gleichmäßige Bass- Frequenz- Verteilung über alle

[bassmalle]

Viele Bassisten kennen das Problem- die Saiten des Basses haben mitunter ein sehr unterschiedliches Klangbild in Bezug auf die Bass- Anteile des Sounds. Ist die E- Saite oft sehr bassreich und erfordert eine gemäßigte EQ- Einstellung der tiefsten Frequenzen, zeigt schon die A- Saite zu wenig Tief- Bass. Um diesem Phänomen zu Leibe zu rücken bedarf es der genauen Untersuchung der klangbildenden Elemente, beginnend bei den verwendeten Saiten, über das angeschlossene Instrument, bis zum Amp und der verwendeten Box mit ihren Lautsprechern. Verändern wir immer nur eine Komponente unter Beibehaltung aller anderen, kommen wir dem Grund schnell näher. Bei mir war es in jüngster Zukunft die China- Ampeg- Box SVT 410 HLF. Betrieben über einen Le Fay - Bass und ein Markbass Tube 800-Topteil trat bereits im Neuzustand der Box die oben beschriebene Situation auf. Nach Wechsel zu einer TecAmp 2 mal 15er mit Neodym- Speakern konnte schließlich das Problem behoben werden. Zuvor hatte ich festgestellt, dass ein Wechsel des Basses und des Amps keine Verbesserung zeigte. Hat sich jemand von Euch auch schon einmal mit diesem Thema beschäftigt?
Grüsse vom bassmalle aus Iserlohn (D)

 

[Stratitis]

Das problem dürfte wohl gröstenfalls in der EQ-EInstellung zu suchen sein...
Ein gute Bassbox hat einen weichen Rolloff zu den Bässen hin. Bei der alten SVT 8x10 lag dieser Punkt bei 70-80Hz. Darunter fällt das Signal mit 12dB/Oktave ab.
Ist zwar für einen Hifi-Jünger eine Katastrophe, aber genau die Entzerrung, die man für den E-Bass braucht, damit die E-Saite nicht wummert. Die 410HLF ist ja eine Bassreflexbox, die ja weit tiefer runtergehen kann. Wenn die TecAmp-Box mit Dopplefuffzehnerbestückung nicht gerade mindestens Kühlschrankgröße hat, wird sie auch erst ab 60Hz (aber dann gewaltig) losgehen. Der zweite Problembereich (plärriges Klingen der hohen Saiten) deutet dauf eine zu ausgeprägte Wiedergabe der Hochmitten um 2-4KHz). In diesem Bereich ist ein 10" noch richtig laut, während 15" da schon ein deutliches Loch haben, bzw. den Sound schon sehr stark verfärben.
Der Tweeter zählt hier nicht.. der setzt in den meisten Boxen erst so ab 4KHz ein. Daher haben 15"-Boxen mit Tweeter immer eine Art "Loch" im Frequenzgang um die 3KHz.
So ab 2KHz produzieren die meisten 15er nur noch irgendwelche unberechenbare Partialschwingen, die ihm aber letztendlich auch "Persönlichkeit" verleihen.
15"-Boxen würde ich nie aus'm Katalog kaufen... es sei denn, es sind EV15L drin
Die klanglichen Unterschiede in den hohen Frequenzen und deren Bündelung sind extrem unterschiedlich. Da hast Du Glück, mit deiner neuen Box genau deinen Geschmack getroffen zu haben. Die Box ist hier am stärksten am Geschehen beteiligt, viel viel mehr als der Amp und fast noch mehr als der Bass selbst.

Wenn man das ganze so hört, kommt man zu dem Resümee, daß die China-Ampeg von ihrem größeren Frequenzgang überhaupt nicht profitiert. Mag sein , daß sie standalone voller klingt, aber im Bandkontext dann wummert und plärrt. Es muß wohl nen Grund haben, warum sich die alten 4x10 und 8x10 geschlossen und ohne Tweeter schon 40 Jahre auf dem Markt halten...

Gruß
Stefan

 

[alice d.]

ich habe solche probleme auch schon beobachtet und immer auf die pickupjustage geschoben.
bei einem jazzbass (oder allem, was nicht wie beim preci, g&l oder rick die saitenweise anpassung ermöglicht) folgt die höhenstaffelung der saiten ja der griffbrettrundung. das bedeutet, daß man bei der a-saite definitiv eine andere lichte höhe zwischen saite und pu hat als bei der e-saite. damit war das problem für mich erledigt, eine gesunde staffelung der saiten untereinander und einige frustrierende nachmittage mit schraubenzieher im anschlag lösten das problem immer halbwegs zufriedenstellend.
aber interessant, daß man das auf die box schieben kann...

 

[GP III]

Lustig wie unterschiedlich die Herangehensweise ist.. das erste was ich in so einem Falle mache ist PU-Justage, siehe alice' Post. Klar bilden unterschiedliche Speaker den Sound anders ab.. ich setze mir einen guten Kopfhörer auf uns justiere die PU(s) so, dass bei gleicher Anschlagstärke die Saiten in etwa gleich laut und vom Sound homogen "Antwort" geben. An Amp und Boxen geht's erst im zweiten Schritt, da muss dann nur noch minimal angepasst werden anschliessend.