Ein Stingray soll her! Aber welcher?

Joshless

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Um es kurz zu fassen:
Ich bin semiprofessionell bis professionell unterwegs, habe die letzten Jahre fast ausschließlich J/Preci gespielt. Als ich diese Woche mit/für einen Kollegen ein paar Bässe angespielt habe, hat 'nen Stingray bei mir GAS ausgelöst. Akut!

Nun will ich für die GAS Laune allerdings keine 2,5 Scheine auf den Tisch legen. Eher 2000 weniger. Gebraucht, versteht sich.

Was mir nun in den Kopf kam: Die ("damals noch von Music Man") SUB Reihe wurde hier immer mal wieder hochgelobt. Was gäbe es noch so für Geheimtipps, die man unbedingt mal anspielen sollte? OLP? Sterling? Bestimmte Baujahre? Herkunft?

Ich bin, was MM angeht, leider komplett unbewandert & wüsste nicht, wo ich mit der Suche beginnen müsste. Daher wäre es nett, wenn mir hier ein paar Leute beim Eingrenzen helfen. Mich nochmal durch die Mega-Threads zu arbeiten, überschreitet leider mein momentanes Zeitpensum. :D

Vorab: Pickup-Wechsel wäre immer eine Option für mich, solange das Holz passt.
 
Gebraucht findet man auch einen echten Amerikaner für gute 1000€!

Für mich liegt das größte Unterscheidungsmerkmal neben dem Griffbrett in der Elektronik - hat der Bass eine 2- oder 3-Bandelektronik...auch die Pickups - ob einer oder zwei!
Ältere Modelle könnten auch noch PickUps mit Ferritmagneten haben, die sollen besonders charmant klingen ;-)

Ich denke auch, dass Music Man ziemlich unabhängig aus welcher Periode stammend, selten Gurken auf den Markt geworfen hat, ich bin aber kein Experte und freue mich einfach nur selbst über meinen StingRay :-)

Die teure Classic Reihe liegt mir persönlich nicht so gut in der Hand mit dem Body ohne Shaping und dem ganz lackierten Hals! Soundtechnisch rechtfertigt sich der hohe Aufpreis auch keineswegs, optisch ist's auch fragwürdig!

Die Music Man Sterling Bässe sind auch interessant - die bringen den Ray irgendwie haptisch in JazzBass-Richtung.
 
Wenn Du professionell unterwegs bist, sollte Dir klar sein, daß Du nicht mit einer Kopie anrücken kannst und um ein Original nicht drum herum kommst. Am besten einen soliden Stingray 5 H. Die gibt's gebraucht in gutem Zustand so um 1200-1300 Öcken. Da machst Du nichts falsch mit und hast ein solides Arbeitsgerät. Ob Du eine HS oder HH Pickupbestückung vorziehst, ist eine Geschmacksfrage. Mir gefällt die originale Pickupbestückung mit einem einzelnen Humbucker und 3-fach PU-Schalter persönlich am besten. Ausprobieren.

Soundmäßig noch besser gefällt mir die Classic Serie mit 2-Band EQ und fettem Slab Body. Die sind allerdings gebracht kaum unter 2000 zu bekommen, wenn sie denn überhaupt angeboten werden. Vom Klang her sind sie noch etwas feiner, mit feiner ausgeprägten Höhen und wären meine erste Wahl, wenn Du statt Top40/Coverrock etc. eher im Soul/RnB/Jazz unterwegs bist.

Die SUB Serie ist im Amateurbereich ok. als Profi jedoch völlig indiskutabel. Schau sie Dir selbst im Musikgeschäft an, vergleiche sie mit den Originalen und Du wirst mich verstehen. OLPs vergisst Du besten ganz schnell wieder. Die gehen gar nicht.
 
Moin,

Joshless schrieb:
ein paar Bässe angespielt habe, hat 'nen Stingray bei mir GAS ausgelöst. Akut!
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...ging mir auch so, nach einem halben Jahr rumgeGASe musste einer her. Bereue es keinesfalls.

Was die SUBs und Olps angeht schließe ich mich The Bass zum Teil an. ich hatt mal einen alten USA Sub in der Hand, der recht gut war, aber auch nicht genauso klang wie ein Original. Die neuen SUBs finde ich schrecklich. Haben mit der tollen Musicman Verarbeitung und auch dem Sound wenig gemein. Von den Olps würde ich auch abraten, wenn du genau den Sound willst. Dann lieber sparen. Die Sterling by Musicman Dinger sind aus meiner Sicht gut verarbeitet, denen fehlt jedoch der charakteristische Ray Hals, den ich so gern mag. Außerdem finde ich viele von denen noch aggressiver vom Sound.

Joshless schrieb:
Vorab: Pickup-Wechsel wäre immer eine Option für mich, solange das Holz passt.
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Muss man bei einem richtigen Ray nicht. Ich wüsste nicht, was man da verbessern könnte für den Ray Sound. Mir gefallen die Alnico PUs besser als die Keramik PUs in den 5 Saitern (auch die gibts wohl teilweise mit Alnicos).

Wenn du 4 Saiter spielst kannst du gut nach einem 3 Bänder ausschau halten. Da sollte gebraucht zwischen 1000 und 1300 was zu finden sein. Wird zur Zeit gefühlt auch viel angeboten hier. Mir persönlich gefallen die 3 Bänder gut wegen der Potis mit Mittenrasterung, außerdem mag ich den Mittenregler um meinen Sound minimal anzupassen. Zum 5 Saiterangebot hat The Bass ja schon etwas geschrieben.

Ich rate also auch zum Sparen8D
 
Noble schrieb:
(Sterling) ... denen fehlt jedoch der charakteristische Ray Hals, den ich so gern mag. Außerdem finde ich viele von denen noch aggressiver vom Sound.
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Mich würde interessieren, was denn da der genaue Charakter, ggf. Unterschied ist?

Ich spiele einen SBMM Ray35 und mag den eher "schlanken" Hals. Der Sound ist wirklich aggressiv, aber ich habe keine Vergleichsmöglichkeit zum USA Modell. Dennoch ist mein Sound überzeugend, wie ich finde.
 
TheBass schrieb:
Wenn Du professionell unterwegs bist, sollte Dir klar sein, daß Du nicht mit einer Kopie anrücken kannst und um ein Original nicht drum herum kommst. Am besten einen soliden Stingray 5 H. Die gibt's gebraucht in gutem Zustand so um 1200-1300 Öcken. Da machst Du nichts falsch mit und hast ein solides Arbeitsgerät. Ob Du eine HS oder HH Pickupbestückung vorziehst, ist eine Geschmacksfrage. Mir gefällt die originale Pickupbestückung mit einem einzelnen Humbucker und 3-fach PU-Schalter persönlich am besten. Ausprobieren
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Ganz meine Meinung. Was die Classic Rays angeht, teile ich eher @mike_bass Argumente.
Professionell von Musik zu leben heißt doch in vielen Fällen, das man mit einem Werkzeug am Ende der Woche Geld verdient haben muss und eher nicht hunderte Euros zusätzlich nur um der Anmutung des Geräts willen ausgeben will?
Zu den Preamp Varianten 2 Bd vs 3 Bd mag ich noch sagen: Der 2 Bd bietet die Vorteile, am Viersaiter dem klassischen Stingray-Klischee der 70er bis 90er zu entsprechen, weiterhin in Höhen und Bässen größere Spektrum abzuliefern, also wirklich wuchtige und dennoch meist brauchbare, vielleicht für Studioarbeit wichtig (hab keine Ahnung von sowas). Der 3 Bd beschränkt die Tiefbässe (evt auch die hohen Höhen) und ist daher live sehr unproblematisch einzusetzen. Persönlich würde ich (als Laie und dennoch mir angemaßt in deine Situation versetzt) für einen Viersaiter zum 2 Bd greifen und für einen Fünfsaiter zum normalen Stingray 5H. Die dürften auch beide den Tontechnikern bekannte Charaktere sein.
 
Weil man mir das auch erst erklären musste, opfere ich mich gerne und teile mein geliehenes Wissen. Bitte immer unterscheiden vovon ihr sprecht. Sterling <-> Sterling <-> Sterling. Die Firma MusicMan baut zwar mit die bässten Instrumente der Welt, ist aber zu dämlich zur Namensgebung. Deshalb verwenden sie jeden einmal erfundenen Begrif letztendlich für zwanzig verschiedene Dinge. Das vereinfacht die Sache nicht zu stark.

Also, Der Sterling ist ein Modell von Music Man der gerne als der Jazz Bass des Stingrays bezeichnet wird. Genauso oft wird übrigens auch behauptet diese Bezeichnung sei irreführend und Mist. Sterling by Music Man ist die aktuelle Budget Firma von Music Man. Die bauen Ihrerseits wiederum die gängigen Modelle. Und um es etwas schwieriger zu machen gibt es vom Sterling by Music Man auch noch eine SUB Serie. So gibt es also um die Verwirrung zu komplettieren Music Man Stingray, Music Man Sterling, Sterling Stingray, Sterling Sterling, Sterling by SUB Stingray und Sterling by SUB Sterling.

Die aktuellen Sterling by sind preislich auch nicht ohne und ich würde einen gebrauchten "echten" immer vorziehen. Und von den Sterling by SUB habe ich bisher nicht zuviel gutes gehört.

Aber bevor es Sterling by gab, hiessen die Budget Buden einmal OLP und einmal SUB (ohne irgendein Sterling im Namen). Ich kriege das im Kopf nie auseinander. Aufpassen muss man weil es mindestens einen "offizielen" Ray Nachbay gab, der bis auf das Äussere nichts mit dem Original zu tun hatte, er war passiv by the way. Irgendeiner dieser Budgets (ich glaube SUB USA, aber korrigiert mich bitte) hatte aber auch einen ausgezeichneten Ruf und es soll Member geben, die den Unterschied zum "Echten" hier nicht mehr wahr nahmen.

Edit sagte gerade, Ich solle den Text noch bezüglich der Sterling by SUB Serie anpassen. Na dann mach' ich das mal.
 
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_low.b_ schrieb:
Mich würde interessieren, was denn da der genaue Charakter, ggf. Unterschied ist?
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Naja, wie du schon schreibst, ist das Halsprofil etwas schlanker und ich fand beim Test eines SBMM Ray 34, dass der noch knalliger/metallischer in den Höhen und Hochmitten war als z.B. ein vergleichbarer EBMM Ray. Ich fand den Bass gut bis sehr gut verarbeitet und schlecht klang der auch nicht. Mir was das nur etwas zuviel des Guten.

In den Ray Hals habe ich mich auf Anhieb verliebt. Der trifft für mich genau die Mitte zwischen fett und gut bespielbar. Mit der Zeit ist mir das richtige Halsprofil immer wichtiger geworden.
 
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Ich habe in den vergangenen Jahren ein Handvoll gebrauchter Stingrays (alles SR4) erstanden, gespielt und zum Teil wieder verkauft ... dabei waren Jahrgänge von 1998 bis 2010, die Kauf- und Verkaufspreise lagen zwischen 1100 und 1200 Euro und die Bässe waren allesamt in gutem bis sehr gutem Zustand ...

Der Markt gibt also genügend her (auch der Bassic-Flohmarkt) - Du musst Dich quasi nur entscheiden, welches Modell Du haben möchtest, ob 4- oder 5-Saiter bzw. Maple- oder Rosewood-Griffbrett ... die SUB- und Sterling-by-MM-Serien würde ich für Deinen Musikbereich ausschließen ... ein US-Sterling wäre natürlich auch interessant, falls etwas weniger Gewicht, ein schlankerer Hals und mehr Soundmöglichkeiten gewünscht wären ... und natürlich würde ich für einen Alnico-Humbucker plädieren - für den echten Stingray-Sound :-)

Weitere Infos gibt's natürlich hier: https://www.bassic.de/threads/musicman-eb-bass-data-base.14794209/ :bier:

Edit: Hatte ich ganz vergessen - ich plädiere für den 3-Band-EQ, weil er mich vor allem live schon einige Male bestens unterstützt hat ...
 
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So was hier könnte vielleicht was sein.

http://www.bax-shop.de/sterling-by-...?gclid=CNbIjrOpqNECFQwSGwodOJ0PTg#prettyPhoto

Davon hatte ich vor zwei oder drei Jahren beim Music Store in Köln mehrere angespielt, es gab da einen sehr schönen in Sea Form Green und einen in Schwarz. Beide waren sehr gut, kosteten damals knapp unter 1.000 Euro und den grünen hätte ich beinahe genommen, der war ganz hervorragend. Mir war aber der Hals zu schmal (eher Jazz-Bass-Halsmaße).
 
madmanjens schrieb:
der Sterling ist ein Modell von Music Man der gerne als der Jazz Bass des Stingrays bezeichnet wird. Genauso oft wird übrigens auch behauptet diese Bezeichnung sei irreführend und Mist.
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Das kommt daher, weil wir gerne vereinfachen. Und so eine Bezeichnung kann man sich auch einfach merken. Den Instrumenten wird das freilich nicht gerecht, weder dem MusicMan Sterling noch dem MusicMan StingRay noch dem Fender Jazz Bass.

TomW schrieb:
ein US-Sterling wäre natürlich auch interessant, falls etwas weniger Gewicht, ein schlankerer Hals und mehr Soundmöglichkeiten gewünscht wären
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Entschuldige, aber das kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen. Sterlings sind häufig schwerer als Rays, obwohl doch der Korpus kleiner ist.
Es ist IMHO auch fahrlässig, so zu tun als würden sich Ray und Sterling nur in den Halsmassen unterscheiden. Das geschätzte Member Meypelneck war es, glaub ich, der mal einen sehr schönen Vergleich gepostet hatte.
 
madmanjens schrieb:
Aber bevor es Sterling by gab, hiessen die Budget Buden einmal OLP und einmal SUB (ohne irgendein Sterling im Namen). Ich kriege das im Kopf nie auseinander. Aufpassen muss man weil es mindestens einen "offizielen" Ray Nachbay gab, der bis auf das Äussere nichts mit dem Original zu tun hatte, er war passiv by the way. Irgendeiner dieser Budgets (ich glaube SUB USA, aber korrigiert mich bitte) hatte aber auch einen ausgezeichneten Ruf und es soll Member geben, die den Unterschied zum "Echten" hier nicht mehr wahr nahmen.
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OLP hatte eigentlich nicht viel mit MusicMan zu tun, außer dass eine Fernost-Firma die offizielle Lizenz besaß, die Form der Bässe so ziemlich genau zu kopieren. Die MusicMan SUB (Made in USA - discontinued) wurden im gleichen Werk mit den gleichen Maschinen von den gleichen Leuten gebaut, die auch das "Original" herstellten. Originaler geht so ein "Budget" also gar nicht. Die Made in USA SUBs unterschieden sich in ein paar Details/Materialien (siehe hier), die jetzt (abgesehen von der Haptik aufgrund des lackierten Halses) das Original-Feeling erlaubten. Und da ja im allgemeinen eh behauptet wird, dass nahezu identisch konfigurierte Stingrays unterschiedlich klingen können, wie soll man den Unterschied zum Made in USa SUB beurteilen?
Dieser leider nicht mehr hergestellte SUB ist eine äußerst kostengünstige Möglichkeit, in den Genuss des "echten" Stingray-Sound zu kommen. Sie werden gebraucht für 550-650 Euro angeboten. Wenn man jetzt noch das originale Riffel-PG gegen ein einigermaßen aussehendes austauscht, muss man nicht mit dem äußerst hässlichen Riesen-PG des Stingray5 leben.
 
Also Zusammenfassung:

Wenn man möglichst viel Ray für schmalen Taler will sucht man nach SUB ohne Sterling made in USA gebraucht. Da dürfte die Auswahl nicht zu gross sein, aber dafür hat man die Chance ab 550 Euronen einem Ray je nach Glück und Ohr einigermassen bis Hölle nahe zu kommen.

Wobei ich mich dem allgemeinen Tenor gerne anschliesse und sage, schau doch mal ab 1000 bekommst du schon manchmal gebrauchte echte, da kann Dir jeder SUB....
 
Ray Mahogany schrieb:
Da irrst du Dich: Hat nur keine Mittelrastung, ansonsten Cut/Boost
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Da habe ich schon ganze Religionskriege drüber gelesen. Ich glaube so ganz zu klären ist das nicht. Ich glaube ja (bitte nicht hauen, es ist auch nur eine These), dass beim 2Bänder Ray (über den 3er rede ich nicht, den kenn' ich nicht) der Preamp weit mehr Cut als Boost hat. Das ist der Einzige Weg zu erklären warum er so relativ wenig Output hat und die Batterie fast so lange hält wie Keith Richards.

Will sagen ich glaube da ist mehr als nur K E I N E Mittenrastung.
 
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