Begleit- und Solosound?

[Pjotr]

Ich spiele einen JB-kompatiblen Sandberg in einem Jazzquartet (p, dr, voc und b). Klanglich gehe ich dem Klavier und der Sängerin aus dem Weg - also warmer Klang mit zurückhaltenden Mitten. Rechte Hand eher Richtung Hals.

Für Soli soll es nicht nur etwas lauter sein, ich belege dann auch mehr Mitten. Mit der rechten Hand mehr am Steg geht das schon in die richtige Richtung. Reicht mir aber nicht.

Jaco P. hat ja einen sehr mittenbewussten Klang. Den Sound finde ich für Soli klasse, aber nicht für die normale Begleitung (ich bin ja schließlich nicht JP)

Wie macht ihr das?
- Reicht der Unterschied in der Anschlagsposition der rechten Hand?
- Bodentreter mit parametrischen Mittenboost?
- Klangregelung am Bass?
- Oder ganz anders?

Freue mich auf eure Anregungen

Pjotr

 

[Gast60969]

Das würde ich mit einem Equalizer mit Boostfunktion machen. Mit dem Empress Para EQ funktioniert das mit Sicherheit gut. Manche Amps haben zuschaltbare graphische Equalizer, da funktioniert das genauso.

 

[Gast60969]

Habe gerade nochmal Deine Frage exakt gelesen.
Also mit meinem Hartke Kilo mache ich das mit Fußschalter - Zuschaltung Graphischer Equalizer
an meiner Vollröhre mache ich das mit dem Board auf dem sich der Empress Para EQ befindet.

 

[Mudskipper]

Welche PUs hast Du denn für Deinen Bandsound gewählt? Aktiver oder passiver Bass?
Der ganz einfache Weg wäre ja für den Begleitsound Neck oder beide PUs halt mit weichem Anschlag am Hals Volume etwas zurückgedreht und zum Solo dann der härtere Anschlag plus Lautstärke am Bass voll aufdrehen - also nur mit dem Bass und der Spieldynamik arbeiten.
Passt auch gut zu einem JB, der mit zurückgenommenem Volume von sich aus schon etwas weicher klingt und wenn man aufdreht knackiger.

 

[jaco1972]

Ich spiele meinen Fender Jazz Bass fretless grundsätzlich nur über den Bridge PU.
Das Volumenpoti ist hierbei 100% auf. Die Höhenblende meistens halb zurück genommen.
Man muß natürlich lernen den Sound mit der rechten Hand zu formen, sagt sich so leicht,
(Anschlagsposition und Anschlagsstärke) das geht auf gar keinen Fall von heut auf morgen.
Eine entsprechend potente Bassanlage ist natürlich vorteilhaft um den schlanken Ton des Bridge PU der eigentlich auch sehr akustische Qualitäten besitzt adäquat zu verstärken.
Ich nutze meistens eine SWR Goliath III 610 in Verbindung mit dem Glockenklang Heart-Core oder dem
Glockenklang Bass Art Classic. Die Klangregelung am Amp im Normalfall ausgeschaltet.

 

[fiss-a-wiss]

Ich mach das so:
Als "Standard"- bzw. Begleit-Sound nehme ich beide Pickups voll aufgedreht und für den Solosound den Bridge-PU.
Der Trick dabei ist, dass der Bridge-PU um einiges näher an den Saiten ist als der Hals-PU.
Dadurch wird es gleich auch ein Stück lauter, wenn ich den Hals-PU zurück drehe.

edit: und der Sound wird zusätzlich viel mitiger

 

[Gast60969]

Das heisst ihr dreht mitten im Song am Volumepoti ? Mir wäre das zu gewagt, weshalb ich das mit dem Bodentreter mache.

 

[Pjotr]

Das sind ja schonmal gute Anregungen!

Logabass: Ich spiele verschiedene Amps mit jeweils einer Einstellung. Die Variante Amp-EQ scheidet für mich also aus.
Das Empress-Pedal kommt mir für meinen Zweck überdimensioniert vor.

Hat jemand Erfahung mit dem Lehle Julian?

Mudskipper, fiss-a-wiss und Jaco1972: Ich spiele den Sandberg bislang passiv, beide PUs mit gleichen Anteilen.
Werde Eure Anregungen auf jeden Fall ausprobieren. Das wird dauern, gefällt mir aber. Auch die Variane Passiv auf Aktiv gehen.

Nochmal Logabass: Die "normale" Dynamik im Stück geht mit den Fingern. Für einen Solospot am Bass lauter drehen - klappt gut.

 

[J.B.Ecker]

Gehen würden evtl. noch:
- einfach ein Boostpedal zwischenschalten und b.Bed. aktivieren (ich persönlich habe ein Reussenzehn-Boost-Pedal, welches ich aber eher als 'immer-an-Röhrenpreamp' nutze)
- Amp mit 2 Kanälen nutzen, dann bei 2 getrennten (jeweils separat einstellbaren) Eingängen mit A/B-Schalter arbeiten

Mir persönlich ist es im Jazz/beim Spiel mit akustischen Instrumenten wichtig möglichst nah am Akustikinstrument zu bleiben - d.h. Sound-und Lautstärkevariationen kommen aussschliesslich aus den Fingern.

Einen sehr grossen Dynamikkontrast erhält z. B. bei Verwendung der palm-mute-Technik für Begleitung, normales Fingerspiel beim Solo.

 

[Slapman]

Hat jemand Erfahung mit dem Lehle Julian?

Ich benutze den Julian um meinen passiven Fender oder Yamaha BB2025x bei Bedarf irgendwo anzuschließen. Der Buffert ja auch. Zudem kann er mit Batterie betrieben werden. Großes Plus finde ich. Der Boost und die EQ-Regelung finde ich auch nicht schlecht, benutze ihn aber im Wesentlichen für den Buffer passiver Instrumente. Lehle Qualität!

 

[MrTommyGrowls]

das ding macht genau das, einen Mittenboost, den du in Centerfrequenz und Breite des Buckels einstellen kannst....

Artec Parametric EQ​

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[Basshole]

Ich spiele den Sandberg bislang passiv, beide PUs mit gleichen Anteilen.
Werde Eure Anregungen auf jeden Fall ausprobieren. Das wird dauern, gefällt mir aber. Auch die Variane Passiv auf Aktiv gehen.

Wenn der Begleitsound über beide Pus auf funktioniert, dann würde ich - sofern die Lautstärke des Bridge-PU das hergibt - bei Solopassagen einfach nur auf den Bridge-Pu isoliert gehen. Die Durchsetzung des Bridge-Pu bei vernünftiger Balance beider Pus reicht völlig, um einen durchsetzugsfähigen Solo-Sound zu haben. Zusätzlich kannst Du noch etwas mit der Höhenblende arbeiten.

 

[Ochsenblut]

Ich mach das so:
Als "Standard"- bzw. Begleit-Sound nehme ich beide Pickups voll aufgedreht und für den Solosound den Bridge-PU.
Der Trick dabei ist, dass der Bridge-PU um einiges näher an den Saiten ist als der Hals-PU.
Dadurch wird es gleich auch ein Stück lauter, wenn ich den Hals-PU zurück drehe.

edit: und der Sound wird zusätzlich viel mitiger

Yep, genau so!
Wobei es mir oft reicht, den Neck-PU ein Stück zurückzunehmen und nicht ganz runter zu drehen. Der Sound bleibt dann angedickt, aber der Mitten-Quaddel des Bridge-PU kommt viel deutlicher durch und ergibt einen schönen konturierten, knochigen Solosound. Außerdem nehme ich dann gerne einen dezenten Stereo-Chorus dazu, wenn ich über PA spiele. Dann steht der Solo-Sound zusätzlich sehr breit im Raum.

 

[MrWolf14]

Das heisst ihr dreht mitten im Song am Volumepoti ? Mir wäre das zu gewagt, weshalb ich das mit dem Bodentreter mache.

ich sehe es genau so... ich bin auch kein JP aber ich finde das Zoom-B3 Jaco-Solo preset sehr süss für kleine Jazz-Solos.
ich nutze normalerweise zwei patches "neben einander", so ich kann schnell zwischen die Zwei sounds wechseln. einfach.

 

[Lindex]

Begleitung, Singen, diverse Flöten, Didgeridoo...und dann auch noch solieren?

Ja geht's noch - was soll ich denn noch alles machen...?

 

[vin97]

Ton voll auf, hauptsächlich Bridge PU und dann reicht die Position und Anschlagtechnik der rechten Hand locker aus um nen Riesen Soundunterschied zu machen.

 

[ingo62]

Ich mach das so:
Als "Standard"- bzw. Begleit-Sound nehme ich beide Pickups voll aufgedreht und für den Solosound den Bridge-PU.
Der Trick dabei ist, dass der Bridge-PU um einiges näher an den Saiten ist als der Hals-PU.
Dadurch wird es gleich auch ein Stück lauter, wenn ich den Hals-PU zurück drehe.

edit: und der Sound wird zusätzlich viel mitiger

Mache ich auch so. Mit einem Schalter, da mein Hauptbass momentan ein G&L L-2500 ist.
Mit dem Warmoth (siehe mein Avatar) geht das aber auch easy, da das Balance-Poti Mittenrastung hat.