wie hättet ihr denn gerne euren bassunterricht?

[bassmeup]

ich überarbeite momentan mein lehrmaterial für bassunterricht, um ab juli wieder verstärkt bassunterricht anzubieten.

jetzt würde mich mal interessieren, was ihr euch von eurem basslehrer wünscht.

würde mich über euer feedback freuen.

cheers

steffen
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www.bass-me-up.de
www.myspace.com/steffenknaussbass

 

[Struppi]

am wichtigsten finde ich es, auf jeden schüler wirklich einzeln einzugehen ...
konzept hin oder her, gebe selber ein bisschen unterricht nebenher (würde mich nicht einen basslehrer nennen, obwohl ich seit über 8 jahren selber lerne, bin noch abiturient und gebe eigentlich nur grundtechniken an anfänger weiter).

gewisse grundlagen sind wichtig und nötig, aber es gibt eben verschiedene schüler mit verschiedenem empfinden.
ich kann zwar bass, schlagzeug - und violinschlüssel fliessend lesen, hasse es aber im unterricht nach noten spielen zu müssen.
ich höre und sehe viel lieber meinem lehrer zu und versuchhe es nachzuspielen, das ist auuch gutes gehörtraining.

wenn man so einen schüler vor sich sitzen hat sollte man auch darauf eingehen und ihn nicht zur puren notenlektrüre zwingen, habe relativ viele lehrer gehabt bis ich einen gefunden habe der mir ne ganze menge auch ohne noten vermitteln kann (auch wenn ich natürlich auch notenübungen mache, will mich schliesslich nicht zu sehr einschränken)

das ganze nur als kleines beispiel, das eingehen auf das lernen und die stilrichtung des schülers ist meiner meinung nach zwar die wichtigste aufgabe des lehrers, meiner erfahrung nach aber eine ziemlich selten zu findende []

 

[Basshole]

... am Stück ...nicht geschnitten .... so 200 Gramm.

 

[bassmeup]

...darfs dann auch ein bißchen mehr sein ?????

 

[MToTheB]

hmm, ich finde es gut, wenn der lehrer dem schüler (sofern dieser dem nicht ablehnend gegenüber steht) von zeit zu zeit auch mal dinge aus anderen stilen präsentiert (mein lehrer machte damals ab und an stücke von bach mit mir, was ich als durchaus sinnvoll erachte)
darüberhinaus finde ich sollte man die nötige theorie im rahmen halten, und eher nach den vorstellungen des schülers portionieren - das nötigste dann va an stücken, die man so oder so spielt erarbeiten...

 

[BigNeisi]

am besten billig.....

 

[Xarfai]

ich finde ein guter Lehrer benutzt erstmal die erste Unterrichtsstunde, um mit dem Schüler zu reden und herauszufinden was er will. Ich stelle dann immer folgende Fragen:
- welche Vorkenntnisse hat der Schüler
- welche Musikrichtung bevorzugt der Schüler
- welche grundsätzlichen Spieltechniken setzt der Schüler ein oder welche will er lernen (z. B. 2 Finger oder Plektrum)
- Noten ja oder nein
- wenig, viele Beispiellieder
- viel Theorie oder nur das nötigste
- und ganz wichtig: welche Ziele hat der Schüler und welche Erwartungen ergeben sich daraus für den Unterricht

Trotz aller Wünsche muss ein Lehrer aber auch auf gewisse Dinge bestehen, die aus seiner Erfahrung einfach wichtig sind. (so wie mein Lehrer mich immer tritzt ) Wenn der Lehrer immer nur durchnimmt was der Schüler will, lernt der ja auch nicht über seinen Tellerrand zu schauen. z. B. mal Bach oder Jazz AUSPROBIEREN. Wenn es dem Schüler nicht gefällt kann man immer noch was anderes machen.

Ich bestehe zum Beispiel darauf dass alle meine Schüler zumindest eine Grundahnung von Theorie bekommen, also wie Intervalle, Akkorde, Tonarten und Pentatoniken zusammenhängen. Das finde ich sind auch im Rock die absoluten Basics wenn der Schüler nicht nur covern will (wobei wenn er sagen würde er will nur covern und nicht verstehen was da passiert würde ich das akzeptieren).

Dann müssen alle Schüler zumindest Rhytmik der Noten lesen können. Auch wer nach Tabs spielt wo die kryptischen Noten drüber stehen sollte ohne Aufnahme in der Lage sein das zu spielen. Es kommt schließlich oft genug vor das der Bass in einem Lied so schlecht abgemischt ist dass ein raushöhren des Rhytmus nicht möglich ist (für den Schüler). Außerdem kann man so gute Übungsblätter mit Rhytmuspatterns ausgeben.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Anreize geben deinen Unterricht schülerfreundlich zu gestalten

 

[Tieftoener]

Hallo,

ich habe folgende Erfahrung gemacht:

Wenn ich einen Schüler zu 100% bestimmen lasse, was er im Unterricht machen will, war sein Fortschritt meistens gleich NULL!!

Wenn ich zu 100% bestimmt habe, war zwar Fortschritt da, aber manchmal nahm die Motivation des Schülers Schritt für Schritt ab.

Also muss man einen guten Kompromiss finden, der so ungefähr bei 70% von mir und 30% vom Schüler liegt.

Irgendwie finde ich die Vorstellung etwas witzig, dass der Schüler den Unterricht zu 100% bestimmt. Man stelle sich einmal vor, man würde zum Arzt gehen und sagen: Also ich würde gerne meine Blinddarmoperation mit einem Schnitt an dieser Stelle beginnen und......

Es ist doch gerade der Wissensvorsprung des Lehrers, der ihn dazu befähigen sollte, genau zu wissen, was der Schüler braucht um vorwärts zu kommen. Und das ist für mich das wirklich entscheidende Kriterium:
Macht mein Schüler Fortschritte.
Ich empfinde die Vorstellung, dass Schüler Geld dafür auszugeben, damit ihnen der Lehrer ein bisschen was vorspielt nicht gerade als tolle Dienstleistung, sonder eher als Betrugsversuch! Und von solchen Lehrern gibt es leider einige und der Schüler merkt's meistens noch nicht einmal, weil er noch nicht abschätzen kann, ob ihm das langfristig was bringt oder weil's ja doch so angenehm ist, wenn man selbst nicht's tun muss.

Daher finde ich sehr gut das bassmeup sich Gedanken über das Thema macht.

Ich bin immer dafür auf die stilistischen Vorlieben eines Schülers einzugehen und führe tatsächlich so ein Einführungsgespräch wie Xarfai beschrieben hat. Daraus bastele ich dann ein individuelles Unterrichtskonzept, das - wie gesagt - zu circa 70% aus meinem Unterrichtskonzept besteht und durch die 30% der Wünsche meines Schülers aufgelockert wird. Mit dieser Mischung habe ich die "bässten" Erfahrungen gemacht.

 

[bassmeup]

herzlichen dank erstmal an alle für die bisherigen antworten.

hier einige zwischen-anmerkungen:

- den schüler komplett selbst bestimmen zu lassen geht meiner meinung nach absolut überhaupt nicht

- individuell und vor allem ganzheitlich erstellte unterrichtskonzepte halte ich auch für sinnvoll - > notenlesen, harmonielehre, gehörtraining etc. sind basics die einfach dazu gehören, sie dürfen nur nicht nach dem an den allgemeinbildenden schulen vorherrschenden lernkonzept (einfach mal alles wie aus dem eimer über die schüler schütten und hoffen, das ein kleines bißchen hängen bleibt) übermittelt werden -> praxisbezug und spass sind für mich dabei die killer-kriterien

- am besten billig -> gibt's nur bei den sonder-ramsch-angeboten -> ein gutes preis-leistungsverhältnis sollte gegeben sein (in meiner gegend liegt der durchschnittspreis bei ca. 15 euro für 30 min und 20 für 45 min + fahrtkosten bei hausbesuchen)

- die erste unterrichtseinheit besteht bei mir aus einem interview. vorab verschicke ich einen fragebogen (z.t. theorie aber vor allem auch fragen zum eigenen musikgeschmack und den wünschen und zielen) an den/die schüler/in.

soviel für jetzt - ich hoffe es melden sich noch ein paar jungs und mädels, die noch keine erfahrung mit bassunterricht haben. wäre interessant zu wissen, was die denn erwarten.

cheers

 

[Penelope]

Zitat:Original erstellt von: Joerg

Was noch schön ist: den Schüler bei besonderen Gelegenheiten mitnehmen, wenn möglich. Ins Studio. Zu einer Session. Ich habe auch angeboten (nicht nur angeboten, auch gemacht[]) mal mit einem Schlagzeuger zu jammen, der Studiofit ist, wenn der Schüler weit genug war. Ich habe dann ein paar Akkorde auf dem Keyboard oder der Gitarre gelegt.

Das sind oft ganz besondere Erfahrungen, da in der Regel kaum die Möglichkeit besteht, mit richtig guten Leuten mal zu spielen. Außerdem kommen dann häufig Nerven zum Vorschein.

Das ist ja genial! Na bitte, den Vorschlag werde ich meinem Lehrer machen. Unbedingt. Ich will auch ins Studio und mal mit einem Profi jammen. Hey cool. Bin total aus dem Häuschen und kann die nächste Stunde gar nicht erwarten.

Wie man erkennt bin ich auch Schülerin und mir bringt die Theorie am meisten, wenn ich sie bei Songs um(ein)setzen kann, die ich gerne spielen möchte. Ich sag ihm welches Lied, er kann sowieso jedes nach einmal hören mitspielen und dann erarbeiten wir es gemeinsam und siehe da, oft spiegelt sich dann die Theorie wider.
Außerdem hatte ich so das Griffbrett bis zum, na sagen wir, 18. Bund leichter intus. []