Cab Simulator oder doch gleich Kemper

Dr. Lee

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Moin,
bei der Forensuche bin ich auf diverse Beiträge zum Thema cab simu gestoßen. Es stellt sich für mich die Frage, ob man nicht gleich auf Kemper umsteigen sollte. Was spricht dafür, was dagegen? Wenn ich an die schlepperei denke, ist die Entscheidung klar. Ist ein Fullstack noch zeitgemäß? Immer öfter wird man damit konfrontiert und ich komme mir schon vor wie ein Nostalgiker, der an bewährtem festhält. Denn bedenkt man die Kosten, fällt ein Kemper am Ende doch recht günstig aus.
Also, was meint ihr?
 
Für mich gilt:

Noch nicht. Erst, wenn ich ein befriedigendes Ergebnis aus einem Kemper höre, überlege ich mir das.

Es gib ein paar wenige Leute, die mit dem AxeFX II einen, und ich betone das, brauchbaren Live Sound bei einem guten, aber Nachbearbeiteten Studio Sound haben. Ich spreche jetzt für Bass allein.

Aber ich habe live noch nie einen wirklich guten Kemper Bass - Sound gehört.

Vorvergangenes Wochenende hatte ich einen Gig, abgemischt von einem regional bekannten, fähigen Mischer. Er hat aus dem Equipment jeder Band, egal ob mehr oder weniger wertig, die einen wirklich guten Sound gemischt.

Als jedoch die 4 Mann - Combo, bestehend aus zwei Ärzten, einem Veterinär (am Bass, alter Bekannter von mir) und einem Heilpraktiker antrat, war der Sound den ganzen Gig über furchtbar.

Der mir auch gut bekannte Tech meinte, dass er dauernd damit beschäftigt war, den Sound der Kemper hin zu biegen - und jedes mal, wenn einer der Herren den Preset wechselte, von vorne beginnen musste. Was oft der Fall war.

Auch die Besitzer waren sichtlich frustriert. Auf der Bühne sah man lange Gesichter und verzweifeltes am-Amp-gedrehe.

Da müssen glaub erst noch weitere Erfahrungen gemacht werden.
 
Kong schrieb:
Der mir auch gut bekannte Tech meinte, dass er dauernd damit beschäftigt war, den Sound der Kemper hin zu biegen - und jedes mal, wenn einer der Herren den Preset wechselte, von vorne beginnen musste. Was oft der Fall war.
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Klingt für mich aber eher danach, als wenn die Jungs ihre Presets nicht ordentlich abgestimmt haben.
Die ganzen Möglichkeiten sind aber auch verlockend, so dass man gerne übertreibt, und ein nicht mehr in sich stimmiges Set von Presets für die Bühne zusammenstellt.

Wir spielen komplett ohne Amps auf der Bühne.
Alle Saitenquäler gehen direkt ins Pult, was die Logistik stark vereinfacht.
Gerade wenn man seinen Sound auch mal mit ins Flugzeug nehmen muss, ist es von Vorteil nicht auf einen Amp angewiesen zu sein.

Fazit: Alles geht, nichts muss. ;-)

Wer lieber nen fetten Amp auf der Bühne fährt, soll das gerne tun.
Und wer es nicht möchte, braucht es meiner Meinung nach nicht mehr.
 
Was bedeutet denn dann, ein nicht stimmiges Set für die Bühne zu haben? Wo liegt dann der Unterschied zur Probe im Proberaum bzw gibt es Unterschiede zum klassischen Amp, auf die ich Rücksicht nehmen muss?
 
Wenn ich der Überzeugung bin, dass der Kemper wirklich, wirklich ( :-) ) etwas taugt, dann bin ich der erste, der sich einen Anschafft. ;-)

In meinem Umfeld gibt es so viele Amp - Klassiker, zum Teil historische Amps, deren Sound fantastisch sind. Nur sind sie zu alt / anfällig / schwer / teuer / wartungsintensiv, um sie mit auf die Bühne zu tragen.

Ich wäre begeistert, all diese Sounds in einer Kiste zu haben.

Aber das letzte Stück Überzeugung fehlt mir noch.

Man muß auch nicht immer der sein, der für den Hersteller den Beta - Tester spielt.

Ich warte lieber noch 1 bißchen. Da passiert noch was zu den Gunsten von Kemper. Und wenn etwas ist, was mir (oder Anderen) hilft, "die Presets besser im Griff zu haben", dann ist auch das richtig und gut. ;-)
 
Beim klassischen Amp hast Du genau einen Amp.
Beim Kemper, oder ähnlichen Geräten hast Du Dutzende Amps, die dazu verleiten sich ebenso viele presets zu bauen.
Für jedes nen anderen Amp, nen anderen EQ, und am besten noch ne andere Lautstärke.

Das unterscheidet sich nicht groß zu einer Probe, aber wenn ich da teilweise höre was Leute sich für einen Sound einstellen, wundert mich bei denen live nichts mehr. ;-)

Damit will ich nur sagen das man nicht innerhalb eines Sets beweisen muss, wieviele verschiedene Sounds die eigenen Geräte beherrschen.
Alles homogen einstellen, wie man das auch bei analogen Geräten machen sollte, und schon kann man die Freuden der digitalen Welt genießen.
 
Oder anders: ich spiele den svt 6 pro (nachdem man mir den sansamp empfohlen hat xx() ich möchte dazu gerne eine 810 fahren. Der Sound ist einfach meins. Die Boxen bewegen sich allerdings im 1000€ Bereich und ich möchte am Ende nicht die Sansamp Erfahrung machen müssen ;-)
 
Hm, nach meiner begrenzten Erfahrung als Konzertgänger bei Gitarristen funktioniert das reine Gekempere (also DI ins Pult) bei cleaner Gitarre und bei komprimiertem HiGaingemetal. Bei allem dazwischen, also von angecrunchtem Blues bis sagen wir mal Guns'nRoses braucht es 'ne mikrophonierte Box um sowohl die Dynamik als auch die Feinheiten des Verzerrung cool rüberzubringen, von Feedback-Sachen mal ganz ab.
Es kommt natürlich auch immer auf die Location an, bis zu einer bestimmten Größe muß für mich einfach was direkt von der Bühne kommen.
 
W.A.S.P.chen schrieb:
Hm, nach meiner begrenzten Erfahrung als Konzertgänger bei Gitarristen funktioniert das reine Gekempere (also DI ins Pult) bei cleaner Gitarre und bei komprimiertem HiGaingemetal. Bei allem dazwischen, also von angecrunchtem Blues bis sagen wir mal Guns'nRoses braucht es 'ne mikrophonierte Box um sowohl die Dynamik als auch die Feinheiten des Verzerrung cool rüberzubringen, von Feedback-Sachen mal ganz ab.
Es kommt natürlich auch immer auf die Location an, bis zu einer bestimmten Größe muß für mich einfach was direkt von der Bühne kommen.
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Mmmhhhh, ich "liebäugele" ja auch seit einigen Monaten mit einem Kemper, gerade, seit ich in Studios einige sehr "feine Dinge" gehört habe und zwar quer durch die verschiedensten Amps...
Im Blindtest war es da sehr, sehr schwer Original und Kemper herauszuhören, und ich wage mal den Spruch, dass das live unmöglich ist, m.E. nach....
Aber, das waren eben Gitten, was Bässe angeht, bin ich aber auch noch nicht wirklich überzeugt.
Hat jemand vielleicht dazu aktuelle Erfahrungen?

Ach ja, weil Du schreibst:

>> Es kommt natürlich auch immer auf die Location an, bis zu einer bestimmten Größe muß
>> für mich einfach was direkt von der Bühne kommen.
Sehe ich auch so, aber ich würde das Teil ja ohnehin "klassisch" als Preamp nutzen, also Kemper, Endstufe(n), Boxen...
 
Zuletzt bearbeitet:
zum mywatt kann der kemper aus verschiedenen gründen keine alternative. und so lange er keine alternative ist, denke ich nicht darüber nach, ob das ding geil sein könnte.
 

Ich hab einen Line 6 Studio 110, ein 30cm Würfel mit 75W an einem 10er im geschlossen Gehäuse. Der hat eine Cab Sim in der DI die wirklich gut klingt! Ich bin immer wieder überrascht wie gut der Zwerg ist und es klingt nach draußen genau wie beim Soundcheck, natürlich ist er dann wenns losgeht viel zu leise...
Aber als Cabsim ist er großartig!

übrigens auch der beste Übungsamp den ich kenne!
 
alice303 schrieb:
zum mywatt kann der kemper aus verschiedenen gründen keine alternative. und so lange er keine alternative ist, denke ich nicht darüber nach, ob das ding geil sein könnte.
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Nun, man sollte sich mal die Mühe machen und einen Mywatt profilen. Dann einen 1 : 1 - Blindtest, und dann reden wir weiter. ;-)

Was für Gründe soll es denn geben, die den Kemper so disqualifizieren? Rein theoretisch, jetzt mal.

Ich sage noch mal, ich bin von den Dingern noch nicht voll überzeugt. Ich habe schon ganz gute Ketarren - Samples von den Apparaten gehört, aber noch nichts, was mich als Basser dazu gebracht hätte, an einen Kauf zu denken. Trotzdem hab ich da so ein Ziehen in der Leistengegend..... ;-) :D

Leider leiht mir niemand so ein Ding für ein paar Monate, so dass ich mir ein Bild -und ein paar Profile von sehr, sehr schönen, alten Amps- machen kann, samt Auftritten und etwas Studioarbeit. Ich bin kein Techniker, und rate jedem, sich mit dem Preamp seines Bassverstärkers eingehend auseinander zu setzen. Den vom GBE habe ich erst nach 4 Wochen richtig verstanden. Also müsste ich mich schon eine ganze Weile richtig mit dem Ding auseinandersetzen, bis ich da etwas postitives - aber auch etwas negatives - dazu sagen möchte.

Was ich über den BVV 3000, den GenzBenz GBE 1200, die Ampeg SVP Pro + Poweramp und den Promethean und den anderen Amps, die ich durch die Bank benutze, sagen kann, habe ich aus einiger Zeit Erfahrung mit den Geräten. Der Kemper hat mich mit dem, was ich bisher gehört habe, nicht überzeugt - aber vielleicht waren die Herren, die das Ding bedient haben, noch nicht so gewieft in der Handhabung. Und auf DuSchlauch - Aufnahmen stuhle ich.

Trotzdem ist die Technik hochinteressant und würde das Basserleben weit vereinfachen - so sie denn so funktioniert, wie sie beworben wird.
 
Ich bin ja auch sehr experimentierfreudig und so ein Kemper ist eine feine Sache. Unser Gitarrist holt da viel Gutes raus. Und das ergibt auch wirklich Sinn. Für einen Song einen crunchigen Fendersound,für einen anderen einen Engel Highgain Sound.

Bloß, wie soll das für Bassisten wirklich sinnvoll sein? Ich weiß ja schon mit den Amp-Simulationen des Boss GT-10B nicht allzuviel anzufangen, nehmen wir jetzt mal die SVT-Sim außen vor. Aber auch mit der kann ich in der Band nicht wirklich sinnvoll arbeiten. (Und ja, natürlich ist das GT-10B in dieser Hinsicht sicher weit von der Qualität eines Kemper oder AxeFX entfernt - aber es ist eine Orientierungshilfe). Eben weil es für mich am Bass kaum Sinn macht pro Song "den Amp zu wechseln".

Ich habe einen Basis(clean)sound, der entsprechend durch Arbeit am EQ (Bass Pre-Amp, GT-10 ) für z.B. Reggae oder Slap minimal angepasst wird und ich habe meine 2-3 Zerrsounds (Bass Driver, leichte Tube-Zerre, "natural Overdrive". Was brauche ich noch? Und vor allem, was kommt beim Zuhörer an? Hat der einen Mehrwert, wenn der Bassist von SVT auf FlipTop wechselt, dann einen MarkBass LM3 und schließlich (von mir aus) einen MyWatt anfährt?

Der Kemper würde also in meinem Fall tatsächlich nur Sinn ergeben, wenn er fix mit einem Profil verwendet wird. Und da gibt es doch eigentlich praktikablere (und vor allem preiswertere) Wege, oder? Meines Erachtens auch der Grund dafür, dass es zahlreiche Kempergitarristen aber eben keine/kaum Kemperbassisten gibt. Es ergibt einfach zu wenig Sinn.

ODER? ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
W.A.S.P.chen schrieb:
Bei allem dazwischen, also von angecrunchtem Blues bis sagen wir mal Guns'nRoses braucht es 'ne mikrophonierte Box um sowohl die Dynamik als auch die Feinheiten des Verzerrung cool rüberzubringen, von Feedback-Sachen mal ganz ab.
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Das ist traditionell die Schwäche von Ampsims.

Zum Kemper:
Ich kenne keinen erfahrenen Gitarristen aus der Zielgruppe (Gala, Musical, TV, Tribute, Top 40...und das gerne im Wechsel), der nicht das hohe Lied auf den Kemper singt...nicht einen. Und die nutzen i.d.R. sogar die Werkspresets.
Dass das Ding Unmengen Möglichkeiten bietet, Mist zu bauen, wenn man sich als User wie ein Dreijähriger im Schokoladenladen fühlt, liegt genau deswegen wohl auf der Hand.

Was er allerdings für mich als Bassisten tun soll, ist mir ein Rätsel. Unsere unterschiedlichen Sounds sind einfach nicht so vordergründig, wie bei den Kollegen. Die können schnell scheiße klingen. Das können wir gar nicht...dafür können wir die ganze Band scheiße klingen lassen...:D
 
Dr. Lee schrieb:
Moin,
bei der Forensuche bin ich auf diverse Beiträge zum Thema cab simu gestoßen. Es stellt sich für mich die Frage, ob man nicht gleich auf Kemper umsteigen sollte. Was spricht dafür, was dagegen? Wenn ich an die schlepperei denke, ist die Entscheidung klar. Ist ein Fullstack noch zeitgemäß? Immer öfter wird man damit konfrontiert und ich komme mir schon vor wie ein Nostalgiker, der an bewährtem festhält. Denn bedenkt man die Kosten, fällt ein Kemper am Ende doch recht günstig aus.
Also, was meint ihr?
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Naja, es bleibt - egal ob Cabsimu oder Kemper - schon noch die Frage, wie du dich auf der Bühne hörst. Über die Floor Monitore? Das ist in der Regel nicht so prall. Eigentlich bleibt da nur gutes IEM oder eben doch Anlage schleppen.
Aus meiner Sicht passen IEM und Kemper ziemlich gut zusammen. Lieblingsamp-Profil im Rack (ein Profil genügt - welcher Bassist spielt schon verschiedene Amps auf einem Gig?) und dann nur noch mit Handgepäck anreisen. Und hoffen, dass eine gute PA dasteht.
 
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