Hi. Hat gedauert. Danke nochmal für die unterstützung. Wer mal ein ähnliches Thema bearbeiten muss, hier bitte:
Fachmethodik Jazz 2/2006, name
Literaturliste, Analyse und Vergleich ausgewählter Schulwerke für Bass
I. Schulen für Anfänger
1. Bass for Beginners
Jürgen Weigt
127 Seiten + CD - Kdm
Erscheinungsdatum: November 2002
ISBN: 3933316243
23 Euro
2. Rock Bass
Jäcki Reznicek
141 Seiten + CD - AMA
Erscheinungsdatum: Oktober 1991
ISBN: 3927190055
20 Euro
3. Nur für Anfänger. Bassgitarre
Phil Mulford
40 Seiten + CD - Bosworth
Erscheinungsdatum: Juli 2003
ISBN: 3937041214
14,95 Euro
II Jazz-Improvisationsschulen
4. Solokonzepte für Bass
Chuck Sher & Marc Johnson
200 Seiten + 2CD - advance music
Erscheinungsdatum 1997
34,95 Euro
5. Improvising Jazz Bass
Richard Laird
112 Seiten - Music Sales Corporation
Erscheinungsdatum: Februar 1981
ISBN: 0825640911
38,95 Euro
III. Schulen für spezielle Techniken und Stilistiken
6. The Jazz Bassline Book
Mike Downes
175 Seiten - Advance Music
Erscheinungsdatum: 2004
29,95 Euro
7. Hip Bass
Helmnut Hattler
172 Seiten + CD - AMA
Erscheinungsdatum 1995
23,95 Euro
8. Thumb Games
Frank Itt
60 Seiten + CD - AMA
Erscheinungsdatum: März 1995
ISBN: 3927190500
22,80 Euro
I. Schulen für Anfänger
Die Hier betrachteten Schulen verfolgen zunächst alle einen ähnlichen Aufbau, Unterschiede bestehen vor allem in Umsetzung und Gewichtung.
Zu Beginn werden Grundlagen des Instruments, Haltung, einfache Techniken wie das Spielen von Leerseiten, aber auch einfache Harmonielehre wie Intervalle und deren Bezeichnung sowie grundlegende Notation und Rhythmik vermittelt.
Dies ist gerade für den Anfänger der das Spielen im Selbststudium erlernen möchte ein wichtiger Abschnitt. Nur für Anfänger: Bassgitarre ist besonders auf diese Grundlagen ausgerichtet, geht bei nur 40 Seiten Umfang aber auch nicht viel weiter. Haltung und Anschlag werden mit Bildern, Text und Höhrbeispielen gut veranschaulicht.
Auch Rock Bass hat eine sehr gute Darstellung der absoluten Grundlagen, sodas auch hier der Einstieg im Selbststudium gelingen kann.
Im Verlauf der Schulen sollen nun schritt für schritt Grundlagen des Bassspiels vermittelt werden. Rock Bass geht in diesem zweiten Teil einen interessanten Weg. Wie in der klassischen Kontrabass-Schulliteratur werden der Reihe nach die Lagen auf dem Hals des Instruments vorgestellt. Ein Weg der beim Ebass nicht unbedingt erforderlich ist, der aber das Kennenlernen und Zuordnen der Noten auf dem Intrument stark fördert.
Zu jeder Lage werden anhand von Übungen bestimmte Lernziele vermittelt. Das fängt in der ersten Lage mit Wechselschlag, Pausen , Fünftonreihen, Versetzungs und Auflösungszeichen an. In der fünften Lage werden zB Pentatonik und Legato, in der siebten DurVierklänge, in der 14. Triller behandelt.
Danach folgen Übungen in verschiedenen Lagen zu besonderen Techniken und Stielmitteln.
Zu Nur für Anfänger: Bassgitarre läst sich hier kaum mehr etwas sagen, das Buch beleuchtet tatsächlich nur die absoluten Grundlagen, weitere Informationen sind hier nicht zu holen. Bass for Beginners verfolgt einen weniger Strukturierten Aufbau als Rock Bass. Die ersten 40 Seiten widmen sich ausschlieslich dem Wechselschlag. Die Übungen enthalten bis hierher lediglich Grundtöne. Ein Akkord pro Takt, der Grundton soll vier, acht oder sechzehnmal angeschlagen werden. Danach folgen komplexere Songs mit ausgeschriebenen Basslinien, ob der Schüler aber die Motivation aufbringt bis hierhin durchzuhalten ist fraglich.
Sicher lassen sich mit den vorgestellten Übungen gute Lernerfolge erzielen, ich halte es allerdings bei einer Schule für wesentlich das dem Schüler ein schlüssiges Konzept angeboten wird, das er das Vertrauen hat nur dem roten Faden durch das Buch folgen zu müssen um Schritt für Schritt zum Erfolg zu kommen. Dies wird meiner Meinung nach von Rock Bass besser erreicht, Bass for Beginners kann man hier eher vorwerfen den Schüler allein zu lassen.
Die Vermittlung von wichtigen Stielrichtungen gehört ebenfalls zu einer Anfänger Schule. Die Bücher Rock Bass und Bass for Beginners tun dies mit Notenbeispielen und Playalongs zu zahlreichen Stilistiken wie Reggae, Funk und Heavy Metal. Zu jeder Stilistik gibt es eine Hand voll Beispiele, es ergiebt sich so nur ein kurzer Einblick in die wesentlichen Merkmale.
Nur Für Anfänger stellt dieses Thema praktisch nicht dar.
Im Unterricht können alle drei Schulen ihren Zweck erfüllen. Nur für Anfänger: Bassgitarre sicher eher als begleitendes Anschauungsmaterial. Es enthält kaum etwas das der Lehrer seinem Schüler nicht (besser) selbst zeigen kann. Wenn der Lehrer z.B. die richtige Haltung am Instrument vorstellt, und dazu gleichzeitig auf die Bilder in dem Buch eingeht kann es dem Anfänger erleichtert werden sich auch Zuhause noch daran zu erinnern.
Da Bass for Beginners die erwähnten Mängel im Aufbau enthält kann es eher als begleitendes Arbeitsbuch dienen. Es ist im Unterricht sicher nicht nötig die ersten 40 Seiten Schritt für Schritt durchzuarbeiten, wenn das Buch bereits vorhanden ist kann man aber sicher einige der Übungen und Lieder erarbeiten. Meinen Schülern würde ich es nicht unbedingt empfehlen. Rock Bass ist also das einzige hier untersuchte Buch das tatsächlich als Schule im eigentlichen Sinn empfohlen werden kann. Der strukturierte Aufbau ist gut zum Selbststudium geeignet, er könnte aber auch im Unterricht als Leitfaden dienen.
II. Jazz-Improvisationsschulen
Die Beiden hier vorgestellten Schulen richten sich an fortgesrittenere Schüler. Ziel ist es Methoden zur Improvisation im Jazz zu vermitteln. Dabei kommen sehr unterschiedliche Ansätze zur Anwendung. Mit Chuck Sher und Marc Johnson: Solokonzepte für Bass bietet sich dem Schüler ein sehr Umfangreiches Werk.
Laut Vorwort an proffesionelle wie angehende Bassisten gerichtet muss man sagen das beriets für die ersten Übungen ein recht hohes technisches Niveau vorrausgestzt wird. Die CDs sind von Marc Johnson eigespielt und veranschaulichen sehr gut den Unterschied zwischen Notenbild und Interpretation.
Wenn auch ein recht neues und modern aufbereitetes Buch kann man den Inhalt als eher konservativ im positiven Sinn bezeichnen. Es werden der Reihe nach zahllose Methoden und Herangehensweisen des klassischen bis modernen Jazz erarbeitet. In zahlreichen Beispielen werden die vorgestellten Konzepte in gut klingende Solos oder Licks verpackt. Behandelte Themen sind Auswahl der Töne, Phrasierung, Skalen, Rhythmik, Intervalle, Arpeggios, Substitutionen, Klischees, typische Dur- und Moll-Licks, polytonale Phrasen, Erschließen des Griffbretts durch horizontale und vertikale Arpeggios. Der Zweite Teil des Buchs beinhaltet Solostücke und Transkriptionen verschiedener Aufnahmen.. Hier ligt der Schwerpunkt auf "emanzipiertem" Jazzbasssolos ala La Faro, Patiticci, Gomez.
Weniger Konservativ kann der Ansatz von Richard Laird in Improvising Jazz Bass bezeichnet werden. Auch er beginnt mit dem eher traditionellen Vorstellen der diatonischen Skalen mit Arpegio und Intervalletüden, schwenkt aber schnell auf die besondere Stilistik die er als Bassist des Mahavishnu Orchestra entwickelt hat.
Dazu gehören vor allem fernöstliche Skalen und Rhythmen. Einen beträchtlichen Teil des Buches nehmen Etüden über (alterierte) Kirchentonleitern sowie die Japanischen Pentatoniken Kumoi, Hirajoshi, Pelog und die diatonische Pentatonik und deren Modi ein. Dabei werden zum Teil Seitenweise und ohne Kommentar Permutationen eines Tonraums notiert, oft die selben Übungen zuerst in vierteln, dann in achteln, triolen, quintolen, sextolen und septolen.
Dadurch muss man dem Buch einerseits einen interessanten Inhalt zusprechen, andererseits aber auch eine Langatmigkeit die so nicht unbedingt nötig ist.
Neuere fortgeschrittene Bassschulen sind da oft pädagogisch ansprechender gestrickt, kommen mit weniger Noten aus und stellen eher Konzepte vor, geben dem Schüler Anleitung sich den Inhalt selbst zu erarbeiten. Die Masse an immer gleichgestrickten Übungen kann auf den Schüler entmutigend wirken, zumahl es sich um Übungen handelt die jeder Interessierte ohnehin ständig selbst erfinden würde.
Der Zweite grosse Teil des Buchs befasst sich mit ungeraden Taktarten, man findet hier eine Sammlung von Beispielen mit genauer Anleitung zum Zählen.
Wer es schafft sich durch dieses Werk durchzuarbeiten (oder nach vorne Blättert) findet noch eine Auswahl von Basssolostücken und Duetten die auf die Themen das Buchs zurückgreifen.
III. Schulen für spezielle Techniken und Stilistiken
Mike Downes gibt in The Jazz Bassline Book Anleitung zum Entwickeln von Walkinbass Begleitungen im Jazz. Anhand von nur zwei häufig anzutreffenden Akkordfolgen, dem Blues in F und den Rhythm Changes in B-flat werden die wichtigsten Konzepte der Reihe nach veranschaulicht. Der Schüler soll sich so das Wissen aneignen um seine eigenen Linien entwickeln zu können. Es beginnt mit Grundton + Quinte oder Terz Begleitungen, Dreiklangarpeggios in allen Umkehrungen, Vierklangarpeggios. Dann folgen diatonische Durchgangstöne, chromatische Durchgangstöne und Pedaltöne. Zu jeder Aufgabe gibt es ein Beispiel, der Schüler ist dann aufgefordert selbst witerzuspielen und sich streng an die entsprechende Methode zu halten.
Sehr schön und so sonst kaum Anzutreffen ist der zweite Teil des Buchs. Hier werden mehrere Basslinetranskriptionen aus verschiedenen Epochen über den F Blues bzw die B-flat Rhythm Changes vorgestellt. Die Beispiele sind in Partiturschreibweise untereinander notiert so das sie gut zu vergleichen und zu analysierern sind. Man sieht so auf einen Blick den Unterschied zwischen der Bluesbasslinie von zB. Slam Stewart und Gary Peacock. Sämtliche Transkriptionen sind dann nochmal in konventioneller Form zum Nachspielen abgedruckt.
Hipp Bass von Helmut Hattler stellt die innovative Spieltechnik des Bassisten der Deutschrock-Gruppe Kraan vor. Dies ist vor allem das Plaktrumspiel nach seiner Technik, die verwendung von double-stops, Akkorden, Flageolett-Akkorden, das Tonmaterial und die Grooves. Auch das Equipment und das Arbeiten mit Effekten wird erläutert, ein Aspekt der in keiner der bisher vorgestellten Schulen auftaucht.
Hattler bedient sich dabei neben allgemeinen Erläuterungen und Übungen zu den Techniken vor allem der Basslinien seiner Aufnahmen mit Kraan und Tab Two.
Tatsächlich wird man sich schwer tun eine Alternative zu diesem Buch zu finden, wenn man sich mit dem Plaktrumspiel auseinandersetzen möchte.
Thumb Games befasst sich mit der Slap Technik. Frank Itt beschreibt ausführlich die Haltung und Tonbildung beim Slappen. Ein wichtiger Bereich, denn tatsächlich hängt der Erfolg bei dieser Technik weitgehend von der richtigen Vorstellung der Bewegung ab, von der "Fleischwerdung der Klavierklöppels" durch den Daumen.
Nach einigen Tipps zur lockerung der rechten Hand und dem Dämpfen der anderen Saiten beginnt er mit einfachen Übungen auf den Leerseiten und mit einfachen Grooves. Die Hörbeispiele auf der CD sind sehr gut Produziert. Wenn der Schüler da nicht abstrahieren kann wirkt das schon etwas entmutigend. Man muss eben wissen das der Bass an sich, ohne Kompressor und EQ nicht so klingen wird wie er von CD kommt.
Die Übungen selbst gehen leider nicht viel weiter, lediglich das geforderte Tempo wird schneller. Im Anhang gibt es noch knappe Informationen zu Notation und der Rhythmuspyramiede.
ich finde es aber gerade als nachschlagewerk und als anregung zum üben sehr gut. und den teil am anfang, wo er probiert ne kurze einleitung für bass zu geben hätte man ruhig weglassen können, da wenn man nix kann es nicht bringt und wenn man was kann es schon weiß. aber ich glaube zzzzap sucht ja gerade die unterschiedlichen meinungen 
