Edit: Als was müßte ich Dir denn erscheinen? Als Member bei bassic.de
das ist ziemlich egal. wir können gerne mal eine religiös motivierte diskussion führen und da ist es egal, welche fassade zu zeigst. ich bin mir sicher, daß ich jede fassade auf grundlage deiner religiösen überzeugung auseinander nehmen könnte, wenn ich wollte. es gibt ja immer ambivalenz in jedem ding...
klar ist es aus sicht des missionars sinnvoll, als rocker zu den rockern zu gehen. aber wenn ich (als streitbarer atheist) um der bluesmusik wegen zu einem christlichen blueser gehe und dort eine stimmige botschaft vernehme, so ist diese botschaft stimmig, weil sie einer ethischen logik entspringt und nicht, weil sie von gott kommt. die aus der erfahrung des konzertes entspringende handlung mag im sinne deines gottes ebenso wie im sinne universeller ethik "gut" sein, als bekehrungsversuch im sinne eines aktiven bekenntnisses zu gott halte ich das allerdings für untauglich.
egal, macht die welt zu einem besseren ort, dann bin ich zufrieden. schreibt mir vor wie ich zu leben habe und ich werde sehr streitbar. und da ist mein problem mit euch religiösen jeglicher richtung: das paradies existiert für euch nicht, wenn alle menschen "gut" sind und "gut" handeln (beides im sinne einer allgemeinen ethik) sondern es existiert erst dann, wenn man mit euch vor eurem jeweiligen götzen im dreck kniet. ich glaube (oha, so ein böses wort von mir...), daß ihr religiösen damit alle hoffnung auf ein irdisches paradies vernichtet.
und was das OT angeht: freu dich doch mal, daß ein ungläubiger dir damit hilft, diesen thread oben zu halten und damit publicity für glenn kaiser zu machen. dessen musik ich jetzt von den demo-videos her echt nicht schlecht finde... irgendwie sieht er auch ein bischen aus wie seasick steve, fällt mir gerade auf...
BassDie
Soli Deo Gloria
Hm. Über Religion lässt sich tatsächlich diskutieren, da es sich ja, egal in welcher Kultur, um den Versuch handelt, Übersinnliches zu verstehen und zu erklären. Und weil der Mensch gerne auch an etwas glauben möchte, macht er sich auch wieder kulturbedingt so seine Gedanken in seiner Vorstellungswelt.
Jetzt handelt es sich beim Christentum allerdings nicht um eine Religion, auch wenn vielerorts eine solche daraus gemacht wird. Aber wenn man das ernst nimmt, was dieser Jesus verkündet. dann geht es um eine Beziehung zu Gott und um Erfahrungen mit Gott, die damit beginnen, dass dieser Jesus jedem, der es möchte die Schuld vergibt und damit der Weg zu einer Beziehung zu Gott frei wird. Das ist nicht diskutierbar, sondern nur persönlich erfahrbar. Und persönliche Erfahrungen lassen sich nur schwer erklären. Das ist leider ein Problem - es sei denn, man probiert es aus und dann kann man gemeinsam darüber reden. Beispiel: Erklär mir mal, wie Erdbeeren schmecken, wenn ich es selbst noch nie probiert habe. Schwer, oder?
Jetzt handelt es sich beim Christentum allerdings nicht um eine Religion, auch wenn vielerorts eine solche daraus gemacht wird. Aber wenn man das ernst nimmt, was dieser Jesus verkündet. dann geht es um eine Beziehung zu Gott und um Erfahrungen mit Gott, die damit beginnen, dass dieser Jesus jedem, der es möchte die Schuld vergibt und damit der Weg zu einer Beziehung zu Gott frei wird. Das ist nicht diskutierbar, sondern nur persönlich erfahrbar. Und persönliche Erfahrungen lassen sich nur schwer erklären. Das ist leider ein Problem - es sei denn, man probiert es aus und dann kann man gemeinsam darüber reden. Beispiel: Erklär mir mal, wie Erdbeeren schmecken, wenn ich es selbst noch nie probiert habe. Schwer, oder?
Hi unsere Band ( Bluesmaster ) wäre da fast als Vorprogramm gelandet - wurde dann aber doch leider abgesagt. 
- Name Frank Mertner
- Subject Auftrittsanfrage
- Message Hallo, wir haben am 05. Juni die Glenn Kaiser Band zu Gast in Darmstadt. Die Venue ist noch in Arbeit. Wir finden ihre Band klasse und meinen, sie könnte gut passen: Hätten sie Zeit und Lust auf einen gut 45minütigen Auftritt als Vorprogramm? Wenn ja, was würde das kosten? (Wir sind kein kommerzieller Anbieter, sondern Musikliebhaber, die sich für dieses Event zusammengefunden haben.) Zur Glenn Kaiser Band Musik z.B. : Bios: http://glennkaiser.de/presse/ MfG, Frank Mertner
- Email pastor.mertner@mittendrin.net
- über religion läßt sich diskutieren. gut, nicht auf einem philosophischen niveau, da sind religionen kein diskussionswürdiges thema.
- religion versucht verschiedenes. einerseits wird unerklärliches erklärt (zum beispiel die entstehung der welt), andererseits werden verhaltenscodices legitimiert (zehn gebote) und damit macht zementiert.
und um das thema "legitimation von macht" brauchen wir uns denke ich nicht zu streiten. wer so einen hokus-pokus nötig hat um seine macht zu legitimieren und seine regeln festzuschreiben, der ist eigentlich unter einer guillotine ganz gut aufgehoben...
warum ist das christentum keine religion? den punkt verstehe ich nicht. ich muß an den inhalt des neuen testamentes glauben, um diese ominöse "erfahrung mit gott" haben zu können. ohne die henne kein ei. es geht um einen gott, also um glauben. hat gott sich dir persönlich zu erkennen gegeben? mit dir gesprochen? dir unwiederlegbare zeichen gegeben? bist du ein prophet? es gibt jesus, an den viele glauben, der aber nur der stellvertreter ist. irgendwo in den nebeln wartet gott. jesus ist ja nur der weg. aber gott ist, da er sich seit geraumer zeit weigert ans telefon zu gehen oder emails zu schicken, ein gegenstand des glaubens.
in jeder religion geht es um eine beziehung zu den göttern. und die aussage, daß jemand vor 2000 jahren für meine sünden gestorben ist, ist doch ganz ok. da fragt man sich nur, warum viele christen so verstockte, keusche puritaner sind. jesus starb für meine hurerei. hurra. und wenn das alles auch noch in einer fröhlichen rammelei mit gott endet... marquis de sade war ein prophet und heiliger.
genug der blasphemie. dieser grundsatz der vorauseilenden gütigkeit öffnet seit 2000 jahren der sünde tür und tor. man muß ja nur rechtzeitig beichten.
abgesehen davon ist fraglich, wie authentisch letztlich das buch ist, aus dem wir hier unsere weisheit ziehen. wir haben vier berichte, die lange nach jesu tod verfasst wurden und bei denen sogar fraglich ist, ob augenzeugen diese berichte verfasst haben. zudem, so weit ich mich in dieses literarische "meisterwerk" bisher vorgewagt habe, ist die beschreibung der figur jesu nicht kohärent. zumindest nicht, wenn man ihn als friedlichen rabbi sehen will. einige beschreibungen treffen eher auf einen revolutionsführer vom schlage ché guevaras zu...
doch, ist es. die wertigkeit dieser erfahrung beispielsweise ist diskutierbar. und die aussage im satz obendrüber ist zumindest stark diskutierbar in hinsicht auf die frage, ob sie gutes hervorbringt oder den schurken dazu animiert, schurke zu bleiben.
und hier finden wir uns auf dem boden wieder, der dem philosophen verbietet, mit euch zu diskutieren. du schiebst einer diskussion den riegel vor indem du sagst, du könntest nur mit jemandem diskutieren, der die gleiche erfahrung gemacht hat. hast du angst, ein ungläubiger könne deinen glauben zerstören? dann ist dein jesus eh so eine flachschippe, daß ein glaube an ihn nicht lohnt.
jaja, komm auf die dunkle seite, wir haben kekse...
wenn wir etwas diskutieren können, sind es die aussagen des buches, das dich zu deinen aussagen bringt oder zu deinen erfahrungen animiert. die persönliche erfahrung kann man ebenfalls diskutieren. das wird jeder psychologe zumindest bestätigen. ich hab zumindest versucht, dieses unglaublich schlecht geschriebene machwerk von bibel zu lesen. ich kenne das christentum besser als manch einer, der ein kreuz umhängen hat. aber gott hat sich nicht zu einer persönlichen beziehung zu mir bereit erklärt. seine nachricht ist manchmal ganz nett, aber sie zündet nicht. wir haben hochzeit und flitterwochen übersprungen und sind gleich beim scheidungskrieg angelangt.
wie sang pattie smith so schön: "jesus died for somebodies sins - but not mine!"
versuch mal, im supermarkt einen wein zu kaufen, der zu deinem abendessen passt und dir schmeckt. im supermarkt darfst du nicht probieren. also mußt du der menschlichen kommunikation in form des rückenetikettes vertrauen die dir sagt: "halbtrocken. dieser wein passt hervorragend zu wild, pasta und weichkäse. der reichhaltige körper enthält aromen von vanille, haselnuss, brombeeren und kabeljau."
Falls ich jemals bei Dir eingeladen werde, bringe ich den Wein mit, OK?
BassDie
Soli Deo Gloria
Ui. Das ist ein Riesenstatement gegen den Glauben. Ich finde es schwer, jetzt auf alles einzugehen, weil mein Text dann ebenso lang würde. oder länger? Das Problem ist wirklich, Gott zu beweisen. Das haben auch schon Wissenschaftler versucht, weil sie in ihren Forschungen zu dem Schluss gekommen sind, dass zu so viel Wunderbarem in der Natur nur ein intelligentes Wesen fähig ist es zu konstruieren und eben nicht ein zufälliger Urknall. Den Beweis, dass es Gott nicht gibt, gibt es eben auch nicht, weil sich die Angelegenheiten mit Gott auf einer anderen Ebene (Dimension) abspielen.
Es gibt da ein schönes Beispiel eines Wissenschaftlers: Unsere Existenz ist in verschiedenen Dimensionen geordnet. Wir sprechen ja allgemein vereinfacht von 4 Dimensionen (die drei geometrischen Länge Breite Höhe und 4. die Zeit - wenn wir das der Einfachheit halber erst mal so stehen lassen könnten) Jetzt stelle man sich vor, es gäbe zweidimensionale Wesen. Sie kennen also nur die Fläche. keine Erhebung. Wenn nun ein dreidimensionales Wesen diese zweidimensionale Welt betritt, kann der Zweidimensionale zwar die Auswirkungen feststellen, die wahre Auswirkung des dreidimensionalen Wesens aber nicht erfassen. Der Dreidimensionale hat die Möglichkeit in diese Welt einzugreifen, ohne dass es sich dem Zweidimensionalen erschließt, was gerade passiert. Geht man jetzt davon aus, dass Gott ein Wesen ist, das in einer höheren Dimension lebt als wir Menschen, dann ist es vorstellbar, dass wir zwar seine Auswirkung erfassen können, nicht aber seine Dimension in der er existiert. Zu leugnen, dass es einen Gott gibt, ist aber, diesem Beispiel folgend, noch kein Beweis, dass es ihn nicht gibt. Ihn nicht zu kennen heißt lediglich, ihm noch nicht begegnet zu sein, oder die Begegnung mit ihm, mit den Möglichkeiten des begrenzten menschlichen Verstandes zu bewerten (das soll keine Abwertung sein - ich reihe mich da selbst ein, dass meine Erkenntnisse stark begrenzt sind, sehr sogar)
Zu deiner zweiten Anmerkung. Ja, ich glaube tatsächlich, dass der Ursprung des Christentums keine Religion war, sondern dass es sich tatsächlich um eine persönliche Beziehung und Erfahrung zwischen Gott und Mensch handelt. O.K. das gab es vereinzelt auch schon im Judentum. Aber bis zum Erscheinen von Jesus eben nur vereinzelt.
Und, ja ich würde deine Fragen weitestgehend mit ja beantworten: persönlich zu erkennen gegeben - ja.Mit mir geredet - ja (sorry ich bin nicht schizophren, wenn du das jetzt denkst) Belege und Zeichen kann ich dir nicht geben. Würde ich ja gerne, dann wäre es für mich sehr einfach, Glauben zu beweisen. Und eine prophetische Begabung habe ich auch nicht.
Es gibt da ein schönes Beispiel eines Wissenschaftlers: Unsere Existenz ist in verschiedenen Dimensionen geordnet. Wir sprechen ja allgemein vereinfacht von 4 Dimensionen (die drei geometrischen Länge Breite Höhe und 4. die Zeit - wenn wir das der Einfachheit halber erst mal so stehen lassen könnten) Jetzt stelle man sich vor, es gäbe zweidimensionale Wesen. Sie kennen also nur die Fläche. keine Erhebung. Wenn nun ein dreidimensionales Wesen diese zweidimensionale Welt betritt, kann der Zweidimensionale zwar die Auswirkungen feststellen, die wahre Auswirkung des dreidimensionalen Wesens aber nicht erfassen. Der Dreidimensionale hat die Möglichkeit in diese Welt einzugreifen, ohne dass es sich dem Zweidimensionalen erschließt, was gerade passiert. Geht man jetzt davon aus, dass Gott ein Wesen ist, das in einer höheren Dimension lebt als wir Menschen, dann ist es vorstellbar, dass wir zwar seine Auswirkung erfassen können, nicht aber seine Dimension in der er existiert. Zu leugnen, dass es einen Gott gibt, ist aber, diesem Beispiel folgend, noch kein Beweis, dass es ihn nicht gibt. Ihn nicht zu kennen heißt lediglich, ihm noch nicht begegnet zu sein, oder die Begegnung mit ihm, mit den Möglichkeiten des begrenzten menschlichen Verstandes zu bewerten (das soll keine Abwertung sein - ich reihe mich da selbst ein, dass meine Erkenntnisse stark begrenzt sind, sehr sogar)
Zu deiner zweiten Anmerkung. Ja, ich glaube tatsächlich, dass der Ursprung des Christentums keine Religion war, sondern dass es sich tatsächlich um eine persönliche Beziehung und Erfahrung zwischen Gott und Mensch handelt. O.K. das gab es vereinzelt auch schon im Judentum. Aber bis zum Erscheinen von Jesus eben nur vereinzelt.
Und, ja ich würde deine Fragen weitestgehend mit ja beantworten: persönlich zu erkennen gegeben - ja.Mit mir geredet - ja (sorry ich bin nicht schizophren, wenn du das jetzt denkst
) Belege und Zeichen kann ich dir nicht geben. Würde ich ja gerne, dann wäre es für mich sehr einfach, Glauben zu beweisen. Und eine prophetische Begabung habe ich auch nicht.hihi.
lass es uns einfach aus der reinen freude an der diskussion diskutieren. ich versuche nicht, dich zu bekehren oder deinen glauben lächerlich zu machen. es könnte allerdings gut dazu kommen, daß ich irgendwelche götter der lächerlichkeit preis gebe...
ich halte mich, was die beweislast angeht, an bertrand russels teekanne:
http://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne
und ihr weicht dieser beweislast immer wieder aus. indem ihr euch auf die persönliche erfahrung beruft.
am liebsten ist es mir, die schriftreligionen gegeneinander auszuspielen. jede behauptet, den einzig wahren gott anzubeten. gott mutet uns, seiner fehlgelaufenen schöpfung, also zu, die wahl zu treffen. indem er das tut, verspielt er doch eigentlich jede anbetungswürdigkeit und reduziert das glaubensbekenntnis auf eine partie roulette. aus dieser warte dürfte es gott scheißegal sein, ob wir an ihn glauben. das wäre mir sogar sympathisch.
gott macht jedoch eklatante fehler, wenn es darum geht, gläubige um sich zu scharen. und er sollte sich mühe dabei geben, denn die dantesche vorstellung einer vorhölle, in der alle warten müssen, die nie etwas von gott hören konnten, läuft auf einen ziemlich überfüllten ort und gewaltige ungerechtigkeit hinaus. das christentum beispielsweise schafft es in seinem entstehungsland nicht mal ansatzweise, eine bedeutung zu erlangen. ohne europa gäbe es das christentum nicht. amerika hat es ganze 1500 jahre ohne steintafeln und ohne bibel aushalten müssen. australien bekommt seinen jesus noch viel später... gott ist ein stümper, wenn es darum geht, seine schöpfung zum glauben an ihn zu bewegen.
in der derzeitigen und verfahrenen situation mit all diesen moslems und den atheisten und so wäre es doch toll, mal wieder von sich hören zu lassen und mal eine definitive lehrmeinung beispielsweise zur vorhaut oder zum schweinesteak in zeiten von seife und kühlschrank von sich zu geben. nicht zuletzt die arroganz der religionen würde verhindern, daß gottes wort wahrgenommen wird. und dabei täte es heute so not...
die frage der dimensionalität ist letztlich anders gesagt eine frage persönlicher hirnchemie. es geht ja um erfahrung und die kann letztlich nur das gehirn alleine machen. die äußere erfahrung spiegelt sich in einer inneren erfahrung, die jedoch individuell ist. erfahrungen können also schwerlich im absoluten geteilt werden. nach aldous huxley, doors of perception: "worte werden gestottert, aber sie schaffen es nicht, zu erleuchten".
wir alle haben irgendeinen teil im gehirn, der seltsamerweise für spirituelle erfahrungen zuständig ist. es gibt wissenschaftler, die genau das als gottesbeweis sehen. wir hätten dieses hirnareal nicht, wenn es nichts damit wahrzunehmen gäbe. ich hatte auch spirituelle erlebnisse, mein gehirn scheint also diesen teil ebenfalls zu haben, zumindest springt er bei entsprechender stimulation an. und damit bin ich auch schon beim großen dilemma meinerseits: die stimulation.
seit meiner jugend versuche ich, dahinter zu kommen, was dieser ominöse gott eigentlich ist und die antwort änderte sich zunehmend. von "eine billige ausrede" bis hin zu... lsd. zig versuche, religiöse schriften zu lesen (von altem und neuem testament, koran bis hin zu buddha), diskussionen mit gläubigen... das einzige, was mich jemals in die nähe brachte, war eine böse droge. also ist meine derzeitige antwort: gott ist hirnchemie. genau so unromantisch sehe ich "liebe". das sind auch nur pheromone und hormone.
die erfahrung selbst ist eher universell und nicht konfessionell prädestiniert: alles ist eins. im psychologischen fachjargon "ozeanische selbstentgrenzung" oder "ich-auflösung". nieder geschrieben ist das ziemlich langweilig. erlebt ist das allerdings die gewaltigste erfahrung, die ich je machen durfte. und in ihrer philosophischen implikation ebenfalls nichts weniger als gewaltig: wenn du den baum vor deiner tür fällst, sägst du dir das bein ab. ebenfalls ziemlich banal, im erleben aber spektakulär. die einheit aller dinge auf diesem planeten erfordert von uns eine besondere behutsamkeit mit jedem einzelnen ding. das überleben eines pinguins in der antarktis ist essenziell wichtig für mein eigenes überleben.
diese erkenntnis liegt lustigerweise dem hinduismus und dem buddhismus (der seltsamsten aller religionen und der unreligiösesten aller religionen) zugrunde, während es den mosaischen religionen völlig fremd ist und, wenn überhaupt, nur auf menschen bezogen wird.
was das christentum anbelangt: nichts weiter als eine sekte in seinen anfängen. jesus war jude, seine gesammte geschichte ist die eines jüdischen revoluzers. eines menschen, der in seinen handlungen darauf bedacht war, prophezeihungen zu erfüllen, der an einem tag triumphale einmärsche und klandestines versteckspiel durchführte, der von einer bewaffneten leibgarde umgeben war...
seine worte eher als seine taten waren wohl das, was die menschen damals bewegt hat und durch obskure wunderberichte dem standard für religionen angepasst wurde. in der römischen welt konnte seine "philosophie" durchaus erfolg haben, sie war erfrischend unrömisch, und die geschichte drumherum reich an antirömischer symbolik (das berühmte johannes-evangelium ist ja eine rein antirömische hetzschrift). im schmelztigel des römischen reiches war jesus wahrscheinlich so eine kreuzung aus afd und pegida. und die römer ließen fremden religionen ja immer eine recht freie hand.
sobald die neue religion eine staatsreligion geworden war, wird das alles machtpolitik. die schriften werden bereinigt, verändert, ausgewählt, zusammengefasst... dementsprechend: wer der meinung ist, gottes wort in vollem umfang aus der bibel oder der kirche zu kennen, ist schon reingefallen. das ist nur das machtpolitische werkzeug, was man da kennt.
was meine persönliche beziehung zum christentum (oder allgemein den mosaischen religionen) anbelangt: mir gefällt weder das gottesbild noch das menschenbild in diesen religionen so wenig, daß ich einen sprechenden, brennenden dornbusch auspissen würde. oder um es mit dem sehr geschätzten stephen fry zu sagen (das gesicht des moderators bei seiner antwort ist "göttlich"):
ein ziel von religion sollte es eigentlich sein (und die moslems machen es uns gerade in gruselig vor), ein paradies auf erden zu errichten. abgesehen von mutter theresa sehe ich niemanden, der etwas dafür tut. und die ist ja auch schon vor ewigkeiten in diesem tunnel in paris umgekommen und dieser dämliche elton john mußte unsere gehörgänge mit seinem jeseier darüber verpesten...
wenn ich also eine religion wählen müßte, wäre das zwangsläufig der buddhismus:
lass es uns einfach aus der reinen freude an der diskussion diskutieren. ich versuche nicht, dich zu bekehren oder deinen glauben lächerlich zu machen. es könnte allerdings gut dazu kommen, daß ich irgendwelche götter der lächerlichkeit preis gebe...
ich halte mich, was die beweislast angeht, an bertrand russels teekanne:
http://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne
und ihr weicht dieser beweislast immer wieder aus. indem ihr euch auf die persönliche erfahrung beruft.
am liebsten ist es mir, die schriftreligionen gegeneinander auszuspielen. jede behauptet, den einzig wahren gott anzubeten. gott mutet uns, seiner fehlgelaufenen schöpfung, also zu, die wahl zu treffen. indem er das tut, verspielt er doch eigentlich jede anbetungswürdigkeit und reduziert das glaubensbekenntnis auf eine partie roulette. aus dieser warte dürfte es gott scheißegal sein, ob wir an ihn glauben. das wäre mir sogar sympathisch.
gott macht jedoch eklatante fehler, wenn es darum geht, gläubige um sich zu scharen. und er sollte sich mühe dabei geben, denn die dantesche vorstellung einer vorhölle, in der alle warten müssen, die nie etwas von gott hören konnten, läuft auf einen ziemlich überfüllten ort und gewaltige ungerechtigkeit hinaus. das christentum beispielsweise schafft es in seinem entstehungsland nicht mal ansatzweise, eine bedeutung zu erlangen. ohne europa gäbe es das christentum nicht. amerika hat es ganze 1500 jahre ohne steintafeln und ohne bibel aushalten müssen. australien bekommt seinen jesus noch viel später... gott ist ein stümper, wenn es darum geht, seine schöpfung zum glauben an ihn zu bewegen.
in der derzeitigen und verfahrenen situation mit all diesen moslems und den atheisten und so wäre es doch toll, mal wieder von sich hören zu lassen und mal eine definitive lehrmeinung beispielsweise zur vorhaut oder zum schweinesteak in zeiten von seife und kühlschrank von sich zu geben. nicht zuletzt die arroganz der religionen würde verhindern, daß gottes wort wahrgenommen wird. und dabei täte es heute so not...
die frage der dimensionalität ist letztlich anders gesagt eine frage persönlicher hirnchemie. es geht ja um erfahrung und die kann letztlich nur das gehirn alleine machen. die äußere erfahrung spiegelt sich in einer inneren erfahrung, die jedoch individuell ist. erfahrungen können also schwerlich im absoluten geteilt werden. nach aldous huxley, doors of perception: "worte werden gestottert, aber sie schaffen es nicht, zu erleuchten".
wir alle haben irgendeinen teil im gehirn, der seltsamerweise für spirituelle erfahrungen zuständig ist. es gibt wissenschaftler, die genau das als gottesbeweis sehen. wir hätten dieses hirnareal nicht, wenn es nichts damit wahrzunehmen gäbe. ich hatte auch spirituelle erlebnisse, mein gehirn scheint also diesen teil ebenfalls zu haben, zumindest springt er bei entsprechender stimulation an. und damit bin ich auch schon beim großen dilemma meinerseits: die stimulation.
seit meiner jugend versuche ich, dahinter zu kommen, was dieser ominöse gott eigentlich ist und die antwort änderte sich zunehmend. von "eine billige ausrede" bis hin zu... lsd. zig versuche, religiöse schriften zu lesen (von altem und neuem testament, koran bis hin zu buddha), diskussionen mit gläubigen... das einzige, was mich jemals in die nähe brachte, war eine böse droge. also ist meine derzeitige antwort: gott ist hirnchemie. genau so unromantisch sehe ich "liebe". das sind auch nur pheromone und hormone.
die erfahrung selbst ist eher universell und nicht konfessionell prädestiniert: alles ist eins. im psychologischen fachjargon "ozeanische selbstentgrenzung" oder "ich-auflösung". nieder geschrieben ist das ziemlich langweilig. erlebt ist das allerdings die gewaltigste erfahrung, die ich je machen durfte. und in ihrer philosophischen implikation ebenfalls nichts weniger als gewaltig: wenn du den baum vor deiner tür fällst, sägst du dir das bein ab. ebenfalls ziemlich banal, im erleben aber spektakulär. die einheit aller dinge auf diesem planeten erfordert von uns eine besondere behutsamkeit mit jedem einzelnen ding. das überleben eines pinguins in der antarktis ist essenziell wichtig für mein eigenes überleben.
diese erkenntnis liegt lustigerweise dem hinduismus und dem buddhismus (der seltsamsten aller religionen und der unreligiösesten aller religionen) zugrunde, während es den mosaischen religionen völlig fremd ist und, wenn überhaupt, nur auf menschen bezogen wird.
was das christentum anbelangt: nichts weiter als eine sekte in seinen anfängen. jesus war jude, seine gesammte geschichte ist die eines jüdischen revoluzers. eines menschen, der in seinen handlungen darauf bedacht war, prophezeihungen zu erfüllen, der an einem tag triumphale einmärsche und klandestines versteckspiel durchführte, der von einer bewaffneten leibgarde umgeben war...
seine worte eher als seine taten waren wohl das, was die menschen damals bewegt hat und durch obskure wunderberichte dem standard für religionen angepasst wurde. in der römischen welt konnte seine "philosophie" durchaus erfolg haben, sie war erfrischend unrömisch, und die geschichte drumherum reich an antirömischer symbolik (das berühmte johannes-evangelium ist ja eine rein antirömische hetzschrift). im schmelztigel des römischen reiches war jesus wahrscheinlich so eine kreuzung aus afd und pegida. und die römer ließen fremden religionen ja immer eine recht freie hand.
sobald die neue religion eine staatsreligion geworden war, wird das alles machtpolitik. die schriften werden bereinigt, verändert, ausgewählt, zusammengefasst... dementsprechend: wer der meinung ist, gottes wort in vollem umfang aus der bibel oder der kirche zu kennen, ist schon reingefallen. das ist nur das machtpolitische werkzeug, was man da kennt.
was meine persönliche beziehung zum christentum (oder allgemein den mosaischen religionen) anbelangt: mir gefällt weder das gottesbild noch das menschenbild in diesen religionen so wenig, daß ich einen sprechenden, brennenden dornbusch auspissen würde. oder um es mit dem sehr geschätzten stephen fry zu sagen (das gesicht des moderators bei seiner antwort ist "göttlich"):
ein ziel von religion sollte es eigentlich sein (und die moslems machen es uns gerade in gruselig vor), ein paradies auf erden zu errichten. abgesehen von mutter theresa sehe ich niemanden, der etwas dafür tut. und die ist ja auch schon vor ewigkeiten in diesem tunnel in paris umgekommen und dieser dämliche elton john mußte unsere gehörgänge mit seinem jeseier darüber verpesten...
wenn ich also eine religion wählen müßte, wäre das zwangsläufig der buddhismus:
- kein gott
- nur absolut rational begründete glaubensgrundsätze (ich liebe den spruch des dalai lama: wenn die wissenschaft einen fundamentalen glaubensgrundsatz des buddhismus wiederlegen würde, müßte der buddhismus sich ändern.)
- leidensvermeidung im leben (hört sich schon fast nach dem paradies an, so ein leben ohne leiden) als ziel.
- schicke safranfarbene klamotten
- und so viel reis, wie man geschenkt bekommt.
BassDie
Soli Deo Gloria
Mein Lieber, du solltest Redner werden. Und bist gerade dabei, mich unter den Tisch zu diskutieren. Was mich allerdings keineswegs stört. Tue dir keinen Zwang an . Ich antworte mal "von unter dem Tisch":
Mir scheint, wir hatten zumindest zeitweise einen ähnlichen Weg, nämlich den des ernsthaft Suchenden. Auch ich habe mich mit den Religionen beschäftigt, wollte nicht akzeptieren, als Europäer der christlichen Lehre ausgeliefert zu sein und zum Glauben an das Christentum verdonnert zu sein.Nur so aus Tradition, wie vielleicht andere Herrn Mohammed folgen. Also habe ich mich mit Hilfe meines früheren Gitarristen mit den östlichen Religionen befasst - und, du sagst es ja, keinen Gott gefunden. Islam - wenn er denn so friedlich wäre, wie er tut. Da müsste ich aber so manche Sure jubeln. Und dann kam ich zu der Aussage von diesem Jesus, der dreist, so meinte ich, behauptet, der einzige Weg zu Gott zu sein. Bei diesem absoluten Anspruch hat er entweder Recht, weil er weiss, was er da behauptet - oder er ist der größte Spinner und Verführer, der jemals hier herumgelaufen ist. Aber ich habe wirklich ernsthaft gesucht, ob mir Gott begegnet. Was ja vielen Religionen gemeinsam ist, ist vielleicht dieser Nenner: Gott ist heilig und vollkommen. Wir als Menschen sind es nicht. Und genau das trennt uns von ihm. Sündige und verkommene Kreaturen und so. Wenn dieser Jesus behauptet, dass er stellvertretend für meine Schuld gestorben ist, sodass meine Schuld bezahlt ist und ich damit Zugang zu Gott erhalte, dann muss das erfahrbar sein. Ich habe dann auf meiner "Gottessuche" die verschiedensten Veranstaltungen besucht und bin dann tatsächlich zu dieser Gotteserfahrung gekommen - über den Weg Befreiung meiner Schuld über Jesus erlebt zu haben. Gehirnakrobatik? Wenn es bei dem einen Erlegnis geblieben wäre...vielleicht. Ich habe in den 40 Jahren danach so viel mit Gott erlebt, dass ich an Zufälle oder reine chemische Prozesse nicht mehr glauben kann. Ich gehe von Gott als Reallität aus. Das kann ich nicht mehr in Existenz diskutieren bzw. wegreden. Klar, ich kanns dir auch nicht beweisen. Was mich auch sehr zermürbt hat - warum schwören Christen, die aktuell in aller Welt verfolgt, getötet und zutiefst gedemütigt werden, nicht ihrem Glauben ab, nur um Folter und Verfolgung aus dem Weg zu gehen. Ich habe diese Menschen kennen gelernt, die in Osteuropa unter dem rumänischen Diktator verfolgt wurden - und war beeindruckt von diesem Frieden und ihrer Freude, die sie ausgestrahlt haben - ist das reine Gehirnchemie? Das lecker Stöffchen, das da durch deren Synapsen geschossen ist, wäre in der Pharmaindustrie einen mehrstelligen Millionenbetrag wert. Ich kenne mittlerweile vielleicht 50 Iraner, die, völlig ohne Bibel, behaupten auf iranischem Boden (also gar nicht in der westlichen Welt) eine persönliche Begegnung mit Jesus gehabt zu haben, dem Islam den Rücken kehren und unter Gefahr ihres Lebens, sich Christen nennen. Komisch, oder?
Also, wenn ich den Beweis antreten könnte für das Überdimensionale - ich würde es liebend gerne tun. Aber du weisst selber - ich kanns nicht. ich werde es deshalb auch nicht versuchen. Ich kann dich nicht bekehren. Sich bekehren kann man nur selber. Wenn ich da noch mal Jesus zitieren dürfte: "Wer mich sucht, wird mich finden". Was soll ich sagen? Ich behaupte zu wissen, dass es funktioniert.
. Ich antworte mal "von unter dem Tisch":Mir scheint, wir hatten zumindest zeitweise einen ähnlichen Weg, nämlich den des ernsthaft Suchenden. Auch ich habe mich mit den Religionen beschäftigt, wollte nicht akzeptieren, als Europäer der christlichen Lehre ausgeliefert zu sein und zum Glauben an das Christentum verdonnert zu sein.Nur so aus Tradition, wie vielleicht andere Herrn Mohammed folgen. Also habe ich mich mit Hilfe meines früheren Gitarristen mit den östlichen Religionen befasst - und, du sagst es ja, keinen Gott gefunden. Islam - wenn er denn so friedlich wäre, wie er tut. Da müsste ich aber so manche Sure jubeln. Und dann kam ich zu der Aussage von diesem Jesus, der dreist, so meinte ich, behauptet, der einzige Weg zu Gott zu sein. Bei diesem absoluten Anspruch hat er entweder Recht, weil er weiss, was er da behauptet - oder er ist der größte Spinner und Verführer, der jemals hier herumgelaufen ist. Aber ich habe wirklich ernsthaft gesucht, ob mir Gott begegnet. Was ja vielen Religionen gemeinsam ist, ist vielleicht dieser Nenner: Gott ist heilig und vollkommen. Wir als Menschen sind es nicht. Und genau das trennt uns von ihm. Sündige und verkommene Kreaturen und so. Wenn dieser Jesus behauptet, dass er stellvertretend für meine Schuld gestorben ist, sodass meine Schuld bezahlt ist und ich damit Zugang zu Gott erhalte, dann muss das erfahrbar sein. Ich habe dann auf meiner "Gottessuche" die verschiedensten Veranstaltungen besucht und bin dann tatsächlich zu dieser Gotteserfahrung gekommen - über den Weg Befreiung meiner Schuld über Jesus erlebt zu haben. Gehirnakrobatik? Wenn es bei dem einen Erlegnis geblieben wäre...vielleicht. Ich habe in den 40 Jahren danach so viel mit Gott erlebt, dass ich an Zufälle oder reine chemische Prozesse nicht mehr glauben kann. Ich gehe von Gott als Reallität aus. Das kann ich nicht mehr in Existenz diskutieren bzw. wegreden. Klar, ich kanns dir auch nicht beweisen. Was mich auch sehr zermürbt hat - warum schwören Christen, die aktuell in aller Welt verfolgt, getötet und zutiefst gedemütigt werden, nicht ihrem Glauben ab, nur um Folter und Verfolgung aus dem Weg zu gehen. Ich habe diese Menschen kennen gelernt, die in Osteuropa unter dem rumänischen Diktator verfolgt wurden - und war beeindruckt von diesem Frieden und ihrer Freude, die sie ausgestrahlt haben - ist das reine Gehirnchemie? Das lecker Stöffchen, das da durch deren Synapsen geschossen ist, wäre in der Pharmaindustrie einen mehrstelligen Millionenbetrag wert. Ich kenne mittlerweile vielleicht 50 Iraner, die, völlig ohne Bibel, behaupten auf iranischem Boden (also gar nicht in der westlichen Welt) eine persönliche Begegnung mit Jesus gehabt zu haben, dem Islam den Rücken kehren und unter Gefahr ihres Lebens, sich Christen nennen. Komisch, oder?
Also, wenn ich den Beweis antreten könnte für das Überdimensionale - ich würde es liebend gerne tun. Aber du weisst selber - ich kanns nicht. ich werde es deshalb auch nicht versuchen. Ich kann dich nicht bekehren. Sich bekehren kann man nur selber. Wenn ich da noch mal Jesus zitieren dürfte: "Wer mich sucht, wird mich finden". Was soll ich sagen? Ich behaupte zu wissen, dass es funktioniert.
bigfellow
Silberadler.
Der Trailer für die Tour:
bigfellow
Silberadler.
Heute geht's los in Knittlingen
bigfellow
Silberadler.
Das erste Konzert mit der Glenn Kaiser Band am 04. Juni 2015 in Knittlingen ist komplett ausverkauft. Wenn du keine Karten reserviert hast oder schon welche in deinem Besitz sind, müssen wir dich leider an die Konzerte nach Darmstadt (www.glennkaiser.de/darmstadt) und/oder Egenhausen (www.glennkaiser.de/egenhausen) weiterverweisen.