bin ich schwehrhörig?

[Sorgi]

servus

seit wir in den letzten paar tagen ausgiebiger geprobt haben , fällts mir auf das ich beim musikhören mit mp3 player usw. immer bisschen lauter aufdrehen muss als sonst. Gehörschutz hatte ich eigentlich fast die ganze zeit drinn.
ist das ein anzeichen für eine hörschadigung oder bin ich einfach bisschen lautere musik gewöhnt und mir kommt das ganze einfach leiser vor.[]

 

[Herr K]

1. leiser proben, klar braucht man eine gewisse lautstärke und schalldruck um einen guten sound zu bekommen, aber laut aufdrehen bringt nicht viel wenn der sound kacke ist.
häufiger anfänger-fehler meiner meinung, laut aufgedreht und dabei gedacht "yeah klingt rockig", stattdessen lieber am anschlag arbeiten usw, dann klingts leise genauso rockig.

2. gehörschutz trotzdem beibehalten.

3. bewusster hören, immer darauf achten wie laut es wo ist usw..

4. durch einige proben solltest du nicht so schnell gehörschädigungen bekommen, vielleicht einen kurzzeitigen gehörsturz aber das ist schon ein extrem.

5. wenns dir auffällt ist immerhin ein gutes zeichen, dann kannst du dran arbeiten.

 

[Deniz Fenó]

aus einer DeathTrashSpeedcoreHeavyMetalcore band austeigen und anfangen richtige Musik zu machen

 

[mulhofa]

Wenn es Dir schon selber schon so vorkommt als würdest Du schlecht hören, dann würde ich auf jeden Fall man zum Hörgeräte-Akustiker gehen und einen Hörtest machen lassen!!! Geht so ähnlich wie ein Sehtest, also mal hingehen und fragen.

Ich stimme Killian in allen Punkten zu, auch wenn es eine DeathTrashSpeedcoreHeavyMetalcore-Band ist, so kann man in einer gesunden Lautstärke proben. Ich hab auch mal in einer Band gespielt, wo mir der Gitarrist mit seinem Schalldruck die Noten vom Ständer gefegt hatte - bei der ersten Probe hat es mich da fast zerissen, also Gehörschutz rein.

Und mit mit Verlaub es ist Schwachsinn zu sagen man ist laute Musik gewöhnt (wo bei die Lautstärke auch wieder ein subjektiver Eindruck ist)! Das Gehör wird bei Überlastung defakto geschädigt, nur hat es keine eigene Schutzfunktion, wie z.B. die Augenlider, die das Auge schützen können.

 

[bassatuba]

Wie nah an den Becken des Schlagzeugers bist Du bei den Proben?
Wir Basser sin oft näher dran als der Schlagzeuger selber und wenn der laut spielt, braucht es Gehörschutz vom Akustiker, da genügt nicht irgend ein Schaumstoff- oder Papierpfropfen! (den brauchst Du ausnahmsweise, wenn Du überrascht wirst und nichts anderes zur Hand hast)
An allzu hohe Schallpegel sich gewöhnen: das ist nicht möglich, unser Ohr besteht nicht aus Muskeln, die wir trainieren können.

 

[JimmyZee]

Was bassatuba da schreibt, ist sehr richtig. Überprüfe auf jeden Fall Deinen Abstand zu den (Crash-)Becken (nomen est omen). Lege öfter (Hör-)Pausen ein. Verzichte auch mal auf's MP3 hören und setz dich lieber in einen ruhigen Raum oder Garten. Gönn Deinen Ohren eine Pause.

Noch'n Tip: Wir haben hier in der Community ein Member namens "Der Hörladen" (oder so ähnlich). Sie ist Hörgeräte-Akkustikerin und ist in dieser Frage wohl besonders kompetent. Schreib sie doch mal per PM an und frag, wenn du Näheres wissen willst.

Nochwas: Ein Lautstärke-Hörschaden äußert sich zuerst in einer kleinen Frequenz-Senke bei 4-5 kHz. Das sind so die hohen Ätz-Frequenzen von Gitarren und eben Crash-Becken. Witzigerweise kann man da trotzdem noch HIFI-Höhen (10-12kHz) hören und denkt deshalb meistens, daß noch alles i.O. ist. Man hat nur eben ein "Frequenzloch". Grund dafür ist eine zu starke Verwirbelung am Eingang der Schnecke (das ist das Organ, wo die Hörhärchen für die untersch. Frequenzen drin sind). Am ersten Knick in der Schnecke sitzen die Härchen für eben jene 4 kHz - und bei zu starker Verwirbelung durch zu hohen Schalldruck werden sie mechanisch geschädigt. Wenn die tot sind, können sie auch nicht wieder geheilt werden. Der Schaden ist irreversibel.

 

[Sorgi]

also ums mal gleich vorneweg zu sagen ich spiele nicht in einer trash, metal weiß der henker was band^^[] . allerdings meint das unser schlagzeuger manchmal hab ich das gefühl oder der bursche ist einfach schon dermaßen schwehrhörig. anfangs hatte ich einen geringen abstand zu den becken, aber der ist nach den ersten paar schlägen immer weiter gewachsen^^. werd eventuell mal den hörladen kontaktieren, da es mir trotz gehörschutz noch recht heftig vorkommt. allerdings ein noch weiterer abstand zum schlagzeuger würde das zusammenspiel beeinträchtigen. wir haben mal mit ihm geredet das es uns zurzeit zu laut wird mit ihm, naja mal sehen ob ers das nächste mal einhällt.

 

[Struppi]

übrigens, wusstest du, dass das mp3 player über kopfhörer hören ziemlich schädlich ist ?

der schall knallt ungebremst direkt auf dein trommelfell, du kannst so leise drehen wie du willst, es ist trotzdem schädlicher als neben einer rollbahn zu übernachten []

ach ja, und durch eine tragezeit dieser ohrstöpsel von einer dreiviertelstunde erhöht sich die bakterienzahl im ohr um 200 % hab ich mal gelesen.

 

[AKRecords]

Zitat:Original erstellt von: Struppi
ach ja, und durch eine tragezeit dieser ohrstöpsel von einer dreiviertelstunde erhöht sich die bakterienzahl im ohr um 200 % hab ich mal gelesen.

Kommt aber immer darauf an, WAS für Stöpsel. Verwendet man belüftete Musiker-Stöpsel, wird dem wohl nicht so sein. Verwendet man 0815 Ohropax - vermutlich schon eher, weil der Gehörgang komplett abgeschottet ist.
Mit Otoplastiken dürfte es sich ebenso wie bei den Musiker-Stöpseln verhalten, sonst wären ja alle InEar-Träger die reinsten Bakterien-Schleudern

 

[Sorgi]

ich mag die deppen auch nicht, die meinen mit ihren inEars den ganzen bus beschallen zu müssen, aber grundsätzlich bei sorgfältiger pflege der stöpsel (bakterien) und vorsicht bei der lautstärke, spricht denk ich nichts gegen das mp3 player hören.

übrigens, mittlerweile hab ich das gefühl, dass es schon ein bisschen mit gewöhnung zu tun hatte, weil in den letzten paar tagen ohne probe der pegel am player/pc wieder gesunken ist. muss auf jeden fall schauen das ich das nächste mal vom schlagzeug mehr abstannt halte, eventuell wars doch son kurzfrister höhrsturz oder wie man das nennt.

 

[Der Hörladen]

Ich habe am Bassday letztes Jahr einige Hörtest bei euch Bassisten durchführen können. Und erstaunlich (obwohl, so erstaunlich ists ja auch wieder nicht..) viele hatten auf dem Ohr, das auf der dem Schlagzeug zugewandten Seite ist eine deutliche Hörschwäche bis Hörverlust aufzuweisen.
Ein Hörsturz ist so etwas wie ein 'Herzinfarkt' des Ohres. das hätte sich auf jeden Fall deutlicher bemerkbar gemacht.
Die angepassten Ohrstöpsel sind - bei regelmässiger Reinigung - kein so grosses Problem in Bezug auf Bakterien, im Gegensatz zu den Schaumstoff- und Wachs-Dingern.
Wenn Du schon das Gefühl hast, schlechter zu hören, auch wenn es sich nun wieder etwas gelegt hat, würde ich dennoch mal zum Akustiker oder HNO gehen. Eventuell ist auch eine banale Ansammlung von lecker Ohrenschmalz die Ursache, und durchs an und abziehen des Gehörschutz hat er sich etwas verschoben und lässt wieder mehr Schall durch. Der müsste dann mal entfernt werden, und zwar fachmännisch und nicht mit dem Wattestäbchen.
Ein Ohrenschmalz-Pfropf oder ein angehender ist übrigens dann hingegen wirklich ein toller Nährboden für Bakterien und Keime. Im Ohr ists dunkel, hünsch warm und feucht und dann so eine Masse von Ohrenschmalz drin....

 

[Oli Wan]

[]

 

[Der Hörladen]

Die Ohrenschmerzen erklärt es nicht. Ohrenschmalz tut nicht weh, auch nicht, wenn der Gehörgang total zu damit ist. Höchstens Verletzungen, Ekzeme oder starker Pilzbefall im Gehörgang oder Pickel können dort weh tun. Oder aber dann weiter innen Mittelohrentzündungen, das ist aber nicht nur mal so kurz und dann wieder weg.
Was aber oft als Ohrenschmerzen gefühlt wird sind Kiefergelenksprobleme oder -Fehlstellungen sowie starke verspannung der Kiefergelenksmuskulatur, z.Bsp. von nächtlichem Zähneknirschen ect.
Ist halt ein etwas ekliges Thema, betrifft aber mehr Leute als man meint.

 

[Der Hörladen]

Bei Hörsturz, oder dem Verdacht darauf, darf und sollte man als Notfall zum HNO oder ins Krankenhaus. Infusionen werden dann meist gemacht, auch Sauerstofftherapie. Nachweislich sicher nützen tuts zwar nicht, Studien ergaben, das die Chancen, dass das Gehör ganz oder Teilweise wieder kommt mit aber auch ohne 50% betragen. Solche Massnahmen werden vor allem darum gemacht, damit man nichts unversucht gelassen hat.

Das wegen dem lauten Musik hören hat auch noch einen anderen Zusammenhang. Und zwar hats im Mittelohrbereich einen Muskel, Stapedius genannt, der an den Gehörknöchelchen festgemacht ist, und sich ab einer gewissen Lautstärke versteift, quasi verkrampft, als eine Art natürlicher Gehörschutz. Der löst sich nur langsam wieder, und dann hört man wieder normal. Das gibt dann so Effekte, dass man am nächsten Morgen das Autoradio viel zu laut empfindet, es aber in einer für den letzten Abend angenehm hörbaren Lautstärke war, oder nach einem Discobesuch erst am nächsten Morgen wieder alles normal hört. Nur kann auch der bei zu langer und zu lauter Einwirkung von Schall aufs Ohr keinen Gehörschaden verhindern. Aber füs Donnern einer Lawine oder beim Gebrüll des Säbelzahntigers (wahlweise Geschrei der Kinder, Gekeife der holden Ehefrau wenn man ohne Essen zurückgekommen ist) in der Steinzeit war so ein aktiver Gehörschutz eben schon ausreichend...
(die Funktion dieses Muskels kann man übrigens auch messen lassen, Stapedius-Reflex-Test, beim HNO oder sehr gut ausgerüsteten Akustikern)

 

[mulhofa]

Zitat:Original erstellt von: IgorGonzales

Zitat:Original erstellt von: Der Hörladen
Was aber oft als Ohrenschmerzen gefühlt wird sind Kiefergelenksprobleme oder -Fehlstellungen sowie starke verspannung der Kiefergelenksmuskulatur, z.Bsp. von nächtlichem Zähneknirschen ect.

und lass mal gucken ob die Weisheitszähne nich vielleicht was machen was sie nich sollen []

Würde ich auf jeden Fall machen lassen. Meine Weisheitszähne haben zu ständiger Verspannung, Kopf- und Nackenschmerzen geführt. Seit dem die Dinger raus sind bin ich da fast beschwerdefrei. Ich habe auch so eine Zahnschiene, damit ich mir beim Zähneknirschen nicht die Beißerchen kaputt mache.

 

[mulhofa]

Zitat:Original erstellt von: IgorGonzales
Ich vermute, dass der den beim Wahsen rausdrückt....bzw der Druck im Kiefer landet... aua []

Jo, das wird es sein. Bei mir hat er dann irgendwie noch auf den Muskelstrang übles ausgeübt. Noch ein Tip; nicht einfach zum Zahnarzt, sondern zum Kiefer-Chirurg gehen. Bei denen steht das täglich auf dem Programm, und bei manchem Zahnarzt kann das wirklich schmerzhafte Konsequenzen haben. Und gaanz wichtig: Vorher unbedingt ein neues Röntgenbild machen lassen, damit man sieht wie die Wurzeln so liegen, könnte sein, dass die sich um nen Nerv geschlungen haben.

Viel Erfolg!