre wird vom Kunden gewünscht) oder B was mit "Alleinstellungsmerkmal" machst, also besondere Versionen, iwas Besonderes. C wäre dann der unschlaueste Plan imho, nämlich den ganz "normalen" Kram, das mag vllt funktionieren, wenn ihr euch viel zu billig verkauft und nen langen Atem habt.

 

[EADG]

Songs aus dem "Club/Disse"

sind zum 1zu1 covern ziemlich tricky, weil das ja immer ziemlich dick produziert ist. Auf der anderen Seite kann man interessante Versionen rausarbeiten, was dann schon in Richtung "Alleinstellungsmerkmal" geht.

 

[Mudskipper]

Ich glaub das wird schwierig, da du in dem Sektor gegen Spotify bzw DJs mit Playlist ankämpfst...glaub das würde nur funktionieren, wenn du A sowas in Richtung Tribute (und genau dieses Genre wird vom Kunden gewünscht) oder B was mit "Alleinstellungsmerkmal" machst, also besondere Versionen, iwas Besonderes. C wäre dann der unschlaueste Plan imho, nämlich den ganz "normalen" Kram, das mag vllt funktionieren, wenn ihr euch viel zu billig verkauft und nen langen Atem habt.

Was ich so mitbekomme muss eine Hochzeitsband einfach verflucht gut sein. Bei geringerem Budget wird eher der DJ oder Spotify gebucht. Paare mit mehr Budget erwarten dann auch knallhartes abliefern.

sind zum 1zu1 covern ziemlich tricky, weil das ja immer ziemlich dick produziert ist. Auf der anderen Seite kann man interessante Versionen rausarbeiten, was dann schon in Richtung "Alleinstellungsmerkmal" geht.

Ich kenne einen Hochzeitsmucker, Variation ist da weniger gefragt, außer es sind bestimmte Mottoparties/Wünsche. Ist ihm (Keyboarder) schon passiert:

"Wir machen eine Latin Hochzeit, hier eine Liste von Songs die wird dann im "Latin-Stil" hören wollen und folgende Songs bitte als Dance/Walzer/Slowblues usw. Version.
Ach ja, ein paar Jazz-Standards für den Sektempfang wäre klasse."

Das ist 100% Dienstleistung und knallhart.

 

[bassilisk]

"Wir machen eine Latin Hochzeit, hier eine Liste von Songs die wird dann im "Latin-Stil" hören wollen und folgende Songs bitte als Dance/Walzer/Slowblues usw. Version.
Ach ja, ein paar Jazz-Standards für den Sektempfang wäre klasse."

Wenn dir das nach dem Booking bassiert, hat mindestens einer der Geschäftspartner schlecht oder gar nicht kommuniziert.
Vor dem Booking kann man ja noch überlegen.

Wenn die Kommunikation natürlich so läuft:
- Hi, wir suchen eine Hochzeitsband. Was macht ihr denn so?
+ Ach alles ein bisschen, wir sind da flexibel.
- Oh, cool, dann machen wir das!
+ Klar, gerne.
Dann ist das eher schwierig...

 

[EADG]

Ich habe schon mehr als eine Hochzeit gespielt. Allerdings eher so:

dann immer unser normales Set mit zwei drei Wunschsongs seitens des Hochzeitspaares oder ein zwei Überraschungssongs welche mir natürlich vorhergehend einstudiert haben.

Die knallharte 100% Dienstleistung mit 6 Stunden Programm "von Abba bis Zappa" muss man natürlich so wollen, ist aber mit Aufwand verbunden. "Ich brauch 'nen Synthiebass und mindestens 2 dreckige Sounds sowie einen Motown..." Da drehen sich ja viele Fäden hier drum. Wenn man da mitmachen möchte, begibt man sich in Konkurrenz mit ziemlich vielen ziemlich guten Bands. Ohne Erfahrung und Renommee ist das Alleinstellungsmerkmal dann vielleicht der Preis. Warum sollte man so was machen wollen?

 

[EADG]

Übrigens ist der Begriff "Mukke" ursprünglich für so was verwendet worden. Eine gut bezahlte Dienstleistung ohne besonderen künstlerischen Anspruch.

 

[Mudskipper]

Wenn dir das nach dem Booking bassiert, hat mindestens einer der Geschäftspartner schlecht oder gar nicht kommuniziert.

Nö, das ist quasi das Booking Gespräch gewesen, der Bekannte ist auch der Booker der Band.
Die können aber auch einfach alles, die Hälfte der Leute sind Berufsmusiker, die können vom Blatt spielen und in (gefühlt)10 Minuten aus aus Walk von Pantera nen Cha Cha Cha machen.

Übrigens ist der Begriff "Mukke" ursprünglich für so was verwendet worden. Eine gut bezahlte Dienstleistung ohne besonderen künstlerischen Anspruch.

Ich finde es schon künstlerisch Anspruchsvoll quasi aus dem Stand Songs in mehreren Versionen abrufen zu können, es gibt auch kreative Mukke.

 

[Igaihcim]

Also ich weiss nicht, aber bei euch sind die Hochzeiten für Bands demnach wirklich nicht erstrebenswert...
Als ich geheiratet hab, hatten wir eine Jazz Combo (ja, ich und meine Frau mögen Jazz) mit Drumms, Bass, Gitarre und Sax. Die haben immer mal wieder gespielt, ingesammt wohl an die rund 2.5h, könnten aber auch 3h gewesen sein. Die haben uns vorhergehend gefragt was sie spielen sollen, wir meinten dann halt die üblichen standards und wir lassen uns überraschen. Tatsächlich spielte der Saxophonist neben Sax paar experimentelle Sachen auf dem Alphorn was wirklich cool rüberkam. Uns hat es damals gefallen, war nicht billig aber jeden cent wert.
Ein befreundeter Albaner spielt Drumms in einer albanischen Folklore Hochzeitsband, die sind über die Sommerferien für drei Wochen in Albanien wo sie jeden Abend spielen, sehr spezieller Sound und spezielle tracht die da getragen wird. Da fragt nie jemand wegen irgendwelchen Popsongs etc. da wird die ganze Nacht alabanische Folklore geträllert... aber es rentiert, 500 Euro Trinkgeld pro Musiker (neben der abgemachten Gage) ist da keine Seltenheit sondern eher ganz normal. Aber etwas wild sind sie schon drauf da unten, schon mehrere male wurde sein Drumm mit dem Sturmgewehr (scheinbar hat es dort immer noch haufenweise Waffen) nieder gemäht, natürlich gegen faire Bezahlung. Aber dann auf die Schnelle einen Ersatz zu finden wird immer schwierig.
Auf dem meisten Hochzeiten auf denen ich als Gast anwesend war, stand da der typische Alleinunterhalter mit Keyboard und meistens etwas Trompete dort und hat den ganzen Abend vor sich hin geträllert... da bin ich dann immer dankbar wenn ich dank dem Rauchverbot nach draussen gehen kann und für 5 Minuten ruhe geniesse. Und billig sind die Alleinunterhalter wirklich nicht!

 

[Bass-Fred]

was glaubt ihr? Ist es sinnvoll eine Band als Hochzeitsband zu positionieren, die aber Songs aus dem "Club/Disse" aus den glorreichen sehr späten 90er und Anfang der 2000er spielt?
Also: Fanta 4, Beyonce, Snoop Dogg, und wie sie alle heißen.

Joa, mal was VÖLLIG anderes.

Aber was tut man nicht alles für eine Handvoll Peseten.

@Igaihcim Lese ich da "Sturmgewehr"?

​

 

[Igaihcim]

Lese ich da "Sturmgewehr"?

Ja, ich hab im zuerst auch nicht geglaubt bis er mir Handy Aufnahmen gezeigt hat... sein Bassdrumm sah hinterher aus wie schweizer Käse... da wird dann gegen Abend wenn alle betrunken sind wild umher geschossen, leider gab es auch schon schwerverletze aufgrund von abprallern. Ja, Schusswaffen und Alkahol sind keine gute Kombination!

 

[Mudskipper]

Und billig sind die Alleinunterhalter wirklich nicht!

Absolut nicht! Und da kan ich auch verstehen wenn man lieber einen guten DJ als so einen dösigen Alleinunterhalter nimmt.

Ja, Schusswaffen und Alkahol sind keine gute Kombination!

Ich war nur auf einer albanischen Hochzeit wo in einem Flammenkreis aus Hochprozentigem getanzt und mit einem Sturmgewehr komische Pappvögel aus nem Baum geschossen wurden. Andere Länder, andere Sitten .

 

[bassilisk]

Alleinunterhalter...
Ich bin in der Zeit der Alleinunterhalter groß geworden... Mein Onkel und zwei Kumpels hatten das sehr erfolgreich gemacht.
Das war damals ein völlig anderes Konzept!

Ein guter AU ist kein "Alleinemusiker"; das gibt es natürlich auch.

Ein guter AU ist gleichzeitig Witzeerzähler, Stimmungsretter, Freund des Brautpaars, der Typ mit dem Mikrofon, Partyspieleorganisator, AufdieStimmungEingeher...
Das ist der Typ, der zu später Stunde das (unverstärkte) Akkordeon hervorholt und zwischen den Gästen noch Lumpenlieder im regionalen Dialekt singt.
Die musikalische Qualität war damals zwar auch gefragt, aber kam meistens erst an zweiter Stelle.

Das ist eine nahezu ausgestorbene Spezies, leider ein Anachronismus.

 

[EADG]

mit dem Sturmgewehr

...halte ich für völlig übertrieben. Ein einfacher Revolver tut's doch auch.

"Für Hochzeiten" ist ja auch so was unspezifisches. Es kann sein, dass man als Band gebucht wird, weil die Leute die Band gut finden. Das sind meine Erfahrungen mit Hochzeiten. Da kann es durchaus hoch her gehen und wir haben für Onkel Ernst auch mal die selbst komponierte Nummer als Walzer oder Polka gespielt. (In den Achzigerjahren wollte "Onkel Ernst" noch Walzer oder Polka hören)

Es kann aber auch sein, dass die Leute eine Band erwarten, die möglichst orginalgetreu eine bestimmte Musik spielt, ob Schlager, NDW, Beyonce, snoop dogg, was auch immer -wie ein DJ halt. Das ist das, was ich unter "Mukke" verstehe.