Blues in C

[Oger]

Tag, ist eine sehr einfache Frage für die Leute die schon die Theorie durch haben.
Was ist ein Blues in C?
Ich hab hier einen da, das merkmal liegt darauf das er mit C beginnt.
Und das auch sonst das C doch relativ häufig gespielt wird.
Aber warum heißt der Blues nun in C?
Bzw. was macht ihn in C?

 

[Herr K]

Um das schon erwähnte noch zu ergänzen:

Die häufigsten Formen, die ich kenne im normalen Blues sind:
I I I I
IV IV I I
V IV I I

bei Blues kann man eigentlich immer davon ausgehen,
das die ersten 8 Takte gleich sind,
die letzten 4 variieren oft! Zumindest wenn wir vom 12-Takter ausgehen:
I I I I
IV IV I I
V IV I V

Oder auch häufig und etwas schwerer schon, der Jazzblues:

I | IV | I | I |
IV | IV | I | VI |
II | V | I VI | II V |

Sieht vielleicht schwer aus, ist aber eigentlich simpel.
Es wird am Anfang (2.Takt) schonmal die IV angespielt, damit mehr Abwechslung rein kommt.
Dann kommt die Mollparallele (8.Takt) -> statt C-E-G z.B. A-C-E(-G)
und dann gehts in Quintfällen weiter -> VI-II-V-I
und am Ende der im Jazz so geliebte Turnaround VI-II-V-I oder hier eben I-VI-II-V.

Und falls du die Septen dazu nimmst, dann nimmt man zumindest beim Jazzblues auf der IV die kleine und nicht die große 7 wie normal.

 

[Oger]

Alles klar.
Ich versteh nur Bahnhof. Muss mich dem Kapitel wohl noch stellen.

grüße

 

[Jacofan]

Zitat:Original erstellt von: StahlX

Alles klar.
Ich versteh nur Bahnhof. Muss mich dem Kapitel wohl noch stellen.

WAS genau verstehst du denn nicht? War doch jetzt wirklich einfach und gut erklärt von allen.



Das Forum ist ja zum Helfen da, also frag so lange bis du es verstehst.

 

[Oger]

Notenlesen kann ich.
Aber was eine Doppel Dominate usw. ist da halt ich nicht mit.
Deswegen, versteh ichs nicht. Ich lass es mir dann lieber von meinem Lehrer erklären.
Damit ich erstmal den Anfang finde. Denn ich könnte in die Posts von euch noch irgendwas falsches reininterpretieren.
Und ehh sich ein langer Fehler im Hirnknoten bildet, lass ichs mir erstmal richtig erklären. Falls dann noch fragen bestehen. Frag ich.

Danke trotzdem.
Grüße

 

[Jack in the green]

Die wichtigste und einfachste Bluesregel ist meines Wissens nach, im 5. Takt die IV. Stufe und im 9. Takt die V. Stufe, den Rest kannst du frei variieren.
Der einfachste Blues wäre demnach I.I.I.I.IV.I.I.I.V.I.I.I. also in deinem Fall CCCCFCCCGCCC. Klanglich kann man das natürlich auch intressanter gestalten

 

[Jacofan]

Zitat:Original erstellt von: StahlX

Notenlesen kann ich.
Aber was eine Doppel Dominate usw. ist da halt ich nicht mit.
Deswegen, versteh ichs nicht. Ich lass es mir dann lieber von meinem Lehrer erklären.
Damit ich erstmal den Anfang finde. Denn ich könnte in die Posts von euch noch irgendwas falsches reininterpretieren.
Und ehh sich ein langer Fehler im Hirnknoten bildet, lass ichs mir erstmal richtig erklären. Falls dann noch fragen bestehen. Frag ich.

Danke trotzdem.
Grüße

na gut, wie du meinst. Aber keiner hat irgendwas von Doppeldominante gesagt (PS: das ist einfach nur die Dominante der Dominante )

 

[Herr K]

Doppeldominante wie schon von Jaco gesagt.
Das ist die Theoretische Herleitung.

Wenn man das Prinzip verstanden hat (Dominante der Dominante), dann ists schneller zu denken, wenn man einfach
sagt, die 2.Stufe in Dur, also in C-Dur wäre das dann eben ein D-Dur, statt Moll.

Und zum Thema herleiten und Hirnknoten.
Fehler machen und selbst Gehirn anstrengen ist das Beste zum Lernen.
Vom Lehrer vorkauen lassen ist nicht wirklich hilfreich und vergeudet deine Zeit, in der
du mit deinem Lehrer dein Instrument lernen könntest.

 

[Oger]

Nein Herr K, hier wird es zur völligen Verwirrung führen.
Den das Verständis ist noch nicht gelegt.
Und die Theorie Fibel ist schon bestellt.
Und der Lehrer wirds auch nicht vorkauen er wird nur den Grundstein legen, denn ich weiter ausbauen werde.
Vielleicht ja sp#ter mit eurer Hilfe, aber jetz noch nicht da kein Fundament steht. Und wir dann zu nem Wackeligen Haus kommen würden.

grüße

 

[Herr K]

Na dann ists gut.
Ich will nur, dass Leute sich nicht alles vorkauen lassen (dann lernt man nämlich nichts).
Wenn du das selbst so siehst ist das gut!

Dennoch, lieber geistige Überforderung als geistige Unterforderung.
Und wenn du dir unserer Posts durchliest, wirst du dir irgendwann denken: "Ah, das habe ich schonmal gehört."
Und diesen Effekt finde ich wichtig.

 

[Penelope]

Das passt jetzt nur entfernt hier rein, aber ich hätte vor einem Jahr auch nur Bahnhof verstanden. Heute kann ich mitreden, ich verstehe worum es geht und kann es umsetzen.

Mann bin ich stolz, Bassistin zu sein und immer weiter lernen zu können. []

 

[BassManni_neu_16291]

Zitat:Original erstellt von: Penelope

Das passt jetzt nur entfernt hier rein, aber ich hätte vor einem Jahr auch nur Bahnhof verstanden. Heute kann ich mitreden, ich verstehe worum es geht und kann es umsetzen.

Mann bin ich stolz, Bassistin zu sein und immer weiter lernen zu können. []

Womit ich hier wieder merke: Ich hatte eben nie Theorie und Untericht und verstehe bei diesem Fred -BAHNHOF-[...]
Für mich ist ein Blues in C: ein langsamer 4/4 in C-Dur und so spiel ich das dann...und dann kommen dadrin bestimmt Toniken, Dominaten, Septimen, Sexten und anderes vor, so wie ich das gerade so hör und fühl....aber, das muss eben jeder für sich...und so...[]

 

[Herr K]

Zitat:
Womit ich hier wieder merke: Ich hatte eben nie Theorie und Untericht und verstehe bei diesem Fred -BAHNHOF-[...]
Für mich ist ein Blues in C: ein langsamer 4/4 in C-Dur und so spiel ich das dann...und dann kommen dadrin bestimmt Toniken, Dominaten, Septimen, Sexten und anderes vor, so wie ich das gerade so hör und fühl....aber, das muss eben jeder für sich...und so...[]

Jeder nach seinem Gusto. Gab genug Jazzer, die keine Noten lesen konnten. Und keine Ahnung von Theorie hatten.

Dafür können die anderen dann ihr Wissen weiter geben und haben dann meistens doch mehr Variationsreichtum.

 

[TomM]

Es scheint, als wolle niemand hier die ursprüngliche Frage direkt beantworten. Ich hab die so verstanden, dass gefragt wurde, was dazu führt, dass der Blues nun grade in C ist.

Da die Stücke zwar oft in ihrer eigenen Tonart anfangen und fast immer in ihr aufhören, aber das gelegentlich auch unklar bleibt, muss eine andere Definition für die Grundtonart her. Die Grundtonart eines Stückes ist das tonale Zentrum, auf dem sich die übrige Struktur aufbaut. Das ist nicht immer ganz einfach zu hören, manchmal sogar mehrdeutig, aber bei einem klassischen Blues drängt sich die Grundtonart förmlich auf, schon weil in der Grundtonart die meisten Takte gespielt werden. Zusammen mit den anderen sog. Stufenakkorden wie oben beschrieben geht das Schema immer vom Grundton aus und führt auch wieder dahin zurück. Wenn dieser Grundton das C ist, steht eben der Blues "in C".

Das Spielchen kann man dann mit dem analogen Schema ausgehend von anderen Tönen wiederholen und erhält dann einen Blues "in E" oder "in A" oder sonstwas, immer nach der Grundtonart benannt.

 

[k_frohnes]

moin,
interessant, so viele Antworten, mal anders erläutert:

Ein Blues ist ein Zwölftaktsong, in C-Dur oder beispielsweise in C-Moll. D.h. wenn sich Mucker treffen und einen C-Blues spielen, kommt die Frage auf, ob Moll oder Dur. Alles andere ist Interpretation.

Dann ist noch zu bedenken, daß im Ur-Blues keine Dominante vorkam.

Zudem muß man sich entscheiden, ob Blues (s.o. I I I I IV IV ... ) oder Jazzblues, in dem die II. Stufe, etc., mehrfach vorkommt.

Somit gibt es kurzgefasst einen Rockblues mit IV u V, einen Blues im Jazz mit mehreren Stufen und die ganz abgespeckte Version mit der IV.Stufe.

Dann kanns losgehen, siehe auch: oh, falscher link, hier richtig: http://www.educatium.de/jazzimprovisation/


Grüssli



[][]

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: k_frohnes


Ein Blues ist ein Zwölftaktsong

Was ist mit 2, 4, 8, 10 oder 16 taktigen Blues?
Gibt es doch genauso.

Blues ist im Grundlegendsten nur ein Taktschema (welches ist egal) das hauptsächlich auf der I, IV und V beruht und immer wiederholt wird.

 

[pernod]

...vielleicht sollten Die sich das Buch vom
Jack Bruce - Bluesbass
durchlesen und verstehen!
da gibts noch viel meeeeeehr Möglichkeiten[]

 

[alice d.]

also für alle, die genauso doof sind wie ich:
taktschemata beim blues sind wichtig, sie sind neben dem grundton letztlich das einzige, worauf man sich verständigen muß, wenn man einen blues-jam vom zaun bricht.
shuffle-feeling sollte man auch beherrschen. was letztendlich praktisch passiert, ist folgendes:
das grundthema, zb:
thema 1 mit dem grundton E3 (schiffe versenken...), auch tonika genannt
A -----2-2-5-5-2-5-
E -3-3---------------
wird einfach im taktschema verschoben:
thema 2 mit A3 = subdominante
D -----2-2-5-5-2-5-
A -3-3---------------
und thema 3 mit A5 = dominante
D -----4-4-7-7-4-7-
A -5-5---------------


literaturtip: ed friedland hat da ein nettes bluesbüchlein geschrieben, diese bücher empfinde ich immer als sehr reichhaltig und sie kosten weniger als eine unterrichtsstunde.

edith meinte, ich sollte mal aufräumen.

 

[ChrisL]

Zitat:Original erstellt von: Johannesehl

Zitat:Original erstellt von: Oger


Was ist ein Blues in C?
Ich hab hier einen da, das merkmal liegt darauf das er mit C beginnt.
Und das auch sonst das C doch relativ häufig gespielt wird.
Aber warum heißt der Blues nun in C?
Bzw. was macht ihn in C?

Das ist ein Blues mit dem Grundakkord C. Typischerweise C7 (c,e,g,b) oder wenn es ein Mollblues ist Cm7 (c, eb,g,b). Es gibt auch andere Akkordvariationen wie alteriert, ich halte es hier aber mal einfach.

Um gut mitspielen zu können, solltest du den Blues auch auf jeden Fall in F- und B beherrschen (Bläserfreundliche Tonarten).

Bluesschema ist ein Begriff, der weit gefächert ist. Das Klischee-Schema ist zwölftaktig mit dem oben schon beschriebenen Aufbau aus Tonika (in dem Fall C7), der Subdominante F7 (f,a,c,eb) und der Dominante G7 (g,h,d,f).

4x Tonika
2x Subdominante
2x Tonika
Dominante
Subdominante
2xTonika

Als Tonmaterial kannst du auf jeden Fall Moll-Pentatonik in C spielen (c,es,f,gb,g,b).

Das Schema kannst du in alle Tonarten übertragen.

Ähh nein..
Pentatonik kommt vom griech. Wort penta, welches "Fünf" bedeutet.
Daher liegt es mal nahe dass die meisten Pentatoniken fünf Töne haben.

C moll pentatonik wäre C - Eb - F - G - Bb - (C)
Die beinhaltet fünf Töne. Hat den gleichen Tonvorat wie die
parralelle Dur Pentatonik.

Die Blues-Pentatonik (C) hat die Töne C - Eb- F- Gb/F# - G - Bb
Sie beinhaltet die sogenannten Blue-notes und zwar das Eb (kl Terz) und die #4/b5 Fis oder Gb.

Angenommen wir haben also einen leichten Blues der nur aus DominantseptAkkorden besteht.
Man kann zwar nur die Blues Pentatonik spielen,aber das wird mit der Zeit langweilig klingen.
Es gibt haufenweiße 7 tönige Skalen (auch Pentatoniken) die Über dom7 passen.

Zb. Dominant Pentatonik, b3 Pentatonik, Dur Pentatonik, b2 Pentatonik
Zb. Mixolydisch, Mixo #11/lydian b7, Hm5, Alteriert, HTGT, Ganztonleiter


Zurück zur Ursprüglichen Frage:
Ein Blues in C heißt einfach
dass das tonale Zentrum um das sich
das Lied dreht der Ton C ist.

 

[ChrisL]

Mir ging es um den Skalennamen. Die Scale mit b3 - 4 - b5 - 5 - b7 heißt Blues Scale oder Blues Pentatonik, ABER NICHT Moll Pentatonik. (siehe vorigen Post).
Korrekter ausgedrück wäre es wohl die #9 und 3. Chromatische (auch manchmal ganztönige) Durchgangstöne sind im Blues sowie im Jazz (und vielen anderen
Musikrichtungen) Gang und Gebe.

Als Blue notes werden die Töne genannt die in einer Melodie den Bluescharakter ausmachen.
Als Blue note wird nicht nur die b5, sondern eben auch die b3 und die b7 bezeichnet. (-> Blues Scale)