Blues und Blues Shuffle.....

schon klar. aber wenn man sich auf "feeling" trainiert, dann kann man das in der rhythmusgruppe auch kommunizieren und koordinieren. 90% des on-topic-geschwätzes in der probe führe ich mit dem drummer über eben solche themen, über timing, feeling, rhythmik... die restlichen 10% gehen dafür drauf, den gitarristen anzukacken, daß sein solo scheiße war oder sein sound kacke ist. das übliche halt.
 
Kosta schrieb:
Habe mir mal die Mühe gemacht und raus gehört was er spielt.
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Danke. Danke. :-) - Das Intro lag schon bei mir auf dem Notenständer als der Rest noch gar nicht da war und das Werk wird hier gerade von zwei Möchtegern-Bassisten als Drill geübt. Mir macht's Spaß bass-player. (Und übers Original-Tempo sprechen wir dann mal irgendwann in fernerer Zukunft ... )

-Andreas
 
anbra schrieb:
Danke. Danke. :-) - Das Intro lag schon bei mir auf dem Notenständer als der Rest noch gar nicht da war und das Werk wird hier gerade von zwei Möchtegern-Bassisten als Drill geübt. Mir macht's Spaß bass-player. (Und übers Original-Tempo sprechen wir dann mal irgendwann in fernerer Zukunft ... )

-Andreas
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Was ist denn daran falsch ? Wo habe ich Fehler ?
 

alice d. schrieb:
wenn weiße schwarze musik spielen wollen, sind sie weißbrote. sie können es - mit sehr wenigen ausnahmen - eben nicht.
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So ein Unsinn.
Das ist schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr der Fall. In den 70ern bis frühen 80ern wäre diese Behauptung evtl noch anwendbar gewesen, aber mittlerweile ist das nicht mehr der Fall.

Klar ist natürlich, das die "Originale" und "Erfinder" von bestimmten Stilen immer einzigartig bleiben werden.
Das hat aber mit Schwarz oder Weiß nichts zu tun.

Buuuummmmm,
Paul
 
Paulito schrieb:
Das hat aber mit Schwarz oder Weiß nichts zu tun.
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das hat nichts mit den genen hinter der hautfarbe zu tun sondern mit der sozialisation hinter der hautfarbe.
schrub ich bereits.
aber in dem sinne hatte es dann doch wieder mit der hautfarbe zu tun - die klassische sozialisation des us-schwarzen in der ersten hälfte des 20. jhd blieb dem weißen größtenteils leider (aus musikalischer sicht) glücklicherweise (aus sicht aller anderen lebensumstände) verwehrt. und da die lebensumstände sich zumindest im musikalischen bereich komplett geändert haben... werden solche typen heutzutage hautfarbenunabhängig quasi nicht mehr gebaut.
ich finde: das hört man. und da geht es nicht nur um "einzigartigkeit", sondern auch um feeling und groove.
 
alice d. schrieb:
das hat nichts mit den genen hinter der hautfarbe zu tun
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Natürlich, das habe ich auch nicht so gemeint.

alice d. schrieb:
sondern mit der sozialisation hinter der hautfarbe.
schrub ich bereits.
aber in dem sinne hatte es dann doch wieder mit der hautfarbe zu tun - die klassische sozialisation des us-schwarzen in der ersten hälfte des 20. jhd blieb dem weißen größtenteils leider (aus musikalischer sicht) glücklicherweise (aus sicht aller anderen lebensumstände) verwehrt. und da die lebensumstände sich zumindest im musikalischen bereich komplett geändert haben... werden solche typen heutzutage hautfarbenunabhängig quasi nicht mehr gebaut.
ich finde: das hört man. und da geht es nicht nur um "einzigartigkeit", sondern auch um feeling und groove.
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Hm, verstehe schon was du meinst.
Bin aber trotzdem der Meinung, das sich das mit dem Groove und Feeling in den letzten Jahrzehnten ziemlich relativiert hat.

Buuuummmmm,
Paul
 
das schöne am blues ist doch, dass es eben ein offenes format ist, das jeder so interpretieren kann, wie er es fühlt.
möglich, dass verwöhnte weisse suburbian-bubis einen anderen zugang haben, als ein schwarzes ghettokid aus new orleans. aber essentiell ist eben ist eben gerade die lebendigkeit und freiheit des genres.
es gibt zahlreiche weisse musiker, die sich durchaus kreativ und mit viel authenzität dem blues verschrieben haben.
so zu tun, als ob man für den "richtigen blues" schwarz sein müsste, ist etwa so, wie wenn man behaupten würde, man müsse in den alpen geboren sein um richtig skilaufen zu können - und eigentlich auch rassistisch.
ich erinnere mich gerne an eine langvergangene vorabendsoap des ARD, in der dem dunkelhäutigen mathematikprofessor ein djembe in die hand gedrückt wurde, mit der aufforderung etwas zu spielen, weil die schwarzen doch alle den rhythmus im blut haben...

und dann (ich kann's nicht lassen) doch noch ein kleines beispiel von sogenannt weissem blues, den ich einfach umwerfend finde:
 
alice d. schrieb:
.................
ich finde: das hört man. und da geht es nicht nur um "einzigartigkeit", sondern auch um feeling und groove.
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Sorry, das ist für mich totaler Quatsch.
Wie willst Du raus hören, angenommen Du weißt nicht und siehst nicht wer einen Song spielt, ob dieser ein Farbiger oder nicht ist ? Du übertreibst.
 
ein kumpel und ich haben mal den blindtest gemacht, teilweise auch mit rausgeschnittenen einzelnen licks oder nur mit texten - und beide 90% trefferquote beim hautfarbenraten gehabt. seasick steve hat uns teilweise echt reingeritten... seine gitarre hört sich ziemlich schwarz an, nur der gesang verrät ihn.
es ist auch echt schwierig an rationalen kriterien festzumachen. gefühlt ist es so, daß ein schwarzer niemals über dem melodiespiel den rhythmus vergessen würde - was weißen spielern permanent passiert. weiße trauen sich auch seltener, vom 12er wegzugehen oder mal einen ganzen song nur rhythmus zu spielen. der gitarrensound ist bei weißen oft "polierter", dem schwarzen ist es egal, ob die klampfe kacke klingt, saiten fehlen oder die krücke komplett verstimmt ist, es geht ihm oft um die story, zu der das instrument nur den rhythmus liefert. für den schwarzen ist blues nicht unbedingt "trauer" sondern sehr oft tanzmusik. es gibt etliche unterkathegorien des blues, die quasi nie von weißen gespielt wurden.
bei originalkompositionen kann man oft auch rein textlich erkennen, was sache ist beim thema slangworte, referenzierung von folklore oder bei den geschilderten situationen. nur so als schnelles beispiel: stacker lee und john henry waren zwar beides schwarze - stacker lee wird aber fast nur von schwarzen referenziert, während john henry fast nur von weißen besungen wird. oder wie wird gewalt eingesetzt, wie wird die rolle der frau behandelt, welche spiele spielt welche bevölkerungsgruppe, wie wird von wem welcher schnaps bezeichnet, welches essen wird genannt... und wenn weiße über voodoo singen, heißen sie entweder mac rebennack oder lassen sich wegen grotesker unkenntnis bitte gleich beerdigen.
andere sachen sind der zeit geschuldet. bestimmte aufnahmequalitäten gehen einher mit ausschließlich schwarzen künstlern - weil weiße damals keinen blues gespielt haben.
rationalität ist trotzdem schwierig dabei, weil all diese kriterien trügerisch sein können.
und eine qualitative wertung darüber hinaus ist auch ein bischen blödsinnig. der klassische deutsche jamsessionblues ist unsagbar schlecht, da dient die form oft nur einem rumgefiedel bis einem keine noten mehr einfallen. davon abgesehen ist musik wie immer geschmackssache. es gibt geile weiße versionen von schwarzen klassikern, geile weiße originale und auch schlechtes schwarzes zeug. das mag auch jeder anders sehen. ich mag meinen blues roh und schwarz.
für mich ist "blues" eine haltung, eine philosophie. und da hilft es mir, diesen kulturellen background zu sehen, die funktion und emotion des blues für schwarze zu erkennen und zu adaptieren.



hier kann man mal diskutieren, was diese schwarze version von elvis version unterscheidet und woran man erkennt, daß der text von weißen geschrieben wurde... über den filmschnipsel könnte man ne doktorarbeit in black american culture schreiben.
 
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