Man kann darüber diskutieren, warum dass die Bassistenrolle spezieller ist als andere.
Ich für mich bin davon überzeugt, dass der Bassist von Anfang an in eine Funktion gedrängt wird und durch das sich der Funktionsgedanke aneignet. Ich muss Boden geben. Sowohl vom Spiel, als auch vom Sound. Das zwingt mich zu einer spezifischen Spielweise. Ohne mich klingts nicht. Ich spiele viel und wenig, laut und leise um dynamisch zu sein. Darüber hinaus besteht dem Bassisten gegenüber oftmals eine sehr starke Erwartungshaltung. Gerade wenn man beginnt kommen doch die Gitarristen und Pianisten und verlangen die berühmten Achtel von einem. "Das klingt am besten" hat wohl jeder von uns mal hören müssen. Nur weil ein paar das so finden stimmts noch lange nicht.
Durch den Erwartungsdruck lernt der Bassist auch sich zurückzunehmen und findet so in seine Rolle. Man ist primär der Unterstützer.
Im Vergleich dazu werden Gitarristen als Helden geboren. Gitarristen üben zuhause doch nie Rhythm-Sachen, sondern immer Lead, immer Melodien, immer Solis... aber geübt wird nie eine anständige Begleitung. Daher bin ich es mir als Bassist gewohnt, dem Gitarristen in der Strophe auf die Finger zu klopfen, damit der Gesang auch noch eine Chance hat.
Den grossen Vorteil den die Gitte hat, ist, dass es schon gut klingt auch wenn sie nichts spielt. Aber das müssen die auch zuerst merken.
Ich muss meiner Gitarre auch oftmals sagen, dass der Refrain keine Powerstufe mehr ist, wenn zuvor in der zweiten Hälfte der Strophe schon volle Kalotte gespielt wird. Gerade als Soundtrio (mit Gesang vier) ist die Dynamik ein sehr wichtiger Faktor, weil so fett wie mit zwei Gitten kann man nicht werden. Also muss man davor etwas rausnehmen, dass die fetten Teile auch fett rüberkommen.
Auch höre ich völlig anders Musik als die anderen. Ich höre
was gespielt wird. Viele Leute merken bei Livekonzerten nicht, dass da ein riesiger Haufen Samples benutzt wurde.
Uff, mal so richtig vom Thema ab
Sorry
