Der Sound des Klicks ist entscheidend

[Ahasver]

Hallo Bassgilde,

ich habe es nicht für möglich gehalten! Nach ein paar Experimenten mit meinem Drumcomputer habe ich festgestellt, dass ein normaler Klick (also z.B. zwei Sticks schlagen zusammen) mich mehr zum "schwanken" bringt, als ein Klick mit einer Bass-Drum auf der Eins. Ich fühle mich mit der Bass-Drum auf der Eins wesentlich wohler und höre bestens, ob ich davor oder dahinter oder genau drauf bin. Wahrscheinlich liegt es an der ähnlichen Frequenz von Bass-Ton und Bass-Drum.

Wie sind eure Erfahrungen?

Oder ist das alles nur Einbildung?

 

[Ahasver]

Ich hab der Auswahl der Bassdrum drauf geachtet, dass sie eher kickt, also wenig "in die Länge geht". Hab grad die Recording-Sachen verborgt, werde das aber natürlich mal ausprobieren.

Aber abgesehen davon ist das Gefühl angenehmer, einen Bassdrumsound zu hören, als dieses Dick-Dack-dack-dack...

Vielleicht bin ich ja auch Recording-Session-geschädigt.

Gruß Robert

 

[Tequilla]

Ich komm irgendwie mit Drumcomputern im allgemeinen eher schlechter zurecht. Hab halt irgendwie das Gefühl, dass ich bei meinem guten alten mechanischen Metronom noch ein kleines Stückchen genauer dran bin. Kann natürlich auch sein, weil ich dabei gern aufs Pendel schaue und so auch visuell merke, ob's passt.

 

[Jokerle]

Zitat:Original erstellt von: Plush_Royal


dass das Gehrin die Klicks mit der Zeit ignoriert

Das klingt interessant.
Hilf da eventuell ein Wechsel des sounds? Vielleicht liegt auch darin auch die Erfahrung von Ahasver?

Mir hilft jedenfalls immer gewaltig wenn ich nicht nur auf den (fiesen nervigen) Klick meines billig metronoms höre, sondern auch auf die digital anzeige schaue und dort dem digitalen Pendel folge. Ich sollte auch mal wieder mehr üben []

 

[J.B.Ecker]

Hallo!
Möchte dazu folgendes anmerken:
1. Ich denke auch, wie teilweise meine Vorredner, dass der Bass Drum-Sound keinen so präzisen Impuls wiedergibt, alleine deshalb fühlt man sihc in gewisser Weise schon etwas wohler.
2. Es gibt beim Thema Timing mehrere Aspekte: Wie gut kann ich ein Tempo halten, wie gut kann ich einen harmoniewechsel (meis auf die 1 platzieren - für diese Dinge ist ein Kick auf die 1 völlig ausreichend; da Du Dich damit recht wohlfühlst, sind diese Dinge wahrscheinlihc nicht ein wirkliches Problem für Dich.
Aber: Wie sieht es mit den rhythmischen Verhältnissen innerhalb eines Taktes aus? ist die 3, wenn die 1 sitzt, auch korrekt platziert? Wie sieht es mit Impulsen auf der 8tel/16tel/8tel-Triolen-Ebene aus? Hier reicht ein Bass-Drum-Kick auf die 1 meiner Meinung nach nicht, diese Dinge sollte man mit anderen Impulsen von aussen trainieren: Klick auf Viertel, Klick auf 1 u. 3, Off-Beat Achtel, Off-Beat 16tel usw.
Zum Wohlfühlfaktor: Hier kann man ruhig- falls Drumcomputer vorhanden - mit anderen Sounds arbeiten (Hi Hat, Becken, Snare).
Ausserdem - die Tatsache dass man sich nicht wohlfühlt ist häufig ein Zeichen dafür dass man etwas noch nicht kann und genau deshalb üben sollte.... (Cih weiss....schlaue Weisheit, und ich selbst halte mich auch nicht dran...)
Nochwas: das Metronom sollte man in der Tat auch nicht überbewerten, Timingübungen ohne Metronom, oder z.B. zu Platten halte ich für mindestens genauso wichtig.

Viele Grüsse,

J.B.E.

 

[Tequilla]

Zitat:Nochwas: das Metronom sollte man in der Tat auch nicht überbewerten, Timingübungen ohne Metronom, oder z.B. zu Platten halte ich für mindestens genauso wichtig.

Es ist bei manchen Aufnahmen auch mal witzig ein Metronom nebenbei mitlaufen zu lassen. Da können ganz schöne Abweichungen vorkommen.

Ist mir letztes Mal bei einem (sehr bekannten) Song aufgefallen, dass das Tempo da gar arg geschwankt hat...

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: Tequilla

Ist mir letztes Mal bei einem (sehr bekannten) Song aufgefallen, dass das Tempo da gar arg geschwankt hat...

Verwundert dich das?

 

[TomM]

Kann es nicht sein, dass der fette Ton der Bassdrum einfach mehr vom eignen Ton überdeckt, soll heißen weniger Ungenauigkeiten noch wahrgenommen werden. Beim zierlichen Klick hört man viel kritischer, ob man drauf ist. Eine Übung ist ja, den Klick akustisch zum Verschwinden zu bringen, indem der Bass genau drauf ist. Die dicke Bassdrum würde man unverändert hören...

 

[Ahasver]

Ich habe Klick und Bassdrum gemeinsam auf die Eins programmiert, die restlichen Zählzeiten sind Klicks (Stick). Jetzt kann ich genauer verorten, wie viel ich vor oder danach bin und so passen dann auch die anderen Zählzeiten. ABER der Klick verschwindet nicht ganz (kommt wahrscheinlich auch auf die Lautstärke an). Spiele ich Schlagzeug nach Klick, verschwindet der Klick, auch beim Händklatschen oder Slappen ist das so, aber nicht beim Fingerpicking-Bassspiel. Das liegt wahrscheinlich an den völlig unterschiedlichen Frequenzen. Der Attack von Bass und Bassdrum sind sich ähnlicher als der vom Klick (ich spiele ohne Plektrum und mit eher weniger Höhen).

 

[Rhino]

Zitat:Original erstellt von: Ahasver

... Jetzt kann ich genauer verorten, ...

Du kannst was?

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: Plush_Royal


ich habe mal gelesen, dass das Gehrin die Klicks mit der Zeit ignoriert und man Grundsätzlich mit optischen Metronomen arbeiten sollte.

Wundert mich nur, dass das kaum einer tut...

Und was ist, wenn ich meinem Gehirn "sage" es soll auf den Click hören?!

Diese Aussage halte ich für sehr gewagt.

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: Plush_Royal

Hallo Mike`adelic,

ich habe das Thema nicht erforscht und die Theorie aufgestellt, nur irgendwo gelesen. Leider finde ich die Quelle nicht mehr.

Klar, wenn Du Dich auf die Klicks konzentrierst, hörst Du sie schon beliebig lange. Aber sollte man sich eigentlich nicht auf's Bassspielen konzentrieren

Viele Grüße

Ralf

Wenn ich mit Click spiele, dann auch bewusst.

Wenn ich keinen Click habe, dann ist meistens ein Drummer am Schlagzeug.

 

[Jost Halenta]

Ein Metronom ist selbstverständlich sinnvoll und man sollte auch damit üben, aber ich spiele am liebsten zu kompletten Drumgrooves, denn das kommt schließlich der Realität am nächsten. Man spürt deutlich, wenn man "drauf" ist, denn dann groovt es.

 

[J.B.Ecker]

Hallo!

Zitat:Beim Punkt Timing bin ich mir überhaupt nicht sicher, wie sinnvoll und wichtig das Metronom ist. Das Buch ist für Pianisten geschrieben und bei denen ist es wichtig, dass sie das Tempo und Timing ganz allein halten müssen. Da macht es sicher auch Sinn überwiegend ohne Metronom zu üben. Der Bassist hingegen muss das Tempo und Timing gemeinsam mit dem Schlagzeuger hinbekommen. Ob man das am bestem mit oder ohne Metronom übt, weiß ich nicht. Meiner Meinung nach am besten gemeinsam mit einem Schlagzeuger

Dazu gleich mal 2 ketzterische Gegenbehauptungen:
1. wenns ohne Schlagzeug schon groovt, dann mit erst recht (weshalb man meiner Meinung nach das auch - nicht nur - üben sollte

2. ich selbst spiele in 2 Projekten mit in denen es kein Schlagzeuger gibt - davon sogar eine Popband - da bringt üben mit nem Schlagzeuger gar nichts!!!! Richtiger wäre zu sagen dass man üben sollte das Tempo mit anderen Mitmusikern zusammen halten zu können (welches Instrument ist völlig wurscht). In meinen Augen sind das 2 verschiedene Aspekte von Timing - Individualtiming und Gruppentiming - und beide Aspekte sollten von jedem Instrumentalisten gelichermassen ernst genommen werden. Ob man das mit oder ohne Klick macht - ich denke beides ist gleichermassen wichtig; mit, um die Genauigkeit zu trainieren, ohne um vom Klick unabhängig zu bleiben und den inneren Puls zu stärken.

Zitat:Auf die Idee bin ich gekommen, als ich mal lauthals zu 'I don't like Mondays' aus dem Autoradio sang und durch ein Tunnel gefahren bin. Der Tunnel war nicht langaber ich war hinterher sowas von neben der Spur - sehr entäuschendes Erlebnis.

...muss nicht an dir gelegen haben, bei vielen guten Aufnahmen schwankt das Tempo wie verrückt, manchmal beabsichtigt, manchmal auch nicht. Trotzdem gelingt es den Bands dann doch irgendwie zusammen zu sein. Sowas finde ich dann richtig beeindruckend...


Viele Grüsse,

 

[astro]

Gruppentiming... das ist wirklich ein Thema, fast schon einen eigenen Thread wert. Mit meiner Irish Music-Band haben wir nämlich genau mit dem Problem zu kämpfen. 5 Musiker + Sänger, aber kein Schlagzeug, sondern nur eine Bodhran, die aber gerade bei Gigs gerne mal im Sound untergeht. Da alle halbwegs zusammenzuhalten etc. ist schon nicht ganz einfach, aber es klappt. Kann man aber kaum alleine üben, sondern nur durch Interaktion.

Zum Thema: der Sound kann insofern entscheidend sein, als daß jeder Sound eine andere Hüllkurve hat. Selbst wenn man eine tiefe Basssaite und ein perkussives Instrument (z. B. Cowbell) gleichzeitig _anschlägt_, wird der Bass leicht verzögert klingen, weil die tiefen Saiten eben eine längere Einschwingdauer haben. Ggf. zeigt sich erst im Songkontext, was für ein Micro-Timing am besten zum Groove passt.

 

[alex_de_luxe]

Ich übe nie zu klicks. Der Ton nervt mich so extrem, das halte ich nicht aus. Am besten mit der RC Loopstation, nen schönen Beat laufen lassen.