Frage: wie beginnt ihr euer Bau-Projekt

DerBo

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Servus zusammen

Da ich die nächste Zeit erstmal etwas mehr Zeit haben werde, habe ich mir überlegt einen Bass zu bauen.
Hier gibt es eine Holzwerkstatt, in der solche Arbeiten erledigt werden können gegen kleinen Obulus und in Begleitung.

Aber ich scheitere eigentlich schon früher: beim "wie soll er denn aussehen" zB.
Habe zwar ein paar Ideen (teils simplere teils ausgefallenere...), aber ich weiss nicht wie ich das aus meinem Kopf heraus und für andere verständlich machen könnte. Sprich meine Frage lautet: wie macht ihr eure Pläne? Zeichnerisch bin ich nicht soooo begabt und mit CAD & Co habe ich keinerlei Erfahrung.

Weitere Fragen sind dann ja noch Hardware, Elektronik, PUs usw. aber ich denke dazu müsste ich auch erst mal einen oder mehrere Pläne haben, auch um abzuschätzen was denn auch gehen könnte und was sicher nicht :D

Vielen Dank für eure Inputs!!!
 
Am bässten, du zeichnest mal ganz analog: 1 Blatt Papier und 1 (Blei)Stift sind da ganz hilfreich. Es muss erst mal eine Skizze werden. Über Radiengrößen, genaue PU-Abstände u.s.w. würde ich mir im ersten Stadium noch keine Gedanken machen. Wenn die Skizze fertig ist, kannst Du sie ja mal hochladen und dann sehen wir weiter...:-)
 
Würde ich auch so machen. Erstmal optisches Brainstorming mit Papier und Bleistift. Evtl. auch mal die Googlesuche anschmeißen und nach diversen Formen von Saiteninstrumenten suchen.
In Schritt 2 würde ich, wenn ich analog weiter machen würde, gleich 1:1 arbeiten. D.h. großen Karton mit den Originalmaßen und dann mal die ganze Mensur in gewünschter Länge original aufzeichnen. Auch am Besten schon mit Lineal und maßgenau. Da muss der neue Korpus ja drumrum und die Kopfplatte dran.
Dann die Kopflastigkeitsfrage klären. Soll die keinesfalls vorhanden sein ergibt sich der obere Gurtbefestigungspunkt am 12 . Bund, d.h. irgendeine Bodykontur muss da enden oder vorbei gehen.
Etc.pp. dann einfach an das gewünschte annähern. :-)
Viel Spaß dabei!
 
Wenn du deine Ideen schon im Kopf hast ist das schonmal ein guter Anfang.
Ich würde ebenfalls erst mit Skizzen beginnen und später 'ne 1:1 Version anfertigen.
Für 'ne genauere Skizze kannst du auch Maße (z.B. Mensur, Sattelbreite, Griffbrettbreite oben/unten, Saitenabstände an der Brücke) von einem deiner Bässe nehmen.
Falls du es noch nicht hast, empfehle ich dir das Buch E-Gitarrenbau von M. Koch, da findest du haufenweise Infos zu sämtlichen Schritten beim Instrumentenbau.
 
Ich seh schon ich komm ums zeichnen nicht rum... Mal schauen ob ich nicht daran schon kläglich scheitere :D

Die Lektüre von Kochs Buch hat das Ganze angestossen, habe es eigentlich gekauft um das Instrument besser zu verstehen :embarrassed:

Sobald ich Ergebnisse zu Papier gebracht habe und die auch zu erkennen und verstehen sind, werde ich diese hier mal zeigen...

Bin aber nachwievor auch vorher schon über Inputs und Erfahrungsberichte dankbar :great:
 
DerBo schrieb:
habe ich mir überlegt einen Bass zu bauen.
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Mal wieder... :-P

DerBo schrieb:
Aber ich scheitere eigentlich schon früher: beim "wie soll er denn aussehen" zB.
Habe zwar ein paar Ideen (teils simplere teils ausgefallenere...),
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wie schon von den Kollegen erwähnt, ganz viel Skizzen machen - und schon mal viel Pappe sammeln damit man sich 1:1 Muster rausschneiden kann um ein besseres Gefühl für die Form und Größe zu bekommen.

DerBo schrieb:
Weitere Fragen sind dann ja noch Hardware, Elektronik, PUs usw.
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Wenn es rein um das Instrument verstehen geht, kann ein Bausatz ein guter Einstieg sein um einfach ein "Gefühl" für die Materie zu bekommen. Das wäre dann m. E. auch kein verschwendetes Geld sondern ein Invest in sein einiges Können und Wissen.
 
Ich habe bei meinen letzten Entwürfen eigentlich immer den Hals mit einer Positionsmarkierung für den 12. Bund und von der Brücke maßstäblich auf A4 ausgedruckt und hatte dann schon gleich einen Anhaltspunkt was die Geometrie, das Aussehen angeht. Hab ich mir allerdings im CAD selber angelegt. Früher hatte ich auch einfach wild drauf los gezeichnet, aber da kamen dann teilweise seltsame Ergebnisse bei raus. (Hals nicht auf Achse vom Body, sondern schräg dazu oder Bodyshape zwar cool, aber nicht proportional zum Hals, etc.) So geht das dann recht gut.

Wenn Du das später nicht ins CAD übernehmen kannst, ist es vielleicht eine Möglichkeit das einzuscannen/abzufotografieren und dann über die Poster Funktion in 1:1 auszudrucken.
Auf einen Karton oder eine dünne Holzplatte übertragen hilft Dir das, es in "echt" mal in die Hand zu nehmen und zu schauen.

Wenn Du ganz crazy Formen entwirfst, würde ich Dir empfehlen, dass Du deinen Entwurf auch mal auf den Kopf und die Seite drehst und schaust, ob er Dir dann immer noch gefällt, oder ob jetzt nicht eine Stelle total seltsam aussieht. Kannst ja mal nen Preci, etc. nehmen und den drehen, der sieht ja immer gut und in sich stimmig aus.

Ansonsten würde ich Dir empfehlen bewusst keine anderen Bässe anzuschauen, sondern deiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Wenn Du dann ein paar Entwürfe hast und hier und da unzufrieden bist, kannst Du auch beim Original nachschauen. Aber Du willst ja vermutlich einen eigenen Bass haben und nicht nur wieder eine x.te Kopie von...
 
Ich freue mich so viele Inputs zu erhalten...
Meine Ideen sind teilweise Adaptionen schon bekannter Formen, aber auch Formen die zwar angelehnt sind aber nicht mehr als Kopie durch gehen... Vielleicht schaff ich es ja mal was zu Papier zu bringen...
Die Bausätze reizen mich auch, aber ich denke mir fehlt dann das Bearbeiten des Holzes und die damit verbundenen Anpassungen ans Design, wenn ich merke, dass etwas leicht geändert besser kommt...
Mal schauen was die nächste Zeit so bringt an Inspiration und an Entscheidungen... (so 3-4 Bässe auf dem Markt würden mich auch sehr reizen aber wenn ich mir einen kaufe und einen baue, dann muss definitiv mindestens ein bestehender gehen...)
 
Also ich unterstütze die Idee von @Talentfrei mit dem Bausatz fürs erste. Ich hab so einen mal gebaut, und wenn man will, ist da dran mehr als genug Holzbearbeitung, wenn man die Formen verändern will.
Ausserdem lernt man echt eine Menge, z.B. technisch (wie sitzt ein PU im Holz, mit den anschlusslöchern), wie misst man die Position einer Brücke richtig aus, wie kriegt man Holz mit befeuchten und Schleifen richtig glatt, wie verhalten sich harte und weichere Hölzer (Hals /Body),
wie ist das mit dem Halswinkel usw. usw.
Würd ich nicht unterschätzen.
Sind gut investierte ca. 100 Euro aus meiner Sicht.
 
DerBo schrieb:
Die Bausätze reizen mich auch, aber ich denke mir fehlt dann das Bearbeiten des Holzes und die damit verbundenen Anpassungen ans Design, wenn ich merke, dass etwas leicht geändert besser kommt...
Zum Vergrößern anklicken....

zum einen dachte ich mit dem Hinweis auf die Bausätze an Deinen Gedanken in die Richtung "mehr die Technik verstehen", zum anderen kann auch an einem Bausatz mächtig "dranrumsägen"

DerBo schrieb:
dann muss definitiv mindestens ein bestehender gehen...)
Zum Vergrößern anklicken....

wieso denn das? :gruebel:
 

Beim Bausatz tendiere ich aber nicht zu denen vom T... lieber ML-Factory die scheinen gleich besseres Holz zu liefern ;-)

Wieso einer weg soll ist einfach: der Regierung werden vom Parlament Regeln auferlegt... und noch 2 Bässe sind dann ausserhalb dieser...
 
Hi Bo,

Auch wenn du keine CAD-Kenntnisse hast kann ich dir das Programm Inkscape wärmstens empfehlen! Damit kannst du super Kurven zeichnen, dir Vorbilder aus dem Netz reinladen und Formen "abpausen" oder dich inspirieren lassen. Die Handhabung ist echt nicht allzu schwer, ich hab auch kein CAD-Wissen und bin ganz gut damit zurecht gekommen. Das Beste: das Programm ist Freeware :-)
 
Du kannst dich auch in dem Forum https://www.gitarrebassbau.de/ umschauen. (Sehe grade Beate hat das auch schon empfohlen)
Das rein- und querlesen hilft ungemein um sich die unweigerlich auftauchenden Problematiken zu vergegenwärtigen. Da merkt man schon beim mitlesen worauf man selbst später achten sollte und wie andere das lösen (oder gleich umgehen).

Ich selbst "lerne" da seit nem Jahr ...:popcorn:
 
Eine andere Möglichkeit ist, bei anderen Bassdesigns das mit Skizzen zu verändern, was dir dort nicht gefällt, oder das zu ergänzen, was dir dort fehlt. Mit der Zeit bekommst du so eine Fülle von einzelnen Merkmalen, die dir wichtig sind. Aus dieser Analysephase gehst du schleichend zur Synthese über, setzt deine Ideen zusammen, löst dich immer mehr von den Vorbildern und kommst zu einer eigenen Lösung.
War bei uns im Architekturstudium immer ein interessanter Entwurfsansatz - besonders spannend dabei, dass man am Ende fast nie das Startbeispiel noch erkennen konnte, meist kam etwas 100% eigenständiges heraus.
 
Nach geschlagenen 3 Monaten geht's hier mal wieder weiter... Ich habe mich entschieden da eine einfachere Form zu wählen und habe im Netz Pläne für Precis gefunden, die will ich mir in Original-Grösse ausdrucken lassen. Hab das schon zu Hause gemacht, aber ich weiss nicht WO genau ich da noch WAS zuschneiden muss ums zusammenkleben zu können. Eventuell ändere ich noch die Hörner etwas ab und es gibt dann auch kein Standard-Schlagbrett.

Pick-Ups habe ich Häussel Split-Coil mit grossen Polepieces und MM im Kopf, Schaltung möchte ich passiv mit Volume, Volume & Tone machen, zusätzlich noch ein 3-Wege Schalter für den MM für seriell, parallel und Single-Coil. In Cadfaels Schaltplan-Sammlung habe ich leider nichts passendes entdeckt (war aber vom Umfang der Sammlung auch überfordert...) und was nahe dran kommt verwirrt mich eher. Wo liegt der Unterschied zwischen 250k und 500k Potis? Ich meine ausm Koch-Baubuch zu wissen, dass SC 250k und Humbucker 500k haben sollten, aber was nehm ich dann für s Tone? Und macht Potis mischen überhaupt Sinn?

Für das Tone-Poti habe ich aktuell n 47nF-Kondensator im Sinn.

Holz kann ich in der im ersten Post beschriebenen Werkstatt beziehen und würde Body und Hals aus Kirsche machen und ein Griffbrett aus Nussbaum drauf.

Welche Bridge, Mechaniken und Sattel habe ich noch nicht definiert... Die Saiten sollten von oben eingelegt werden können aner Bridge und die Mechaniken sollten leicht aber klassisch sein, also wohl Hipshot.

Beziehen möchte ich möglichst viel von der Hardware über Bass-Parts, vielleicht kann mir da @Fledermaus auch ein wenig helfen dabei ;-)

Brauch ich für den Bau noch spezielles Werkzeug? Könnt mir vorstellen, dass eine Bundfeile hilft... Ebenso wärs wohl am einfachsten ich finde irgendwo schon vorgebogenen Bunddraht...

Für mein Projekt ist noch sehr sehr viel unklar, aber einiges wird wohl auch erst beim Bau geklärt, fahre auch nächste Woche mal iner Werkstatt vorbei um mich betreffend Holzwahl und Plänen und so beraten zu lassen...

Ob das Ganze wirklich was wird, wird sich zeigen, aber allein die Studiererei und die Vorfreude auf die Arbeit machen es jetzt schon bezahlt. :-)
 
Gibson verwendet gerne mal 300k-Potis für Volume und 500k in der Klangregelung. Bei Humbuckern.

Was das Werkzeug angeht: Iwasaki-Bildhauerfeilen erleichtern das Anfertigen von Shapings ungemein. Fine ich wichtiger als Bundfeilen. Hier kommt man ohne weiteres mit den "zweitbilligsten" feinen (!) Schlüsselfeilen und einer Flachfeile mit feinem Hieb aus. Auch wenn andere besser sind: Baumarktqualität reicht, wenn man sie nur gelegentlich verwenden will.
 
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