Falsche Dreifingertechnik?

[Johnson]

moin! ich spiele jetzt seit einiger zeit mit 3 fingern (anschlaghand). bin inzwischen auch relativ schnell und vielseitig damit. wenn ich durchgehend gleiche notenwerte spiele (i.e. 8tel, 16tel etc.) spiele ich nach diesem fingerschema: 212321232123 (1=zeigefinger, 2=mittelfinger, 3=ringfinger). funktioniert auch super. galopp spiel ich im schema 321321 usw.
jetzt zu meiner eigentlichen frage:
bei einigen riffs benutze ich die finger in anderer reihenfolge. oder mische drei- und zweifingertechnik. ist das schlimm? sollte ich die jeweiligen riffs in "richtiger" fingerreihenfolge üben? oder ist es an sich ok, die reihenfolge der finger an das jeweilige riff anzupassen? ich hab einfach schiss, mir auf dauer ne schlechte spieltechnik anzugwöhnen, die ich dann nur schwer wieder loswerd, und mit der ich nicht wirklich besser bzw. schneller werde. was sagt ihr dazu?
mfg, Johnson

 

[Mike`adelic]

Behalte das 321 bei und übe dir das "fehlerhafte" unbedingt weg. Auch beim Saitenwechsel nach oben und unten unbedingt immer die gleiche Reihenfolge beibehalten. Irgendwann stolperst du sonst dahin []

 

[Johnson]

ja, das ist genau das, was ich mir dachte. also du meinst 21232123 etc, oder? oder war das auf galopp (321321321) bezogen?

 

[HerrSchwarz5]

Hi,

zu Dreifingertechniken gab es schon einige Threads hier ([url="https://www.bassic.de/forum/search.asp"]mal suchen[/url])

Aber falls du mit drei Fingern spielst, um damit schneller zu sein, als mit zwei, wirst du mit deinem Pattern (also 21232123) auf keinen grünen Zweig kommen, da dein Mittelfinger ganz genauso viel zu tun hat, wie beim normalen Wechselschlag mit zwei Fingern. Er kommt jedes zweite Mal dran.

Ich benutze zwei Finger und werde wohl auch dabei bleiben, denn für mich steht der Aufwand einen gleichmäßigen Dreifingerschlag (321 321 321, aber für Viertel, also 3213 2132 1321 3213 ...) zu erlernen in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Markus Setzer schreib dazu:

Zitat:aus dem Thread [url="https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14780366&SearchTerms=schneller"]3 Finger Anschlag Übungen?[/url]
also ich habe früher auch versucht mit drei fingern zu spielen. mit guten erfolg. klappte prima. 321, usw. alle möglichkeiten. ich komme vom klavier, da fiel es mir nicht ganz so schwer. aber, im ernst, nicht weil ich dachte ich bin dann schneller, sondern, da bin ich ganz ehrlich, weil ich cool sein wollte und so toll wie, sheehan, myung oder gary willis. aber ich stelle mal ne these auf: ich glaube/weiss, dass man mit drei fingern der anschlaghand bei gewöhnlichem bass-spiel keinen mini-deut schneller ist als mit deren zwei fingern.

ausgenommen die flamenco-technik, wie die klassischen gitarreros. aber die benutze ich nicht. und da schlägt man von oben ab.

der einzige unterschied zwischen zwei und drei: der übeaufwand für dynamik, geläufigkeit und koordination ist um ein vielfaches grösser als mit zwei fingern.

mein rat: lass´es sein! das tut nich not!

Gruß,
UW

 

[Johnson]

moin UW vielen dank für den nettgemeinten tip. ich hab auch schon oft gehört, dass es ltztendlich von der geschwindigkeit her angeblich keinen unterschied macht, ob man mit 2 oder 3 fingern spielt.
ich finde aber schon, dass der unterschied da ist. es leuchtet zwar ein, dass der mittelfinger genauso stark beansprucht wird. jedoch wird bei hoher geschwindigkeit das spielen aus meiner ansicht dadurch dynamischer, angenehmer und besser zu kontrollieren. mit zwei fingern habe ich bei hoher geschwindigkeit das gefühl, die finger würden "wegfliegen" und die einzelnen noten würden total schwammig werden. außerdem: es wird schon einen grund haben dass bassisten wie steve digiorgio oder alex webster mit 3 fingern spielen.. und zwar im von mir beschribenen schema. aber letztendlich ist es wohl geschmackssache, und ich komm an sich bei hoher geschwindigkeit mit 3 fingern besser zurecht als mit zwei.

eine 3213 2132 1321 usw technik für durchgängige gleiche noten ist auch aus meiner sicht schwer, fast unmöglich bei hoher geschwindigkeit zu spielen bzw. zu erlernen.

 

[FronK]

Zitat:eine 3213 2132 1321 usw technik für durchgängige gleiche noten ist auch aus meiner sicht schwer, fast unmöglich bei hoher geschwindigkeit zu spielen bzw. zu erlernen.

Mir hats am Anfang sehr geholfen das laut und konzentriert mitzuzählen, also aus dem Mund kam "1-2-3-4 ..." und aus den Fingern "3-2-1-3 ..." . Irgendwann ist es dann ganz normal und wird nicht mehr unbewusst triolisiert . Ich perönlich hatte mehr probleme damit bei Saitenwechseln den "richtigen" Finger zu benutzen, aber auch das ist nur ne Frage der Zeit.

 

[Susanne]

Das Aufwand-Nutzen Verhältnis hält mich davon ab von 2 auf 3 Finger umzusteigen.
Mit 2 Fingern und Raking (bzw. aktives Durch-Ziehen, wenn es über mehrere Saiten geht) geht's ja auch schnell genug. []
Der Ringfinger kommt nur ins Spiel, wenn ich versuche, das auf der Gitarre erprobte Folkpicking auf den Bass umzusetzen...

 

[CheryBass]

wer sich mal das intro von californication auf dem Slane Castle reinzieht fällt aber im Zweifingersystem fast rückwärts über... ich finde da klappt es mit dem Dreinfingersystem besser auch wenn man da für alles doppelt so lange brauch um richtig zu spielen ... es lüppt einfach besser in diesem fall!
gruß Otto

 

[Johnson]

vielen dank für eure antworten! ich werd es also wohl so machen, dass ich normalerweise zusehe (und bei einigen songs umlerne!), dass ich die finger in gleicher reihenfolge benutze und nicht den am bequemsten scheinenden weg wähle. aber manchmal bietet es sich eben anders an und da werde ich mich an Jules worte halten.. also so, dass ich gut zurechtkomme.

 

[BitFlip]

Zitat:Original erstellt von: sKu
Der Ringfinger kommt zudem ab und zu noch zum Einsatz, um live die anderen Finger mal für ne Minute oder so zu entlasten, aber eher selten.

ich setze die 3-fingertechnik genau aus dem grund ein, vorwiegend bei straight 8. da kann ich entspannter und trotzdem mit gleichmäßigem druck spielen. da ich ja ein bekennender nicht-fuddler bin, interessiert mich auch nicht, um wieviel schneller ich mit 3 fingern bin. früher sah das etwas anders aus [], da ging's mir wie Markus Setzer im obigen zitat.
also, wenn du dich wohler fühlst, bleib dabei. es gibt keine guten oder bösen techniken, das ist prinzipienreiterei!

 

[Bassertom]

ich spiel immer nach 3-2-1-3-2-1 technik. Schnelligkeitsmäßig bringt es doch eigentlich nichts, wenn ich 3-2-1-2-3 spiele, weil ich ja Mittelfinger, Zeigefinger und wieder Mittelfinger spielen muss. Das einzige Gewöhnungsbedürftige war, dass bei Achteln die Betonung immer auf nem anderen Finger war. Das ist aber mittlerweile kein Problem mehr.
Ansonsten mixe ich auch noch ab und an normaler Zweifingerspiel mit Dreifingerspiel.

 

[Johnson]

@dumbopop
wie funktioniert son up/downstroke denn?

@bassertom
dreifingertechnik ist (finde ich zumindest) bei hoher geschwindigkeit entspannter zu spielen und wie BitFlip für straight 8 beschrieben, angenehmen und auf dauer gleichmäßiger.

 

[Bassertom]

na klar, um mit zwei Fingern diesen Speed hinzukriegen, muss man schon in der Anschlagshärte nachlassen finde ich....
Ich bin jedenfalls happy mit 3 Fingern, habs auch mal mit 4 probiert, aber anscheindend ist da mein kleiner Finger wirklich ne nummer zu kurz (wie der Name schon sagt [])

 

[Johnson]

achja, du spielst ja auch mit 3 fingern. was ich meinte, ist das das nach meiner wahrnehmung auch mit 2-1-2-3-2-1-2... so ist.

 

[Bassertom]

ja sicher, dass meinte ich ja oben auch - kanns sein, dass wir ein bissl aneinander vorbeireden []?? Ich meinte, dass es Geschwindigkeitsmäßig nichts bringt, erst Ring- dann Mittel- dann Zeige- UND DANN WIEDER Mittelfinger zu spielen.

 

[Bassertom]

komm ich da beim Upstroke nicht mit dem Fingernagel gegen die Saite?? Und kann ich beim Upstroke überhaupt kräftig anschlagen??

 

[Johnson]

danke für die erklärung. wusste an sich was down/upstroke ist, nur nich wie (aufgrund des von Bassertom angesprochenen problems dabei) das mit den fingern funktionieren soll!

wie gesagt, ich finde es mit 3 fingern in der von mir beschriebenen spielweise angenehm zu spielen und bin damit schneller als mit 2 fingern und vor allen dingen mit besserem druck auf die saiten bei schnellem spielen. meine frage war ja eher die nach der manchmal "verkehrten" (im sinne von unregelmäßigen) reihenfolge der finger..

achja, bassertom, hatte bei einem beitrag übersehen, dass du auch mit 3 fingern spielst, daher das missverständniss []

 

[Bassertom]

Macht ja nichts ...... []

 

[Johnson]

ja, vier finger braucht man aber soweit ich weiß auch nicht, ausser man will die saiten so zupfen, dass für jede saite ein finger zuständig ist. so werde ich aber wohl auch nie spielen.
nochmal zum problem: meine frage war nicht, ob die herangehensweise 12321232123 etc. falsch ist. ich habe für mich selbst herausgefunden, dass ich damit gut zurechtkomme.
die frage war, ob es bei dieser technik - egal ob man sie als gut oder schlecht bzw. nötig oder unnötig ansieht - falsch ist, wenn man beim spielen zum beispiel mal den einen finger auslässt, wenn so der rhytmus einfacher zu spielen ist

 

[Khayman]

Zitat:Original erstellt von: Johnson


die frage war, ob es bei dieser technik falsch ist, wenn man beim spielen zum beispiel mal den einen finger auslässt, wenn so der rhytmus einfacher zu spielen ist

.....ähem, ergibt sich aus deiner Frage nicht auch gleichzeitig die Antwort?
.....wenn es einfacher ist deinen Rhytmus zu spielen wenn, du nen Finger auslässt, warum machste es dann nicht einfach?
Also ich weiß nicht, ob man da nicht vielleicht seinen Gefühl und den Händen freien Lauf lassen sollte, als um verrecken die absolut richtige Technik zu spielen.....
....ich spiele nur mit 2 Fingern im Wechselschlag und das eigentlich ziemlich gleichmäßig, aber es bereitet mir auch keine Kopfzerbrechen wenn ich mal den gleichen Finger 2 oder 3 mal hintereinander benutze....also ich habe keine Angst vor der Basspolizei, was soll denn passieren? [][][][]
Haste Angst dass du dir ne falsche Technik angewöhnst, nur weil du ab und an mal von der Theorie abweichst[?]
Also ganz so "trocken" sollte eigentlich Musikmachen nicht sein.....[]

Khayman