Die passende Gesangsanlage...

[beate]

Ist da.
Optisch ok, am Kühlkörper 2 Schrauben losgerüttelt, eine davon komplett. Irgendwo müsste ich noch ein passendes Schräubchen haben. Ausprobieren werde ich sie am Montag im Proberaum.

(Irgendwie hatte ich sie kleiner und leichter in Erinnerung - den Emi werde ich wohl als kleines Besteck in Ehren halten...)

 

[beate]

So, heute erste Probe mit der neuen PA. Technisch scheint sie in Ordnung zu sein. Zunächst alle Potis in Neutralstellung - ich fand den Klang schon recht brauchbar, aber so das letzte bisschen fehlte noch. Also ein wenig Feintuning, und es wird sicherlich noch ein paar Proben brauchen, bis wir ein Gefühl für die Anlage entwickelt haben und sie optimal nutzen können.

Ein paar Dinge fallen auf: trotz oder vielleicht sogar wegen des sehr neutralen und sauberen Klangs setzt sich der Gesang nicht so gut durch wie über den Eminent - der wirkt dynamischer und "präsenter". Und leider scheint auch die Rückkopplungsneigung über die Yamaha-Anlage etwas ausgeprägter zu sein.

Ich vermute, dass das bessere Durchsetzungsvermögen des Eminent Folge der technischen Unzulänglichkeiten des Geräts sein könnte, sprich der höhere Klirrfaktor der alten Anlage könnte hier positiv wirken.

Am Mittwoch kommt dann dann gleich Feuertaufe: auf dem Gig werden wir die neue Anlage verwenden - auch wenn der Emi jetzt knapp 3 Jahre klaglos seinen Dienst tut, ist mir nicht wohl bei dem Gedanken, von einem Verstärker abzuhängen, dessen Elkos bereits sichtbar lecken und von dem ich weiß, dass die Bias-Trimmer jeden Moment zerfallen könnten.

 

[beate]

Lasst mich mal hier weitermachen. Unser gestriger Gig und die aktuell laufenden PA-Fäden haben mich dazu gebracht, mich etwas genauer mit dem EMX640 zu beschäftigen.

Interessant vor allem die Leistungsangabe: Lt. Hersteller 200+200 W.

Und das rein passiv mit einem doch nicht allzu großen Kühlkörper - und überraschend, weil HiFi-Endstufen aus den 80er Jahren in dieser Leistungklasse gerne mal deutlich über 20 kg auf die Waage brachten.

Ok, ich vertraute auf Yamaha... heute hab ich allerdings genauer in die Anleitung geschaut. Was fällt da auf?

Leistungsaufnahme 200 W. Huch? Haben die das Perpetuum Mobile erfunden?

Weiter:
Maximum output power 200 W/4Ω @0.5% THD at 1 kHz.
Einzeln oder pro Kanal?

Total harmonic distortion Less than 0.5% @20 Hz~20 kHz, 100 W output into 4Ω
???

Weiter unten, in "Output Specifications":

POWER AMP OUT (1•2) (A, B ) 0.1Ω 4/8Ω Speaker 37.7 W/4Ω (200 W/4Ω) Phone jack
BRIDGE OUT 0.1Ω 8Ω Speaker 75.4 W/8Ω (400 W/8Ω) Phone

Aha. So macht man also aus 2x40 W 2x200 W...
Wie man 400 W Leistungsabgabe bei 200 W Leistungsaufnahme erreichen will, ist mir ebenfalls schleierhaft.

Dann wäre also mein alter Eminent mit seinen 80 W unter 220 V Netzspannung genauso leistungsfähig...
Und was leisten die Endstufen dann an 8 Ohm - das gleiche (dann wäre das Netzteil der limitierende Faktor), oder knapp 30 W pro Kanal?

Dürfen wir davon ausgehen, dass aktuelle Leistungsangaben im PA-Bereich ähnlich zu lesen sind????

Und was lernen wir sonst noch?
Das könnte der wahre Grund für die bessere Durchsetzungsfähigkeit der alten Hybrid-PA sein. Aber:
Wie viel Leistung braucht man wirklich? Wir sind ja bisher immer weit davon entfernt gewesen, die kleinen Endstufen voll auszulasten...

Weil ich die Kiste nach wie vor allein deshalb schätze (auch wenn ich mich ver*scht fühle), dass sie alles notwendige übersichtlich in einem Kistchen mit passiver Kühlung anbietet, stellt sich für mich die Frage nach der Erweiterbarkeit.

Man kann 4 Boxen anschließen. Dann hätte man mit Sicherheit die volle Leistung und höheren Wirkungsgrad. Man kann eine oder vielleicht sogar mehrere Endstufen ansteuern. Die Endstufe brücken und eine der Boxen an den Eminent als zusätzlicher Endstufe anschließen würde die Leistung ohne zusätzliche Kosten verdoppeln. Gut zu wissen. Ich besitze 2 Emis ...

Schön auch, dass die Equalizer auch auf die Steuerausgänge wirken.
Wenn die 6 Kanäle mal nicht reichen sollten, kann man auch über AUX-in ein weiteres Pult vorschalten, hat diese allerdings nicht mehr auf dem Monitor. Was nur dann ein Nachteil ist, wenn man den bzw einen Effekt-Prozessor oder die Phono-Eingänge nutzen möchte.

 

[BuzzFahrer]

Aha, dann hat der Herr Yamaha da ein wenig übertrieben!? Ich hatte mal so ein Gerät und war auch der Meinung das, dass Kistchen einiges an Leistung abgeben kann. Aber das es "nur" 2x 37W an 4Ω sind hätte ich nicht erwartet. Die 200W bei Clipping sind dann wohl eher für beide Endstufen zusammen zu sehen. Und wo dann die 400 herkommt bei 200W Leistungsaufnahme, weiß der Wind. Fakt ist das es für Gesang und Keybordler schon mal gereicht hat, irre! Das kann man sicher nicht auf weitere Geräte übertragen den dieser Powermischer war wohl eher für das kleine Besteck gedacht und nicht für den großen Rackn Roll.Vermutlich haben die Yamahas gedacht dafür wirds schon reichen ... .

Bei Dynacord hatte ich eher das Gefühl das die Leistungsangaben der Endstufen konservativ sind, oder waren,
da kam unter Umständen deutlich mehr raus als drauf stand. bzw. wurde dort der Clipping Punkt weiter unten angesiedelt.
Die Frage wieviel man wirklich braucht ist schon berechtigt, und wird wohl nie abschliessend geklärt werden.

 

[E-A-D-G]

Dürfen wir davon ausgehen, dass aktuelle Leistungsangaben im PA-Bereich ähnlich zu lesen sind????

Manchmal ja. Ganz speziell dann wenn die Hersteller versuchen die maximale Leistungsaufnahme an der Steckdose realistisch einzuschätzen.

Da bekanntlich ja niemand mit konstanten Sinus auf einen Verstärker los geht hilft nur die Messung mit Pink Noise.
Die Frage ist wieviel Peak to RMS ratio bzw. Crest man dem Pink Noise verpasst um einigermassen realitätsnahe Messwerte zu erhalten. Mehr als 1/4 der angegebenen Sinusleistung kann man aus einem Verstärker mit Musiksignalen kaum rausholen ohne dass es berits deutlich hörbar clippt.

Auf dem Typenschild meiner Powersoft Digam 5000 Watt steht zu lesen
Leistungsaufnahme 1140 Watt.
An sich schon ganz schön optimistisch. Mit gut dynamischen Audio Signalen dürfte bei 1140 Watt Leistungsaufnahme an der Steckdose am Boxenausgang dann kein Headroom mehr drin sein. Auf gut Denglish, es clippt.

edit, Hoellstern bewirbt einen der "kleineren" PA Verstärker mit dem Vorteil dass ein 16A B Sicherungsautomat ausreicht um am Verstärkerausgang ca. 6000 watt abrufen zu können.
Klar geht's hier um Dynamik, aber danach fragt der Stromzähler zum Glück nicht, der interessiert sich mehr für den Mittelwert RMS. Sonst würden gerade wir als Bassisten uns über exorbitante Stromrechnungen wundern.

 

[beate]

.... Aber das es "nur" 2x 37W an 4Ω sind hätte ich nicht erwartet. ...

wie gesagt: das steht so in der Bedienungsanleitung. Was wirklich Sache ist, kann man nur messen bzw im einfachsten Fall aus der Betriebsspannung abschätzen.

Klanglich sind diese Kistchen einwandfrei, und für eine nicht allzu laute Rockband inner Kneipe reicht es allemal.

 

[beate]

Lasst mich mal hier weiter machen:

Die Frage ist wieviel Peak to RMS ratio bzw. Crest man dem Pink Noise verpasst um einigermassen realitätsnahe Messwerte zu erhalten. Mehr als 1/4 der angegebenen Sinusleistung kann man aus einem Verstärker mit Musiksignalen kaum rausholen ohne dass es berits deutlich hörbar clippt.

wenn ich nur ein ganz klein wenig über unsere Proberaumeinstellung hinausgehe, klingt sie schlagartig ein wenig belegt. Die Aussteuerungsanzeigen sagen da noch nicht viel. Und die oben zitierten Leistungsangaben beziehen sich offenbar auf normales rosa rauschen oder eben RMS-Sin.

es geht also um den nächsten Upgrade Schritt: ein größerer Powermixer, möglichst mit Frontbedienung - die finde ich hilfreich, wenn man selbst spielt und für den Sound verantwortlich ist.

Kennt jemand zufällig das Yamaha EMX 7? Die Leistungsangaben wirken so, also ob sie ein klein wenig realistischer sein könnten...
Mich interessiert aber zuallererst mal das Lüftergeräusch.
Der Lüfter sollte im Proberaum oder eigentlich bei allem, was die EMX640 kann, aus sein.
Mich interessieren auch die Feedback-Filter - unser Proberaum ist etwas eigen.
Weiter möchte ich einen Equalizer zumindest im Main-Kanal haben.
Und 3-Band-Klangregelung in den Vorstufen.
Idealerweise auch Hochpassfilter.
Und die Möglichkeit, pro Kanal zwei Boxen mit je 8 Ohm betreiben zu können.
Die Endstufe sollte daher mehr leisten als die Boxen abkönnen.

Wie weit käme man mit so einer Kiste - rein für Gesang und Sax, mit Unterdrückung des Bassbereichs?
(wir wollen im kommenden Jahr mit dieser Anlage open Air spielen, ggf zusätzlich mit geliehener Endstufe und Zusatzboxen?)

Alternativen? Ein ZED10 (hab ich) + Equalizer plus Endstufe ?

 

[beate]

Wie weit käme man mit so einer Kiste - rein für Gesang und Sax, mit Unterdrückung des Bassbereichs?
(wir wollen im kommenden Jahr mit dieser Anlage open Air spielen, ggf zusätzlich mit geliehener Endstufe und Zusatzboxen?)

Die Open-Air-Geschichte wird am Freitag stattfinden. Genauer gesagt geht es um ein Zelt für m.W. 200 Personen. Die Bühne wird dreieckig in einer Raumecke stehen.
Die PA - immer noch die EMX-640 - soll durch zwei Aktivboxen ergänzt werden. Die sollen die Beschallung des Publikums übernehmen, müssen aber an den Monitorzweig, weil immer mindestens eine der eingebauten Endstufen am Main-Zweig hängt. Unsere Passiv-Boxen wollen wir als Monitore einsetzen.

Verstärkt werden soll außer Verena noch ein Chor und ein paar Liedermacher. Ich werde übrigens den Mywatt auf 2x115 auffahren.

Jetzt möchte ich fragen, wie ich das am besten aufstelle - die Passivboxen von der Seite auf Ständern auf uns gerichtet und die Aktivboxen ins Publikum?

(apropos: die "übliche" flache Holzbühne. hat es einen Sinn, die Boxen auf eine Waschmaschinenmatte zu stellen?)

 

[Stratitis]

Die Bühne wird in erster Linie durch den Luftschall angeregt. Die hohe Masse eines stabilen Subwoofers beruhigt eher noch die Holzbühne. Sind die Boxen allerdings Leichtbau und das ganze Gehäuse schwingt mit, dann könnte das schon Sinn haben.
Ich finde auch im Hifi-Bereich diese ganzen Diskussionen witzlos, wo man mordsschwere Boxen auf teure Absorber oder zumindest Tennisbälle stellt und dann berichtet, wie wahnsinnig luftig und toll der Sound jetzt geworden ist. Wenn ich meine Hifi-Boxen aufdrehe, spüre ich gar keine Vibrationen an deren Gehäuse und auch meine PA-Subs sind da wie ein Fels in der Brandung. Sogenante "drastische Klangänderungen" kommen vielleicht zustande, weil die Boxen nach dem Mod etwas höher steht oder durch die Speaker Kippbewegungen verursacht wurden, da Heimlautsprecher ja WAF-Konform hoch und schlank sein müssen.
Mein Fußboden im Wohnzimmer besteht auch als massiven Kiefernholzbretten in Nut und Feder.

Wenn ihr in einer Ecke spielen müsst, dann wäre ich sogar so frech und würde einen Subwoofer direkt in diese Ecke stelle, um sie als Hornerweiterung zu missbrauchen, der gute Onkel Klipsch nutzte diesen Effekt ja auch schon für sein Eckhorn.
Mit einem Speakermanagementsystem kann man sowas prima händeln. Man braucht viel weniger Leistung für die Bässe, hat eine punktförmige Abstrahlung und wenig Interferenzen. Nachteil: Man muss das für den Raum sehr genau einstellen oder einmessen und das Signal für die Frontlautsprecher so verzögern, dass es zeitgleich mit dem Bass abstrahlt. So habe ich mal mein 2x10" Box (mit Emi BP102) als Subwoofer benutzt. Da lief dann Bass und Bassdrum bis 100Hz drüber und der Rest kam über unsere 12/2-Tops. Damals hatte ich auch nur den VT-Bass deluxe als "Amp" mitgenommen. Die 2x10" hat tatsächlich als Subwoofer für die RCF312-Tops gereicht und leise waren wir nicht gerade.

 

[beate]

Die Bühne wird in erster Linie durch den Luftschall angeregt. Die hohe Masse eines stabilen Subwoofers beruhigt eher noch die Holzbühne. Sind die Boxen allerdings Leichtbau und das ganze Gehäuse schwingt mit, dann könnte das schon Sinn haben.

Naja, wir reden gerade von einem Mywatt auf zwei leichten 115ern. Trotz Leichtbau sind das immer noch über 60 kg.

Wenn ihr in einer Ecke spielen müsst, dann wäre ich sogar so frech und würde einen Subwoofer direkt in diese Ecke stelle, um sie als Hornerweiterung zu missbrauchen, der gute Onkel Klipsch nutzte diesen Effekt ja auch schon für sein Eckhorn.

Im Zelt, mit fast nicht vorhandenen Seitenwänden?????



Zur PA: wir reden gerade von so einer Anlage (das ist nicht unsere). Weil es der an Leistung mangeln dürfte, kommen halt noch zwei Aktivboxen hinzu. Speakermanagementsystem ist nicht; die Bosen müssen so gestellt werden, dass sie sich nicht in die Quere kommen. (Notfalls paarweise dicht beieinander je eine Aktiv-und eine Passivbox)

Hier übrigens noch ein Bild vom Kühlkörper - der passt zu 80W in eher warmer Umgebung, aber nicht zu 400W:

 

[Stratitis]

Achso Zelt.. ich dachte Saal... Wenn das 15/2-Boxen sind, kann man für Folk, Acoustic etc. schon genügend Krach machen, auch bei wenig Leistung.

 

[beate]

Es sind 12/1 Boxen. EV SX100+. Mit je 8 Ohm an 2 internen Endstufen, die bei näherem Hinsehen 2x38 W an 4 Ohm bringen (dazu passt dann auch der Kühlkörper). Und eben zwei Aktivkisten, die der Organisator dazugemietet hat. Die wollen jetzt sinnvoll angeschlossen und vor allem aufgestellt werden.

 

[Stratitis]

DIe SX100 ist schon ordentlich laut, aber unter 40W an 8 Ohm pro Box ist nicht gerade für eine belebte Umgebung geeignet.

 

[Rhino-]

Du meinst jetzt nicht so ein richtiges Kirmes-Zelt, oder?
Wenn da 300 Leute brabbeln, hört man euch am 3 Tisch nicht mehr.

 

[beate]

DIe SX100 ist schon ordentlich laut, aber unter 40W an 8 Ohm pro Box ist nicht gerade für eine belebte Umgebung geeignet.

Eben.
Eigentlich wollte ich die Anlage als Upgrade eines Dynacord Eminent 2. Wenn sie wirklich 2x200W hätte, wie vermarktet, wäre ich auch zufrieden. Jetzt hat sie sogar weniger als mein Oldie - aber ein besseres Mischpult. Und natürlich könnte ich die Endstufe brücken ( 75W) und mit der zweiten Box in den Emi reingehen (80-90W) - aber auch das wäre wohl noch zu wenig für das Zelt.

 

[Stratitis]

Ich hätte hier just eine 1HE Endstufe aus USA rumliegen, die gemessen 2x 260 Watt an 8 Ohm rausdrückt. (2x400 an 4) Analog mit Schaltnetzteil
Ideal für die SX100. Habe sie selber gerade im Forum geschossen und auf Noctua Lüfter umgebaut. Könnte sie zum Selbstkosten weitergeben. 75€ Amp, 30€ für die Lüfter und ca. 10€ für DHL. Kann sie leider nicht gebrauchen, weil ich doch etwa 500 W an 8 Ohm pro Kanal für meine SX300 brauche.

 

[beate]

Wäre gut, nur dass DHL zu langsam ist - wir spielen schon übermorgen. Und 350 km ist schon arg weit. Vielleicht sollte ich sie trotzdem übernehmen...