"Fanned Fret" Bass gesucht (5-Saiter)

[bandchef]

Hallo,

ich bin seit knapp 20 Jahren Basserer der auf 4 Saiten unterwegs ist. Nun ist es für mich an der Zeit neue Wege zu beschreiten und auf 5-Saiten upzugraden.

Gibt es hier Kollegen, die auch mit 4 Saiten angefangen haben und dann irgendwann, nach dem man 4 Saiten verinnerlicht hat, auf 5 Saiten geupgradet haben?
Wie ist es euch da so ergangen? Ist es eine krasse Umstellung?

Nun zum Bass:
Wie oben kurz angerissen, geht es um einen 5-Saiter Bass. Auf die Schnelle in die Hände gekommen ist mir da der Ibanez SRMS625EX-BKF.
Laut Reviews (je nachdem ob das glaubwürdig ist) soll das ein toller Bass sein. Wie seht ihr das so?
Und ja: Der Bass hat "fanned frets". Ist es evtl. zu viel des Guten, wenn man auf 5 Saiten switcht und dann auch gleich noch "fanned frets"?

Ich benötige den Bass für die unterschiedlichsten Genres..., wobei ich glaube, das Fanned Frets ja jetzt prinzipiell nicht auf bestimmte Genres eingeschränkt sollten, oder?

 

[Lobi]

Gude, also die Umstellung auf 5 Saiten ist bei mir schon was länger her und ich setze die tiefe H-Saite auch nicht völlig gleichberechtigt ein. Ich nutze sie im Wesentlichen, um eine tiefe Alternative zu haben, insbesondere für h - dis. Dementsprechend sehe ich die H-Saite erstmal als "lange Daumenstütze" an, die ich in ausgewählten Momenten und Spielsitatuationen ganz bewusst einsetze. Aber ich beginne immer mit den altbekannten 4 Saiten, suche dann, wo die tiefe H Saite Sinn oder einen sinvollen Effekt ergibt und passe danach die Fingersätze an. Daher war die Umstellung nicht wirklich groß, weil ich sie auch nicht größer angelegt habe...

Wenn Du mehr Verwendungsmöglichkeiten für die H - Saite hast, würde es sich sicher lohnen, noch tiefer einzusteigen... aber das ist alles kein Hexenwerk. Die Umstellung auf fanned frets ist mit einiger Übung eigentlich ein no brainer, wobei es in den hohen Lagen schon etwas tricky werden kann, weil sich die Handhaltung gerade bei Akkordspiel doch recht deutlich verändert.

Demnächst versuche ich mich aber mal am Umstieg auf 6 Saiten und die hohe Saite werde ich sicherlich ganz anders und viel besser einbinden müssen. Da freue ich mich aber drauf und denke, dass es nie zu spät ist, den eigenen Horizont zu erweitern.

 

[LaFaro]

Ich besitze schon „seit einiger Zeit“ einen der ganz frühen Dingwalls, die damals den Weg nach Deutschland geschafft haben.. und habe ihn schon für alles mögliche von Reggae bis hin zu Big Band und Jazz-Quintett verwendet.. und es hat immer „gepasst“… außerdem verstehe ich die ganze „Umstellungsdiskussion“ ehrlich gesagt nicht, weil ich das nie als großes Problem empfunden habe… mein Gefühl ist, dass das fanned-fret-Konzept eher ergonomischer und weniger anstrengend zu spielen ist, weil man in den tiefen Lagen die Hand nicht so verdrehen muss… und „treffen“ der Lagen stellt eigentlich auch kein Problem dar.. auch bei wiederholtem Wechseln der Instrumente..

 

[bandchef]

Cool! Das nimmt mir dann durchaus ein wenig die Angst vor 5-Saiter-Bässe (+ auch gleich Fanned Frets).

Die Frage ist jetzt nun noch: Welche 5-Saiter + Fanned Frets Bässe gibt es? Habt ihr Bässe die ihr besonders empfehlen könnt? Bisher bin ich irgendwie bei den Ibanez SRMS 6er, 7er und 8er Reihe rausgekommen.

Dingwall, ja, aber die sind preislich schon arg hoch angesiedelt.

 

[4enima]

Ob dir die Umstellung leicht fällt ist sehr individuell. Für mich war das nie ein großes Problem, egal ob Multiscale oder nicht, ich komm da eher mal an meine physischen Grenzen, wenn es sich um 37" handelt. Da wird es für meine eher kleinen Hände einfach unbequem in den tiefen Lagen. Ansonsten wird in den hohen Lagen das Akkordspiel durch die Fächerung ggf. tricky, wie Lobi schon geschrieben hat.

Mit den 32,5-35" vom Ibanez EHB1506 komm ich wiederum super zurecht, spielt sich sogar als 6-Saiter sehr bequem. Soundtechnisch kann ich den ESP B1005 MS sowie die Dingwall aus Erfahrung empfehlen (wobei ich den in Youtube+Co präsenten "Dingwall NG + Darkglass Zerre"-Sound inzwischen über habe), aber da beide 34"-37", für mich auf Dauer zu unbequem, für dich vermutlich aber auch wieder aus Budgetgründen raus. Ibanez trifft eher selten mein Sound+Bassideal, wobei ich die EHBs tatsächlich ganz gut finde, sonst hätt ich kein EHB1506 . Den SRMS625EX kenn ich wiederum nicht. Sieht halt aus, als wäre er auf Metal-Axt getrimmt, aber muss deswegen ja kein One-Trick-Pony sein. Wenn dir die Optik zusagt, einfach mal testen.

 

[4enima]

Bei den EHB bin ich wiederum kein Fan von den Bartolini Pickups, die wohl auch bei dem SRM verbaut sind. Da finde ich die Ibanez T1 oder Nordstrands deutlich besser. Wobei sich bei den EHBs mit den Bartolini mit einem kleinen Schaltungsmod (einfach auf der Platine ein Kabel umstecken) zu mehr Brillanz verhelfen lässt.

 

[Lobi]

Die Ibanez EHBs kann ich grundsätzlich auch empfehlen, wobei meine gechamberte Shortscale Fanned Fret Variante EHB 1005 SMS mit den Bartolinis klanglich eher etwas oldschoolig bedeckt daher kommt. Außerdem fehlt dieser Variante konstruktionsbedingt ein bisschen der Körper im Ton. Kann man aber mit der wirkmächtigen Elektronik ganz gut in den Griff bekommen. In dieser Variante prallen halt einige Konstruktionskonzepte aufeinander und sind aber doch recht schlüssig in Einklang gebracht und gerade für Live Auftritte durch das wirklich geringe Gewicht ein Game Changer. Insgesamt bin ich stark begeistert, was sich Ibanez so abseits des Mainstreams alles an abgefahrenen Ideen erlauben kann. Vielleicht taugt´s Dir ja auch. Versuch macht kluch...

 

[LaFaro]

…Ansonsten wird in den hohen Lagen das Akkordspiel durch die Fächerung ggf. tricky, wie Lobi schon geschrieben hat….

dass man sich bei einigen Akkorden in den Lagen ab dem 14. Bund (bei meinem Dingwall) umstellen muss, stimmt und ist auch völlig klar… ob es „tricky“ ist, hängt u.a. davon ab, wie sehr man dem Akkordspiel auf dem Bass schon vorher „verfallen“ war.. und welche Alternativ-Lösungen man findet… ich habe tatsächlich auch da den Eindruck, dass es da durchaus andere, „neue“ Fingersätze gibt, die zumindest so gut wie die „alten“, gewohnten funktionieren…zumindest für viele Akkorde.. aber sicher gibt es da auch wieder „Ausnahmen“ von der Regel….
apropos… auf den „Dingwall-NG+Darkglass-Zerre-Sound“ kann ich auch gut verzichten… und zumindest mein Uralt-Dingwall kann auch ganz anders…

 

[bandchef]

Diesen von mir oben erwähnten SMRS625 kennt aber niemand genauer?

Ich bin prinzipiell auf der Suche nach einem 5er. Cool wäre Fanned Fret. Muss aber nicht.

Hab den Eindruck, dass "Fanned Fret" die Produktanzahl ordentlich einschränkt...

 

[triple-U]

Bei dem o.g. Ibanez solltest du bei den eventuell entstehenden Schwierigkeiten beim Wechsel vom "normalen" Viersaiter nicht nur die "fanned frets" und die längere Mensur beachten. Mich würde auch der doch sehr enge Abstand zwischen den Saiten irritieren, zumindest am Anfang in der Umstellung.

 

[EPBBass]

ICh bin von regulärem 5er auf Fanned umgestiegen, da war meine 4 Saiter Zeit schon etwas länger vorbei. Nichts davon hab ich wirklich beherscht, aber der Umstieg auf den Dingwall hat oberhalb des 12. Bund etwa 5 Minuten gedauert. In den hohen Lagen vergreife ich mich durchs fanned Fret tatsächlich öfter, als es mir damals auf meinen Warwick passiert wäre...
Den Ibanez EHB 1505MS hatte ich auch in meinem Besitz, das Handling war durchaus nochmal einfach als beim Dingwall, aber der Ibanez war Ende einfach nichts für mich, wir haben nicht zusammengepasst. Ich habe als einzigen Bass den Dingwall behalten, der ist für alles was ich so dudel ausreichend, auch wenn ich gern irgendwann wieder einen Thumb hätte.
Meine Fähigkeiten reichen aber nichtmal aus, um aus nem Harley Benton das Beste rauszukitzeln, also betrachte meine Aussagen bitte entsprechend mit etwas Abstand.

 

[castello]

Ich habe irgendwann vor ca.15 Jahren den Narren an Dingwall Bässen gefressen. Die Umstellung auf FF war grundsätzlich kein Problem, bis auf höhere Lagen die aber bei mir wenig genutzt werden.
Der erste war ein neuer DW AB-1 5er, und das ist noch heute meine Favorit.
Ich hatte zwischenzeitlich mehrere andere DW's, u.a. den P, den J, den ABZ, und einen LS 2. Bin aber bei dem AB-1 geblieben.
Der LS 2 ist ein hervorragendes Instrument! Ich habe ihn aber wieder hergegeben, weil er sich in der sehr lauten Classic Rock Cover Band nicht wohl gefühlt hat.

Da ich immer auf der Suche nach einem Backup für Bühne war, hatte ich mir einen sehr guten Sterling by Musicman Ray 5 gekauft.
Just kurz danach konnte ich einem befreundeten Musiker einen weiteren DW AB-1/5 abkaufen. Somit steht der Ray 5 zum Verkauf.

Beide AB 1/5 haben sich bisher in allen Bereichen super geschlagen. Hauptsächlich in der RCB, aber auch zu vielen anderen Gegebenheiten.
Ich spiele meistens über EDEN WT 800 oder WT550 und SAD Box 4x10 mit HT, oder Kombi 2x12+2x10 mit HT.
Es ist unglaublich wie gut sich dieser Bass zwischen die Frequenzen der sehr lauten Gitten schummeln kann und immer gut ortbar ist.

 

[Necrogoat]

Ich spiele den SRMS625ex seit ca 1,5 Jahren und bin voll zufrieden damit. Ist wie jeder andere Ibanez der SR Reihe recht vielseitig (und kann im Elektronikfach durch einfach umstecken auf der Platine noch ein bisschen angepasst werden).

Ja, er ist optisch auf Metal ausgerichtet (war ja auch das Ziel der "Iron Labels" Serie), aber nein, er ist nicht nur für das geeignet.

Der Bass war auch mein Einstieg von der 4-Saiter in die 5-Saiter Welt und es ging absolut problemlos. Auch das Multiscale fällt nach ein paar Minuten nicht mehr auf (ist aber auch ein sehr sanftes MS, da er keine 37" hat - stört aber absolut nicht)

 

[bandchef]

Ja, diese Dingwall Teile sind wohl schon die Creme de la Creme in der Multiscale Welt. Es ist halt nur die Frage, ob ich zwischen 2k€ und 2,5k€ ausgeben möchte, für etwas wo ich nicht sicher bin, ob ich es jemals wirklich spielen werde.

Wie ist das bei euch so? Würdet ihr bzw. habt ihr aktiv vom 5-Saiter zurückgewechselt oder ist das so ähnlich wie mit der Sitzheizung im Auto: Einmal gehabt, möchte man sie im Winter nie wieder missen, vor allem wenn das Auto die ganze Nacht draußen steht...! Und genau deswegen kämen mir die 1k€ vom SMRS625 recht gelegen.
Aber wenn ich dann nach weniger Zeit erkenne, ja, 5-Saiter sind geil, und Fanned Frets ebenso, dann ist halt sehr schnell der Wunsch nach besserem Gear da... ihr versteht... Und dann sind halt 1k€ schon wieder weg.

Wie ist das auf Multi Scale Bässen eigentlich mit den Saiten? Braucht man da spezielle Saiten?

 

[Necrogoat]

Beim von dir angesprochen Ibanez SRMS625ex reichen Super Longscale. Bei meinem Ibanez BTB605MS (37") hab ich Dingwall Saiten drauf da alle anderen zu kurz waren

Ich persönlich habe keinerlei Wunsch wieder zum 4er zurück zu kehren. Warum auch? Hab ja eh die selben Saiten + eben noch die tiefe B dazu.

Zwecks besserem gear: der Ibanez ist absolut tauglich. Da brauchst du nix wirklich besseres/teureres, ausser du willst es unbedingt weil du zb dringendst einen Dingwall willst (nicht brauchst) etc. Bei mir wars dann halt als Zweitbass eben der BTB605MS

 

[LaFaro]

Ja, diese Dingwall Teile sind wohl schon die Creme de la Creme in der Multiscale Welt. Es ist halt nur die Frage, ob ich zwischen 2k€ und 2,5k€ ausgeben möchte, für etwas wo ich nicht sicher bin, ob ich es jemals wirklich spielen werde.

Wie ist das bei euch so? Würdet ihr bzw. habt ihr aktiv vom 5-Saiter zurückgewechselt oder ist das so ähnlich wie mit der Sitzheizung im Auto: Einmal gehabt, möchte man sie im Winter nie wieder missen, vor allem wenn das Auto die ganze Nacht draußen steht...! Und genau deswegen kämen mir die 1k€ vom SMRS625 recht gelegen.
Aber wenn ich dann nach weniger Zeit erkenne, ja, 5-Saiter sind geil, und Fanned Frets ebenso, dann ist halt sehr schnell der Wunsch nach besserem Gear da... ihr versteht... Und dann sind halt 1k€ schon wieder weg.

Wie ist das auf Multi Scale Bässen eigentlich mit den Saiten? Braucht man da spezielle Saiten?

Ich weiß ja nicht, wo Du herkommst, aber wenn der "Norden" in der Nähe von Hamburg für Dich erreichbar ist, kannst Du gern mal vorbeikommen und meinen Dingwall ausprobieren..

 

[bandchef]

Oh, vielen lieben Dank für das überaus nette Angebot, aber Hamburg heißt für mich minimum 8h Auto fahrt. Ich komm aus Bayern, nähe Regensburg. Wer Regensburg nicht kennt, das ist ca. 1,5h nordlich von München entfernt.

@Necrogoat : Wie schwer ist der SMRS625?

 

[Mudskipper]

Ich würde mich nicht auf Fanned Fret festlegen sondern einfach mal 5er in die Hand nehmen und schauen wie die so in der Hand liegen.
Das erweitert die Palette ungemein.

 

[Necrogoat]

@Necrogoat : Wie schwer ist der SMRS625?

Ca 4kg

 

[bandchef]

Das erweitert die Palette ungemein.

Ja, das ist jetzt so eine Sache. Das hab ich mir nämlich auch schon gedacht. Welche Bässe gibt's denn da so? Irgendwelche Geheimtips?