Erdung an Halsplatte statt Bridge?

[Herr K]

Hallo,
kann ich die Erdung auch an die Halsplatte - also die Platte hinten am Bass, durch die die Verschraubungen des Halses gehen - legen? Ich habe bis jetzt bei den Bässen die ich angeschaut habe immer nur die Bridge (und da hängen dann ja auch die Saiten dran) als Masse gesehn, theoretisch müsste es aber auch an der Halsplatte möglich sein oder?
Eigentlich sogar noch fast besser, da ich so nichts auf die Saiten bekomme,
denn als mein einer Bass mal nen kleinen Defekt hatte, hatte ich nen Kriechstrom auf den Saiten, was beim Spielen sehr unangenehm werden konnte.

 

[U-Bass]

Aber wenn du die Erdung nicht auf den Saiten hast, hat das ganze keinen Sinn mehr. Was willst du denn am Hals oder Body erden bzw. auf Masse legen (Holz leitet ja bekanntlich keinen Strom)? Durch das "erden" der Saiten wird ja das Brummen vermindert - nimm mal bei einem passiven(!) Bass die Hand von den Saiten (wenn sie richtig auf Masse gelegt sind) und du wirst hören, was ich meine.

 

[Jazzchili]

Man erdet seinen Bass sobald man die saiten berührt, da diese über den Steg mit Masse verbunden sind. Das Erdungskabel nun an die Halsplatte zu legen wäre also komplett sinnlos, das ergäbe keine Erdung.

 

[BassManni_neu_16291]

Zitat:Original erstellt von: KilianM

Hallo,
kann ich die Erdung auch an die Halsplatte - also die Platte hinten am Bass, durch die die Verschraubungen des Halses gehen - legen? Ich habe bis jetzt bei den Bässen die ich angeschaut habe immer nur die Bridge (und da hängen dann ja auch die Saiten dran) als Masse gesehn, theoretisch müsste es aber auch an der Halsplatte möglich sein oder?
Eigentlich sogar noch fast besser, da ich so nichts auf die Saiten bekomme,
denn als mein einer Bass mal nen kleinen Defekt hatte, hatte ich nen Kriechstrom auf den Saiten, was beim Spielen sehr unangenehm werden konnte.

Kann es sein, dass es hier um ein Verständnis-Problem geht? Der deutsche Begriff "Masse" ist ja eigentlich nicht richtig. Eher passt der englische Begriff "Ground" also "Erde". Strom, und den "produzieren" ja PU's, fließt ja nun von Plus nach Minus (theoretisch). Und Minus ist ja quasi Erde. So wie der Blitz in die "Erde" einschlägt...Also muss alles, was elektrisch ist, irgendwie an Erde kommen---Steckdosen, Heizungen, Autolampen, Gitarren. Eben alles, was aus Metall ist und elektrisch leitet muss irgendwie an die Erde. Deshalb auch Brücken und Saiten und Abdeckplatten. Nur grad die Halsplatte, die hat mit der Elektrik nix zu tun sondern eine rein mechanische Funktion (Stabilität). Und deshalb hat Deine Überlegung leider gar keinen Sinn.
Versteht das hier jetzt irgendjemand oder waren meine Hirnwindungen schneller als meine Finger
[]

 

[Herr K]

hm ok danke, soweit habe ich nicht gedacht, dass ich selbst die erdung bin in dem moment in dem ich spiele...den spieler sieht man halt nicht, wenn man sich den bass anguckt.
danke die antwort

 

[Jazzchili]

Es ist aber trotzdem total sinnlos die Erdung an die Halsplatte zu legen! Dann kann man sie auch ganz weglassen und darum ging´s und um sonst Nichts.

 

[Jazzchili]

nee nee, stimmt schon. Entschuldige bitte, wenn ich dich aufgeregt habe.

 

[jam_bass]

Hallo KilianM
Wenn du statt dem Erdungskabel, das an der Bridge angebracht ist, lieber eins zur Halsverschraubung ziehen möchtest (fragt sich wie), dann kannst du das durchaus machen, nur musst du auch eine elektrisch leitende Verbindung von den Saiten zu den Halsbefestigungsschrauben herstellen.
Unter diesem Aspekt und auch unter einigen anderen ist die Bridge doch bedeutend praktischer.

 

[jam_bass]

@ eadg
Ich meinte ja, wenn er unbedingt die Verbindung Masse-Bridge durch eine Verbindung Masse-Halsbefestigung ersetzen WILL.
Das er das muss oder sollte, ist alles andere als meine Meinung.
Eine Verlegung an die Schrauben, ohne dass diese Verbindung zu den Saiten haben macht aber doch von allem am allerwenigsten Sinn.
Übrigens muss ja auch nicht bei ALLEN passiven PU- und Elektronik-Lösungen eine Erdung zu den Saiten, oder?

 

[jam_bass]

@ eadg
Du sprichst von "aktiven" Pickupspulen. Meine unfundierte Meinung zu den aktiven PUs von MEC war immer, dass bei diesen die Wicklung unter Spannung steht, bis ich hier im Forum belehrt wurde, dass das mitnichten so sei, sondern dass ein Vorverstärker mit vergossen sei.
Was ist denn nun richtig?

 

[nop]

Kleiner aber sehr effektiver Tipp:

Die Saiten nicht direkt erden sondern über einen 220K Ohm Wiederstand und parallel dazu ein 2,2 nF Kondensator (Beide Bauteile sollten min. 500V Spannung aushalten).

Das hat den Vorteil dass man sich so über die Saiten keinen Stromschlag mehr holen kann und der Bass trotzdem so gut entstört ist wie mit einer direkten Drahtverbindung.

Das stammt aus dem Buch E-Gitarrenbau von Martin Koch (Seite 63) und hat sich nachdem ich das ausprobiert hab bestens bewährt.

Strom- und Brummfreie Grüße
Werner

 

[BassManni_neu_16291]

Zitat:Original erstellt von: KilianM

Hallo,
kann ich die Erdung auch an die Halsplatte - also die Platte hinten am Bass, durch die die Verschraubungen des Halses gehen - legen? Ich habe bis jetzt bei den Bässen die ich angeschaut habe immer nur die Bridge (und da hängen dann ja auch die Saiten dran) als Masse gesehn, theoretisch müsste es aber auch an der Halsplatte möglich sein oder?
Eigentlich sogar noch fast besser, da ich so nichts auf die Saiten bekomme,
denn als mein einer Bass mal nen kleinen Defekt hatte, hatte ich nen Kriechstrom auf den Saiten, was beim Spielen sehr unangenehm werden konnte.

Wir sind hier, glaub ich, ziemlich vom Thema abgekommen. [**/] Ich denke, das eigentliche Problem von KilianM war, dass er Angst vor einem Stromschlag hat. Die Abschirm-Thematik ist in dem Rockinger-Link absolut gut und ausführlich behandelt. Auch das Thema "Schutzleiter und Stromschlag.

Und Werners Beitrag,

Zitatie Saiten nicht direkt erden sondern über einen 220K Ohm Wiederstand und parallel dazu ein 2,2 nF Kondensator (Beide Bauteile sollten min. 500V Spannung aushalten).

Das hat den Vorteil dass man sich so über die Saiten keinen Stromschlag mehr holen kann und der Bass trotzdem so gut entstört ist wie mit einer direkten Drahtverbindung.

ist eine absolut sinnvolle Ergänzung dazu.

BTW-Werner: Ich hab letztens beim Elektronik-Dealer meines Vertrauens (gehe seit 30 Jahern da hin) nach diesen Bauteilen gefragt, die 500 V aushalten können. Die haben mir aber gesagt, es gäbe nur Bauteile mit Leistungsabhängigen Werten; also z.B. "500 Watt"[?]--> Watt stimmt denn nu? Oder haste mal nen Link zu solchen Teilen?

 

[DumDiDumm]

Auch wenn der THread schon etwas älter ist, die Problematik tritt ja immer wieder auf und wird ja nach wie vor immer wieder falsch resümiert ;-/

Grundsätzlich ist es den Saiten sch...egal, wo man sie zur Schirmung erdet (Hauptsache, man erdet sie möglichst kurz, um weitere "Antennen" zu vermeiden - also vorzugsweise an der Brücke und nicht am Hals oder Kopf).
Und daß man sie erden sollte, das versteht sich von selbst, wenn man sich mal die galvanischen Trennstellen in einer Baß-PreA-Mixer-PA-Schaltung anschaut. Jede Störeinstrahlung in den nicht geerdeten Eingangskreis wird bereits vor dem Ausgang aus dem Baß ausgelöscht - so man dort sauber gegeneinander verbundene Bauteile hat. Sind allerdings die Saiten nicht geerdet, dann funktionieren Sie als perfekte Antenne und speisen den PU mit einem Störsignal. Da der aber nicht unterscheiden kann, ob das Signal nun gewollte Verstimmung oder eingefangener Parasit ist, nimmt er es fein auf und läßt es verstärken - Ergebnis: weißes Rauschen oder halt Netzbrummen je nach Verstärkungsfaktor und restlichem Erdungszustand des Systems... Erdet man die Saiten jedoch sauber zur Schrimung des Ausgangs, so ist das resultierende (Stör)Signal im PU und auf dem Ausggangskabel = 0, und er kann sich wieder ganz und gar als Schwingkreisspule gebärden. Genaugenommen schließt man mit der Saitenerdung einfach nur die Störeinstrahlung gegen die Masse kurz - ob nun mit oder ohne Schutzwiderstand.

Wer dazu wirklich mal Fundiertes lesen will, der sollte bei Gitarrenbauern oder besser noch bei Bastlern reinschnuppern, die die PreAmps bauen. Das ist alles ganz simple Schwingkreispraxis...NF wie HF gleich.

Fakt ist, wer sich selbst gern mal als Erde einsetzt (das typische: "Wieso, mein Baß ist doch ruhig, wenn ich meine Finger auf den Saiten habe, also alles paletti"), der wird sich wundern, wie es ziwebelt, wenn mal parasitäre Netz- oder Speisespannungen auf den Saiten landen **ggg**. Stakkato ist dann gaaanaz einfach... Nicht umsonst sind in den meisten Bässen die Erdungen von der Brücke schon vom Hersteller eingebaut. Das machen die bestimmt nicht nur, weil sie zu viel Geld und Zeit haben

Gruß
Roman

der aus mehreren Gründen nie auf eine saubere Saitenerdung verzichten würde

PS: Das Thema Netzerdung und Schutzleiter ist hier übrigens komplett fehl am Platze. Ein Schutzleiter ist auf der Niederspanungsseite zum Baß weder vorgesehen noch nötig. Dieser Teil ist galvanisch komplett vom Netz getrennt. Es gibt dort ausschließlich eine Signal- und eine Schirmleitung, und das ist gut so.-)