Bass Box Abstimmung 2x12" per Winisd HILFE!!!

[oldschool]

Nochmal: Probiere es aus! Niemand anders hat deine Ohren !!! Ein irgendwie berechneter Wert ist mit ziemlicher Sicherheit nur eines: daneben. Trompetenrohr ist geil, aber zum Testen/Absägen etwas schade IMHO. Deshalb ja der Tip mit den Pappröhren...und bei 2 10er oder 11er Röhren pfeift da auch nichts mehr, es geht ja nie die gesamte Verstärkerleistung auf nur eine Frequenz und das auch nur für Sekundenbruchteile, es sei denn du spielst mit Synthiesounds oder ner Orgel darüber. Mein Faital 15PR400 läuft mit voller Belastung (limiter spricht an) mit einer 12er Trompete und da pfeift nur der Tinnitus...und auch mit nem tiefen c ist die meiste Energie um die 65 HZ und ne Abstimmung darauf kann sinnvoll sein bei 12ern, weil die darunter eh fast nichts mehr bringen. Aber vielleicht gefällt dir tiefer besser und deshalb fang mit nem zu langen Rohr an, deswegen die 15cm.

 

[E-A-D-G]

Trotzdem die Frage an die Runde: Woran erkennt man, was einen 12er Speaker Bass tauglich macht?

Wie meinst du das, ob der jetzt genug Pegel bzw. Auslenkung machen kann ohne in die Grätsche zu gehen oder prinzipiell der normalisierte Amplituden Frequenzgang?

Wenn VAS und Fs ähnlich sind dann ist ein Qts um die 0,4 zumindest tendenziell besser geeignet um damit einen "runden" Frequenzgang hin zu bekommen als mit Qts um die 0,3.
Das heisst aber nicht dass ein Lautsprecher mit Qts ca. 0,3 prinzipiell ungeeignet ist für Bassreflex bzw. gutes Bassfundament.
Man muß dann das Konzept anders aufziehen, oder entsprechend Kompromisse eingehen können.

Du kannst das mit WinISD selbst probieren indem du einen Lautsprecher "theoretsich" selbst vorgibst mit den drei wichtigsten Parametern VAS Fs und Qts. Und dann verschiedene Konstellationen selbst durchspielst, bei unterschiedlichen Nettolumen und Fb.
Eine Bassreflexbox verhält sich prinzipiell wie ein Hochpass 4.ter Ordnung. Und mit den fünf Paramtern
Vb
Fb
VAS
Fs
Qts
bestimmt man den Filtertyp und Grenzfrequenz F3
Es gibt Filtertypen die "problemlos" funktionieren, daneben aber auch Typen die "heikel" sein können, und daneben auch Abstimmungen von denen man vorher schon weiss dass die eher nicht gut funktionieren werden, z.B. mit Röhrenverstärkern.

Um genau beurteilen zu können was auf einem zukommt hat die Filtertheorie vier Hilfsmittel

Amplituden Frequenzgang
Phasengang
Gruppenlauzeit
Impulsantwort

Die ersten drei kennt man von den Simulationsprogrammen, die Impulsantwort kann man indirekt aus Amplituden Frequenzgang und/oder Gruppenlaufzeit herauslesen (sofern man sich etwas mit Filtertheorie auskennt)

Eigentlich sind "theoretisch" mit dem Amplituden Frequenzgang auch die anderen drei bereits vorgegeben.
Oder wenn man es anders rum betrachtet bzw. aufzieht mit der Impulsantwort auch die anderen drei vorgegeben.
Das ist kein theoretisches Geschwafel. Die Profiling Amps nutzen die Impulsantwort um das komplette Übertragungsverhalten von Verstärker und Box zu simulieren.

 

[E-A-D-G]

ok, einfaches Beispiel
ein und derselbe Lautsprecher, hier nur die Parameter VAS Fs und Qts, einmal im eher "angepassten" Volumen und einmal im sehr grossen Volumen.
Fb in ähnlicher Grössenordnung

Da kann man bereits aus dem normalisierten Amplituden Frequenzgang herauslesen dass die Gruppenlaufzeit für die grosse Box (gelb) recht hoch ausfällt und die Impulsantwort sehr schlecht sein wird (arg verzögertes Aus- und Einschwingverhalten).
Der Sound dürfte (gerade mit Röhrenamp) arg ins böllerische abdriften. Die Betonung im Frequenzgang bzw. der Buckel ist für das eigentliche Problem dabei eher nebensächlich!

edit,
da wird ja faktisch oft gejammert dass gewisse "Betonungen" die man im Frequenzgang zu denken erkennt sich mit EQ nicht eliminieren lassen. Und in dem Fall oben würde man das "Dröhnen" mit EQ wirklich nicht wegbekommen. Warum auch, ein EQ ist nicht dazu da oder gedacht Probleme mit der Impulsantwort/Gruppenlaufzeit zu eliminieren!

 

[E-A-D-G]

Hallo, also sind wir bei 6 bis 8 cm Rohrlänge bei 100er Trompetenrohr?

Ich denke dass ich bei deinen beiden Sicas und gegebenen Volumen mit zwei 10er Öffnungen und Rohrlänge bei ca. 5cm glücklich werden könnte.

Die Idee oben mit den zwei zusätzlichen 5er Öffnungen ist recht einfach erklärt. Zugegeben die Port Fläche ist dann immer noch klein. Aber wenn es vorher bereits funktioniert hat ohne Probleme zu machen mit den beiden Sicas?

Mit den Port Durchmessern bin ich wohl etwas anderer Meinung als meine Kollegen.
Es gibt nach meiner Erfahrung einfach Lautsprecher die "mehr" Fläche wollen weil sie (warum auch immer) dazu tendieren transient hohe Hübe zu machen. Das kann man nicht simulieren, das sieht bzw, hört man erst in der Praxis.
Zudem, meiner Erfahrung nach tendieren gerade sehr kurze Rohre (Loch in Schallwand) dazu Turbulenzen bzw. Verwirbelungen zu verursachen die man dann auch hört. Mit längeren Rohren bzw. günstigeren Verhältnis Länge zu Fläche "zwingt" man das bewegte Luftvolumen eher zur "laminaren" Luftströmung mit dann reduzierten Verwirbelungen.
Die Simulationen nehmen darauf halt leider keine Rücksicht und gehen von "laminarer" Strömung im Kanal aus, egal ob kurzes Rohr oder lang.

edit,
wenn die Luftströmung im Kanal zu 100% laminar wäre dann....
Man würde die Artefake erst hören wenn es die Schallmauer durchbricht, das wäre ein Sound !

 

[E-A-D-G]

Hallo, also sind wir bei 6 bis 8 cm Rohrlänge bei 100er Trompetenrohr?

ganz andere Frage,
spielst du Transistor Verstärker oder Röhrentopteil?
Könnte interessant sein für die Frage welches Fb im Langzeitaspekt betrachtet "besser" funktioniert

 

[rawlikefishrob]

Moin, ich werde die Box nur Live benutzen, für Gigs mit PA, mit meinem Markbass Little Mark 250.
Zu 99 % kommt an die Box nur ein Digi Transistor Amp, ggf. in der Zukunft eine Transistor Endstufe.
Darum habe ich die Box ja, die ist sehr leicht und deshalb gut für den Transport geeignet.

 

[rawlikefishrob]

Ach und noch was, ich baue gerade noch 2 Ashdown Boxen um, die hab ich leer bekommen und bestück ich mit neuen Speakern.
Ich habe auf jeden Fall hier schon mal sehr kompetente Ansprechpartner gefunden.

Vielen Dank euch allen hier...

 

[E-A-D-G]

Moin, ich werde die Box nur Live benutzen, für Gigs mit PA, mit meinem Markbass Little Mark 250.
Zu 99 % kommt an die Box nur ein Digi Transistor Amp, ggf. in der Zukunft eine Transistor Endstufe.
Darum habe ich die Box ja, die ist sehr leicht und deshalb gut für den Transport geeignet.

In dem Moment kann man versuchen für Fb ein paar Hz höher zu wählen.
Wenn du so vorgehst wie oben empfohlen (mit den Papprohren die man verkürzt bis es klanglich am besten passt) dann ist WinISD allenfalls eine Hilfe wo man beginnt. Ich vermute dass WinISD in deinem Fall die Rohre ca. 30% zu lang vorgibt weil WinISD nur verlässliche Werte liefert wenn der Port (einzelner Port) sich in der Mitte der Rückwand befindet und keine Dämmung in der Box vorhanden ist.

 

[rawlikefishrob]

Der letzte Eintrag ist schon ein paar Tage her.
Ich habe erstmal um ganz sicher zu gehen die Komplette Verkabelung, alle Lötverbindungen und den Hochtöner neu angeschlossen und die Box klang schon mal besser. Dann habe ich die 2 Ports auf ca 6 cm ausgelotet und nun passt es super. Mit meinem Markbass Little Mark 250 drückt die Box schon sehr gut, die herausgestellten Mitten des Amps passen super, mit etwas mehr Bass, also auf 3 Uhr, drückts jetzt sehr gut und man kann den Amp komplett ausfahren. Was aber live nicht nötig sein wird, 250 Watt an 4 Ohm reichen für den Bühnensound bestimmt locker.
Danke Leute für eure Hilfe und Mühen.