Basssound scheisse über PA

[musicman5]

Ach Leute , ich bin mal wieder echt gefrustet.
Toller Gig am Samstag , volles Haus, super Stimmung.
Aber schon beim Soundcheck hat sich das abgezeichnent was ich schon so oft bei 95% der Band,s die ich in den letzten 30 Jahren gesehen (gehört) habe , ich meine jetzt auch große Top Acts auch in akkustisch sehr guten Hallen.
Immer dasselbe. Basstech oder wer es auch immer macht kommt auf die Bühne schnappt sich den Bass und macht nochmal nen Linecheck.
Ich denke " Hmmm, klasse Sound , schön voll, bassig und trotzdem klar und präsent und schmatzig in den Höhen, klingt klasse. Jetzt mal egal was für ein Bass oder welche Bühnenanlage.Einfach nur geiler Bassound.
Aber wenn die Band mit fettem Schlagzeug und Wumms Bassdrum loslegt dann kannste als Bassist nur noch weinen ausser du heist S. Clarke, M. Miller , M King oder so wo der Bass gnadenlos nach vorne gemischt ist.
Da möcht ich manchmal echt hinschmeissen!!!!![][][][][]

 

[Oli Wan]

im notfall die kettensäge (http://www.musik-schmidt.de/product_info.php?refID=1&info=p26215_Mxr-M-182-El-Grande-Bass-Fuzz.html oder ähnliches..[):]) auspacken..

 

[Hoss]

Letzte Woche Slayer gesehen.
Araya hat gelegentlich abgeposed und dabei kurz aufgehört zu spielen.
KEIN Unterschied hörbar. []

Der Grund, warum das Schlagzeug (vorallem BD) den Bass "wegsaugt" ist einfach unfähiges Einsetzen eines Kompressors oder zuwenig Headroom der PA Anlage.

Mich wundert oft 1.) wieviele UNFÄHIGE Techniker dazu kommen, richtig große Acts zu mischen - und 2.) Wieviele Veranstalter an der PA sparen und viel zu kleines Besteck auf viel zu große Locations hinpflanzen.

Am besten so weit es geht IMMER einen eigenen Techniker mitnehmen.

Bei kleinen Clubgigs erst garnicht die PA bemühen sondern den Amp einfach ordentlich aufreissen - dasselbe gilt auch für die Eierschneider übrigens. Über die PA dann nur noch Drums und Stimme. Mit dem Techniker erst garkeine Diskussion aufkommen lassen - Einfach Amps aufdrehen und den Sänger dann zum Pult schicken... [] - Haben wir letztens erst so gemacht und von MUSIKERKOLLEGEN den besten Sound des Abends bescheinigt bekommen. Die Anderen Bands hatten ihre Amps schön leise (so wie das der Techniker "verlangt" hat) und die gequälte PA klang so richtig Scheisse. Schade um die Bands...



...

 

[powerlockeB]

hmm, da kriegen so fette ampeg-kühlschrank-wände wieder ihre berechtigung :p

 

[Oli Wan]

das mit dem höfner kann ich bestätigen..[):] da kann man mischen was man will, der klingt irgendwie immer durch..[]
mit meiner fmc 4x10 und dann so tausend watt digital dürfte ich aber auch keine probleme bekommen..und ist leichter als der ampeg-kühlschrank..

 

[Addam]

Zitat:Original erstellt von: Hoss

Bei kleinen Clubgigs erst garnicht die PA bemühen sondern den Amp einfach ordentlich aufreissen - dasselbe gilt auch für die Eierschneider übrigens. Über die PA dann nur noch Drums und Stimme. Mit dem Techniker erst garkeine Diskussion aufkommen lassen - Einfach Amps aufdrehen und den Sänger dann zum Pult schicken... []

Da muß ich mal energisch "NEIN" sagen! []
Gerade bei den Gitarreros geht das ganz schnell ins Unkontrollierbare.
Wenn die nur in der Lage sind, die Amps hinter sich zu postieren, daß man auch ja sieht, womit die da posen, sich aber nur selbst von Wade bis Arsch beschallen und den Leuten in den ersten Reihen Ohrenschmerzen machen, da sie sich immer weiter aufreißen, weil sie sich nicht hören, hilft als Tech nur VORHER energisches Eingreifen.
Da muß man schonmal drauf bestehen, daß die Amps links und rechts am Bühnenrand positioniert werden und IN die Bühne schallen.
Dann läßt man die Gitten und den Bassmann zusammen mit dem Drummer was spielen und die Bühnenlautstärke einstellen. Zur Not müssen halt die Amp-EQs etwas bemüht werden (oft bei den Gitten ETWAS mehr Bass und weniger Höhen), um dem Raum gerecht zu werden.
Man sollte eigentlich davon ausgehen, daß die Band auch im Proberaum einen Kontext findet, der läßt sich auf der Bühne auch erreichen.

Als Techniker sollte man sich dann aber auch auf die Bühne scheren und sich die Soundsituation mal anhören, um zu wissen, was eigentlich auf der PA wiedergegeben werden soll.
Wenn man dann noch den Gesang auf vernünftig eingepfiffenen Monitoren dazugibt, fühlt sich auch jede komplett gezwungen abgenommene Band wohl und der Tech hat weniger Stress.

Wenn aber der Drummer sein 16"-Heavy-Crash in 1/8eln verprügelt und die Gitten aus Reflex schon zur Show lauter machen, ist auch der Tech machtlos.

Übrigens sind Bass und Gitten gar nicht am Übelsten dran, wenn die PA unterdimensioniert ist, meist leiden Bassdrum, Snare und besonders Stimmverständlichkeit drunter.

In einem Punkt muß ich Dir aber absolut Recht geben: Wenn der Techniker noch nicht mal in der Lage ist Bassdrum und Bass frequenzselektiert wiederzugeben, wenn es auf der Bühne eigentlich vernünftig klingt und die Musiker wissen, was sie machen, dann sollte man ihn lieber Kabel sortieren schicken...

Ich habe fast jedes Mal Diskussionen in einem wirklich kleinen Club, meist mit den Gitten. Die wollen posen, dann die Klampfe vom Anderen auf ihrem Monitor, dann wieder ihre eigene Klampfe, weil sie sich plötzlich nicht mehr richtig von hinten hören. Das am Liebsten soweit, bis die Klampfe schon auf dem Monitor koppelt. Und durch diese Kackophonie soll ich dann noch die Stimme deutlich auf den Monitor bringen?
Keine Chance!
Ich freue mich doch jedes Mal wieder über die glücklich erstaunten Gesichter über aufgeräumten Bühnensound, wenn sie meinen Anweisungen folgen:

Band und ich auf der Bühne.
Gitte: "Aber ich drehe doch immer gerne etwas mehr auf, bei mir muß es braten!"
Ich: "Aha, aber das Schlagzeug möchtest Du noch hören, oder? Spielt mal erstmal..."
Die Band spielte nur mit Monitoren ohne PA.
Ich, mit dem Kopf auf Boxenhöhe, 2 m entfernt, zur Gitte: "Ist das alles? Mach mal lauter!"
Gitte (ungläubig grinsend): [?]

Ergebnis: Da ging es um Hardcore, der Sänger sprang vor allem vor der Bühne rum, alle waren überglücklich über den fetten Sound, mein Pegelmesser zeigte mal die Spitze von 106,9 dB (A-gewichtet) an.
Der Raum: ca. 12x7 m mit einer Deckenhöhe von 2,6 m, 1/3 davon ist eine 15 cm hohe Bühne...
Noch Fragen? []

 

[JimmyZee]

DANKE ADDAM ! Du hast unsern Berufsstand mal wieder gerettettettet.

[]

 

[Noelch]

Zitat:Original erstellt von: JimmyZee

DANKE ADDAM ! Du hast unsern Berufsstand mal wieder gerettettettet.

[]

dito und auch ein danke

 

[Oli Wan]

deshalb liebe ich einen eher ruhigen sound, lautstärkemässig am drumset orientiert. am entspannensten sind akustikgigs..[^]

 

[bassatuba]

Bei den Mischern hab ich beides erlebt:

In einem grösseren Saal mit viel Glas und glattem Boden, akustisch nicht unbedingt einfach, konnte ich dem Mischer sagen ich möchte für meinen KB etwas mehr Holz im Sound und da wars! Und entsprechend gut war die Band ausgemischt.

Ich liebe das dynamiche Spiel - ein anderer Mischer hat kürzlich meine Lautstärke bei leisen Passagen immer wieder nach oben und bei lauten nach unten korrigiert. Seine übrigen Einstellungen waren auch zum Ko....
In der Pause, im Gespräch mit ihm, habe ich begriffen, dass der nicht verteht was die Band und ich wollen.
Es blieb mir nichts anderes übrig als ihm zu verbieten, mit irgeneiner Einstellung bei mir nachzufahren. Ich bin dann vom Ausgang nach meinen internen Vorverstärker und Mischer zu ihm ins Pult gefahren (ich habe meine Combo immer dabei und brauche sie im Fall einer PA als Monitor). Dann habe ich ihm befohlen alles bei meinem Kanal auf eine neutrale Stellung zu bringen.
Ausser Ärger (gegenseitig) war mit diesem Mischer gar nichts, ich glaub der hatte schon einen Gehörschaden!

 

[Addam]

Zitat:Original erstellt von: bassatuba

Ausser Ärger (gegenseitig) war mit diesem Mischer gar nichts, ich glaub der hatte schon einen Gehörschaden!

Und solche "Kollegen" eignen sich - wie gesagt- nur zum Boxen stapeln und Kabel sortieren.
Wenn überhaupt.
Ich habe da welche erlebt, die es nicht mal geschafft haben, die Monitore nach meinen Anweisungen richtig zu verkabeln, so daß ich nacharbeiten mußte. Das kostet einfach mal Zeit und Nerven...

Oder ein anderer, der wegen der Sparwut eines Bikerclubs gebucht wurde. Der kam mit billigsten T-Boxen und einem grabbligen Studiomaster-Pult an und war eigentlich DJ. Siderack, Kompressoren, Effekte und selbst Mikros waren Fehlanzeige. Mikros mußte noch rasch eine ansässige Band aus dem Proberaum holen.
Nachdem der Typ sich das wegen sexistischer Sprüche in Richtung Back-Sängerinnen bei allen verscherzt hatte und fast vom Bassisten verprügelt worden wäre, richtete der Gitarrist der Vorband (ein erfahrener Gitarrenlehrer und Mucker, der auch schonmal Technik macht, wenn ich auf der Bühne stehe) die T-Box der PA etwas anders aus, weil sie ihn auf der Bühne anbrüllte.
Was sagt der egozentrische "Techniker": "Finger weg, davon geht die Box kaputt..." [ooo][][):][**/]

Naja, vielleicht machen wir das nächstes Jahr wieder mit einer amtlichen EAW-Anlage und 19"-Sachen wie BSS, Klark, Lexicon PCM - das war wohl dieses Jahr für alle ein Kulturschock und hoffentlich für die Biker eine Lehre... []

 

[JimmyZee]

Naja, es gibt - glaub ich - in jedem Beruf eben "Solche" und "So'ne". Es heißt nicht umsonst: "Erfahrung besagt garnichts - man kann seine Sache auch 40 Jahre lang schlecht machen."
Am besten sind meist die Kollegen, die selber Spielen, oder die wenigstens eine musische Bildung (Geschmacksbildung inbegriffen) genossen haben.

 

[JimmyZee]

Zitat:Ausser Ärger (gegenseitig) war mit diesem Mischer gar nichts, ich glaub der hatte schon einen Gehörschaden!

Und Solche gibt es viel zu oft. Das Problem ist, daß sie's nicht selber merken. Und sich noch viel seltener davon überzeugen lassen, daß sie ein Problem haben. Einem Tonmann zu erklären, daß er nichts mehr hört, ist ja irgendwie, als ob man einem Porno-Darsteller bescheinigt, er wäre impotent!
[]

 

[Oli Wan]

interessant finde ich in dem zusammenhang dass der basser mit prügel gedroht hat..[]
manche tonleute sind auch einfach zu festgelegt, selbst wenn sie selber musik machen: bei einer studioaufnahme hatten wir einen, der selber metal machte, nicht gerade unsere musik..und nach seinem geschmack hat er uns dann auch gemischt, das passt natürlich gar nicht. manchmal steht auch das eigene ego im weg, nicht nur unfähigkeit.

 

[Gast5650]

Auf den Mischleuten rumzuhacken ist zu kurz gegriffen, jeder gute Sound entsteht an der Quelle. Klar, man kann auch den besten Klang totmischen. Aber meist fehlt es einfach an der Abstimmung zw. Band und den Soundmenschen, oft auch an der Zeit einen für den Raum, die Zuschauermenge und die Musikerpolizei gleichermassen wohlgelittenen Gesamtsound hinzubekommen. Deswegen plädiere ich schon seit Anbeginn meiner Laufbahn als Musiker darauf, die Mischer als vollwertige Bandmitglieder zu sehen. Jede Band sollte mind. einen haben. Weiter würde ich jedem empfehlen, sich das ein oder andere Mal selbst hinter ein Mischpult zu setzen, um Erfahrungen zu sammeln, die nicht nur die Soundformung betreffen, sondern eben auch einmal zu erfahren, was es heisst während eines Konzerts von unzähligen Leuten mit kpl. unterschiedlichen Meinungen bzgl. des Klangs vollgetextet zu werden. []

 

[Gast5650]

Und ja, es ist natürlich ärgerlich wenn es nicht klingt. Als Trost sei gesagt, das passiert selbst den grössten Acts.[]

 

[Oli Wan]

das ganze selber zu machen ist extrem anstrengend und möchte ich mir live nicht antun. ich misch bei proben auch die aufnahmen mit ab, das find ich auch schon nicht so entspannend als einfach zu spielen, live dann kann sich das richtig auf die qualität des spiels auswirken, das ist nicht gut.
mein ansatz ist ein guter grundsound, der dann nur noch angepasst werden muss, deshalb richtet sich mein basssound zb. nach aufnahmen, direkt abgenommen, ohne raum. dieser sound bleibt unverändert, die raumanpassung geschieht, auch für proben, danach.
das ist auch nicht gut anders möglich, denn wenn man über die selbe anlage e-und a-bass spielt muss das ganze neutral sein und die soundformung vorher passieren.
bei unserem erlebnis mit dem heavy-mischer lag es aber definitiv nicht an uns..der war absprache-resistent..[]

 

[Addam]

Zitat:Original erstellt von: Tomtom
Deswegen plädiere ich schon seit Anbeginn meiner Laufbahn als Musiker darauf, die Mischer als vollwertige Bandmitglieder zu sehen. Jede Band sollte mind. einen haben.

Am schlimmsten ist es, wenn Du FOH-Techniker und Bassist in Personalunion bist.
Bei unserer 10-Mannen-und-Frauen-Rhythm-&-Blues-Cover-Fraktion stehe ich von Zeit zu Zeit zuerst am Pult, wenn der besagte Gittenlehrer mal keine Zeit hat, mische die Front und die Monitore zurecht, während unser Sänger als Ex-Basser meinen Bass dazu spielt, anschließend renne ich auf die Bühne und spiele die Show.
Wenn der Gittenlehrer Zeit hat, mische ich vor und er übernimmt eigentlich mehr eine Kontrollfunktion.
Schön ist, daß ich mich auf Dynamik und Sound meiner Kollegen in soweit verlassen kann, daß nachregeln eigentlich nicht nötig ist, doof nur, daß ich als verkappter Perfektionist und Kontrollfetischist auf jede pupsige Unregelmäßigkeit höre und mich dann nicht mehr auf das Basspiel konzentriere. Oder den Back-Sängerinnen einfällt, daß sie sich doch mehr auf dem Monitor brauchen... [):]
Einen fähigen und vertrauenswürdigen Techniker zu finden ist eigentlich schon fast schwieriger, als eine funktionierende Rhythmusgruppe sein eigen zu nennen. [ooo]

Nachtrag zu den 106,9 dB Spitzenpegel:
An dem Abend spielten 4 Hardcorebands. Der Drummer und der Sänger der ersten Band kamen schon strunzendblau im Club an, die Band hatte Spitzenpegel jenseits der 116 (!) dB, davon hatte schon der Drummer solo über 113 dB zu verantworten!
Wie soll man da in einem Raum, der übrigens 11x7x2,7 m groß ist, noch Bass und Stimme, auch wenn es sich bei Letzterem eher um Rülps-und-Grunz-Gesang handelt, vernünftig ans geneigte und lautstärkemäßig vollkommen überforderte Publikum bringen?
Jeder Versuch meinerseits, den Bandkrach zu bändigen, ging in Beckengeschepper unter.
Und dann stelle man sich mal vor, daß Gitten und Basser noch freie Hand mit ihren Amps gehabt hätten, dagegen wären Manowar zu den Regensburger Domspatzen mutiert...[]

 

[Metalfist]

Zitat:Original erstellt von: Tomtom

Auf den Mischleuten rumzuhacken ist zu kurz gegriffen, jeder gute Sound entsteht an der Quelle.

natürlich kann es auch daran liegen.

meine erfahrungen waren zwar grösstenteils sehr gut (ein bandkollege ist auch tontechniker und hat schon oft sound gerettet), und ein paar mal absolut furchtbar mit 100%iger schuld des tontechnikers (nach langjähriger banderfahrung und mehrjährigen zusammenspiel in eingespielter besetzung).

den vogel hat ein ketten-kiffender-rastermann abgeschossen:
wirklich gutes equipment, raumakkustik ok.

auf meinen monitor kommt nur extrem lauter bass und die geige in gehirnzerschneidender schärfe. dafür kein schlagzeug und kein synthe.

die geigerin/sängerin hört auf monitor nur schlagzeug und synthe, keine geige und kein gesang. intonation ist daher unmöglich...

geigerin zum kiffer-soundmann:
"könnte ich bitte auf dem monitor mehr stimme und geige haben??"
"heast vogerl, des is net so leicht wie du dir das vorstellst. wir sind da net im proberaum..."
[][][]

so eine dumme sau!

 

[JimmyZee]

Manchmal isses schon verwunderlich, wie so manche zu ihrem Job gekommen sind . . . Wahrscheinlich nur, indem sie uns vorher die Preise kaputtgemacht haben und jetzt für'n Appel und'n Ei arbeiten.

"Geiz ist geil" ist ja grad in unsrer Branche weit verbreitet.