Basshals justieren

[Don78]

Tag,

ich besitze eine alten Ibanez TR Bass, sozusagen ein Drecksgerät, das nun viele Jahre im hinteresten Kämmerlein verstaubt ist, nachdem ich eine sehr lange Zeit komplett mit dem Spielen aufgehört hat.
(Sicher 8 oder 9 Jahre).

Nun hab ich aber wieder angefangen und durch das Internet auch erstmals Einblick in die Justierung von Bässen bekommen (dazumals wars ja bekanntlich noch nicht so verbreitet )

Mein Bass ist in punkto Bespielbarkeit unterste Schublade, egal wie und was ich verstelle, die Bespielbarkeit ist wirklich Dreck.

Nun hab ich mir mal den Hals vorgenommen und wenn man den Hals mit dem Korpus vergleicht, ist er schief, d.h. die Abstände von Korpus zum Griffbrettrand oben sind verschieden - der Hals neight Richtung Korpusboden.

Da der Baß nichts mehr wert ist, steht eine professionelle Justierung in keinem Verhältnis zum Wert - darum wollte ich generell mal fragen, ob diese Neigung "normal" ist.
Den Hals (geschraubt) hab ich schon mal abgenommen und mit Schrecken festgestellt, dass die Oberfläche unplan ist, schlecht geschliffen und ziemlich billig verarbeitet.

http://www.justchords.de/reality/settingup.html
hab ich mir schon durchgelesen, aber keine klare Antwort auf meine Frage erhalten.

Ich dank euch schon mal für Anregungen und zücke inzwischen ein paar Bögen Schleifpapier.

Grüße

Don78

 

[doc guitar]

Offen gestanden hab ich nicht viel verstanden von dem was Du willst lol. Hast Du nen zu grossen Saitenabstand, oder was fehlt? Ein paar Fotos wären vielleicht auch nicht schlecht

 

[Don78]

oh, also in Kurzform:
Der Hals läuft nicht komplett gerade in den Korpus, d.h. am Beginn des Korpus beträgt der Abstand zwischen Oberseite des Korpus (wo die Tonabnehmer sind, Saiten verlaufen) und Griffbrettoberseite z.B. 0.8 cm, am Ende des Halses am Korpus, etwa 1 cm.
Da dies dann auch bewirkt, dass man automatisch eine Wölbung der Saiten hat, möchte ich, dass der Hals komplett in einer Ebene mit dem Korpus liegt.

Wenns noch immer unverständlich ist, dann werd ich eine Zeichnung anfertigen :lol:

thx

Edit:
Hier die Zeichnung
http://666kb.com/i/11a8e5ov78h6p.gif

Das ist doch nicht normal, dass der Hals nicht in eine Ebene mit dem Korpus läuft ?

 

[Rhino]

Also wenn Du die Beschreibung auf justchords nicht nachvollziehen kannst, weiß ich nicht, ob du dich an das Selberjustieren ranwagen solltest.

Ich verstehe das so, dass Du die Krümmung des Halses beschreibst. Dass du den Hals völlig gerad einstellen kannst, ohne dass es irgendwo anfängt zu schnarren, halte ich für unwahrscheinlich. Zitat Justchords: "Würden wir unserem realen Bass also ein absolut flaches Griffbrett geben, hätten wir abhängig von den realen Störungen ein Aufschlagen der Saite hier oder dort....Welche minimale Halskrümmung, und damit niedrige Saitenlage, möglich ist, hängt von der Qualität der Bundierung ab. Bruchteile eines Millimeters können über Bund-Schnarren entscheiden"

Also: eine (wie du es sagst) "Neigung" (d.h. Krümmung) ist normal, aber welche Neigung, das bestimmst du selbst.


Und:
Welche Oberfläche am Hals ist unplan geschliffen?

 

[Don78]

@Frunky:
Danke, das wollt ich wissen. Hab immer angenommen, dass der Halswinkel 0 Grad sein muß.

@Rhino:
Hab mich wirklich unverständlich ausgedrückt - hab den Halswinkel gemeint. Den Rest auf justchords hab ich durchaus verstanden und mich schon desöfteren ans Justieren gemacht - leider mit mäßigem Erfolge, weshalb ich mir unsicher wegen des Halswinkels war, von dem ich angenommen habe, dass dieser 0 Grad haben muß.

Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich das so lassen kann (nachdem ich die Unregelmäßigkeiten plangeschliffen hab, kann ja nicht schaden).

Danke an alle

 

[Soulfinger]

Hm...

Du könntest ja mal probieren, den "Anstellwinkel" zu reduzieren, indem Du an der entsprechenden Stelle einen Streifen dünnen Kartons, z. B. Visitenkarte, unterlegst, bevor Du den Hals wieder anschraubst. Sollte halt nicht zu dick sein.

Wenn das nix bringt, kannst Du es wieder rückgängig machen. Wär vielleicht zum Ausprobieren ratsamer als gleich die Schleifmaschine anzuwerfen. Die Brösel lassen sich so schwer wieder ankleben. []

 

[corvette$$]

Trick mit unterlegen von Papierstreifen habe ich bei einer alten "Bassgurke" auch schonmal probiert. []
Hat sogar etwas gebracht. []
Aber zum Schluss habe ich das Teil dann doch verkauft.
All das justieren hat in meinem Fall nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. []

 

[nerd]

ich find auch das klingt genau nach dem papiertrick, hat den bass vor dir auch schon jemand gespielt?

aber solang er sich gut spielen lässt ist das ja egal oder?

 

[Don78]

Nein, ich bin Erstbesitzer.
Aber egal, früher oder später kauf ich mir sowieso ein neues Gerät.

 

[U-Bass]

Zitat:Original erstellt von: Don78


Da dies dann auch bewirkt, dass man automatisch eine Wölbung der Saiten hat, ...

Wie du ne Wölbung der Saiten hinbekommst ist mir noch sehr fraglich [],
dass müssten schon ganz besondere Saiten sein.
Ansonsten kommt es ja vor allem darauf an, wie die Saiten zum Hals verlaufen. Wenn da ne Wölbung drinnen ist, ist es allerdings bei mir meistens der Hals und der lässt sich ja verstellen.
Übrigens, wenn die Justierung des Halses sehr schwer geht, könnte es sinnvoll sein, den Hals mal abzubauen, die Halseinstellschraube herauszudrehen und ein paar Tropfen Feinmechaniköl oder WD40 draufzumachen. Ich hatte auch schon den Fall, dass ich dachte: Hals lässt sich nicht einstellen. Und siehe da mit WD40 gings dann doch.
Jetzt hab ich den Bass prima wieder hin bekommen und er ist super bespielbar.[^]

 

[doc guitar]

Also Saiten ziehen grundsätzlich gerade. Den Halswinkel stellst du nach der gewünschten Saitenlage ein, und die Halskrümmung hängt von der verwendeten Saitenstärke ab, sollte aber nicht zu stark sein.

 

[U-Bass]

Zitat:Original erstellt von: doc guitar

...Den Halswinkel stellst du nach der gewünschten Saitenlage ein...

Naja, wirklich einstellen kann man den nicht - außer mit dem Papiertrick, aber das ist nicht so das nonplusultra, da das Papier ja auch die Schwingungsübertragung vom Hals zum Body beeinträchtigt. Normalerweise stelle ich die Saitenlage über die Brücke ein, den Halswinkel lässt man im Normalfall wie er ist.

Zitat:

... und die Halskrümmung hängt von der verwendeten Saitenstärke ab, sollte aber nicht zu stark sein.

Dafür gibts doch den Halsspannstab? Die Halskrümmung sollte eigentlich schon gleich bleiben, dafür muss ich je nach Saitenzug die Spannung des Halsspannstabes erhöhen oder nachlassen. Natürlich muss man das unterschiedliche Schwingungsverhalten der Saiten berücksichtigen und dadurch kann es schon auch mal zu Unterschieden in der Krümmung kommen. Aber grundsätzlich sollte die Krümmung nicht so viel variieren.

 

[doc guitar]

Natürlich kannste den Halswinkel einstellen (z.B. mit verschieden dicken Furnierstreifen). Papier würd ich dafür nicht nehmen, das behält nicht die gleiche Dicke. Um die Saitenlage einzustellen, ist der erste Weg schon der Steg - aber manchmal reicht der Verstellweg aber nicht. Und dann ist man froh, 'nen Schraubhals zu haben, bei dem man den Halswinkel mit einfachen Mitteln verändern kann.

Klar stellst Du die Halskrümmung am Halsstab ein (wo sonst?). Bei einer Veränderung der Saitenstärke ändert sich aber auch der Saitenzug, und damit die Krümmung (die Du dann wieder am Halsstab einstellst )

 

[U-Bass]

Ok, da sind wir uns doch einig. [^]

 

[doc guitar]

Zitat:Original erstellt von: U-Bass

Ok, da sind wir uns doch einig. [^]

Aber klar doch []

 

[fips2]

Da lob ich mir meinen Stingray.
Der hat für den Halsanstellwinkel ne Justierschraube.Da hat der Leo bei der Konstruktion des Basses mitgedacht.

 

[doc guitar]

Zitat:Original erstellt von: fips2

Da lob ich mir meinen Stingray.
Der hat für den Halsanstellwinkel ne Justierschraube.Da hat der Leo bei der Konstruktion des Basses mitgedacht.

Das wurde auch noch zu Fenderzeiten bei den Strats gemacht, und die haben's auch bis in die heutige Zeit "gerettet. Dazu braucht es aber auch eine kleine Metallplatte im Halz, auf der die Justierschraube sich abstützen kann.