Bässe ohne Antesten kaufen - Eure Meinungen

[ougleme]

Da es heutzutage recht weit verbreitet ist, Bässe zu bestellen, oder bei Ebay zu ersteigern, wollte ich mal hören, wie Eure Meinungen dazu sind. Vielleicht kommt für Interessierte und Einsteiger wissenwertes und/oder meinungsbildendes heraus!

Also: wer hat gute oder schlechte Erfahrungen gemacht, und vor allem WARUM?
Von was kann man generell abraten, auf was muß der Einsteiger ohne Erfahrung achten?
Gibt es Firmen, die man immer "blind" kaufen kann? Welche sollte man dringend vorher gehört und in der Hand gehabt haben?
Was ist mit gebrauchten Vintage-Instrumenten? Gibt es "Wegweiser" im Vintage-dschungel??

 

[Harley Benton]

Hm, ich glaube, es hängt von folgendem ab:

Nicht - Anfänger erkennen einen guten Bass, wenn sie ihn in der Hand halten. Da spricht glaube ich nichts gegen das Ordern, sofern eine Rückgabemöglichkeit besteht. Heikel ist natürlich der Fernkauf via ebay von Privat, weil eben das ja nicht geht. Ich selbst habe im letzten Halbjahr wegen Wiedereinstiegs da eine gewisse Betriebsamkeit entfaltet, um mir mal in aller Ruhe "meinen" Basstyp herauszufinden. Los ging es mit dem Harley-Benton Beatbass von T...: Gutes Teil für das Geld und hat Lust auf mehr, bzw. einen "richtigen" Solidbody mit langer Mensur gemacht.

So kam ein Fender Mex - P-Bass ins Haus, auch bestellt. Der isses jetzt (allerdings hatte ich das gleiche Modell schon mal im Laden in der Hand). Gefällt mir wie am ersten Tag und wurde in der Preisklasse, die ich mir so gesetzt habe, damit die Sache kostenmäßig nicht aus dem Ruder läuft (mehr als 500-600 € würde ich für 1 Instrument als "Amateur" einfach nicht ausgeben) bisher von nichts sonst Angetesteten getoppt.

Langer Rede kurzer Sinn: Problematisch ist es eigentlich bei Privatkauf ohne Antestmöglichkeit und für Anfänger, falls die mal eine Gurke erwischen und es mangels Erfahrung nicht merken (können).

Grundsätzlich ist es natürlich besser, den Bass im Laden zu kaufen, was aber bei zu geringem Sortiment eben manchmal nicht geht. Andererseits: Einen spontanen Fehlkauf im Laden kann man nicht wieder rückgängig machen, im Internet für 30 Tage schon...

Weiter denke ich auch, daß die Qualität im mittleren Preissegment heute durchgehend so hoch ist, daß man es durchaus wagen kann. Bei "um die 100 € - Bässen" kann man aber nicht davon ausgehen, was Vernünftiges zu erhalten (da war der Beatbass eine rühmliche Ausnahme).

 

[Geist]

Hab meinen ersten Bass zwar bei ebay gekauft, aber der war in meiner Stadt also konnte ich den vorher antesten ... also ich bin sehr für antesten. Das Instrument muss sich ja auch gut anfühlen. Das Problem ist halt wenn man wo wohnt wo es nicht so viel Auswahl gibt, tausende Bässe von Thomann bestellen und wieder zurückschicken macht halt auch keinen Spaß...

 

[Struppi]

ich spiele grundsätzlich alle bässe an bevor ich sie kaufe - oder eben nicht kaufe.

ich finde ein bass muss sich nicht nur gut anhören, sondern für dich auch gut anfühlen und das findet man eben nur durch ausgiebige kuschelrunden im musikgeschäft heraus []
instrumente blind kaufen ist für mich also ein absolutes no-go.

 

[ougleme]

Ich habe bisher nur gute Erfahrungen bei Ebay gemacht - wenn man unter 100,- euro einen 2. bzw. 3. Bass aus Spass für die "Sammlung" kaufen will - fand ich Ebay bisher immer super!!!

Wenn der Verkäufer nett ist und alle Photos sendet, die man sich wünscht, würde ich auch bis zu 1000 Euro ausgeben, wenn es eine Art "Traumbass" ist. zum Beispiel n alten Fender in genau der Farbe und den Hölzern, wie ich es gesucht habe.

Aber die Hälse sind wohl bei den meisten Bässen das Problem. Es ist schwer zu sehen, wenn schlecht photographiert wird, ob ein Hals nicht doch verzogen ist. Außerdem muß man wissen, ob das Trussrod noch funktioniert... und wenn der Verkäufer sagt "weiß nicht, ich spiel kein Bass" - siehts schlecht aus.
Solche Hals-geschichten kann ich mir z.B. bei Rickenbacker vorstellen, die ja, wenn sie älter (20 Jahre+) sind, häufig über die Jahre mehr oder minder schwere Halsschäden davontragen. Mehr als andere Bässe zumindest. Trotzdem gehen alte Rickys bei ebay meist über 1200/1300,- Euro.

 

[Achim_der_2te]

Grundsätzlich ist Anspielen natürlich immer bässer, aber was nützt Dir 'n Music Man aus'n 70ern mit "endlich Zuhause" Feeling, der dann mal locker 1.600 kosten soll ?

Hab 'n völlig verwarzten Ken Taylor günstig geschossen (OK, da kann man nicht viel falsch machen) und mir grad [url="http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=120307323618"]den hier[/url] als 2ten 5er für Reserve geholt. Ich sach mal, solange er nicht beim Transport zerbröselt ... Und wenn doch, dann krieg ich da auch noch 'n Hals rangeschraubt ...

Ergo aum: Wenn ohne antesten, dann so, dass man da bei Weiterverkauf zumindest mit 'ner 0-Nummer rausgeht.
So halt' ich das seit Jahren und hab mir mit den Überschüssen mein komplettes Equipement finanziert ... []

P.s.: NoGo ist für mich, beim örtlichen Händler testen und dann woanders bestellen ... []

 

[triple b]

Hallo,
meiner Meinung nach kann man schon reichlich Geld sparen, wenn man Gebrauchtware aus dem Netz kauft.
Habe bisher auch reichlich Glück gehabt.
Aber man sollte vorher wissen, was man haben will und wieviel man ausgeben möchte.
Einen Bass, den ich nicht kenne (vom Modell) kauf ich nicht blind.
Habe so (nicht nur bei ebay, auch über Kleinanzeigen) z.b. nen Streamer für 300,00 oder einen quasi neuen jazz bass für 700,00 bekommen.
Beide Instrumente sind klasse.
und für den Preis bekomme ich sie immer wieder los.
ich denke bei Markenware geht man ein geringes Risiko ein.

 

[Kralli]

Meine ersten zwei habe ich brav im Laden nach ausgiebigen Befummeln gekauft. Und ich finde es schon besser einfach vorher mal die Haptik zu checken, vor allem wenn man das Modell nicht kennt.

Meinen FL habe ich in der Bucht ersteigert und einfach Glück gehabt. Das hat mir eine Menge Kohle erspart und hätte aber auch nach hinten losgehen können. No Risk, no fun.[]

Und meinen Rick habe ich sogar "blind" bestellt.
Hätte ich damals Ausschau nach einer Anspielmöglichkeit vor dem Kauf gehalten, würde ich nämlich heute noch keinen Rick haben und immer noch Ausschau halten.

 

[seBASStian]

Für mich war frühe Bass Kaufen ohen vorher anzuspielen ein absolutes NoGo! Man heiratet ja auch keine Frau, die man nur mal auf einem Foto gesehen hat []

Nun habe ich allerdings drei Bässe "blind" gekauft. Allerdings waren zwei davon von Bassic-Mitgliedern und da gab es vorher ausreichend e-mail Kontakt. UNd mit diesen beiden Bässen bin ich vollstens zufrieden.

Dann habe ich einen G+L aus der Bucht geholt und hier bin ich echt gelinkt worden. Ich wollte mich dann mit dem Verkäufer einigen wegen Rückgabe und Preisnachlass und er hat immer Zugeständnisse und Versprechungen gemacht und sich an nichts gehalten [][]

Ich werde sicher nichts mehr privat bei Ebay kaufen!

Aber: ich findes es auch nicht ok sich bei Versandhändlern "zum Spaß" Sachen zu bestellen, mit dem Vorsatz, sie eh wieder zurück zu schicken. OK, das ist das gute Recht, aber ich betreibe auch einen online shop und ich finde es absolut nervig, wenn die "Kunden" zum Spaß die Sachen bestellen und dann zurück schicken, von der ganzen ARbeit und dem Porto mal abgesehen.
HUHG das mußte mal gesagt werden [^]

 

[cellkirk74]

Ich habe schon eine ganze Menge Instrumente zum Teil aus dem Ausland ohne anstetst bestellt und dabei immer ordentliches Material erhalten. Vor allem habe ich gute Erfahrungen mit Ishibashi aus Japan gemacht. Dort habe ich bisher 3 Bässe bestellt, 2 davon gebraucht, und alle waren ordentlich eingestellt und entsprachen der Beschreibung. Zurücksenden wollte ich keinen. Gerade bei Ishibashi würde ich jederzeit wieder bestellen.

Ußerdem habe ich von Privatverkäufern über ebay aus Canada und Japan Bässe bestellt. Der Canadier hatte zwar ein paar Risse in der Fotoflamefolie nicht angeben, aber ansonsten ein super eingestelltes Instrument mit kerzengradem Hals geliefert un dvorher jede Menge Fotos gemailt, Der Japaner hatte den TZustand korrekt beschrieben. Der Bass hat starke Rock´n´Roll -Spuren, bespielt sich aber super und klingt auch klasse.

Ich denke wenn man weis auf was man achten muss ist es eigentlich angenehmer, sich die Sachen online zu bestellen und bei Nichtgefallen zurückzusenden, auch wenn das vieleicht kleine gewerbliche Händler nicht so mögen. Da diese allerdings die Kosten für ein entsprechendes Ladengeschäft sparen und über das Netz an Kunden kommen, die nie im Leben bei Ihnen vorbekommen würden, ist mein Mitleid da beschränkt.

 

[alex_de_luxe]

Ich habe meinen Jazzy auch bei Musik-Produktiv blind gekauft. Aber bei Gebrauchtinstrumenten ist das immer so eine Sache. Habe da Grundsätzlich auch Mühe, aber wenn der Preis wirklich stimmt...

 

[Majbass]

Ich habe in den letzten Jahren viele Sachen auf ebay gekauft und verkauft. Ich hatte bisher immer Glück (dazu später mehr) und echt gute Instrumente zum guten Kurs bekommen.

Man kann bei ebay natürlich seinem Glück auch auf die Sprünge helfen. Berwertungen checken und vor allem Emailkontakt. Ist der Verkäufer hier nett und hilfreich, dann kann man schon davon ausgehen, dass man vernünftige Ware bekommt. Mir hat ein Verkäufer z.B. ein Soundfile aufgenomen, weil nicht mehr der originale, sondern ein Austauschpickup im Bass war.

Klar, man kann bei so was immer schummeln, aber meine bisherigen Erfahrungen waren immer gut.

 

[Mike`adelic]

Solange es keine Exoten sind, geht das schon. Als Linkshänder musste ich schon mehrmals blind kaufen, da die Bässe im Ausland waren. Allerdings wird man nen Preci oder Stingray auch wieder fürs gleiche Geld los. []

Bei mir wars eben einmal der erwähnte MM Stingray. Sichere Bank, bekommt auch wieder los. Über eBay aus der Schweiz kommen lassen. War dann leider nicht so mein Ding und hab ihn ein 3/4 später wieder über ebay verkauft (nach Russland []) und bin genau auf Null rausgekommen. War halt eben kein Exot und ein beliebtes Modell []
Das zweite Mal auch über eBay. Japan Preci. Tolles Ding, geb ich nicht mehr her []

Wie gesagt, es kann schlecht (siehe Stingray) und gut laufen!

Prinzipiell aber ist anspielen immer das wichtigste. Selbst verschiedene Bässe des gleichen Modells unterscheiden sich im Sound und der Qualität teilweise erheblich.

 

[BassManni_neu_16291]

Nu ist ja das Problem ,dass, wenn Du Deinen Bass haben willst, und mehrere davon testen willst, du eben in einen Megastore fahren musst!
Also GuitarStore in Köln, Thomann, Produktiv in Ibbenbühren, etc.
Selbst Beyer's in BO hat höchstens 2-3 Fenders, oder 1-2 MuMänner, etc.
Also 1 Tag Urlaub, stundenlange Autofahrt, ganzen Tag testen und hinterher doch nicht wissen, welcher der beste war[].
Und so, eine Nacht drüber schlafen, noch n Tach Urlaub, nochmal hin.......

Bestellen ist eben einfacher...und ich brauch kein schlechtes Gewissen haben, ob's der richtige war...konnte ja nicht vergleichen...........
Übrigens würd ich bei ebay (die Bucht) nix über 100 € bestellen.
Schon eher bei Ishibashi, denn da hört man hier wirklich NUR Gutes....
Meine Meinung.[]

 

[alex_de_luxe]

Zitat:Original erstellt von: Bowmen

StOP!Wenn ihr Bucht sagt,meint ihr e-bay?Wenn das so ist,liege ich falsch.Ich dachte immer,die Bucht sei unser Kleinanzeigenmarkt.Denn da habe ich meinen G&L sowie auch meine demnächst SWR Combo gekauft.
Mit bassigem Gruss
Bowmen

Das ist jetzt mal so richtig aua.

 

[Moulin]

Das beste Beispiel nach welchen Kriterien man einen Bass kauft ist mein neuester Bass. Ein Fender 50s Precision.

Ich habe diesen Basstyp schon sehr, sehr oft angespielt. Ich kann nicht mal behaupten, die anderen seien sehr schlecht gewesen, aber bei diesem einen Bass wusste ich sofort ganz sicher, dass es der ist, den ich haben will.
Es mag eher philosophisch sein als logisch wenn man einen Bass erfühlt aber für mich ist das schon entscheidend.


Wenn man sich den Weg einen Basses mal von Anfang bis zum fertigen Instrument vor Augen führt muss einem schnell klar werden, dass es niemals zwei identische Bässe geben kann








http://files.homepagemodules.de/b129039/f9t19p160n1.jpg

 

[Higgi]

Also ich habe grade bei einem Musikhaus einen 5-Saiter bestellt.
Da ich Anfänger bin und momentan ziemlich klamm hab ich lange gesucht und mich dann für nen Rocktile Boondock entschieden.
Der kostet ca. 230 Euro und die Firma soll ein Harley-Benton Nachkomme sein.
Leider gab es nirgendwo Testberichte...
Jetzt werden einige sagen das kann nix taugen.
Klar hab ich dabei auch ein wenig Bauchgrummeln ,allerdings lesen sich die Zutaten des Instrumentes ganz Ordentlich (sofern das Geschriebene zutrifft) und vielleicht hab ich ein wenig Glück und brauch das Teil nicht zurück geben (30 tage Rückgabemöglichkeit)

Ich hab mal bei Ebay ne E-Gitarre (les Paul Kopie ) erstanden und hab sie trotz Korea-Kopie gut zum Klingen gebracht.
Deshalb bin ich optimistisch.

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: BassManni

Nu ist ja das Problem ,dass, wenn Du Deinen Bass haben willst, und mehrere davon testen willst, du eben in einen Megastore fahren musst!
Also GuitarStore in Köln, Thomann, Produktiv in Ibbenbühren, etc.
Selbst Beyer's in BO hat höchstens 2-3 Fenders, oder 1-2 MuMänner, etc.
Also 1 Tag Urlaub, stundenlange Autofahrt, ganzen Tag testen und hinterher doch nicht wissen, welcher der beste war[].
Und so, eine Nacht drüber schlafen, noch n Tach Urlaub, nochmal hin.......

Bestellen ist eben einfacher...und ich brauch kein schlechtes Gewissen haben, ob's der richtige war...konnte ja nicht vergleichen...........
Übrigens würd ich bei ebay (die Bucht) nix über 100 € bestellen.
Schon eher bei Ishibashi, denn da hört man hier wirklich NUR Gutes....
Meine Meinung.[]

Man muss natürlich schon wissen, ob ein wirklich guter Bass das einem wert ist.
Wenn er das nicht ist, kann man natürlich einfach so einen bestellen und ihn zurückschicken, falls er gar nichts ist und ihn nehmen wenn er "ok" ist.

Das ist dann aber auch ein "Katalog-Bestellen" und macht nicht so viel Spass wie testen, testen, testen. Das tolle am Testen ist, dass man auch mal auf andere Ideen kommt und Dinger in die Hand nimmt, auf die man im Internet bzw. Katalog nicht gekommen wäre.

[]

 

[5Bässer]

Meine Erfahrung ist: bei Brot-und-Butter-Bässen bis 500 EUR würde ich es machen, Rückgaberecht vorausgesetzt. Wenn ich mir was gutes leisten will, würde ich mir Zeit nehmen und ausgiebig vor Ort testen, bis ich "mein" Baby in der Hand hab.
Selbst bei gleichen Modellen gibt es ja klangliche Unterschiede.

 

[Straycatstrat]

Ich halte da den Equipmentkauf pragmatisch:

bei Händlern ist eh klar, dass man Rückgabrrecht hat.
Bei Privatverkäufen setze ich mir ein striktes Limit, was ich bereit bin, auszugeben.
Den Markt soltle man natürlich auch beobachten, um sicherzustellen, das man bei Nichtgefallen ein Instrument nicht unter dem selbst gezahlten Preis wieder veräußern muss.

Bisher bin ich mit dieser Strategie immer recht gut gefahren.

Grüße!