Zu starker Output oder andere Combo

[Herberti]

Hallo liebe Basser,

nun bin ich als Bassanfänger noch so ziemlich ohne jeden Plan, wenn es sich um spezielle technische Fragen dreht. Vielleicht kann mir aber hier jemand einen Tipp geben.

Worum geht es:
Mein G&L 2000 Tribute scheint einen Output zu produzieren, mit dem nicht jede Combo klar kommt. Anfangs hatte ich eine kleine Nemesis /Eden Combo (25 Watt) als erste kleine Anfänger-Übungscombo. Laut MP in dieser Klasse die Combo mit dem besten Klang.

Kaum war der G&L dran war von Klang keine Spur. Rauschen, Kratzen und Schaben bei jeder Einstellung. Auch bei reiner Passivschaltung des Basses. Beim Antesten des Basses im Laden hatte der freundliche Fachberater den G&L ebenfalls an dieser Combo. Auch hier Scharren und Knarzen. Er meinte aber, dass dies nur so sei, weil er ein ganz übles Instrumentenkabel benutze. Hab ihm das mal geglaubt und den Bass samt Nemesis gekauf.

Daheim dann aber auch dieses Grauen von Sound, diesmal aber mit einem anständigen Kabel. Kurz und gut, ich habe die Combo gegen einen Laney (30 Watt) umgetauscht. Sicher ist der kleine Laney klanglich keine Offenbarung, aber er knarzt nicht. Jedenfalls nicht so schnell. Etwas weiter aufgedreht ist er aber auch sehr schnell am Rande seiner Möglichkeiten. (Gain fast ganz raus)

Zusätzlich spiele ich den Bass an einem Tascam MP-BT1. Auch hier ist nicht mehr als 30% möglich. Danach nerviges Rauschen.

Jetzt scheint mir der Bass selbst die Ursache dieser Probleme zu sein.
Scheinbar ist das Ausganssignal einfach zu derbe. (Der L2000 kommt mir langsam vor wie ein übernervöses Rennpferd oder wie ein hochfrisierter Kleinwagen)

Ich bin also drauf und dran, auch den Bass umzutauschen und hab dabei den Yamaha BB414 im Auge. Noch ist die Umtauschfrist nicht abgelaufen. Aber der L2000 gefällt mir sonst sehr gut, ist erstklassig verarbeitet und hat super Kritiken etc. Ein Umtausch innerhalb der gleichen Preisklasse scheint mir ein Abstieg zu sein, und das will ich ja nun auch nicht.

Oder ist der Bass einfach nur falsch eingestellt?
Können technische Fehler die Ursache sein?
Vielleicht hat auch jemand ähnliche Erfahrungen mit dem G&L gesammelt.

Bin für Ratschläge und Tipps dankbar.

Grüße an alle Basser

 

[Herberti]

Jau, ich hatte mich als blutiger Anfänger auf den Rat eines Fachverkäufers in einem angesehen Musikhaus (dem wohl allseits bekannten Mega Laden in Ibbenbüren) verlassen.

Das Ding mit dem Kabel hätte mir aber auf jeden Fall eine Warnung sein müssen. Dennoch, der Bass war schon deutlich mein gefühlter Favorit. Hab mich damit gleich wohl gefühlt. Sicher ist der G&L ein ganz schöner Brocken, aber bei meinen 1,90m und 110kg passt das schon sehr gut.
Dabei hatte ich einen G&L anfänglich gar nicht auf meiner Liste. Ursprünglich war der Yamaha als Einstieg geplant.

Ich denke aber nicht, dass die mich im Laden ansonsten schlecht beraten haben. Kann weiter keine Mängel entdecken. Aber dazu reicht auch mein Sachverstand in diesen Dingen noch nicht aus. Der G&L hatte das richtige Format, fühlte sich perfekt an und seine große klangliche Bandbreite sollte mir helfen "meinen" Sound zu finden. Es schien einfach die optimale Wahl zu sein.

Sicher ist es richtig, dass korrekte Dämpfung und gute Klangproduktion erst noch geübt werden müssen. Aber ein gaaanz vorsichtiger Anschlag einer Leersaite bei Zimmerlautstärke sollte einen sauberen Ton erzeugen und kein Kurzwellengerausche. So war es mit dem Nemesis, den ich dann umgetauscht habe. Mit dem Laney dagegen lässt sich arbeiten. Zu weit aufdrehen darf man ihn halt nicht. Kann mir aber auch vorstellen, dass der Nemesis mit anderen Bässen wunderbar funktioniert.

Habe auch schon in anderen Foren gelesen, dass der G&L nicht mit jedem Verstärker klar kommt. Darum meine Frage nach entsprechenden Erfahrungswerten.

Letztlich würde ich mich ungern von dem Bass trennen. Er gefällt mir nach wie vor. Sollten aber die genannten Probleme Modelltypisch sein, so wäre ein Wechsel zu einem anderen Bass mein logische Konsequenz. Als Anfänger möchte ich mich auf das Erlernen des Instruments konzentrieren und das geht nicht gut mit einer Diva.

 

[Soulfinger]

Stimmt schon, der G&L hat einen mörderischen Output, die Pickups sind einfach sehr "hot", wie die US-Kollegen sagen. Wenn ich bei meinem voll aufdrehe und kräftig reinlange, geht der EBS, der bei uns im Moment im Proberaum steht, ganz schön in die Knie (Knarzen, Krachen, Aussetzer).

Hast Du schon einmal probiert, die Pickups tiefer, also weiter weg von den Saiten zu schrauben? Du kannst beim G&L den kompletten PU justieren (mit den Kreuzschlitzschrauben der Kunststoffabdeckung) und dann noch eine Feinabstimmung für jeden einzelnen Magneten vornehmen (da passt der kleinere der beiden mitgelieferten Inbus-Schlüssel).

Weiters empfehle ich, die beiden Tonblenden etwas zurückzuregeln. Ich habe Bass auf etwa 80%, Höhen auf etwa 50%. Und im Aktiv-Modus kannst Du immer noch den Volumenregler etwas zurücknehmen, ohne Soundeinbußen zu haben. Ich habe meinen auch nie voll aufgedreht (siehe oben). Die bass&treble-boost- Einstellung ist noch einmal vorsichtiger zu genießen. Der L-2000 ist halt einfach ein Tier und muss gezähmt werden. []