Ganze Band im Proberaum Aufnehmen, wie?

[Tom Sofa]

1 Minute 20 Spuren a 24 Bit bei 44,1 kHz kosten ca 150 mb, das ist kein Problem

 

[MauMau]

Uff, jetzt versteh ich nur noch Bahnhof...
Was ich glaube verstanden zu haben: Ich nehm einen PC mit einem Programm mit ausreichend Spuren und ich brauch 'ne Interfratze! Wie muß ich mir das vorstellen? Da muß ja jeder Kanal irgendwie in den PC kommen, wie sieht das aus? Könnt ihr mir da einen Tip geben?
Danke!

Edit: würde es sowas hier tun:
https://www.thomann.de/de/behringer_fca1616.htm
Geht man dann da direkt mit dem DI out/ Ampmikro rein? XLR auf Klinke?!

 

[Tom Sofa]

So in etwa. Ich weiß ja nicht, welches deine Zeitrechnung ist aber der lemmyavatar verleitet mich zu folgendem:

Das was früher das Mischpult mit den eingangsverstärkern war, macht jetzt das Interface mit entweder integrierten preamps oder separaten preamps. Die Festplatte entspricht der bandmaschine und der Sequenzer (die software) macht das, was früher das Mischpult, die outboards und Controller erledigt haben.

Falls du Fragen hast nur zu

 

[Tom Sofa]

Zum edit: ja

Edit: wobei das Ding nur 8 analoge in/out hat, willste mehr musste z. B. ein ada8000 oder einen octopre oder presonus d8 per adat anschließen.

 

[Toronado]

Ich schilder dir mal, wie wir (auch Coverband) unsere DemoCD gemacht haben:

Wir hatten 2 Motu896 Interfaces kaskadiert und somit 16 Audiokanäle zur Verfügung. Dann gings per Firewire (USB geht auch) in den Rechner. Dann wurde im Rechner mit einer DAW (hier: einfach die Motu Software "Audiodesk") die einzelnen Spuren aufgezeichnet.
In der DAW (also der Audio-Software) kannst du dann die Spuren routen (also zuordnen).
Das Firewire/USB Kabel zwischen Interface und Rechner kannst du wie ein Multicore-Kabel ansehen...
Wir haben live eingespielt, lediglich den Gesang danach nochmal ordentlich im Homestudio aufgenommen. Während der live-Session hat unser Sänger leise über PA mitgesungen, zum Zweck der Orientierung für uns und auch fürs Feeling. Hat insgesamt recht gut funktioniert. Gemischt hab ichs dann in ProTools.

 

[MauMau]

Vielen Dank Tom! Du schätzt da schon ganz richtig, schätze wir sind ein ähnliches Semester... (gerade noch born in the swingin' sixties...)
Was mich bei den Interfaces beim Big T irritiert sind die Klinkeneingänge... braucht man dann 16 XLR-auf-Klinke-Kabel?!
Die Ampmikros/ Bläsermikros/ DI-out des Bassamps gehen dann direkt ins Interface, d.h. die Bläser gehen nicht über die PA beim Aufnehmen, oder?

 

[Tom Sofa]

Ne, das von dir verlinkte behringerding hat 4 Eingänge mit kombibuchsen. Per XLR geht es zu den preamps (für Mikrofone), per Klinke zu den Line-Eingängen. Du kannst vor die restlichen 4 lines 4 externe preamps spannen oder per adat irgendeinen 8-fachen preamp. Aber wenn du für wenig Kohle viele Mikrofone in den Rechner bringen möchtest, geht nix an dem alten digiface von Rme vorbei, ich habe mal einige für knapp 150 öcken das Stück geschossen. Davor per adat 3 ada8000 macht 24 Kanäle für wenn alles gut geht 400 Steine. Das finde ich ziemlich ok.

Ich bin gerade schon in den pottrauchenden 70'ern gelandet, die 60'er hätte ich lieber gehabt

Obwohl im Osten doch mehr gesoffen wurde....

 

[TriggerSneaker]

Stellt die PA und die Amps rechts und links vom Schlagzeug (das ebenfalls ein bischen über die PA laufen sollte um den Sound anzugleichen). Sucht den Sweetspot und stellt ein Paar identische Mikrofone im XY auf Kopfhöhe. Ab geht die Post! Für den Mastering reicht meistens ein Paar parametrische EQ-Bänder um die Raumresonanzen entgegen zu wirken und eine leichte Multiband Kompression um die Dynamikspitzen zu reduzieren und den Sound etwas voller zu machen.

Für eine Demo auf jedem Fall ausreichend und viel aussagekräftiger als eine Studioaufnahme für die Live-Tauglichkeit der Band.

WYHIWYG!

Hmm irgendwie so würd ich's auch machen, und vielleicht noch ein paar Stützmikros ... je nachdem wieviel Aufnahme-Kanäle man hat, halt.

Die erste Konfiguration, die mit einfiele, wäre:

2 Kanäle für XY-Stereo Raum,
1 Kanal für Gesang
1 Kanal für Bassdrum
1 Kanal für ein Stützmikro für die Backing-Vocals
1 Kanal für ein Stützmikro für Bläser
1 Kanal für Bass
1 Kanal für Keyboard
1 Kanal für Gitarre A
1 Kanal für Gitarre B

Wären dann 10 Kanäle.

Je mehr, desto bässer, natürlich. Als nächstes dann noch ein Overhead für die Drums (vielleicht auch New-Orleans-Style, über die Schulter des Drummers), dann die Bläser einzeln, Background einzeln ... usw.

Die Raum-Aufnahme als Grundlage, und was zu leise ist, dürch die Stützmikro-Spur etwas anheben ... erfordert natürlich etwas Geschick beim Mischen.

Was das Equipment angeht, finde ich @Tom Sofa 's Lösung wirklich gut. RME + alte ThinkPads, was will man mehr.

 

[franzmann]

Der Raum ist genau 40 m2 groß, leider 10m mal 4m, also recht schlauchförmig. Insofern ist "bühnenaufstellung" schwierig (vor allem, weil wir neun Leute sind).

Bühnenaufstellung ist nur für die Soundquellen, sprich Schlagzeug und Boxen, die Musiker selber können hinter den Mikrofonen stehen, oder in eurem Fall eher seitlich (ich würde quer aufstellen um den Hall kurz zu halten). Die Mikrofone sollten die Soundquellen hören, müssen aber nicht die Musiker sehen

Wäre es sinnvoll, zusätzlich zum Raummikro alles zusätzlich einzeln auf separate Spuren aufzunehmen? Dann könnte man, wenn ein Instrument im "Raummix" unterrepräsentiert sein sollte

Kann man machen, der Aufwand bis das Endergebnis stimmt ist aber meiner Erfahrung nach für eine Demo unangemessen.
Wenn es jemand spaß macht alles abzumischen ist es allerdings anders...

 

[basslife]

16 Kanäle für 9 Leute ist schon etwas knapp für eine direkte Liveaufnahme.

Wir hatten eine ähnlich Fragestellung, und haben einfach ein Livekonzert mitschneiden lassen.
Dazu haben wir einen Techniker gebucht, der mit einem mobilen 32 Spur Studio kam, und die
PA Spuren einfach ungemischt aufgenommen hat. Die Bühne war relativ gross, so dass die Mikto-Abnahme
gut geklappt hat.
Danach haben wir das ganze gemischt und aus einem mehrstuendigen Konzert die besten 20 Minuten
ausgesucht. Der Vorteil dabei ist, dass die Interaktion mit dem Publikum gleich dabei ist (-> nicht steril),
das ganze nur eine halbe Gage kostet, und Ihr keinen Recording-Stress habt.

Das ist die einfachste und beste Lösung.
In einem Proberaum eine 9-Köpfige Band zu recorden bedarf es einiger Erfahrung, sonst hast du schnell ne menge Müll auf den Spuren.
Wenn ihr noch nicht so viel gebucht werdet, dann fragt doch einfach mal in einem Jugendheim oder einer Kneipe oder an einem anderen Ort nach, wo in eurer Nähe Konzerte stattfinden.
Dann organisiert ihr euch einen Mischer mit recordigfähigem Equipment (heute haben ja die meisten ein Digipult, mit dem das Konzert direkt als Mehrspuraufnahme auf ne USB-Platte gespeichert werden kann).
Dann stellt ihr noch ne Kamera auf und ladet alle Freunde und Bekannte ein und macht für die ein Konzert.
Dann habt ihr einen guten live-Mitschnitt incl. Video mit dem ihr euch auch prima bewerben könnt.
Zusätzlich habt ihr (oder du, wenn du das recording alleine machst) nicht den ganzen Stress mit verkabeln, recorden, durchhören, nochmal recorden, durchhören, nochmal recorden, durchhören, die Anderen wieder motivieren, weil denen das schon auf den Gest geht, nochmal recorden, durchhören, Mikro neu ausrichten, weil der Gitarrentyp meinte sich an den Ständer anlehnen zu müssen, Leute beruhigen und motivieren. nochmal recorden,...usw. Das kann schon stressig werden, gerade wenn man noch nicht so viel Erfahrung hat.

 

[tiefesB]

ja. Genau so! Coverband heißt Demo mit Film. Als Kamera kann man durchaus iPhones o.ä. nehmen. Am besten gleich mehrere, alle durchlaufen lassen, hinterher zusammenschneiden.
Die 16-32 Spuren aus dem Pult mit einer Software abmischen (was schwieriger und zeitaufwändiger sein kann als vermutet), abkühlen lassen, nochmal hören, mit dem Film zusammenrühren und (erst) dann die leckersten Stellen herauspicken und zu einem Demo-Potpourri (herrliches Wort, oder?) zusammenfügen. Guten Appetit

 

[MauMau]

Hey, tausend Dank für die rege Beteiligung!

per adat irgendeinen 8-fachen preamp

Äh, pardon? Was ist "Adat"?

Aber wenn du für wenig Kohle viele Mikrofone in den Rechner bringen möchtest, geht nix an dem alten digiface von Rme vorbei, ich habe mal einige für knapp 150 öcken das Stück geschossen. Davor per adat 3 ada8000 macht 24 Kanäle für wenn alles gut geht 400 Steine.

"adat 3 ada8000" Ähhh?
Kannst du mir auch noch eine genauere Bezeichnung für das "alte digiface von Rme" geben?
Aber das hört sich genau nach dem richtigen Ansatz an! Vielen Dank!

Ich bin gerade schon in den pottrauchenden 70'ern gelandet, die 60'er hätte ich lieber gehabt

Obwohl im Osten doch mehr gesoffen wurde....

Dann hab ich nicht so falsch geschätzt... Ich habe allerdings an die letzten zwei Wochen der Swingin' Sixties nicht so richtig viele Erinnerungen... und das Rauchen und Saufen kam dann auch erst in den 80ern!

Kann man machen, der Aufwand bis das Endergebnis stimmt ist aber meiner Erfahrung nach für eine Demo unangemessen.
Wenn es jemand spaß macht alles abzumischen ist es allerdings anders...

Ja, es geht schon auch darum, sich in die Mischerei ein bißchen reinzufuchsen.

Wenn ihr noch nicht so viel gebucht werdet, dann fragt doch einfach mal in einem Jugendheim oder einer Kneipe oder an einem anderen Ort nach, wo in eurer Nähe Konzerte stattfinden.
Dann organisiert ihr euch einen Mischer mit recordigfähigem Equipment (heute haben ja die meisten ein Digipult, mit dem das Konzert direkt als Mehrspuraufnahme auf ne USB-Platte gespeichert werden kann). Dann stellt ihr noch ne Kamera auf und ladet alle Freunde und Bekannte ein und macht für die ein Konzert.
Dann habt ihr einen guten live-Mitschnitt incl. Video mit dem ihr euch auch prima bewerben könnt.

Für Jugendclub sind wir 'n bißchen zu alt (s.o.). Wir spielen auch oft genug in den restlichen verbliebenen (d.h. nicht wegen Anwohnerprotesten geschlossenen) Musikkneipen, allerdings ist da nie genug Platz für über ein Tascam/Zoom herausgehendes Recordingequipment. Es geht uns schon auch um gemütliches Aufnehmen im Proberaum und 'Learning by doing' was das Mischen angeht.
Insofern ist, denke ich, der Ansatz "mit <500 Oiro Equipmentkauf ein Setting im Proberaum schaffen um halbwegs vernünftig aufnehmen zu können" schon der richtige.

 

[Tom Sofa]

Was ist "Adat

eigentlich per toslink-kabel. das ist eine verbindung per lichtwellenleiter. damit lassen sich in unserem fall 8 audiokanäle anbinden, für jede richtung (in/out) benötigt man ein separates optisches kabel. wordclock (zum synchronisieren der wandler) kann idr. mit übertragen werden.

adat 3 ada8000" Ähhh?

guck hier (untere Ansicht):

an ein digiface lassen sich drei wandler (mit preamps) mit jeweils 8 kanälen per toslink (adat) anbinden. macht in summe 24 kanäle rein und auch raus (wenn die wandler das denn können - die ada8000 oder ada8200 von behringer können das).

hier gibts einen link zum digiface: https://www.rme-audio.de/products/digiface.php

wobei das digiface nur die kiste ist. diese wird über eine hdsp-karte mit dem rechner verbunden. es gibt hdsp-karten als pci, pci-e, expresscard, pcmcia. die buchse des digiface (und der hdsp-karte) ist physikalisch eine firewirebuchse. ABER VORSICHT: sollte das ding im firewireport landen, gibt es meist totalschaden!!!

Es geht uns schon auch um gemütliches Aufnehmen im Proberaum und 'Learning by doing' was das Mischen angeht.

auf jeden fall

Insofern ist, denke ich, der Ansatz "mit <500 Oiro Equipmentkauf ein Setting im Proberaum schaffen um halbwegs vernünftig aufnehmen...

das ist nur der kleinere teil der miete. vergiss nicht mikrofone, eine anständige abhöre (monitore, kopfhörer), eine akustische behandlung des aufnahmeraumes und des mixraumes, jede menge (gute) kabel. und bier

 

[tiefesB]

und Zeit.....

 

[Tonberry]

Drummer ist nicht klickfest.

Ich hoffe wirklich dass insgeheim nicht das der Grund ist warum ihr live aufnehmen möchtet. Wenn ja: Vergesst es.

Also nicht Böse gemeint, vielleicht ists das ja auch gar nicht^^