Geschichten rund um die Musik

feierabendbass

exzellenter Bassmati
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Reisbach im Saarland
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„Solange wir uns Geschichten erzählen, werden wir weiterleben“
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Erzähl uns deine Geschichte rund um die Musik, lass hören, was es zu lernen und zu bestaunen gibt!
 

Wie "Queen" mir den Arsch rettete
von feierabendbass


„Du gehst morgen früh die Poldrack Zwillinge waschen“. Mit diesen Worten teilte dir die diensthabende Nachtschwester im Heim für Schwerbehinderte mit, dass sie dich gerade auserkoren hat, die grausamste und gefürchtetste Mission im gesamten Pflegeuniversum zu erledigen.

Sofort stieg dir, bei diesen Worten der Geruch von menschlichen Exkrementen in die Nase, die Nackenhaare stellten sich unwillkürlich auf und ein flaues Gefühl in der Magengrube setzte ein. Jeden von uns Zivis packte bei diesen Worten das planke Grauen. Der Körper spritzte Unmengen an Adrenalin in die Blutbahn, die Gedanken kreisten wie hochgeladene Teilchen um die Atomkerne mit Namen Flucht und Entkommen.

Was war der Grund für unsere Panik.?

Die Poldrack Zwillinge waren zwei pubertierende Jungs, die, statt morgens um fünf geweckt, gewaschen und bekleidet zu werden, gerne bis in den Vormittag geschlafen hätten. Weil diesem Wunsch im Pflegeheim werktags nicht entsprochen wurde, hatten sie ein ganzes Arsenal an Abwehrmaßnahmen entwickelt, um die nächtlichen Störer zu bekriegen und Eindringlingen den Zutritt in ihr Zimmer zu erschweren.

Da half kein, noch so freundlich gesäuseltes „Guten Morgen“, schon flogen dir aus beiden Betten und von allen Seiten, in der Nacht sorgsam vorgeknetete Exkremente oder schneeballartige, Sperma und urintriefende Windelfetzen um die Ohren. Dann hieß es, Deckung suchen und das Bombardement möglichst hinter der Zimmertür überstehen, bis die Vorräte an menschlichen Ausscheidungen und harmloseren Zivilisationsgegenständen wie Plastikbecher, Teller, Büchern und Nachttischlampen ihre Flugbahn beendet hatten.

Als Pazifist und Freund körperlicher Unversehrtheit grübelte ich während der gesamten Nachtwache, wie einer Gelbsucht und dem nächtlichen Fäkalmassaker zu entkommen sei. Auf Beistand vom Himmel, Engeln oder Menschen konnte ich nicht hoffen und der Einsatz von Gewalt und Drogen war für mich tabu.

Vielleicht war es doch eine himmlische Eingebung, die mir in Erinnerung rief, dass die Jungs äußerst musikalisch waren und gerne die aktuellen Radiohits im Gemeinschaftsraum mitsangen. Also rannte ich im Morgengrauen wild entschlossen zum Auto, schnappte mir die Kassette mit den Greatest Hits von Queen und rückte dann mit Ghettoblaster, Waschschüsseln und frischen Windeln bewaffnet zum Widerstandsnest der Poldracks vor.

Leise, die Playtaste im Flur gedrückt startete ich mit „All we hear is Radio ga ga…“, öffnete langsam die Tür und lugte vorsichtig in die Stube. Die Musik läuft und es bleibt still im Zimmer, kein Angriff, im Gegenteil, es geschah dann Wunderbares als das Licht anging. Beide richteten sich begeistert im Bett auf und sangen lauthals, mit in die Höhe gestreckten Armen „I`d sit alone and watch your light – my only friend….“ Es wurde ein verdammt guter, friedlicher Morgen, dank Queen und Radio Gaga
 
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Der Texaner auf dem Fahrrad

Jeff kam mit dem Fahrrad aus Texas, zumindest behauptete das der nette Dorf- Optiker, vom Nachbarladen, als er bei mir klingelte: „du Rainer, hier ist ein Jeff aus Texas, auf einem Fahrrad, der dich sucht“.

Loui und ich schauten uns über den mit leeren Bierdosen vollgepackten Wohnzimmertisch verwundert an. Jeff….aus Texas ? Langsam dämmerte uns, dass es sich um den Boy handeln musste, eine Kneipenbekanntschaft, ein Ami auf Europatrip, kennengelernt bei einer unserer Altstadttouren in den letzten Tagen. „Soll hochkommen“ war meine Antwort.

Loui, mein irischer und extrem trinkfester Freund, wir hatten bereits ordentlich vorgeglüht, etliche Blunts „Homecrown“ gepafft, als Jeff, John Denver Typ, ein braver Junge vom Land bei uns eintraf. Weitere Joints und etliche Bierchen waren die Begrüßung für den Jungen. Das Leben war schön und rief uns, deshalb schlug ich gegen Abend einen Konzertbesuch im Untergrund-Club „Gießkanne“ in Saarbrücken vor, wo ein „United Jazz Ensemble“ spielen sollte.

Genau hier, in der ersten Reihe, vor dem Ensemble saßen wir zu dritt, als die „Band“, alles Meister ihres Fachs loslegten. Keine zwei Meter von den Instrumentalisten entfernt.
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Die Musiker wirkten zu Beginn des Auftritts sehr angespannt und spielten zurückhaltend gehemmt. Nach drei, vier Songs löste sich diese Spannung und der Grouve begann. Genau in dem Moment, als die Gesichter der Musiker zu leuchten begannen und die Begeisterung Band und Publikum erfasste, kotzte Jeff im hohen Bogen vor die Füße der Spielenden. Stimmungsabbruch.
Loui und ich hackten uns den Texaner unter, schleiften ihn nach oben, wo wir ihn vor der Kneipe, sitzend an der Wand angelehnt, mit Sprudel abfüllten. In der ersten Pause haben wir dann gemeinsam die Kotze weggewischt.
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Der Gig, der beinahe in die Hose ging
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Saarspektakel Saarbrücken ca.2008.
Bei der letzten Probe unserer Ska-Band "Genesungswerk" gab es nur flätige Infos von den Gitarristen, die einen Auftritt beim Saarspektakel klargemacht hatten: Wir seien gebucht und würden uns um 17 Uhr am Staatstheater treffen.
Tolles Gefühl beim Programmheft checken der teilnehmenden Bands: Wir als Vorgruppe von Knokator.
Besagten Samstagnachmittag, bei herrlichem Sommerwetter schreite ich mit stolzgeschwelgter Brust, ohne Einnahme von Ego-Top Tabletten oder sonstigen „Uppern“ Richtung Hauptbühne, robbe durch Menschenmassen vor, zu einer Prachtbühne mit noch prächtigerem Equipment. "Lasst mich durch, ich habe in Drachenblut gebadet" tönt es in meinem Kopf.
Aber von den anderen Bandtröten war nirgends einer zu sehen. In mir: langsam aufsteigende Panikattacken und heilloses Durcheinandergewusel um mich herum. Der Minutenzeiger bewegte sich gnadenlos Richtung 5. Irgendjemand von den Rowdies bemerkte mich, den bedrückten Zapfen und bekam Mitleid. Ich schilderte ihm meine Fragen und er steckte mir dann, dass am Flussstaden noch 3 weitere, kleine Bühnen aufgebaut seien. Langsam dämmerte es mir und ich lief zittrig in Richtung Saarufer, im Laufschritt die Locations abcheckend und tatsächlich, bei Nr. 2, der Bühne vom Café Exodus hörte ich meine Band ohne Tieftöner spielen. Völlig verbrannt stieg ich dann, auf der kleinsten Schnullibühne vom Saarspektakel mit in den Gig ein. Joo, Hochmut kommt vor dem Fall. Knokator auf der Hauptbühne war aber auch Bombe.
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Wie "Queen" mir den Arsch rettete
von feierabendbass


„Du gehst morgen früh die Poldrack Zwillinge waschen“. Mit diesen Worten teilte dir die diensthabende Nachtschwester im Heim für Schwerbehinderte mit, dass sie dich gerade auserkoren hat, die grausamste und gefürchtetste Mission im gesamten Pflegeuniversum zu erledigen.

Sofort stieg dir, bei diesen Worten der Geruch von menschlichen Exkrementen in die Nase, die Nackenhaare stellten sich unwillkürlich auf und ein flaues Gefühl in der Magengrube setzte ein. Jeden von uns Zivis packte bei diesen Worten das planke Grauen. Der Körper spritzte Unmengen an Adrenalin in die Blutbahn, die Gedanken kreisten wie hochgeladene Teilchen um die Atomkerne mit Namen Flucht und Entkommen.

Was war der Grund für unsere Panik.?

Die Poldrack Zwillinge waren zwei pubertierende Jungs, die, statt morgens um fünf geweckt, gewaschen und bekleidet zu werden, gerne bis in den Vormittag geschlafen hätten. Weil diesem Wunsch im Pflegeheim werktags nicht entsprochen wurde, hatten sie ein ganzes Arsenal an Abwehrmaßnahmen entwickelt, um die nächtlichen Störer zu bekriegen und Eindringlingen den Zutritt in ihr Zimmer zu erschweren.

Da half kein, noch so freundlich gesäuseltes „Guten Morgen“, schon flogen dir aus beiden Betten und von allen Seiten, in der Nacht sorgsam vorgeknetete Exkremente oder schneeballartige, Sperma und urintriefende Windelfetzen um die Ohren. Dann hieß es, Deckung suchen und das Bombardement möglichst hinter der Zimmertür überstehen, bis die Vorräte an menschlichen Ausscheidungen und harmloseren Zivilisationsgegenständen wie Plastikbecher, Teller, Büchern und Nachttischlampen ihre Flugbahn beendet hatten.

Als Pazifist und Freund körperlicher Unversehrtheit grübelte ich während der gesamten Nachtwache, wie einer Gelbsucht und dem nächtlichen Fäkalmassaker zu entkommen sei. Auf Beistand vom Himmel, Engeln oder Menschen konnte ich nicht hoffen und der Einsatz von Gewalt und Drogen war für mich tabu.

Vielleicht war es doch eine himmlische Eingebung, die mir in Erinnerung rief, dass die Jungs äußerst musikalisch waren und gerne die aktuellen Radiohits im Gemeinschaftsraum mitsangen. Also rannte ich im Morgengrauen wild entschlossen zum Auto, schnappte mir die Kassette mit den Greatest Hits von Queen und rückte dann mit Ghettoblaster, Waschschüsseln und frischen Windeln bewaffnet zum Widerstandsnest der Poldracks vor.

Leise, die Playtaste im Flur gedrückt startete ich mit „All we hear is Radio ga ga…“, öffnete langsam die Tür und lugte vorsichtig in die Stube. Die Musik läuft und es bleibt still im Zimmer, kein Angriff, im Gegenteil, es geschah dann Wunderbares als das Licht anging. Beide richteten sich begeistert im Bett auf und sangen lauthals, mit in die Höhe gestreckten Armen „I`d sit alone and watch your light – my only ….“ Es wurde ein verdammt guter, friedlicher Morgen, dank Queen und Radio Gaga
Lauters Jungspunde hier. Hast du eigentlich schon einen Fender Precision Bass?

Wie "Queen" mir den Arsch rettete
von feierabendbass


„Du gehst morgen früh die Poldrack Zwillinge waschen“. Mit diesen Worten teilte dir die diensthabende Nachtschwester im Heim für Schwerbehinderte mit, dass sie dich gerade auserkoren hat, die grausamste und gefürchtetste Mission im gesamten Pflegeuniversum zu erledigen.

Sofort stieg dir, bei diesen Worten der Geruch von menschlichen Exkrementen in die Nase, die Nackenhaare stellten sich unwillkürlich auf und ein flaues Gefühl in der Magengrube setzte ein. Jeden von uns Zivis packte bei diesen Worten das planke Grauen. Der Körper spritzte Unmengen an Adrenalin in die Blutbahn, die Gedanken kreisten wie hochgeladene Teilchen um die Atomkerne mit Namen Flucht und Entkommen.

Was war der Grund für unsere Panik.?

Die Poldrack Zwillinge waren zwei pubertierende Jungs, die, statt morgens um fünf geweckt, gewaschen und bekleidet zu werden, gerne bis in den Vormittag geschlafen hätten. Weil diesem Wunsch im Pflegeheim werktags nicht entsprochen wurde, hatten sie ein ganzes Arsenal an Abwehrmaßnahmen entwickelt, um die nächtlichen Störer zu bekriegen und Eindringlingen den Zutritt in ihr Zimmer zu erschweren.

Da half kein, noch so freundlich gesäuseltes „Guten Morgen“, schon flogen dir aus beiden Betten und von allen Seiten, in der Nacht sorgsam vorgeknetete Exkremente oder schneeballartige, Sperma und urintriefende Windelfetzen um die Ohren. Dann hieß es, Deckung suchen und das Bombardement möglichst hinter der Zimmertür überstehen, bis die Vorräte an menschlichen Ausscheidungen und harmloseren Zivilisationsgegenständen wie Plastikbecher, Teller, Büchern und Nachttischlampen ihre Flugbahn beendet hatten.

Als Pazifist und Freund körperlicher Unversehrtheit grübelte ich während der gesamten Nachtwache, wie einer Gelbsucht und dem nächtlichen Fäkalmassaker zu entkommen sei. Auf Beistand vom Himmel, Engeln oder Menschen konnte ich nicht hoffen und der Einsatz von Gewalt und Drogen war für mich tabu.

Vielleicht war es doch eine himmlische Eingebung, die mir in Erinnerung rief, dass die Jungs äußerst musikalisch waren und gerne die aktuellen Radiohits im Gemeinschaftsraum mitsangen. Also rannte ich im Morgengrauen wild entschlossen zum Auto, schnappte mir die Kassette mit den Greatest Hits von Queen und rückte dann mit Ghettoblaster, Waschschüsseln und frischen Windeln bewaffnet zum Widerstandsnest der Poldracks vor.

Leise, die Playtaste im Flur gedrückt startete ich mit „All we hear is Radio ga ga…“, öffnete langsam die Tür und lugte vorsichtig in die Stube. Die Musik läuft und es bleibt still im Zimmer, kein Angriff, im Gegenteil, es geschah dann Wunderbares als das Licht anging. Beide richteten sich begeistert im Bett auf und sangen lauthals, mit in die Höhe gestreckten Armen „I`d sit alone and watch your light – my only friend….“ Es wurde ein verdammt guter, friedlicher Morgen, dank Queen und Radio Gaga
 
.....das Zitieren üb ich nochmal......
Du warst wahrscheinlich der erste "Pflegende", der die Bedürfnisse der beiden über die damals übliche Routine gesetzt hat. Super gemacht, und genau deshalb hab ich die Zivis immer geliebt!
Danke Mantine für dein Einfühlungsvermögen....ich geisterte hier mit dem neuen Faden allein herum
Du hast mich mit der Erdoberfläche verbunden
 
@feierabendbass
Also für den Bandnamen "Genesungswerk" gibt es von mir mindestens 10 Punkte. Toller Name, auch wenn ich eher eine Punk-Band dahinter vermutet hätte.

Um auch mal eine kleine Geschichte meiner schon einige Zeit zurück liegenden und einigermaßen kurzen Mugger-Karriere beizutragen:

Wir spielten Open Air auf einem Uni-Campus vor, naja, vielleicht 40 Leuten. Teil unseres kleinen Fanblocks war eine Gruppe Damen aus dem Freundeskreis des Drummers. Wir spielten die ersten drei Songs, dann tauchte vor der Bühne ein Typ auf, der damals zur Punk-Szene gehörte und einen, ähm, besonderen Ruf hatte. Als wir den nächsten Song in Angriff nehmen wollten, verstummten wir, nur der Drummer klimperte noch ein paar Momente. Dann wurde klar, dass die oben benannten Damen uns den Strom-Stecker gezogen hatten.
Es stellte sich heraus, dass diese Damen-Gruppe mit dem Punk-Typen vor kurzem zusammen geraten war - und offensichtlich war man dann nicht als Freunde auseinander gegangen. Der "Fanblock" blockierte dann die Stromzuführung und verlangte, dass der Punker-Typ verschwinden solle, sonst gäbe es keinen Strom. Long story short: Der Punker-Typ war eher erfreut über die Aufmerksamkeit der Damen und dachte nicht im Traum daran, zu gehen. Die Damen machten jedoch klar, dass sie die Stromzuführung keinesfalls wieder frei geben würden, wenn der Typ nicht verschwinden würde.
Wir machten noch ein paar Versuche, eine Einigung herbei zu führen, packten aber nach einer Viertelstunde zusammen, während sich die Kontrahenten weiter Aug in Aug gegenüber standen...
 

@feierabendbass
Also für den Bandnamen "Genesungswerk" gibt es von mir mindestens 10 Punkte. Toller Name, auch wenn ich eher eine Punk-Band dahinter vermutet hätte.

Um auch mal eine kleine Geschichte meiner schon einige Zeit zurück liegenden und einigermaßen kurzen Mugger-Karriere beizutragen:

Wir spielten Open Air auf einem Uni-Campus vor, naja, vielleicht 40 Leuten. Teil unseres kleinen Fanblocks war eine Gruppe Damen aus dem Freundeskreis des Drummers. Wir spielten die ersten drei Songs, dann tauchte vor der Bühne ein Typ auf, der damals zur Punk-Szene gehörte und einen, ähm, besonderen Ruf hatte. Als wir den nächsten Song in Angriff nehmen wollten, verstummten wir, nur der Drummer klimperte noch ein paar Momente. Dann wurde klar, dass die oben benannten Damen uns den Strom-Stecker gezogen hatten.
Es stellte sich heraus, dass diese Damen-Gruppe mit dem Punk-Typen vor kurzem zusammen geraten war - und offensichtlich war man dann nicht als Freunde auseinander gegangen. Der "Fanblock" blockierte dann die Stromzuführung und verlangte, dass der Punker-Typ verschwinden solle, sonst gäbe es keinen Strom. Long story short: Der Punker-Typ war eher erfreut über die Aufmerksamkeit der Damen und dachte nicht im Traum daran, zu gehen. Die Damen machten jedoch klar, dass sie die Stromzuführung keinesfalls wieder frei geben würden, wenn der Typ nicht verschwinden würde.
Wir machten noch ein paar Versuche, eine Einigung herbei zu führen, packten aber nach einer Viertelstunde zusammen, während sich die Kontrahenten weiter Aug in Aug gegenüber standen...
Das mit dem Strom ist aber schon ein Arschloch-Move, oder?
 
Das mit dem Strom ist aber schon ein Arschloch-Move, oder?
In meiner Erinnerung hat es diesen Begriff in den 90ern noch nicht gegeben😉.
Es war für die unbeteiligten Zuhörer und uns als Band sehr frustrierend, denn wir hatten Bock auf Rock, zumal wir die Technik (ok, mit Pink Floyd nicht ganz vergleichbar, unsere Ausstattung war dagegen eher "kleines Besteck") mühsam hin transportieren, aufbauen, abbauen und wieder zurück in den Proberaum transportieren mussten.
 
Irgendeine Festhalle im Bodensee Raum Mitte der Neunziger. Wir reisen mit dem gemieteten Band Bus an - vier Musiker, 2 Helfer und das ganze Band-Gerödel in einem zweifelhaften VW-Bus, das war sehr kuschelig. Da wir am Tag drauf bei einer Sause hinter Wien spielen werden, soll die Gage dieses Gigs die Mietkosten und den Sprit für die Fahrt einspielen, so der Plan.
Schon beim Sound Check teilt uns einer aus dem Veranstalterteam mit, dass mit eher kleiner Zuschauerzahl zu rechnen ist – irgendwas sei bei der Werbung schief gegangen. Das ist schade aber uns eigentlich egal; wir brauchen hauptsächlich die Asche für die Reise. Ob wir den wenigstens von Platz 3 auf Platz 2 in der Running Order vorrücken könnten? Wir haben ja in der Nacht noch ein paar Kilometer vor uns. Ne ne ist die Antwort, die drei Band spielen in der geplanten Reihenfolge.
Zum Veranstaltungsbeginn ist die Halle bis auf die Vereinsleute leer, weshalb die erste Band mit großzügiger Verspätung den Reigen beginnt. Eineinhalb Stunden später, als die zweite Band gerade auf der Bühne umbaut, kommt der Veranstalter zu uns und meint: das wird hier nix mehr. Da wir ja noch nach Österreich müssten, könnten wir gerne auf den Gig verzichten und schon abreisen, eben ohne Gage. Das geht leider nicht, wir müssen das Mietauto bezahlen und die Spritkosten…
Der Abend zieht sich, auch die zweite Band spielt vor keinem Publikum. Irgendwann nach Mitternacht entern wir die Bühne unter den Augen des verzweifelten Veranstalters. Beim zweiten Stück kommt der Vereinsvorstand winkend durch die leere Halle auf die Bühne zu und ruft: ihr könnt jetzt aufhören und bekommt eure Gage. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen.
Die Fahrt bis kurz vor die tschechische Grenze durch die Nacht war sehr bizarr und witzig. Und der Abend drauf dafür umso mehr „Rognroll“

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Schöner Faden hier übrigens - macht Spaß!
 
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Vor etlichen Jahren suchte die Band, mit der wir uns den Proberaum teilten, einen Bassisten. Ich hatte mir mit dem Gitarrero, der mich gerne dabei gehabt hätte, 10 Songs vorbereitet.
Zum Vorspieltermin brachte der Tasterer noch einen Anwärter mit, der allerdings weder einen Amp, noch einen Bass mitgebracht hatte. Er hatte sich einfach darauf verlassen, dass er meinen Kram mit benutzen darf.
Da ich ein netter Mensch bin, hätte ich das auch erlaubt. Mein Hinweis, dass meine Bässe alle BEAD besaitet seien, brachte ihn aber ein wenig aus der Fassung. Und als ich ihm nicht erlauben wollte, den Bass auf EADG hoch zu stimmen, wurde er pampig.
Den Bassistenjob hab ich dann nicht bekommen, weil ich so ein arrogantes Arxxxloch war.
 
HoHoHotchimin
das Potential von Musik erahnte ich 1968. Es war die Zeit der Studentenproteste, die uns Schulkinder nachhaltig beeindruckten.
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Jedenfalls schwappte diese Begeisterung auf uns über und wir formierten uns in der großen Schulpause zu denselben Reigen und skandierten immer wieder schreiend: "Ho Ho Hochemin" und " grin o lin is die jello submarine, jello sabmarin, jello sabmarin", frei, nach dem gerade aktuellen Beatles Hit.
Die Pausenaufsichts-Leerer schimpften und tobten vor Wut, was sie zu lächerlichen Gestalten machte. Und genau das brauchten wir Kinder damals, als Rache für ihre Launen, Kränkungen und Demütigungen, die wir als solche nicht verstanden, nur spürten. Da es sich aber um eine Massenveranstaltung handelte, aus der sie schlecht einen Einzelnen heraus picken konnten, standen sie dem ganzen hilflos und absurd gegenüber.
 

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Ein befreundetes Gitarren-Gesangs-Duo hatte einen kleinen Gig und fragte an, ob ich Lust hätte, ein paar Songs mitzuspielen. Klar hatte ich das.
Auf der Setliste stand der "Wellerman" und dafür packte ich noch die Ukulele ein.
Ich bekam eine Akku-Box mit einem Eingang und musste vor dem Song vom Eierschneider auf die Ukulele umstöpseln. Lautstärke runter, Kabel raus und an die Uke geklinkt. Lautstärke wieder rauf, der Song lief an und es kam, genau: nix! Uke aufgedreht: nix. Batterietest: Voll. Mist! Egal, dann eben ohne Amp ...
Nach dem Song dann wieder umkabeln: Stecker aus der Uke raus und in die Gitte rein. Ähhh, Moment, da steckt doch schon was ... Jau, und zwar das andere Ende vom Kabel 🙈
 

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