Hausarbeit: Das Rentenproblem

Zitat:Original erstellt von: Struppi

ich werd mal zusehen wie ich das verwursten kann ... und ob ich da überhaupt nen vernünftigen ansatzpunkt finde das system an sich schon als mögliches problem zu beschreiben.
Zum Vergrößern anklicken....

Wäre ich an Stelle deines Profs, ich würde dir dringend dazu raten, diesen Aspekt deutlich (!) zu beachten. Kannst du nicht mit ihm/ihr Rücksprache halten? Wozu gibt es Sprechstunden [;-)]

Ich meine aus so ziemlich jedem Beitrag hier herauszulesen, dass das Problem im System liegt. Wenn du nun aus dieser Sicht nur Nebenfaktoren bearbeitest, dann bearbeitest du das Thema nicht. Welchen Umfang soll die Hausarbeit denn haben? Es geht ja nicht darum, dass du ein neues Rentensystem erarbeitest, sondern dass du dich mit den Phänomenen des aktuellen Systems auseinandersetzt.
 
Zitat:Original erstellt von: Struppi

weil jede generation dieselbe kaufkraft möchte und deswegen immer höhere beiträge gezahlt werden müssen?
Zum Vergrößern anklicken....
Das ist falsch. Es geht nicht darum, mehr Kaufkraft zu bekommen, sondern annähernd dieselbe, die die Rentner der vorherigen Generation erhalten haben. Schau nur mal, wie sich die Preise [url="http://www.destatis.de/jetspeed/por...ntent100/vpi101a,templateId=renderPrint.psml"]in den letzten Jahren[/url] entwickelt haben...
Zitat:genauso verhällt es sich bei der kapitaldeckung auch, nur muss dort jede generation immer größere teile ihrer eigenen kohle für später abdrücken.
Zum Vergrößern anklicken....
Das ist auch nicht richtig; Du vergisst den Zinseszinseffekt beim Kapitaldeckungsverfahren.
Zitat:woher kommt dieses unding dass ein anwalt oder ein arzt unter bestimmten vorraussetzungen von der gesetzlichen rentenversicherung befreit ist?
Zum Vergrößern anklicken....
Ursprünglich ging man von dem Gedanken aus, dass jemand, der in der Lage ist, selbständig einen Betrieb zu führen, auch clever genug ist, zu begreifen, dass er für das Alter vorsorgen muss. Beim abhängig Beschäftigten greift dagegen die Fürsorgepflicht des Gesetzgebers. Und nicht vergessen: Selbständige müssen die Beiträge für ihre Vorsorge alleine aufbringen, während bei Arbeitnehmern der Arbeitgeber die Hälfte zusteuern muss.
Zitat:wieso bekommen diese menschen höhere rendite für ihr geld als normalos.
Zum Vergrößern anklicken....
Weiter oben hast Du eine Aussage zitiert, dass die Rendite der GRV höher ist als bei der Privatvorsorge. Andererseits hatte ich Dir bereits geschrieben, was eine Rendite ist (Ausgleich Kaufkraftverlust + Risikoprämie + Ausgleich für Konsumverzicht). Und die Risikoprämie ergibt sich schon alleine daraus, dass bei der Privatvorsorge latent das Insolvenzrisiko des Versorgungsunternehmens gegeben ist (-> Mannheimer Versicherung).
Zitat:mal davon abgesehen, dass die renditen der heutigen versichertenjahrgänge immernoch deutlich positiv bleiben, ist auch logisch, mit steigender lebenserwartung verlängert sich die renditenlaufzeit und der gegenwert der beiträge erhöht sich.
Zum Vergrößern anklicken....
Selbst wenn es so wäre, was nutzt es, wenn die Rente vorn und hinten nicht reicht? Was nutzt eine rechnerisch positive Rendite, wenn 1,3 Beitragszahler (von denen bestimmt noch einer 'ne Dönerbude aufmacht und daher als Beitragszahler ausfällt...) zwei Rentner versorgen müssen? Selbst ein Dummdödel kann sich an den Fingern abzählen, dass das nicht funktionieren kann (womit wir wieder bei "Konni" Adenauer und seinem Kardinalfehler angekommen wären).

 
Zitat:Original erstellt von: Struppi

Heyhey ...

ich sitze gerade an der literaturrecherche für meine hausarbeit zum thema "ist die rente in zukunft sicher?".

Mir geht es gerade insbesondere um das kapitel zu den 'ursachen des rentenproblems' und könnte mal den ein oder anderen denkanstoß gebrauchen.
ich habe bereits einige fachbücher zu dem thema durchgewälzt und die einzigen großen punkte zu dieser frage scheinen wohl
a) der demografische wandel (bzw. die panikmache davor)
und
b) die arbeitsmarktsituation, bzw. die anzahl der erwerbstätigen und versicherungspflichtig arbeitenden menschen

zu sein.

fallen euch eventuell noch weitere mögliche ursachen des rentenproblems ein auf die man näher eingehen könnte?
politische fehler in der vergangenheit?
oder etwas anderes?

ich habe gerade so viel über den demografischen wandel gelesen, dass ich schon selbst fast daran glaube dies könne die einzige ursache sein, obwohl mir mein verstand sagt dass diese ansicht viel zu flach ist und der tiefe des problems einfach nicht gerecht wird. (stichwort: viel zu viele konzerne beschäftigen aus statistischer sicht kaum mehr menschen über 50 jahren, arbeitsplatzabbau durch frührente, das ganze noch durch eine politik begünstigt die gleichzeitig weint es gäbe zu wenige beitragszahler im verhältnis zu leistungsempfängern) ...

könnte einen kleinen synapsenruck gebrauchen [:D]

liebe grüße
studentenstruppi
Zum Vergrößern anklicken....

Hi Lukas,

ich habe mir nicht alles hier durchgelesen, da ich im Moment ziemlich im Stress bin. Allerdings gehe ich davon aus, dass Nymi hier schon einiges, richtiges an Beiträgen geschrieben hat.

Allein, dass schon ein Teil der (eigentlich gesetzlichen) Vorsorge durch die Riesterrente aufgestockt werden soll, legt offen, dass hier planerisch einiges schiefgelaufen ist.

Man sieht auch, dass dieser Teil nur von einem sehr geringen Teil der Bevölkerung angenommen wurde.

Gesetzt den Fall, der demographische Wandel vollzieht sich wie vorhergesagt, müsste man doch von einem Szenario ausgehen, welches erstmal gar nicht so Schlimmes befürchten lässt.

Denn wenn ein Großteil Rentner ist, die unterversorgt sind und die Kaufkraft sinkt, müsste auch alles billiger werden. Denn die Wirtschaft müsste sich zwangsläufig auf die neue Situation einstellen.

Denn wer 1200 Euro Rente bezieht, der kann sich keine Miete von 1500 Euro leisten, dazu noch Brot für 10 Euro kaufen etc. pp..

Eine mangelnde Vorsorge wäre insofern nur dann schlimm, wenn diese Vorhersagen NICHT eintreffen.

Nur mal so quergedacht ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: Nymi

Zitat:Original erstellt von: Struppi

weil jede generation dieselbe kaufkraft möchte und deswegen immer höhere beiträge gezahlt werden müssen?
Zum Vergrößern anklicken....
Das ist falsch. Es geht nicht darum, mehr Kaufkraft zu bekommen, sondern annähernd dieselbe, die die Rentner der vorherigen Generation erhalten haben. Schau nur mal, wie sich die Preise [url="http://www.destatis.de/jetspeed/por...ntent100/vpi101a,templateId=renderPrint.psml"]in den letzten Jahren[/url] entwickelt haben...
Zum Vergrößern anklicken....

aber das ist doch genau das was ich gesagt habe? [:O!]
aufgrund der inflation muss jede generation höhere beitrage zahlen um annähernd denselben gegenwert zu erhalten.
 
Zitat:Original erstellt von: Struppi
aber das ist doch genau das was ich gesagt habe? [:O!]
aufgrund der inflation muss jede generation höhere beitrage zahlen um annähernd denselben gegenwert zu erhalten.
Zum Vergrößern anklicken....
Nicht nur - wenn sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern verändert, verändern sich zwangsläufig die Beiträge, ohne dass bereits ein Ausgleich des Kaufkraftverlustes stattfindet. Und da die demographische Entwicklung feststeht (Kinder, die vor 30 Jahren nicht geboren wurden, sind unwiederbringlich nicht da!), steht fest, dass immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentner (und die auch noch immer länger!) versorgen müssen.

Konnis Fehler, nä? [ooo]

 
Ach so - zurück zu den eingangs genannten Ursachen für das Rentenproblem:
Ein Auslöser unter anderen war wohl auch der tiefe Griff in die Rentenkasse bei der Wiedervereinigung, um ganz andere, sachfremde Kosten zu decken.
 
Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Ach so - zurück zu den eingangs genannten Ursachen für das Rentenproblem:
Ein Auslöser unter anderen war wohl auch der tiefe Griff in die Rentenkasse bei der Wiedervereinigung, um ganz andere, sachfremde Kosten zu decken.
Zum Vergrößern anklicken....
Das stimmt so nicht - man hat die Schwankungsreserve "versilbert", aber mit dem eigentlichen Problem hat das nichts zu tun.

 
Zitat:Original erstellt von: E-A-D-G
Ohne Witz, aber der Betrag der für Bewilligung und Bearbeitung usw. Prüfungs- und Bewilligungsverfahren von Antragstellung bis Bewilligung draufgeht liegt irgendwo zwischen 20 bis 40 Prozent der tatsächlich dann ausgezahlten Summe.
Zum Vergrößern anklicken....
Das ist eine Milchmädchenrechnung. Die Angestellten und Beamten in den entsprechenden Verwaltungen würden ja nicht entlassen werden, wenn der Antrag nicht gestellt würde. Also fallen die Kosten für das Personal ohnehin an, nur dass die im Fall einer Antragstellung tatsächlich mal was arbeiten müssen... [;-)]

 
Zitat:Original erstellt von: Nymi

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Ach so - zurück zu den eingangs genannten Ursachen für das Rentenproblem:
Ein Auslöser unter anderen war wohl auch der tiefe Griff in die Rentenkasse bei der Wiedervereinigung, um ganz andere, sachfremde Kosten zu decken.
Zum Vergrößern anklicken....
Das stimmt so nicht - man hat die Schwankungsreserve "versilbert", aber mit dem eigentlichen Problem hat das nichts zu tun.
Zum Vergrößern anklicken....
Aha; danke für die Richtigstellung. [;-)]
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.

Zurück
Oben Unten