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sehr schön, wie man sich an begriffen bzw. schubladen aufgeilen kann...die bezeichnung "emo" hat in den letzten jahren eine inflationäre karriere gemacht; und es ist wirklich wenig sinnvoll zu behaupten, emo sei scheiße, weil die und die band, die sich selbst als emo bezeichnet bzw. die von aussen herangetragen bekommt eindeutig beschissen ist...
es ist wirklich allzu vielfältig geworden was unter emo läuft, aber gewisse signifikante musikalische (!) stilmittel sind dann doch sehr weit gestreut zu finden (auch bei JULI, SILBERMOND und meinetwegen auch KETTCAR)...was die texte angeht: "emotionale" texte gibt es seit jahrhunderten (sic.), aber die texte der bands, die hier im thread immer wieder genannt werden sind in der beziehung plakativer (infantiler?), als z.B. ein text von BRUCE SPRINGSTEEN...letzterer schreibt trotzdem tiefsinniger (ist aber subjektives empfinden)
wenn man so will hat "emo-core" seinen ursprung in der new-wave/indie-szene der frühen achtziger (hört euch mal die debut-scheibe der VIOLENT FEMMES (erschienen 1982) an...mehr emo geht kaum)...die wirklich erste band die das dann mit hardcore (existiert ja auch erst seit 1981) "gemischt" hat waren RITES OF SPRING (1984-86), deren mitglieder dann zusammen mit ex-MINOR THREAD-leuten FUGAZI gründeten...und zu denen muss ich wohl auch keine worte verlieren
anfang bis mitte der neunziger gab es nochmal einen regelrechten boom an emo-core bands, die sich um labels wie EBULLITION, DOGHOUSE, JADE TREE, OLD GLORY, KILL ROCK STARS oder GRAVITY scharten, so z.B.: POLICY OF 3, SHOTMAKER/THREE PENNY OPERA, ASSFACTOR 4, MOHINDER, HEROIN, MAXIMILLIAN COLBY, JULIA, FOUR HUNDRED YEARS, HOSE GOT CABLE, ANTIOCH ARROW, MEREL, ANGEL HAIR, MOHINDER, JAWBREAKER/JETS TO BRAZIL, PROMISE RING, TEXAS IS THE REASON, THE GET UP KIDS und viele mehr...vieles, was heute unter emo läuft, hat dort seinen ursprung oder bedient sich dem sound von damals...JIMMY EAT WORLD gibts ja auch schon seit zehn jahren