Bass vs. Gitarre und Akkorde

Mamba

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Ich habe vorgestern inner Probe den Wunsch geäussert, dass ich gerne den Schritt wagen würde und eigene Songs schreiben. Aber zuerst wollte ich einmal mit der Gitarristin und dem Schlagzeuger jammen.
Nur hat die Gitarristin ziemliche Probleme damit, etwas spontan zu spielen / auszuprobieren oder wenigstens etwas bekanntes abzuändern und so zu nutzen. Auf das Thema "eigene Songs schreiben" angesprochen meinte sie, dass sie die Gesangsmelodie bräuchte und im Idealfall die Akkorde.

Was die Sängerin von daher liefern kann weiss ich nicht, jedenfalls scheint sie grundsätzlich begeistert von meinem Vorschlag zu sein. Ich selbst habe ein paar Texte auf der Seite, die ich einbringen kann (wie gut oder schlecht sie sind müssen wir selbstverständlich noch inner Band diskutieren), aber singen kann ich schlecht und aufm Bass kenn ich bloss mal die Noten die ich spiele (mit nachzählen), von den Akkorden habe ich (noch) keine Ahnung....

Weil ich es war, die in diese Richtung pusht, möchte ich auch unsere Gitarristin unterstützen können. Muss ich dazu sämtliche Akkorde lernen? Habt ihr mir irgendwelche Tipps?
 
Uff, also so wie Du die Situation beschreibst würde ich spontan sagen, das is ziemlich hoffnungslos in der Konstellation eigene Songs zu schreiben.[:-(]

Meiner Meinung muß man dafür wissen, was man auf dem Instrument tut (welchen Ton spiele ich, welchen Akkord etc.). Dazu kommt dann das Thema Musiktheorie, welche nicht verkehrt dafür ist.

Aber:
Kannst Du denn Basslines entwickeln, die gut klingen? Also Tonfolgen (meine einfache Töne, die halt gut hintereinander Klingen, die man als Grundharmonie nehmen kann). Dann könntet Ihr auf dieser Basis (Deine Grundtöne) Gitarrenakkorde aufbauen. Schon stünde ein Grundgerüst....dazu noch ein Text und eine halbwegs begabte Sängerin, die zu den Akkorden eine Gesangsmelodie entwickeln kann... Und da nur Grundtöne auf'm Bass langweilig sind, baust du Dir dann noch einen passenden Basslauf dazu....

Liebe Grizzlies

Phil
 
Ich denke es ist unerlässlich, zum Songschreiben auch ein Mindestmaß an Harmonielehre zu beherrschen. Das hilft dir darüber hinaus zu begreifen, wie sich ein Song harmonisch entwickelt und was du auf dem Bass anstellen musst, um diese Entwicklung zu unterstützen.

Ideal ist es, wenn du neben dem Bass ein Harmonieinstrument erlernst (Klavier / Gitarre), es sei denn, du spielst den Bass als Akkord-Begleitinstrument. [:-)] Dann kannst du mal erst für dich selber so ein bisschen jammen (was passiert, wenn ich G über D nach Em zu C gehst, wann bietet ich ein maj7 an, wie wirkt ein sus4 etc...). Später kannst du das dann leicht auf jede Tonart übertragen (I, V, VI, IV, ...).

Das sollte deine Gitarristin aber auch mal (für sich allein) machen. Gitarre ist ein Instrument, das doch förmlich zum Wandern durch die Akkorde einlädt... Ähm, spielt die Gitarre auswendig? Das wäre vielleicht der erste Weg zum freien Spiel.
 
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Jep, Justchords kenn ich schon, aber bin halt auch erst im Anfang und bis man das Zeugs drin hat dauerts ein bisschen. Vielleicht bin ich auch einfach zu ungeduldig, aber ich hab die Schnauze voll nur zu covern und jammen geht ja auch nicht....

@ Rhino: Die Gitarristin spielt länger und besser als ich (hatte auch Unterricht), im Covern ist sie super (hört Song, probiert kurz und voilà kann sie's spielen). Deshalb war ich ziemlich überrascht dass sie anscheinend nicht ein paar Akkorde einfach mal spielen/ausprobieren kann....

@ Infinite: ein paar Ideen und kleinere (Teil-)Melodien hab ich schon, sicherlich ausbaufähig, aber grundsätzlich nicht schlecht in meinen Ohren. Als Grundgerüst sinds schon tauglich, denk ich mal.
 
Nach meiner Erfahrung reichen erst mal zum songschreiben powerchords (z.B. ESaite 5. Bund, A-Saite 7. Bund, D-Saite 7. Bund = A-Akkord) aus. Diesen Griff kann man einfach über den ganzen Bass verschieben. Und da sind die Saiten deines basses genau so wie die tiefen auf der Gitarre auf der Gitarre. Für ne Grundmelodie des Songs und zum drüber Texten reicht das meistens schon aus. Das ganze kann man dann später gemeinsam umsetzen. Du wirst also nicht erst mal Musiktheorie lernen müssen, um songs zu schreiben.

Näturlich schadet die Theorie aber auch nicht.

Grüße,
c.
 
Du hast Dir die Anwort doch schon selber gegeben: Du kannst keine Akkorde, die Gitarristin auch nicht, zumindest kann sie sich keine ausdenken. Da Du auf Dich mehr Einfluß als auf sie hast, wünschst Du Dir zu Weihnachten halt ´ne Gitarre + Buch und fängst an.
Schau Dir mal die Redwoods bei musik-schmidt.de an, die klingen nicht doll, sind aber ok verarbeitet und spielen sich gut, im Gegensatz z.B. zu dem Jack&DannyScheiß vom Store.
 
Naja, wollte eigentlich erst mal das Bassen beherrschen, aber vielleicht ist die Idee nicht mal so schlecht.
Aus dem Alter dass ichs geschenkt krieg bin ich aber schon definitiv raus! [:D]
 
Zitat:Original erstellt von: Rhino

Ich denke es ist unerlässlich, zum Songschreiben auch ein Mindetsmaß an Harmonielehre zu beherrschen.
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... m.E. ist die Aussage zu weitgehend. Oder besser - ich würde das Wörtchen "unerlässlich" mit "hilfreich" austauschen. Es gibt nämlich sehr gute Songwriter unbd Komponisten, die keinerlei Ahnung von Harmonielehre haben. Auch gibt es phantastische Instrumentalisten, die keinerlei Ahnung haben, was sie "theoretisch" auf Ihrem Intrument anstellen.

Gleichzeitig behaupte ich hiermit natürlich nicht, dass der Laie der bessere Komponist ist. Der springende Punkt ist Musikalität. Für Mozart war die Harmonielehre eigentlich nur ein Instrument, das was in seinem Kopf spielte für andere zu dokumentieren - bzw. zu übersetzen. D.h. er hörte im Kopf die Musik und wusste sofort, welche harmonischen Zusammenhänge bestanden. Ich bezweifle aber, dass er harmonisch etwas konstruierte, um es sich dann am Klavier anzuhören. Nein - zuerst war bei ihm immer die kreative Idee.

Hör in Dich hinein, ob Du eine Melodie .. ein Songfragment, oder aber einen Akkordfolge hörst. Sing die Idee und nimm sie auf. Entwickle dazu einen Beat, eine Basslinie, erkunde mit dem Gitarristen, was dazu klingt etc.etc. Natürlich kannst Du auch so einen Song bauen - ohne Harmonielehre. Du gehst einfach dem nach, was Du in Deinem Kopf hörst und als gut klingend empfindest. Wie gesagt - die Musik ist älter, als die Kunst sie aufzuschreiben.

Ein Tip zu guter letzt - Harmonielehre schadet nie - und im Zweifel machst Du dann mit harmonischem Verständnis irgendwann bessere Songs. Bzw. mit der Komposition Deiner ersten Songs wird der Wunsch wachsen, harmonisch zu verstehn, was Du tust. [;-)]

Ich muss leider auch an die Harmonielehre ran - ein gutes Gehör kann es nicht gänzlich ersetzen. Trotzdem - Jimi Hendrix war begnadet, hatte keine Ahnung von Noten. Seine Akkorde beschrieb er mit Farben.

Basshole






 
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So wie du das beschreibst, traut sich die Gitarristin einfach nicht, einfach mal zu spielen und zu gucken was passiert. Du müsstest sie also dazu bringen mal was zu spielen, egal wie das Ergebnis wird. Ich erinnere mich noch mit Schrecken an meine ersten Improvisationsversuche, aber wenn man nicht anfängt, dann kann man auch nirgendwo ankommen.

Theorie lernen hilft an der Stelle nur bedingt, ist aber generell nicht verkehrt.
 

Das Gefühl hab ich auch, irgendwie hat sie die typische Schweizer Krankheit der Perfektion.... naja, ich versuchs diese Woche nochmal, vielleicht gehts ja besser wenn die Sängerin nen Text und eine Gesangsmelodie dazu hat, das soll ja gemäss der Aussage der Gitarristin auch gehen....

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen dem Spielen zu einer Basslinie oder zu einer Gesangsmelodie?


@ Basshole: Mir geht es darum, die Gitarristin zu unterstützen und zur Zeit kann ich das nur, indem ich sage was ich für nen Ton spiele. Damit sie aber was passendes frickeln kann, braucht sie den Akkord....
Dass ich (noch?) keinen Weltklassesong komponieren kann, ist mir durchaus bewusst. [;-)] Aber danke!
 
Nein, ich denke mal nicht, dass es harmonietechnisch einen Unterschied macht, ob du die Gitarre oder den Gesang als Grundlage nimmst bzw. andersherum. Ihr bewegt euch halt alle in einer bestimmten Tonart, solltet ihr nichts "disharmonisches" machen wollen.

Aber stilistisch und rhythmisch macht es eventuell einen Unterschied. Je nach dem, was du am Ende willst.

Schönes Beispiel ist Marvin Gaye - I heard it through the grapevine: Da denke ich schon, dass sich der Bass sowohl am Gesang orientiert als auch an den Akkorden, die gespielt werden. Aber vielleicht war hier auch die Basslinie zuerst da. Wäre interessant, wie der Song entstanden ist.

Im Gegensatz dazu scheint mir die Basslinie bei "I will survive" (Gloria Gaynor) recht "willkürlich". Halt die Akkorde beachtet und darauf gegroovet.

Da gibt's wohl recht unterschiedliche Herangehensweisen, wobei die zweite die einfachere sein dürfte und meiner Ansicht nach häufiger anzutreffen ist.

Grundsätzlich würde ich dir raten, deine Lieblingssongs mal daraufhin zu hören und zu schauen, was du für Paralleln findest und was dir besser gefällt.
 
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Zitat:Original erstellt von: SplentaSploink

Original erstellt von: SplentaSploink

Nein, ich denke mal nicht, dass es harmonietechnisch einen Unterschied macht, ob du die Gitarre oder den Gesang als Grundlage nimmst bzw. andersherum. Ihr bewegt euch halt alle in einer bestimmten Tonart, solltet ihr nichts "disharmonisches" machen wollen.

Aber stilistisch und rhythmisch macht es eventuell einen Unterschied. Je nach dem, was du am Ende willst.

Schönes Beispiel ist Marvin Gaye - I heard it through the grapevine: Da denke ich schon, dass sich der Bass sowohl am Gesang orientiert als auch an den Akkorden, die gespielt werden. Aber vielleicht war hier auch die Basslinie zuerst da. Wäre interessant, wie der Song entstanden ist.

Im Gegensatz dazu scheint mir die Basslinie bei "I will survive" (Gloria Gaynor) recht "willkürlich". Halt die Akkorde beachtet und darauf gegroovet.

Da gibt's wohl recht unterschiedliche Herangehensweisen, wobei die zweite die einfachere sein dürfte und meiner Ansicht nach häufiger anzutreffen ist.
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ähm, multiple Persönlichkeit?
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Jimi Hendrix konnte vielleicht nicht Noten lesen, aber er wusste sehr genau, was er tat, er hat schliesslich seine Brötchen vor seiner Solokarriere als Profigitarrist in verschiedenen Bands verdient. Nur weil er ein schwarzer war, heisst das nicht, dass er keine Ahnung von Musiktheorie hatte. Das ist einfach (unbewusst) rassistischer Blödsinn.
 
Zitat:Original erstellt von: jogurt

Jimi Hendrix konnte vielleicht nicht Noten lesen, aber er wusste sehr genau, was er tat, er hat schliesslich seine Brötchen vor seiner Solokarriere als Profigitarrist in verschiedenen Bands verdient. Nur weil er ein schwarzer war, heisst das nicht, dass er keine Ahnung von Musiktheorie hatte. Das ist einfach (unbewusst) rassistischer Blödsinn.
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Bloß weil man einen Schwarzen als Beispiel nimmt, heißt das noch lange nicht, dass es sich um Rassismus dreht. Das ist einfach nur (unbewußt) blöder Blödsinn...[ooo]
 
Ich lerne auch gerade erst komplett das Griffbrett und quäl mich mit samtlichen Tonleiterübungen, Theorie und lerne die Noten.. Kann nur sagen insgesamt hat es sich bis jetzt schon ausgezahtl. Vor allem mit den Akkorden tu ich mir auch schwer, aber ich denke es ist sich sehr wichtig wenn du dir das antust und auch lernst. Im Endeffekt zahlt es sich aus zu wissen, wo genau was gespielt wird und was wohin passt. (Tipp : Die Neue Harmonielehre von Frank Haunschild, da steht so ziemlich alles drin, und sonst lern ich eben alles noch im Bassunterricht.)[:D] Es macht dich ebenfalls flexibler und du kannst dann deiner Gitarristin genau sagen welchen Akkord sie spielen muss, bzw. welcher Akkord dazu passen könnte.[...]
 
Zitat:Original erstellt von: jogurt

Jimi Hendrix konnte vielleicht nicht Noten lesen, aber er wusste sehr genau, was er tat, er hat schliesslich seine Brötchen vor seiner Solokarriere als Profigitarrist in verschiedenen Bands verdient. Nur weil er ein schwarzer war, heisst das nicht, dass er keine Ahnung von Musiktheorie hatte. Das ist einfach (unbewusst) rassistischer Blödsinn.
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Das ist wohl die verquerteste Form des positiven Rassismus, die mir je widerfahren ist. Es ging um Musik - nicht um Hautfarbe.

Basshole
 
ich würde sagen, lerne deinen bass kennen und kauf dir ne akkord-grifftabelle,...vielleicht die vom markus setzer. es bringt dir nichts, wenn du dir ne gitte holst, weil dich das auf dem bass keinen millimeter weiterbringt! es ist für dich unerlässlich deinen bass zu kennen und das darauf umsetzen zu können, was in deinem kopf vorgeht. eine gitarre kaufen ist da keine wirkliche hilfe. ich spiele auch akkorde auf dem bass und jetzt, wo ich mich einigermaßen mit akkorden und harmonien auskenne fange ich an mit der gitarre und es ist wirklich sehr anders als auffem bass...
 
Mit Akkorde auf'm Bass spielen meinste mehrere Saiten gleichzeitig greifen? Weiss nicht ob das mit meinen kleinen und schwachen Fingerchen ne gute Idee ist.... [;-)]

Das mit dem Bass kennen ist mir bewusst, hilft aber meiner Gitarristin nicht weiter. Die gute Nachricht: ich weiss nicht was passiert ist, ob sie sich vorbereitet hat oder sonstwas - aber inner letzten Probe konnten wir doch tatsächlich ein Grundgerüst für nen Song machen! Ich hab nur den Text geliefert, aber es hat gepasst. Wenn wir weiter so dran arbeiten wie gestern kann da doch ein ansprechlicher 1. eigener Song entstehen! *freu*
 
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