Bühnenaufstellung

[Gast27578]

Eine "echte" Aufstellung, braucht's doch nur, wenn man mehr als ein Frontschwein hat, oder? ACDC, da brauchten sowohl Angus als auch Brian Platz zum toben. So lange aber alle mehr oder minder an Mikroständer gefesselt sind, alles so weit nach vorne wie es geht. Das Publikum will ja was gucken. Ausser evtl. der Keyborder, der kann auch auf dem Klo, oder besser in einer anderen Band spielen. Da ich bisher immer in Kombos mit mehreren Sänger/Instrumentalisten spielte, heisst das alle nach vorn in eine Reihe. Ich bin Rechtspföter, trage den längsten Hals der drei, stehe also (von mir aus) links aussen, damit ich nicht ständig jemand in die Fresse haue (auf kleinen Bühnen).

 

[TGR]

In meinem Quartett ist das ganz klar aufgeteilt: Gitte links, Sänger zentral, ich rechts. Alle vorne.
Gut, der Drummer ist halt hinten … den besuche ich dann im Verlauf des Gigs dann und wann.
Den Drummer hatten wir aber auch schon, auf sehr breiten und wenig tiefen Bühnen, um 90° gedreht mit in der ersten Reihe.

Darüber wurde nie gesprochen, sondern das hat sich so ergeben und eingespielt. Ausserdem braucht es mich als bewegtes Element auf der Bühne.

Morgen haben wir den ersten Gig mit meiner 6-Personen Schweinerock-Band. Mal schauen wie das wird. Ist ne kleine Bühne, daher stehen der singende Gitarrist und die beiden anderen Sänger in der ersten Reihe und damit ist die halt voll. Leadgitarre, Drums und ich dahinter.
Wir haben aber schon abgesprochen, daß Sänger die bei einem Song wirklich nur "zweite Geige" spielen sich an den Rand oder nach hinten verdrücken und ich dann diese Position in der ersten Reihe auffülle ... dann muss da halt auch was für das Publikum attraktives passieren.

Insgesamt glaube, ich gehören halt alle die in irgendeinerweise eine für den Song führende Rolle haben (Lead) in die erste Reihe gehören. Wer nix tut, kann da auch (zumindest zeitweise) weg. Dann wird halt rochiert.

In meinem gelernten Metier (Filmfuzzi) nennt man das Aufmerksamkeitssteuerung oder Blickführung. Man kennt das von Livevideos: die Kamera zeigt den der gerade was (für das Publikum erkennbar) tut.
Hauptsächlich Gesang und sonstige Leads. Alles dazwischen wird mit der rockenden Band gefüllt.
(Leider können nicht alle Cutter und/oder Regisseure zwischen Gitarre und Bass unterscheiden – wir kennen alle das Gefühl wenn statt des solierenden Bassisten der schrammelnde Gitarrist gezeigt wird ).

Also: wer was tut was für das Publikum entscheidend hörbar ist nach vorne. Je öfter das passiert, desto sicherer ist der Platz in der ersten Reihe. Alle anderen mögen sich bewegen.

 

[bassilisk]

Das Beste war die erste Band meines Jüngsten:
Als ich die zum ersten Mal sah, wusste ich lange nicht, dass es noch einen Gitarristen gab. Erst als er dann zufällig mal von ganz hinten durch den Scheinwerfer lief...
... dann war er wieder verschwunden.

 

[Gast75378]

Als Kirchenband haben wir das Problem, dass wir zusammen mit unserem Chor, oft auf sehr engen Emporen /Orgelbühnen stehen müssen, da die meisten Kirchen selbst im Altarraum nicht ausreichend Platz bieten.

Gestern Abend gerade wieder so einen "Gig" gehabt... Orgelbühne... von oben in Richtung Altar gesehen.... ganz rechts Sängerinnen, dann die paar Sänger, dann kommt der Gitter, dann ich. Ich muss dazu sagen, dass Gitter und ich auch gleichzeitg mitsingen. Links neben mir Keyboarder, links neben ihm dann unser Drummer. Der Keyboarder hat nagelneues Equipment (sauteuer, mit allem Schnickschnack und meint, er kann jetzt elektronisch fast allen anderen ersetzen) und dröhnt mit seiner 300W Box alles zu... meine 30W Fender Combo direkt daneben, allerdings steht der Chorleiter direkt vor meiner Box... und es gibt ständig mecker.... "mach Dein Bass leise, Du bist zu laut"... ich habe ihn dann mal dezent darauf hingewiesen, dass es nicht mein Bass ist (den man kaum noch hört), sonder der Fußbass vom Keyboarder. Das gefiel Cheffe aber gar nicht... okay, ich bin erst seit 4 Jahren dabei, der Rest der Truppe spielt seit über 15 Jahren zusammen.

Mir ist schon klar, dass wenn "Cheffe" direkt vor meiner kleine Fender-Combo steht, er die natürlich besonders deutlich hört... und ich weiß auch, dass ich in einer Kirche keine 300W Combo brauche... aber es war gestern frustirerend, als mich einer der Besucher nach dem Gottesdienst ansprach und fragte "Sie spielen Bass? Uups... habe ich gar nicht gehört"... Super... zur Statistenrolle degradiert...

In 3 Wochen haben wir den nächsten Kirchen-Gig... dann wird vorne vom Altarraum aus gespielt, über PA, meine Fender-Combo nehme ich dann als Monitorbox... da stehe wir dann "Saitenverkehrt". Mit Blickrichtung Publikum sieht das dann so aus (von links nach rechts): Tieftöner (ikke), Gitter, Sänger, Sängerinnen.. nach vorne versetzt vor dem Chor dann Keyboarder und rechts außen Drummer. Einmal durfte ich bisher zwischen Keyboarder und Drummer stehen und das war richtig gut... konnte dann zwar nicht mehr mitsingen, aber egal... für's bassen war es super... mal sehen was dann in 3 Wochen gibt... auf der nächsten Probe werde ich das Problem auf jeden Fall mal ansprechen, um mir Luft zu machen.

 

[bassilisk]

Das gefiel Cheffe aber gar nicht

Solche Situationen kenne ich auch; da muss mal halt durch - so ein Chor ist halt musikalisch keine Demokratie. Augen zu und durch...

auf der nächsten Probe werde ich das Problem auf jeden Fall mal ansprechen

Das einzig Richtige! Vielleicht nicht während der Probe vor allen Anderen, auch nicht

um mir Luft zu machen.

sondern in einer passenden Situation unter vier Augen.

Habe ich schon oft gemacht und (behaupte mal) viel bewirkt. Manches Alpha-Tier hat Probleme, sich öffentlich belehren zu lassen.

 

[Chuck]

sondern in einer passenden Situation unter vier Augen.

Das meine ich auch

 

[5Bässer]

Klassiker!
Der sich selbst überschätzende Keyboarder ist der natürliche Feind des Bassisten, nicht der Gittenmann.
Bei den Keys müssen riguros die tiefen Frequenzen raus, sonst bist Du echt falsch dort.

 

[Gast75378]

@bassilisk - nein natürlich würde ich das nicht vor allen machen, sondern unter 4 Augen und bis dahin habe ich das alles wahrscheinlich auch wieder etwas relativiert. Klar, Chor ist keine Demokratie und es ist ja gut, dass einer Cheffe ist. Vielleicht sehe ich das alles zu eng, daher erhoffe ich mir ein konstruktives Gespräch. Vielen Dank für eure Meinungen...

 

[Gast75378]

Update: Gestern vor der Probe gutes Gespräch mit "Cheffe" gehabt... die Unstimmigkeiten sind geklärt und wir haben eine konstruktive Lösung gefunden. Alles wieder in Butter!