Growing - Analysis
- Ersteller Drop2
- Erstellt am
Darf ich dich an der Stelle fragen, was für ein Notationsprogramm du verwendest?[/quote]
Momentan arbeite ich mit Sibelius 5 und bin zufrieden.
Ich hatte allerdings schon in den Anfang Neunziger Jahren mit der Firma C-Lab (heute Emagic) als freier Mitarbeiter mit Notationsprogrammen zu tun und von Steinberg über Finale so ziemlich alles durchprobiert. Die Programme werden sich immer ähnlicher und der fast-Unbedienbarkeit von damals sind userfreundliche Programme gefolgt.
Auch, ja. Aber bleiben wir bitte beim Topic, ok? Danke.
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: Drop2
Ich bin kein gelernter Pianist. Ich weiß zwar "theoretisch", was Ab13 oder D7Alt (die ich aber in meiner Pop-Welt selten bis nie verwende) ist, aber würde mir die Finger Ton für Ton auf meinem Keyboard für den Akkord verbiegen ... Bevor ich mir Gedanken über die Voicings mache, möchte ich erstmal die Beziehung der Akkorde zu einander verstehen. []
Was anderes: du schreibst im 9. Takt F über G#7 bzw Eüber G#7. Sollen das Slash-Akkorde sein? Ich verstehe die Bezeichnung unter dem "Bruchstrich" als Bassnote, dann verstehe ich allerdings die 7 nicht. Kannst du das erläutern?
Gut, aber zunächst zur Form des Stückes ein paar Worte.Zitat:Original erstellt von: Rhino
Bevor ich mir Gedanken über die Voicings mache, möchte ich erstmal die Beziehung der Akkorde zu einander verstehen. [
Gespielt wird in einer AABB Form, wobei die einzelnen Teile, geprägt durch ihren harmonischen Aufbau, in sich nochmals untergliedert sind.
Die Feingliederung des A-Teiles würde ich mit 4 - 5 - 4 angeben.
Beim B-Teil wäre das erste B acht-taktig und das Zweite in 6 und 4 Takte geteilt.
Man macht das vorab um so einen besseren Überblick, vor allem auch über den harmonischen Ablauf, zu bekommen. Beide Sachen, Form und Harmonie sind natürlich immer eng miteinander verknüpft. Der Harmonische Rhythmus mit seinen verschiedenen Kadenzformen determiniert schlußendlich die Form des Stückes. So kommt es, dass durch sogenannte Phrasenverschränkungen oder Takterstickungen Ungerades heraus kommten kann. Der A Teil klingt schlüssig, obwohl er eine ungerade Taktzahl hat.
Bei der nun folgenden Analyse werden wir es mit verschiedenen tonalen Zentren zu tun haben. Das schon mal vorab. Hast Du schon eine Idee?
Diese Schreibweise mit Bruchstrich wird für sogenannte Polyakkorde verwendet. Man kann diese auch bitonale Akkorde nennen. Ihr Aufbau kann sein: Dreiklang über Dreiklang oder Vierklang über Vierklang oder auch eine Mischung aus beiden Formen.
In unserem Falle aber handelt es sich nicht wirklich um Polytonalität, denn beide Akkorde haben ganz klar die gleiche Dominantfunktion und sind Derivate von MM7. Die polytonale Schreibweise ist aber an dieser Stelle dennoch gerechtfertigt, da so der Verlauf der Triaden im Diskant sichtbar gemacht werden kann.
Polyakkorde sollte man nicht mir Slashakkorden verwechseln, denn diese wiederum sind Drei-, bzw. Vierklänge über einem festgelegten Grundton der nicht Teil der nach unten erweiterbaren Terzschichtung des Drei- bzw. Vierklanges ist.
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe im A-Teil F als Zentrum, aber weniger von den "schrägen" Harmonien her, sondern wenn von der Melodie her.
Wobei die ersten zwei Takte um F-Dur kreisen, Takte 3 und 4 um F moll, Takte 5 bis 7 wieder F-Dur, Takte 8 bis 3 C# (C#m).
Ich vertraue deiner Transkription. Dabei habe ich aber folgende Probleme: welche Rolle spielt Bm7b5 in F-Dur? Kann man Bm7b5 nicht auch als Dm6 und damit als 4.Stufe in F- verstehen? Ab im Takt zwei wäre dann schon die dritte Stufe zu F moll. Takt 5 kann ich gar nicht zuordnen. Und G7sus4 findet auch keinen rechten Platz ...
Auf jeden Fall.
So schräg sind die doch nicht. Welche Akkorde erscheinen Dir als schräg?
Zitat
Ja, wobei F Moll nicht stimmt.
B-7b5 wird auf F Dur bezogen als #IV-7b5 Stufe bezeichnet. Dieser Akkord kann verschiedene Funktionen haben.Zitat
1.) als rel. II-7b5 von V7/III
2.) als chrom. Durchgangsakkord zwischen IV und V
3.) als Trugschluss von V7/I
und schlussendlich 4.) als chrom. Approachakkord in Funktion einer alterierten Subdominante.
Letzteres ist hier der Fall. #IV-7b5 steht stellvertretend für IV und löst sich nach IV auf.
Man könnte den B-7b5 durch BbMA7 ersetzen. Es würde sich nichts Wesentliches ändern.
B-7b5 ist eine Umkehrung von D-6, ok. Und was hat das mit der IV Stufe in F Moll zu tun? Dort befindet sich ein Akkord den man Bb-6, bzw. Bb-7 nennt.
Zuletzt bearbeitet:
*g* naja, versuch dich mal in einen Musiker zu versetzen, der mit Mozart große geworden und in der Popmusik hängen geblieben ist. Da bin ich "gefälligere" Akkorprogressionen gewöhnt. Die 6.Stufe hat moll zu sein, wenn du verstehst...
Ja, hmmm... Dann machen wird doch weiter: was machen wir mit F-7 und D7Alt in Bezug zu F? Hier wäre die 6. Stufe D eben nicht schön moll, wie man es kennt. Und die I auf einmal als moll finde ich auch ungewöhnlich.
Den Begriff kannte ich bisher nicht. Heißt das soviel wie: Akkord, der irgendwo hinführen will/muss?
Najaaa, der Reiz ist doch die chromatische Abwärtsbewegung in den ersten drei Takten. B - Bb - A - Ab - G.
chefschlepper
Active Member
Es gibt also doch noch interessante Threads in diesem forum!
Nette Nummer, die hatte ich fast vergessen. Ich schau mir das ding mal an. Erstmal danke für die Changes.
Harmonisch hast Du imho recht. Der Fm Akkord im 4. Takt ist in jedem Fall ein Ruhepunkt. Die letzten 4 Takte des A-Teils würde ich hier aber eher dem Intro zuordnen. Notieren würde ich sie vermutlich genauso wie Du hier, nur gerade im Hinblick aufs Solo eben aus dem A/B-Teil "ausklammern".
Also als
Intro
A-Teil | (4Takte)Introvamp | A-Teil | (4Takte)Introvamp | B-Teil (+Wiederholung) | Introvamp
Die demnach letzten 3 Takte des A-Teils sind für mein Gefühl ebenfalls eine Einheit. Einmal wegen des Halftimefeels, zum anderen kommen wir wieder beim F an.
Allerdings fehlt mir sicherlich eine Menge an Informationen, um hier weiter analysieren und strukturieren zu können. Ich kenne zum Beispiel keine Polychords - das muss ich mir erst anlesen. Bei der Funktion von Sus-Akkorden könnte ich manches mal auch aufs Glatteis geraten...
Nette Nummer, die hatte ich fast vergessen. Ich schau mir das ding mal an. Erstmal danke für die Changes.
Harmonisch hast Du imho recht. Der Fm Akkord im 4. Takt ist in jedem Fall ein Ruhepunkt. Die letzten 4 Takte des A-Teils würde ich hier aber eher dem Intro zuordnen. Notieren würde ich sie vermutlich genauso wie Du hier, nur gerade im Hinblick aufs Solo eben aus dem A/B-Teil "ausklammern".
Also als
Intro
A-Teil | (4Takte)Introvamp | A-Teil | (4Takte)Introvamp | B-Teil (+Wiederholung) | Introvamp
Die demnach letzten 3 Takte des A-Teils sind für mein Gefühl ebenfalls eine Einheit. Einmal wegen des Halftimefeels, zum anderen kommen wir wieder beim F an.
Allerdings fehlt mir sicherlich eine Menge an Informationen, um hier weiter analysieren und strukturieren zu können. Ich kenne zum Beispiel keine Polychords - das muss ich mir erst anlesen. Bei der Funktion von Sus-Akkorden könnte ich manches mal auch aufs Glatteis geraten...
chefschlepper
Active Member
ja, tatsache! es gibt mich noch.
wenn ich dem thema folge und das notenmaterial auseinander nehme, komme ich bis jetzt zu folgendem tonmaterial fürs solo im a-teil:
| Dm7 (vi) | dm7 Fm-penta | Fm-Penta Dm7 | Cm7 omit 6 |
| Dm7 (vi) | F7 | Gm-Penta| Emaj7#11 | ? |
bei den polychords spielt man einfach zu c#-dorisch hin?
der b-teil ist wesentlich einfacher zu durchschauen:
| Bmaj7 | (ii-V) | Bbm11 | Dmaj7(#11) |
| Amaj7 | Cmaj7(#11) | Gmaj 7 | (ii-V) |
so würde ich durch den song spielen^^
was er da jetzt genau macht schau ich mir an, wenn ich n bissl mehr zeit hab.
wenn ich dem thema folge und das notenmaterial auseinander nehme, komme ich bis jetzt zu folgendem tonmaterial fürs solo im a-teil:
| Dm7 (vi) | dm7 Fm-penta | Fm-Penta Dm7 | Cm7 omit 6 |
| Dm7 (vi) | F7 | Gm-Penta| Emaj7#11 | ? |
bei den polychords spielt man einfach zu c#-dorisch hin?
der b-teil ist wesentlich einfacher zu durchschauen:
| Bmaj7 | (ii-V) | Bbm11 | Dmaj7(#11) |
| Amaj7 | Cmaj7(#11) | Gmaj 7 | (ii-V) |
so würde ich durch den song spielen^^
was er da jetzt genau macht schau ich mir an, wenn ich n bissl mehr zeit hab.
chefschlepper
Active Member
ah! über die polychords hier kann man tatsächlich halbton-ganzton spielen - alternativ G#7b9 13.
fette nummer! und ein gutes studienobjekt: ganz schön schwierig da was sinnvolles zu basteln.
fette nummer! und ein gutes studienobjekt: ganz schön schwierig da was sinnvolles zu basteln.
Zuletzt bearbeitet:
chefschlepper
Active Member
hallo? liest hier noch jemand? ich hätte gerne mal ne meinung zu meinem geschreibsel^^
man kann sicherlich auch noch anders über die nummer denken. zum beispiel einfach dominant über nen sus-akkord spielen. hat ja eh die entsprechende funktion, die harmonie.
sonst noch ideen?
man kann sicherlich auch noch anders über die nummer denken. zum beispiel einfach dominant über nen sus-akkord spielen. hat ja eh die entsprechende funktion, die harmonie.
sonst noch ideen?
chefschlepper
Active Member
wie die genauen funktionen der akkorde liegen, kann ich wirklich nur vermuten. der song scheint nich modal komponiert zu sein.
was allerdings den akkorden im a-teil allen gemein ist, ist der ton f. und zwar als quint, quint, grundton (mit alteriertem grundton), sext, septime, quart, quint, GRUNDTON. und eben genau hier liegt ein ruhepunkt: bei dem fm7. danach gehts direkt weiter mit f als #9, none, terz (aber nur mit augezudrücken über den dsus4!), quart, septime, und der c7alt ist die dominante für F7sus4. der klingt hier imho trotz seines spannenden aufbaus auch als ruhepunkt. alles danach führt weg vom f.
was allerdings den akkorden im a-teil allen gemein ist, ist der ton f. und zwar als quint, quint, grundton (mit alteriertem grundton
), sext, septime, quart, quint, GRUNDTON. und eben genau hier liegt ein ruhepunkt: bei dem fm7. danach gehts direkt weiter mit f als #9, none, terz (aber nur mit augezudrücken über den dsus4!), quart, septime, und der c7alt ist die dominante für F7sus4. der klingt hier imho trotz seines spannenden aufbaus auch als ruhepunkt. alles danach führt weg vom f.Similar threads
