Erle, Weichholz...

Jack in the green

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Bin ja richtig geschockt.
Ich dachte immer Erle ist ein weiteres im E-Gitarrenbereich bevorzugt verbautes Hartholz...ihr seht, ein Holzfachmann bin ich nicht [:I] Ich hatte auch noch nie mit Erle zu tun.

Als Hartholz sah ich es deshalb, weil es bei Bässen der gehobenen Mittelklasse eine Art Standard ist ( für mehr Geld erwarte ich ein haltbareres Instrument).

Jetzt stieß ich neulich auf [url="http://www.baumarkt.de/nxs/501///ba...ch-Brinell-fuer-unsere-wichtigsten-Holzarten"]diese Seite[/url] und musste feststellen, dass es sogar weicher als Kiefer ist...
Geschockt war ich deshalb, weil ich mal mit einem Hobbygitarrenbauer (Akustik) sprach und der überrascht war, dass im E-Bassbereich "so ein weiches Holz wie Linde" verbaut wird.

Weiteres Recherchieren brachte mich auf [url="http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/tonholz.html"]diese Seite[/url]. Ich zitiere
Zitat:Ist Erle zum Beispiel ein Klangholz? Nein.
Erle war als Schreinerei-Holz nie sehr gefragt. Sie hat schwarze Äste, ist wenig dekorativ, weich und wächst nicht zu dicken Stämmen... kurz: früher war sie ein Billigholz für billige Möbel, die oft, weil das Holz nichts hergibt, mit Bauernmalerei verziert wurden.Ich habe ihn nicht gefragt, aber ich vermute, dass der Pragmatiker Leo Fender es genau aus diesem Grund für seine deckend lackierten Brettgitarren gebraucht hat: Es war billig zu beschaffen und gut zu lackieren. Schwupps! Ist ein neues Tonholz geboren!
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Klingt auch nicht sehr schmeichelhaft.

Merkt ihr da etwas, von wegen Weichholz? Habt ihr den Bass vielleicht mal unachtsam abgestellt und eine unerwartet große Delle verursacht?

Bin auf jeden Fall froh, dass mein Preci Esche hat, auch wenn er da auch keine bessere Meinung hat.

Auf jeden Fall ist mein GAS nach einem Erlepreci erstmal geheilt
 
und ich bin froh, einen hervorragend klingenden erle-preci zu haben.
klar, meister kraushaar räumt mit vielen mythen auf, die man anwenden kann, um geld zu machen. aber auf der anderen seite wird auch er nicht verleugnen können,
- daß die fichte als tonholz akustische instrumente betrifft. eine "brettgitarre" daraus wollte ich nicht haben. einen akustikbass schon.
- erle trotz allen herumjammerns in precis, teles, jazzbässen und strats eine gute tonale figur macht.
- gute gitarrenbauer bei "mahagoni" ein ganzes stück spezifischer in ihren angaben sind und beispielsweise "sapeli mahagoni" angeben.
- jedes "tonholz" doch ganz bestimmte charakterliche eigenschaften hat, je nach dem, wo man es einbaut.

was willst du? preciton? klassisch, mautaunig, ohne schnörkel? dann wirst du um erle, ahorn und palisander nicht drumherum kommen. love it or leave it. mir ist es egal, ob mein bass aus "weichholz" besteht. ob er deckend lackiert ist, weil das holz scheiße aussieht (was so auch nicht stimmt). wichtig ist mir der ton. für mehr geld erwarte ich mehr ton. ich will keine chippendale anrichte und kein mercedes-amaturenbrett spielen. ich will einen preci und einen jazzbass. das macht bumm und das ist gut so. und wenn mein bumm-gerät macken bekommt... dann ist das so. ich ärgere mich wenigstens nicht, weil meine chippendale anrichte einen kratzer bekommen hat.
 
Ahorn ist nun auch nicht gerade die Härte in Person ..
Wer einen bestimmten Toncharakter und eine bestimmte Ansprache beim Anschlag haben will, wird statt der harten Hölzer eher weiche nehmen - so ist das nunmal.
Mir persönlich liegen auch eher die harten Sorten, wegen ihrem Klang. Habe auch einen eher weichen Mahagoni-Preci und kann eigentlich nicht beobachten, dass der erheblich schneller Verschleiß zeigt.
 
prust...
diese weichen erle-precis haben aber auch einen verschleiß... das erklärt die vintage-preise. die precis, die gespielt wurden, haben sich einfach abgenutzt. die legendäre "funk-machine" ist schlicht und einfach zerspielt worden.
 
Solange es klingt, mir doch egal aus was mein Instrument ist.

Wenn die leute über Jahrzehnte an den Erle Preci sound gewöht sind und diesen Ton eben haben wollen, dann werden sie kaum mit einem Anderen Holz glücklich werden, wenn sie eben den Erle Preci sound wollen.


Warum gerade Erle und Esche
Ich tippe mal auf leicht verfügbar, billig und weil eben weich nicht so schwer zu verarbeiten. Und vielleicht weil nicht so exterm schwer.

Wenn man noch nie vorher einen Bass gehört hat tut man sich schwer zu sagen ob der Sound gut ist oder nicht und da kommen eben andere Faktoren ins Spiel, wie Mobilität ( im vergleich zum Kontrabass) Bespielbarkeit und Gewicht die man objektiver Vermarkten kann.

Das schätze ich mal wird Fender in den Anfagstagen gemacht haben, der Sound war ja so neu und revulutionär, dass schlicht der Vergleich fehlte

Oder es weiß einer der Fenderisti warum?

 
Man wollte dem Klang des Kontrabasses möglichst nahe kommen, um diesen zu ersetzen. Ob Leo und seine Kumpels unter diesem Aspekt verschiedene Holzsorten durchprobiert haben, entzieht sich meiner fender-unkundigen Kenntnis. Es muss ja nicht immer der Preis gewesen sein, der zu den Entscheidungen geführt hat.
 
Schaut mal den Erle Body Spielern auf den nackten inneren Unterarm hinter der Zupfhand.. der Abrieb sorgt für bessere Transpiration, sowohl beim Bass als auch beim Spieler ein durchaus gewollter Effekt, man spricht hier von Alderpeeling.
 
Jaja, der gute alte Kraushaar. Man sollte nur nicht den Fehler machen ihn zu ernst zu nehmen.
Er ist ja auch in Fachkreisen sehr umstritten. Es kam schon vor, dass er meinte diverse Eigenschaften verschiedener Hölzer mit völlig realitätsfremden Experimenten nachgewiesen zu haben.
 
Zitat:Original erstellt von: bigfellow

Zitat:Original erstellt von: GP III

Schaut mal den Erle Body Spielern auf den nackten inneren Unterarm hinter der Zupfhand.. der Abrieb sorgt für bessere Transpiration, sowohl beim Bass als auch beim Spieler ein durchaus gewollter Effekt, man spricht hier von Alderpeeling.
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[?] Das verstehe ich gar nicht...
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den [:o)]-Smiley hatte ich gespart [:D][;-)]
 
Zitat:Original erstellt von: GP III

Zitat:Original erstellt von: bigfellow

Zitat:Original erstellt von: GP III

Schaut mal den Erle Body Spielern auf den nackten inneren Unterarm hinter der Zupfhand.. der Abrieb sorgt für bessere Transpiration, sowohl beim Bass als auch beim Spieler ein durchaus gewollter Effekt, man spricht hier von Alderpeeling.
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[?] Das verstehe ich gar nicht...
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den [:o)]-Smiley hatte ich gespart [:D][;-)]
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Ja, nee, is klar, ... den Scherz meinte ich, is aber egal....
 

Hallo,

ich habe mich in den letzten Monaten mit den "Fender Farbtönen" beschäftigt.
Das Ergebnis gibt es hier auf 19 Seiten: http://161589.homepagemodules.de/t52f28-Fenders-famose-Farbwelten.html
Eine Version, speziell für Fender Bässe kommt vermutlich noch ...

Meine Meinung:
Leo Fender hat Esche genommen, weil sie billig war.
Dann kam Erle, weil die sich aufgrund ihrer Struktur besser für Sunburst eignet. Ab 1954 waren Precision Bässe (und Telecasters) in der Farbe "Blond" in Esche, Precison Bässe (und Stratocasters) in Sunburst waren automatisch aus Erle. Leo Fender hätte auch anderes Holz genommen, wenn es nur billig und gut verarbeitbar gewesen wäre.
Erst Mitte der 1970er Jahre wurde die Automatik Sunburst = Erle durchbrochen ...

Da es zwischen 1954/57 und 1968 kaum Bässe in Blond gab, gibt es auch kaum Bässe aus Esche ...
Es ist egal, ob Erle ein gutes Klangholz ist oder nicht. Wir haben uns an diesen Klang gewöhnt - und es passt. Ich habe aber genauso einen Fender Bass aus Linde - und der klingt auch super!

Man sollte sich mMn bei E-Bässen keine großen Gedanken über das Holz des Bodys machen.
Man sollte einen Bass antesten. Wenn er klingt, dann klingt er - egal, ob er aus Erle, Esche, Linde, Agathis, Wenge oder Mahagoni ist ...

Gruß
Andreas
 
moin,

genau!
entscheident ist das ohr.

ich glaube nicht, dass onkel leo nur auf den preis geschaut hat, sonst hätte er
später (bei MUMA, G+L) andere materialien verwendet.

was anderes: hört euch mal die steinberger, bogart, basslab, etc. bässe an.
wer konnte vorher behaupten, dass plastik ein tonmaterial ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Leo Fender wollte billig Bässe herstellen, deshalb verschraubte er auch die Hälse mit dem Body, was ihm damals die Gitarrenbauer sehr übel nahmen.
Grundsätzlich ist es wohl so, daß der Mensch immer die Neigung zum Herden-Verhalten hat und deshalb werden ständig dieselben Hölzer verwendet. Ich habe z.B. einen Basshals aus Eiche, Tulpenbaum und Birkensperrholz mit Vogelaugenahorngriffbrett und der klingt richtig gut.


 
Zitat:Original erstellt von: B_U_B

@ Jost Halenta: schaut dein Bass so aus? http://www.lra-bb.kdrs.de/servlet/PB/show/1301723_l1/Sperrmll07.jpg

Spaß bei Seite: Mich würde dein bass sehr interessieren. Wie schaut der denn aus und warum diese Hölzerwahl?
Zum Vergrößern anklicken....

Fast so wie auf deinem Foto...[:D]
Guckst du...
http://www.bilder-hochladen.net/files/ik4v-1-c4ca-jpg-nb.html][URL]http://www.bilder-hochladen.net/files/ik4v-1-c4ca.jpg[/img[/URL]][/url]

Ich habe das Glück mit einem Bassbauer befreundet zu sein, der aus reiner Lust seit 35 Jahren Bässe für sich allein baut und alles Mögliche ausprobiert. Wenn`s nicht funktioniert schmeißt er es einfach weg oder baut es um.
 
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