Wie teuer darf's denn sein?

[mr_b]

Hallo zusammen,

ich habe vor ein paar Wochen angefangen, Kontrabass zu lernen und habe z.Zt. einen KB von meinem Basslehrer geliehen. Da dies aber kein Dauerzustand sein soll, wollte ich mal fragen, mit wieviel Euro ich rechnen muss, wenn ich mir einen KB kaufe, wo mich nicht nach einem halben Jahr etliche Macken nerven.

Der Bass soll ordentlich klingen und für Jazz geeignet sein. Um die Intonation zu üben, soll auch Bogenspiel möglich sein. Ambitionen für ein klassisches Orchester habe hingegen nicht...

BTW: Wo kauft man am besten? Muss es ein Geigenbauer bzw. Kontrabassbauer, reicht eine Werkstatt für diese Instrumente sein oder gibt es noch Alternativen.

Viele Grüße

mr_b

 

[motherofbasses]

Ich würde dir auch zunächst zum Mieten raten. Die meisten Bassbauer vermieten auch und rechnen den Mietpreis später an.
Das hat für dich den Vorteil, dass du Erfahrungen auf einem Bass gewinnen kannst und sich deine Vorstellungen gemütlich entwickeln können, was die Bespielbarkeit, den Klang und die Größe des Instruments angehen. Wahrscheinlich muss sich dein Geldbeutel auch entwickeln. Kontrabässe sind teure Instrumente.
Und vielleicht musst du auch erst noch genauer herausfinden, was du spielen möchtest, und ob du überhaupt weiter spielst. Als ich anfing, wollte ich Jazz machen, also nur zupfen. Heute spiele ich über 90 % Klassik. Hätte ich am Anfang nicht gedacht.
Es gibt billige und auch günstige Instrumente. Die tun es erst mal für den Anfang. Sie haben aber den Nachteil, dass sie nicht mit dir mitwachsen, sie gehen nicht mit deinen Möglichkeiten mit. Tonlagen über dem 12. Bund kannst du bei diesen Bässen eher vergessen.
So als Adresse: billige Bässe gibt es ab ~400 Euro, für einen besseren, gut eingerichteten und bespielen Bass darfst du ~2.000 Euro rechnen.
Neue Saiten können locker 150 bis 200 Euro kosten, einen Bogen bekommt man um die 100 Euro (der sich spielen läßt und kein Hybrid aus dt. und franz. Spielweise ist). Auch die Besuche beim Geigen-/Bassbauer sind nicht ohne.
Falls du trotzdem gleich losziehen willst: frage deinen Lehrer um Rat...vielleicht hat er einen Bass oder einer seiner Schüler hat einen.

viel Glück!

 

[mr_b]

Hi,

erstmal Danke für eure Antworten. Ganz eilig habe ich es mit dem Kauf nicht, denn ich habe einen KB von meinem Lehrer geliehen. Den möchte er aber irgendwann zurückhaben, deshalb wollte ich mich schonmal informieren, denn gut Ding braucht bekanntlich Weile.

Ich werde dann mal nach und nach ein paar Bassbauer besuchen. Mal sehen, was sie zu bieten haben. 2000€ sind übrigens ein Rahmen, mit dem ich noch gut leben kann. Ich hatte mal bei geba-online nachegesehen und dort wird das allermeiste über 5000€ verkauft...

Viele Grüße

mr_b

PS: Meinen Lehrer werde ich ohnehin noch mit dem Thema löchern...

 

[elch]

zwischen 2000 und 5000 spielt sich schon viel ab. ich habe mehrfach gehoert, dass 3500 ca. die grenze ist, ab der du einen anstaendig gebauten bass kriegst (dh handarbeit in europa und gutes holz - beides ist relativ teuer), kann das aber selbst nicht belegen. gute gebrauchte massive baesse sind fast immer teurer.
ich wuerde empfehlen, alle moeglichen geigenbauer & KB-haendler im umkreis abzuklappern und sich einfach mal anzuschauen, was die so an gebrauchtem und neuem haben. du musst die 7000 eypo baesse ja nicht kaufen, um sie anzuspielen. []
ideal waer natuerlich, wenn sich dein lehrer etwaig in frage kommende instrumente vorm kauf anschauen wuerde.

Edit: bei mir ist es budgetbedingt ein gut gebauter sperrholzbass geworden. klingt besser als die billigen massiven & halbmassiven, die ich gehoert habe.

 

[Metalfist]

Zitat:Original erstellt von: elch

...
Edit: bei mir ist es budgetbedingt ein gut gebauter sperrholzbass geworden. klingt besser als die billigen massiven & halbmassiven, die ich gehoert habe.

bei mir ebenso.
ich spiele ihn jetzt seit 5jahren und er tut brav seinen dienst.
superfiligran und höhenreich ist der klang natürlich nicht, aber mehr als brauchbar.
gerade für viel "zupfen, wenig streichen" finde ich sperrholzbässe (abgesehen von der wesentlich höheren robustheit) auf alle fälle ausreichend.

 

[Scriptura]

Hallo mr b,

vielleicht noch eins. Die wenigen Kontrabassbauer die es noch gibt, bieten oft restaurierte Bässe zum Verkauf an, die meist wesentlich günstiger als ein Neubass sind. Ich habe meine restaurierte "Oma" damals in Markneukirchen bei Alfred Meyer gekauft.

 

[bassatuba]

Salut mr b

Einige Zeit hatte ich einen KB vom Geigenbauer gemietet. Dann ist mir bei einem alten Volksmusiker ein übel zugerichteter und trotzdem noch gut klingendere deutscher Bass über den Weg gelaufen. Der Geigenbauer hat mir die Miete angerechnet und den gekauften überholt (hat mehr gekostet als der Kauf). Dieses Instrument spiele ich an Orten und in Musikrichtungen, wo der Sound auch entsprechend gehört und goutiert wird.
Bald mal war mir dieses gute Instrument jedoch zu schade um es in Kneipen und Gartenwirtschaften mitzuschleppen und ich habe von einem Bassisten einen gut eingerichteten sperrhölzernen Tschechen gekauft. Dieser hat seit dem Kauf einen bösen Unfall (Kinder während der Pause) durchgemacht und ich lasse ihn ohne Bedenken im Proberaum.

Du hast - wenn Du bei verschiedensten Gelegenheiten zu spielen gedenkst - zwei Möglichkeiten: Du kaufst Dir ein weniger kostbares Instrument zuerst und ein besser klingendes später oder umgekehrt. Für mich hat sich der Besitz von 2 Instrumenten ganz sicher gelohnt.

 

[mr_b]

Hallo Bassatuba,

Zitat:Für mich hat sich der Besitz von 2 Instrumenten ganz sicher gelohnt.

dass sich nach einiger Zeit der Wunsch nach einem Zweitbass einstellen kann, will ich gar nicht ausschließen. Da findet man immer gute Gründe für. Und das kenne ich schon vom E-Bass. Aber das ist eher ein weiterer Grund, warum ich für den ersten KB keine 5000 Euro ausgeben wollte...

BTW: Kennt jemand eine Liste im Internet mit Geigenbauern, die auch Kontrabässe anbieten? Ich kenne nur die Liste unter geba-online, die allerdings den Nachteil hat, dass sie Namen und nicht nach Ort (bzw. besser noch PLZ) sortiert ist.

Viele Grüße

mr_b

 

[Herr K]

Hey,
ich rate dir auch zum Mieten. Ein Instrument aussuchen/finden dauert schnell mal 6-12 Monate und außerdem sollte immer eine erfahrene Person dabei sein und damit meine
ich auch einen Profimusiker, keinen Kumpel, der schon ein bisschen länger spielt.
Für 2000€ bekommt man mit einigem Suchaufwand schon ein sehr gutes Instrument (ich rede hier von sehr gut spielbar und ordentlichem Klang).

Grüße,
K

 

[el_loco]

Man kann die Liste von Geba auch nach Orten sotieren einfach oben anklicken!

 

[mr_b]

Hallo diePile,

Danke für den Tip mit den Gedo-Bässen. Die kannte ich noch nicht. Z.Zt. habe ich ja noch den Bass von meinem Lehrer. Aber falls das mal nicht mehr möglich ist und bevor ich ohne dastehe, wäre ein Billig-Bass eine Alternative für mich, damit ich für die weitere Suche genug Zeit habe...

Viele Grüße

mr_b