Bass Balalaika - diverse Fragen

[Schwob]

Liebe Tieftönenden,

leidenschaftlich dresche ich auf meine elektrischen Bässe ein, aber unplugged fehlt mir immer. Also gedankenschwanger mit einer Kontrabass-Balalaika. Ich hab mir mal hier die Themen durchgelesen, aber es bleiben Fragen übrig.

Vorausgeschickt sei, dass es eine sehr angenehme norwegische Damenkapelle gibt, die dieses Instrument verwendet: http://www.myspace.com/katzenjammerne

- Muss man das Ding wirklich mit Schuhsohlen als Pleks spielen? Die Mädels von Katzenjammer scheinen direkt mit den Fingern drauf einzudreschen.
- Hängt die Borstigkeit vielleicht einfach von den gewählten Saiten ab?
- Wie ist denn die Bespielbarkeit? Kommt man mit dem LKW zwischen Saiten und Griffbrett durch, oder geht es wirklich zum spielen?
- Wie laut ist so ein Teil im Vergleich zu einer Westerngitarre?
- Taugen die Teile von Hora in Rumänien? Kann man bei dem Laden problemlos bestellen?
- Pickups... muss man wohl selbst nachrüsten? Piezo wie beim Upright, oder vom Gitarrenbauer einen Humbucker reinbauen lassen?
- Und nicht zuletzt: Wo gibt's dafür Gigbags?

Ich liebäugle mit einem 6-Saiter, 4- und 5- hab ich schon, aber 3-Saiter fehlt sowieso noch.

Danke im Voraus für Eure Mühe.

Viele Grüße

Schwob

 

[chefschlepper]

wow, das wär mal was! ich kann dir leider nich weiterhelfen, aber:
wo kauft man die teile überhaupt?

 

[Hobelhai]

Schau doch mal [url="https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14803236"]hier.[/url]

Auch am Donnerstag Arte geschaut?

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: Schwob


- Muss man das Ding wirklich mit Schuhsohlen als Pleks spielen? Die Mädels von Katzenjammer scheinen direkt mit den Fingern drauf einzudreschen.

Man nimmt feste Lederstücke, keine Schuhsohlen.
Du kannst natürlich auch mit Fingern spielen, die Saitenspannung ist aber ganz was anderes als beim E-Bass.
Finger in Klebeband einwickeln hilft.

Zitat:
- Hängt die Borstigkeit vielleicht einfach von den gewählten Saiten ab?

Sicher auch, aber das Instrument hat einen schrofferen Klang als ein KB. Wenn man es mit Piezo oder sogar EB-PU verstärkt, dann wird er natürlich noch verzerrter und härter.

Zitat:
- Wie ist denn die Bespielbarkeit? Kommt man mit dem LKW zwischen Saiten und Griffbrett durch, oder geht es wirklich zum spielen?

Kontrabassbalalaikas haben eine wesentlich höhere Saitenlage als Kontrabässe, da sie Bünde haben und das Griffbrett außerdem gerade und nicht mit Hohlkehle versehen ist.

Zitat:
- Wie laut ist so ein Teil im Vergleich zu einer Westerngitarre?

Kommt darauf an, was für ein Instrument man kauft.
Wie laut ist ein E-Bass? Oder ein Kontrabass?
Aus einer 500€ Kiste kommt sicherlich nicht so viel raus, wie aus einer für 5000€.
Durch den voluminösen Korpus kann man aber mit einer Akustikgitarre gut mithalten.

Zitat:
- Taugen die Teile von Hora in Rumänien? Kann man bei dem Laden problemlos bestellen?

Ich kenne die Bässe nicht, aber habe noch nichts schlechtes gehört (auch wegen Vertrauenswürdigkeit).
Sie werden vermutlich so viel taugen, wie ein Instrument in der Größe für 500€ taugen kann.

Zitat:
- Pickups... muss man wohl selbst nachrüsten? Piezo wie beim Upright, oder vom Gitarrenbauer einen Humbucker reinbauen lassen?

Humbucker ist zwar weit verbreitet, aber ich würde lieber zum Piezo greifen, das klingt noch etwas natürlicher, aber wozu, du willst doch akustisch spielen?

Zitat:
- Und nicht zuletzt: Wo gibt's dafür Gigbags?

Bestimmt in Russland, oder du lässt dir hier einen anfertigen, wird dich ca. 500€ nochmal kosten... [ooo]

Zitat:
Ich liebäugle mit einem 6-Saiter, 4- und 5- hab ich schon, aber 3-Saiter fehlt sowieso noch.

Die gibts nur als 3-Saiter in der Kontrabassvariante. Mehr würde auch mehr Saitenzug bedeuten und den Bass leiser machen.
Dadurch schränkt man sich natürlich auch ein; eine Tonleiter ist schon gar nicht mehr so einfach auf einmal.

Grüße,
K

 

[bassatuba]

Hobelhai hat schon auf den früheren Thread hingewiesen: https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14803236

Von Hora, dem rumänischen Fabrikanten habe ich einen Kontrabass begegnet und auch angespielt (der Bassist hat ihn direkt in der Fabrik gekauft und auch dort einrichten lassen): es war ein handwerklich sorgfältig hergestelltes Instrument aus erstklassigen Materialien, das aber noch eingespielt werden musste.

Mit einer Westerngitarre und wenigen Singstimmen hält eine gute Bassbalaika, da brauchts noch keine Verstärkung.

Die Bassbalalaika wird eingerichtet wie ein Kontrabass oder auch ein E-Bass und dann ist der Seitenabstand vom Griffbrett nicht mehr wie Du ihn oben beschreibst.

Gigbags habe ich noch keine gesehen und das Instument ist etliches transportfeindlicher als ein KB...

 

[mainzel99]

das Ding is n Ohrwurm []

so halb OT gefragt mal.... generell bei Akustik-Bässen - gibts da überhaupt was mit höhenverstellbaren Stegen?

 

[Herr K]

Klaro.
Bei KBs gibts Stege mit Stellrädern:
https://www.thomann.de/de/gewa_bass_steg_34.htm

Und bei anderen Instrumenten wird der Steg halt entweder runter gefeilt, bis er passt oder man legt auch
wenige Schichten Furnier unter und verleimt das mit dem Steg, um ihn wieder etwas höher zu bringen.

Aber letztendlich sucht man sich die beste Saitenlage und behält die dann.
Das Beste kann sich natürlich ändern, wenn man lieber lauter sein will, dann muss man auf Geschwindigkeit etwas verzichten.

 

[mainzel99]

äääh - mein Fehler []

ich meinte Akkustik-Bass-Gitarren []

 

[Herr K]

Ich glaube, sowas schon gesehen zu haben, aber wie gesagt, wozu?
Es gibt keinen Halsspannstab, deswegen muss man sich nur entscheiden,
will ich laut sein oder will ich schnell spielen oder einen Kompromiss.
Wenn man das weiß, dann richtet man den Bass optimal darauf ein und fertig.
Wenn man etwas zu viel des Guten getan hat, dann einfach etwas Furnier unterlegen, zurechtschneiden und ankleben.
Stege für Akustikbässe sind auch relativ günstig und man kann, wenn man will einfach
einen höheren und einen niedrigeren einrichten und austauschen (das kann auch etwas frimelig sein).

PS: Das ist auch auf KBs gängig, dass man zwei Stege hat. Einen für den Winter und einen für den Sommer, bei mir ist der Steg glücklicherweise so eingerichtet, dass es im Winter meistens gerade noch geht (diesen Winter hatte ich auch eine Zeit von zwei Wochen, wo ich nicht in voller Laustärke spielen konnte, da die Saiten dann gegen das Griffbrett geknallt sind).