Aufnehmen mit Kompressor?

[lordbasstard]

Ich würde es so machen: wenn du einen kompressor auf dem pedalboard hast der bei den Proben und Auftritten an ist, dann mit aufnehmen. Wenn du keinen nutzt dann auch nicht mit aufnehmen.

DI vom nackten Bass mit aufnehmen? ...kann man machen, kost ja nix, aber wenn ich meinen Sound gefunden habe der eben nicht nur aus dem nackten Instrument besteht, sondern aus der Kette Bass, Finger, Board und Amp und ich diese Kette auch im Griff habe, dann ist es zumindest kein „muss“.

Wir reden ja von einem demo, ich vermute mal hardrock, da kann zuviel detailliebe auch Zeit fressen und den „Flow“ ausbremsen.

 

[claudio]

ich nehme immer noch eine nackte Spur mit auf, falls ich noch mit Effekten reampen will. Normal gehe ich durch meinen MM Preamp mit leichter Kompression und der eingebautem Röhren DI. In der DAW kommen dann schon noch ein, zwei Kompressoren hinzu.

 

[f_luxus]

ich nehme immer noch eine nackte Spur mit auf, falls ich noch mit Effekten reampen will. Normal gehe ich durch meinen MM Preamp mit leichter Kompression und der eingebautem Röhren DI. In der DAW kommen dann schon noch ein, zwei Kompressoren hinzu.

In der DAW nutze ich hauptsächlich Multiband-Kompressoren.
Anfangs hab ich auch noch eine nackte Spur mit aufgenommen, aber der Dexter Preamp lässt sich ohne Probleme so einstellen dass er nur leicht komprimiert und nach dem x-ten mal dass die nackte Spur unnötig war, bin ich jetzt dazu übergegangen sie wegzulassen.

 

[4enima]

In der DAW nutze ich hauptsächlich Multiband-Kompressoren.
Anfangs hab ich auch noch eine nackte Spur mit aufgenommen, aber der Dexter Preamp lässt sich ohne Probleme so einstellen dass er nur leicht komprimiert und nach dem x-ten mal dass die nackte Spur unnötig war, bin ich jetzt dazu übergegangen sie wegzulassen.

Im professionellen Studio geht das DI-Signal auch gerne grundsätzlich noch durch Preamp+Komp, einfach weil man dadurch direkt ein brauchbareres Signal erzeugen "kann" und ggf. den Sound mit entsprechender Hardware veredelt. Also das ist ja nicht grundsätzlich falsch. Man weiß da aber auch was funktioniert.

Pauschal ein Kompressor aufs Signal hauen macht aber nichts besser und im Zweifel alles schlechter. Man sollte halt grundsätzlich schon erst mal wissen was für ein Sound angestrebt ist und was der musikalische Kontext ist. Im Zweifel immer nackt aufnehmen und man hat noch alle Möglichkeiten im Postprocessing.

 

[f_luxus]

Man weiß da aber auch was funktioniert.

Eben, das ist ja nur meine Rangehensweise und so mache ich das auch im professionellen Studio.
Der Preamp gehört in meinem Fall einfach mit zum Sound. Die nackte Spur hat mir einfach zu harte Transienten und das würde man im Nachgang nur mit entsprechenden Plugins mit viel Arbeit so hinbekommen. Da unterscheidet sich ein Röhrenpreamp auch vom "normalen" Kompressor, der ja je nach Attack auch den unbearbeiteten Transient durchlässt.

Also um es auf den Punkt zu bringen, mein Tipp: Einen üblichen Kompressor im Bodentreterformat der nicht auf Studioniveau spielt, sollte man nicht mit aufnehmen, aber ein hochwertiger Transientenglätter ist eine feine Sache (je nach Geschmack!)

 

[Ratterbass]

aber ein hochwertiger Transientenglätter ist eine feine Sache (je nach Geschmack!)

Nix da! Knallen muss das!

brrbrrdeng

 

[MRoyce]

Die nackte Spur hat mir einfach zu harte Transienten und das würde man im Nachgang nur mit entsprechenden Plugins mit viel Arbeit so hinbekommen.

Einfach ein Clipper Plugin drauf und schon sind die Transienten zu einem beliebigen Grad glattgebügelt. Geht z.B. sehr gut mit ReaLimit oder Airwindows hat gleich eine ganze Sammlung an Plugins dafür. Die Transienten sind ja idR auch so kurz dass man da gar nichts vom "Charakter" des Plugins hört. Bei einem Röhrenpre will man oft ja noch etwas Obertöne erzeugen indem dieser sanft in die Zerre geht. Hat dann den netten Effekt dass die Transienten weniger stark sind und der Bass im Mix besser ortbar ist.

 

[whitewater]

Also um es auf den Punkt zu bringen, mein Tipp: Einen üblichen Kompressor im Bodentreterformat der nicht auf Studioniveau spielt, sollte man nicht mit aufnehmen, aber ein hochwertiger Transientenglätter ist eine feine Sache (je nach Geschmack!)

Was bitte ist denn ein Transientenglätter? Ich erinnere aus der Zeit der analogen Beschickung von UKW Sendern Sendebegrenzer, die Dir die Post vom Hals gehalten haben, nicht zu verwechseln mit den typischen Central Beautinizern.
Das waren halt extrem schnelle Teile, die auch für steile Flanken schnell genug nachkamen. Kannst ja mal rechnen, ein WA 76 macht ab 20 Microsekundenx4 für den ersten Quadranten, sind fast 0,1 Millisekunde würde also bis 10khz hinterherkommen. Na vielleicht 12kHz. Die brauchst Du dann aber auch.

 

[Hardrockracer]

Sorry, hatte erst jetzt Zeit, mich zu melden. Also, ich bin per se eigentlich niemand, der irgendwas im Signalweg zwischen Bass-Amp-Box etc. hat. Der Vorschlag kam vom Gitarristen, der meinte der Ampeg Octo Comp würde "etwas machen mit dem Sound" und dass Kompressor prinzipiell die Höhen etwas besänftigen würde, was dem aufgenommenen Signal zuträglich wäre. Ich denke, Kompressor ja, aber erst in der DAW.
Übrigens, ich spiele einen Tech21 VT-Rack Preamp. Wenn ich also von D.I. rede, ist das ein post Signal, das zusätzlich die Sansamp Boxensimulation anliegen hat. Und wir spielen 70er/80er Hardrock.

 

[MRoyce]

Sendebegrenzer, die Dir die Post vom Hals gehalten haben, nicht zu verwechseln mit den typischen Central Beautinizern

Aber was bitte ist ein "Central Beautinizern"?

 

[whitewater]

Aber was bitte ist ein "Central Beautinizern"?

Sogenanntes Soundprocessing, ein oder mehrere Multibandkompressoren, z.T. für Wort und Musiksumme separat, die dafür gesorgt haben, daß das totgejingelte Resultat einer 20-Titel Hot-Rotation auch bei Tempo 180 noch fett über jedes Motorengeräusch wabert.
Das war mal grosse Kunst, ein späterer Technischer Direktor des ÖR einer benachbarten Alpenrepublik ist als Wunderheiler durch die Republiken getourt und hat Sound-Design für Autofahrerwellen verkauft
Die Sendebegrenzer hatten da dann nur noch Schaltknackser abzufangen ...

 

[whitewater]

Sorry, hatte erst jetzt Zeit, mich zu melden. Also, ich bin per se eigentlich niemand, der irgendwas im Signalweg zwischen Bass-Amp-Box etc. hat. Der Vorschlag kam vom Gitarristen, der meinte der Ampeg Octo Comp würde "etwas machen mit dem Sound" und dass Kompressor prinzipiell die Höhen etwas besänftigen würde, was dem aufgenommenen Signal zuträglich wäre. Ich denke, Kompressor ja, aber erst in der DAW.
Übrigens, ich spiele einen Tech21 VT-Rack Preamp. Wenn ich also von D.I. rede, ist das ein post Signal, das zusätzlich die Sansamp Boxensimulation anliegen hat. Und wir spielen 70er/80er Hardrock.

Ok, klarer Fall, lass es, wenn der Gitarrist meint, da wäre irgendwas Trallala.
Kompressor ist ein Effekt, mit dem Du Dich ein wenig beschäftigen musst, das ist nicht so stringent wie z.B. beim Chorus mit Rate & Depth, und sicher auch schwieriger als die meisten Zerren mit Gain und Tone. Die One-Knob-Pedals machen es ja nicht einfacher, Du musst halt in allen Fällen selber hören und entscheiden, ob Dir gefällt, was rauskommt.
Da liegt die Alternative nahe, das jemandem zu überlassen, der sich da schon reingebohrt hat. Zum Beispiel dem Toni.