Oups...nun sind wir bei der Frage nach dem Sinn und Zweck von 1/2 Bässen.
Nicht klingen: akzeptiere ich als Argument nicht. Auch 3/4 oder 4/4 klingen u.U. nicht. Klingen ist nicht nur laut...oder tief. Klingen hat mit Obertönen zu tun und vor allem, wie genau ein Bass eingerichtet ist, damit er klingt. Ich kenne unendlich viele Kisten, die sind riesig, sehen pompös aus und klingen nicht, sondern röhren. Laut setzt sich nur kurz fort, daneben gibt es Schwingungen, die so frei klingen/schwingen, dass man sie bis in die letzte Ecke hört...meiner Ansicht nach geht es um die...genauso wie um Tonmischung (wenn ich in einem Blasorchester spiele, dann hört man bewußt kleinen Bass mehr, egal welcher Größe, aber in der Mischung, da ist er da).
Als ich meinen Halben bekam, befanden sich dicke fette Thomatiksaiten drauf - ein Albtraum zum Streichen - ganz gut gezupft.
Da ich nur streiche habe ich in jahrelanger Arbeit den Bass für meine Bedürfnisse optimiert. Ich spiele in zwei Orchestern, einem Synphonieorchester zusammen mit drei Bässen...was gut geht und in einem Kammerorchester.
Im Kammerorchester ist mein Bass ein Traum. Niemand wird an die Wand gespielt, der Bass mischt sich hervorragend.
Solistisch gespielt ist der Bass klasse.
Im großen Orchester (und ich bin Laie und es ist ein Laienorchester) geht der Bass auch und hält gut mit den anderen vorhandenen Bässen mit.
Allerdings ist es ein optimierter Halber, er hat dicke die Breite eines 3/4, also doch ziemlich viel Volumen.
Problematisch sind dicke Saiten. Da passt meiner Erfahrung nach das Verhältnis Mensur/Saitendicke nicht mehr, sie sind schwer anzustreichen.
Für mich taugt das, der Bass klingt, setzt sich durch und ist besser als mancher 3/4 deren Besitzer noch nie Optimierungsversuche unternommen haben. Oft sind die negativen Aussagen zu den kleinen Bässen einem gewissen Größenwahn geschuldet: nur groß kann gut sein.
Aber: ich gebe zu, dass ich durchaus gerne einen 3/4 spielen würde, es gibt Musik da ist das sinnvoll, gezupft allemal, auf großen Bühnen und wenn es richtig laut werden soll. Richtig laut ist es aber selten und oft zählen die feinen Töne mehr.
Wer also groß oder jung genug ist, sich mit einem 3/4 auseinander zu setzen, der sollte das tun. Bei einem 1/2 muss man sehr viel nachbessern und sich auch mitunter begrenzen, je nach Musikrichtung.
Was den Transport angeht: kein Argument, ein fetter Halber ist nur sehr unwesentlich kleiner bzw. leichter. Es ist vollkommen wurscht, was man schleppt, denn man schleppt immer. Viel interessanter ist die Frage: was ist ein guter Bass, wie erkenne ich einen guten Bass? Und wie bereits erwähnt, es gibt traumhafte Halbe, ebensolche 3/4 aber auch jede Menge Schrott bzw. Bässe, bei denen man jahrelang nacharbeiten muss, bis sie zu einem passen.
Mein Rat: nicht nach der Größe schauen, eher: was liegt mir gut in der Hand, wie gut ist der Bass bereits eingerichtet....
]. Mit dem 3/4 musste ich auch meistens verstärkt spielen, da wird sich also prinzipiell nicht viel ändern. Da jeder Bass eh anders klingt bin ich eigentlich recht zuversichtlich einen halben zu finden, der besser als mein letzter Bass tönt. [
