Welches Drahtlossystem?

[Thunderstroke]

Hallo,

ih möchte mir für den Bass ein Drahtlossystem zulegen.
Leider habe ich von dieser Materie nicht die geringste Ahnung.
Habe schon ein wenig rumgegoogelt und mich schlau gelesen (naja, zumindest ein bisschen schlauer als vorher); ich glaube, dass ich ein UHF System brauche, mit diversity-Empfänger, und automatischer Kanalwahl und Synchronisation per Infrarot, evtl. Pilotton.
Was ich gerne hätte ist
- höchste Zuverlässigkeit,
- hohe Reichweite
- einfache Bedienung
- verfärbungsfreie Klangübertragung,
- Unempfindlichkeit gegen Störungen
- sollte auch dann noch funktionieren, wenn Sänger und Gitarrist ebenfalls Drahtlossysteme verwenden.

Ein Blick auf die Webseiten von Thomann fördert nun viele Seiten an Angeboten zu Tage - und führt mich als Anfänger "ein wenig" in Verwirrung.

Daher meine Fragen:
- ist meine einschätzung was für ein System ich brauche vernünftig?
- welches ist die beste derartige Anlage?
- was benutzt ihr so, wie sind eure Erfahrungen?

Im Vorraus vielen Dank - und viele Grüße.
Thunderstroke

 

[BassookaTüte]

Du solltest Dir ein digitales System zulegen, da ab 2011 oder so die analogen Frequenzen für den Privatmann verboten werden. Als günstigstes, aber auch gutes System empfehle ich da das G30 von Line 6.

 

[Bassmart]

ich hab gehört, dass das mit der Senderneuvergabe erst ab 2015 läuft...
naja ein bekannter hat das günstige von AKG (glaub so 190€) und meint, dass er mit seinem 5er auf A eigentlich keine Probleme hat

 

[Willie]

Zitat:Original erstellt von: Thunderstroke

Hallo,

ih möchte mir für den Bass ein Drahtlossystem zulegen.
...
Was ich gerne hätte ist
- höchste Zuverlässigkeit,
- hohe Reichweite
- einfache Bedienung
- verfärbungsfreie Klangübertragung,
- Unempfindlichkeit gegen Störungen
- sollte auch dann noch funktionieren, wenn Sänger und Gitarrist ebenfalls Drahtlossysteme verwenden.
...
Im Vorraus vielen Dank - und viele Grüße.
Thunderstroke

Ich selber habe jahrelang ein altes Sennheisser System gespielt. Das war in Ordnung, aber nicht der Brüller. Man konnte dort deutlich den Unterschied zwischen dem System und einem Kabel merken. Wegen dieser blöden Kanalumverteilung habe ich mir dann ein digitales System zugelegt. Da ich etwas klamm war, "nur" das Line6 G30 und ich bin voll damit zu frieden. Der Unterschied zwischen der Sendeanlage und Kabel ist wirklich nur marginal hörbar. Auf einer Bühne schon mal garnicht. Latenz ist im Rahmen, da hab ich mehr Latenz, wenn ich am Bühnenrand stehe. Reichtweite ist i.O. 30m reichen für meine Bedürfnisse völlig aus. Sogar ein Ausflug ins Publikum ist möglich.
Stabil ist das Line6, sogar deutlich stabiler als es aussieht. Zuverlässig kann ich nicht sagen, dafürhab ich es noch zu wenig benutzt. Insgesamt vielleicht 200 Stunden, aber bisher hat es mich nicht im Stich gelassen. Die Anzeige am Empfänger über den Batteriestatus des Senders ist einfach super... wer schaut schon ständig auf den Sender. Einfache Bedienung, naja, einstecken, Kanal wählen loslegen, einfacher geht's nun wirklich nicht. Und bisher hab ich auch noch keine Probleme mit anderen Drahtlossystemen gehabt.
Für mehr Reichtweite, falls 30m zu wenig sind, würde ich dann eher zum G60 oder gar G90 (19") greifen. Es gibt da auch noch das StageClix System, aber da fand ich diesen Steckersender nicht so prickelnd. Soll aber jetzt auch einen Taschensender geben. Nur das mit dem Aufladen des Systemes am Empfänger find ich nicht gut. Ich mag die Batterielösung einfach. Denn Mignon's krieg amn an jeder Ecke, hat man beim StageClix vergessen zu laden, ist's essig.
Just my 2 Cent...

 

[alex_de_luxe]

@Willie
Wenn man jetzt ein Pedalboard hat, dann kommt der Empfänger einfach aufs Board?

 

[Thunderstroke]

Ok, dann sag ich estmal ganz herzlichen Dank für die Tips und Beratung.
Ich habe mir jetzt mal ein Line6 G90 mitgenommen zum Testen, da ich in dem Laden gut bekannt bin darf ich es haben solange ich will bevor ich es bezahlen muss. Im Laden habe ich es schon mal ein bisschen probiert, macht einen sehr guten Eindruck: die Antennen kann man auf der Vorder- oder Rückseite befestigen, je nach dem wie es im Rack besser passt. Der Sender ist klein und leicht, und der Gurtclip kräftig genug um das Ding einfach an den Bassgurt zu klemmen.
Latenz konnte ich überhaupt nicht feststellen, es spielt sich genau so direkt wie mit Kabel. Und am Sound gibt es auch nichts zu meckern, im direkten a-b Vergleich mit Kabel keinerlei Unterschied feststellbar.
Übermorgen mal gucken wie das Ding im Übungsraum kommt, und in 2 Wochen probier ich es mal Live aus.

Leider habe ich in dem Laden einen Fehler gemacht: Ich habe zum Testen einen Fender Precision Road Worn genommen - jetzt kann ich endlich die Fender-Preci-Hype nachvollziehen... Man man man war dieser Bass geil.... unglaublich... ich will einen Preci, viel wichtiger als der doofe Sender

Liebe Grüße, keep groovin...
Thunderstroke

 

[Willie]

Zitat:Original erstellt von: alex_de_luxe

@Willie
Wenn man jetzt ein Pedalboard hat, dann kommt der Empfänger einfach aufs Board?

Jepp, ungefähr so:
http://klaas.homeip.net/wb/media/images/Bild006.jpg

 

[Hoss]

Zitat:Original erstellt von: BassookaTüte

Du solltest Dir ein digitales System zulegen, da ab 2011 oder so die analogen Frequenzen für den Privatmann verboten werden. Als günstigstes, aber auch gutes System empfehle ich da das G30 von Line 6.

Das bedeutet, dass mein analoges Bass-Signal erstmal digital gewandelt wird um übertragen zu werden und dann wieder analog zurück-gewandelt wird um in den Amp bzw ins Board zu gehen?

Wie klingt sowas?

@ Thunderstroke: Was Analogsysteme Betrifft bist Du mit Deinen beschrieben Vorstellungen in Preisregionen, die der Profiliga vorbehalten sind. Wenn die verfärbungsfreie Übertragung und die geringe Stör-Empfindlichkeit sehr kritisch ist, dann würd ich beim Kabel bleiben.

 

[NaughtyMoose]

Zitat:Original erstellt von: Hoss

Zitat:Original erstellt von: BassookaTüte

Du solltest Dir ein digitales System zulegen, da ab 2011 oder so die analogen Frequenzen für den Privatmann verboten werden. Als günstigstes, aber auch gutes System empfehle ich da das G30 von Line 6.

Das bedeutet, dass mein analoges Bass-Signal erstmal digital gewandelt wird um übertragen zu werden und dann wieder analog zurück-gewandelt wird um in den Amp bzw ins Board zu gehen?

Wie klingt sowas?

Antwort: klingt perfekt, null Mängel, Verluste, null wasweißichwas .... heute (bzw. gestern) wieder auf nem großen Open-Air getestet, beim Soundcheck auch im Direktvergleich mit einem Kabel... absolut geil.
Nächster Test: Donauinselfest Hauptbühne... mal schauen.
Bin sogar der Meinung, dass auch Studioaufnahmen im Vergleich mit einem Kabel nicht zu unterscheiden sind, zumindest für 95% der Rezipienten oder auch "Fachmänner" nicht... werds demnächst auch ausprobieren.

 

[Thunderstroke]

> Das bedeutet, dass mein analoges Bass-Signal erstmal digital gewandelt wird
> um übertragen zu werden und dann wieder analog zurück-gewandelt wird um
> in den Amp bzw ins Board zu gehen?

Genau. Da kommen dann auch die gefürchteten Latenzen her. Diese Analog-digital-analog-Wandlung ist eine Disziplin, die Line6 sehr gut beherrscht - siehe die verschiedenen Pods und Moddelingamps von Line6.

> Wie klingt sowas?

Im Idealfall verfärbungsfrei, so alsob nur ein sehr kurzes gutes Kabel angeschlossen sei.
Bei dem G90 habe ich bisher keinerlei Unterschiede zwischen Kabel- und Sendersound hören können...

> Was Analogsysteme Betrifft bist Du mit Deinen beschrieben Vorstellungen in Preisregionen,
> die der Profiliga vorbehalten sind. Wenn die verfärbungsfreie Übertragung und die geringe
> Stör-Empfindlichkeit sehr kritisch ist, dann würd ich beim Kabel bleiben.

Seufz. Da ich kein Profi bin, und erst seit Februar Bass spiele, darf ich mir wohl kein professionelles Equipment kaufen? Hmmja... dann kauf ich als Amateur lieber mal irgendein zirpendes knarzendes fiependes Billigteil, und wenn ich dann Profi bin kauf ich mir noch eins, was dann teurer und besser ist? Hmmja... und beim Kabel bleiben will ich erst recht nicht, weil nachdem ich das (heut den ganzen Abend lang) ausprobiert haba, hab ich richtig Blut geleckt und will diese kabellose Bewegungsfreiheit nicht mehr missen...
Ne, Kabel ist leider genausowenig eine Option wie Billigschrott. Ganz oder garnich

Liebe Grüße...
Thunderstroke

 

[Thunderstroke]

> Bin sogar der Meinung, dass auch Studioaufnahmen im Vergleich mit
> einem Kabel nicht zu unterscheiden sind, zumindest für 95% der Rezipienten
> oder auch "Fachmänner" nicht... werds demnächst auch ausprobieren.

Sehr gute Idee. Ich nehm morgen mal ein paar Takte auf, mal mit Kabel, mal mit G90, und stell die Tracks hier online. Ihr dürft dann raten, welche Aufnahme das G90 und welche das Kabel ist. Ich glaub auch nicht, dass man es unterscheiden kann.

 

[gillento]

+1 für das G30 von Line6
Es hat Klinke-Klinke Stecker.
Das G50 und G90 haben Anschlüssen bei denen es schwieriger wird, mal schnell ein Ersatzkabel bei Hand zu haben

 

[Thunderstroke]

>> Das G50 und G90 haben Anschlüssen bei denen es schwieriger wird, mal schnell ein Ersatzkabel bei Hand zu haben

> Oh, darüber war ich mir nicht im Klaren!
> Also ein klares Argument für das G30.

Jein. Klnkenstecker gehören zu den unzuverlässigeren Verbindungen dieser Welt. Bei Klinkensteckern erlebt man doch recht häufig mal Störgeräusche, Knacksen, Nebengeräusche, Wackelkontakte und so weiter - ein Grund, warum fast alle Studios für ihre Patchbays auf Tiny Teletype setzen (ein weiterer Grund ist der Platzbedarf von TT gegenüber Klinke).

Der Stecker an dem Sender der mit dem G90 geliefert wird, ist ein "Mini-XLR", eine Stiftverbindung mit fest einrastender Verriegelung.
Dabei wirkt der kleine XLR Stecker sehr robust, und wenn man über Kabelende-Steckerende noch ein Stück selbstklebenden Schrumpfschlauches verschweisst, dann kann man an der Steckverbindung einen Betonklotz heben ohne dass was kaputtgeht.
Ähnliches kann man auf der "Klinkenseite" des Steckers auch machen.
Damit bleibt als möglicher Grund für einen Ausfall eigentlich nur "verlieren", und das Mittel dagegen ist, das Kabel einfach IMMER im Sender eingesteckt zu lassen.
Als paranoider Mensch werde ich mir aber, so ich das Gerät kaufe (sehr wahrscheinlich!), gleich ein Ersatzkabel mitnehmen (gibt es von Shure und ich werde das Ersatzkabel in die Preisverhandlungen über das G90 einbeziehen). Das liegt dann verpackt im Basskoffer, und wenn mal wieder Erwarten was sein sollte ist es zur Hand.
Ich glaube aber nicht wirklich, das Ersatzkabel jemals zu brauchen...

Keep Groovin,
Thunderstroke

 

[Willie]

Ist denn das mitgelieferte Kabel beim G50 oder G90 jetzt besser als das beimn G30. Beim G30 war dsa Kabel eine Katasstrophe. Unflexibel, billigste verschweißte Stecker, selbst die Billigpatchkabel von T sind besser.
Ich hab mir für mein G30 ein extra Kabel mit Neutrikklinken gemacht. Etwas länger, eine Winkel- und eine normale Klinke.
SChrumpfschlauch gibt's beim C, inm Baumarkt oder auch hier:
http://www.musikding.de/index.php/cat/c159_Schrumpfschlauch.html

 

[Hoss]

Zitat:Original erstellt von: Thunderstroke


> Was Analogsysteme Betrifft bist Du mit Deinen beschrieben Vorstellungen in Preisregionen,
> die der Profiliga vorbehalten sind. Wenn die verfärbungsfreie Übertragung und die geringe
> Stör-Empfindlichkeit sehr kritisch ist, dann würd ich beim Kabel bleiben.

Seufz. Da ich kein Profi bin, und erst seit Februar Bass spiele, darf ich mir wohl kein professionelles Equipment kaufen? Hmmja... dann kauf ich als Amateur lieber mal irgendein zirpendes knarzendes fiependes Billigteil, und wenn ich dann Profi bin kauf ich mir noch eins, was dann teurer und besser ist? Hmmja... und beim Kabel bleiben will ich erst recht nicht, weil nachdem ich das (heut den ganzen Abend lang) ausprobiert haba, hab ich richtig Blut geleckt und will diese kabellose Bewegungsfreiheit nicht mehr missen...
Ne, Kabel ist leider genausowenig eine Option wie Billigschrott. Ganz oder garnich

Na dann:

Sender:
https://www.thomann.de/de/shure_ur_1.htm

Empfänger:
https://www.thomann.de/de/shure_ur4_s.htm

[]

 

[Hoss]

Hier ein Test des G30:

http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=2501

Kannte den schon wer?

 

[Thunderstroke]

> Wo gibt es denn diese Schrumpfschläuche. Hatte die auch immer mal so vage im Kopf,
> hab aber immer vergessen mal gezielt danach zu suchen. Mal abgesehen davon, dass
> mir das Wort Schrumpfschlauch nie einfallen wollte !

> Hast du da nen guten Link o.ä.?

Besser den Schrumpfschlauch im Kopf, als in der Hose

Spass beiseite, nein, ich hab leider keinen Link dafür. In München geht man da einfach zu
Conrad, Bürklin, Hartnagel oder eines der anderen unzähligen Elektronikgeschäfte und kauft
das direkt, da brauchts keinen Link.
Aber schau doch mal in der Webpräsenz von Conrad Elektronik oder ELV, die haben sowas
bestimmt lieferbar.
Gibt auch selbstklebende Schrumpfschläuche (innen mit einem Kleber beschichtet der durch
die Hitze des Verschrumpfens aktiviert wird), mit denen bekommt man bombenfeste und
sogar wasserdichte Verbindungen hin.

> Na dann:

> Sender:
> https://www.thomann.de/de/shure_ur_1.htm

> Empfänger:
> https://www.thomann.de/de/shure_ur4_s.htm

Hmmm... hast da jetzt einfach die teuersten rausgesucht, oder gibt es auf der Feature- und
Qualitätsseite irgendwas was tatsächlich für genau diese Geräte spricht?

Liebe Grüsse,
Thunderstroke

 

[Hoss]

Zitat:Original erstellt von: Thunderstroke



Hmmm... hast da jetzt einfach die teuersten rausgesucht, oder gibt es auf der Feature- und
Qualitätsseite irgendwas was tatsächlich für genau diese Geräte spricht?

Liebe Grüsse,
Thunderstroke

[]
Das ist noch lang nicht das teuerste...
Da gibts noch eine Serie von Sennheiser - die kostet locker nochmal das doppelte...

Das Shure ist eher der Standard, den renommierte Backline Rentals im Verleih haben. Und das erfüllt auch genau die Anforderungen, die Du in Deinem ersten Posting aufgelistet hast.

Also - ganz oder garnich!? []

 

[NaughtyMoose]

Zitat:Original erstellt von: Hoss

Hier ein Test des G30:

http://www.amazona.de/index.php?page=26&file=2&article_id=2501

Kannte den schon wer?

Bisher nicht... verleiht mMn dem Prädikat "Einfaltspinsel" in Bezug auf "Funkstrecken??" eine neue Qualität... ist weiter nicht ernst zu nehmen.
Das G30 klingt beim Bass wie ein Kabel; und die "Kabelsimulation" bedämpft, wie auch ein superbewährtes supersuperProfikabel einfach die Höhen... "Dynamikverluste" gibts auch keine.
Merkwürdiger Bericht.

 

[gillento]

Zitat:Original erstellt von: Willie

Ist denn das mitgelieferte Kabel beim G50 oder G90 jetzt besser als das beimn G30. Beim G30 war dsa Kabel eine Katasstrophe. Unflexibel, billigste verschweißte Stecker, selbst die Billigpatchkabel von T sind besser.
Ich hab mir für mein G30 ein extra Kabel mit Neutrikklinken gemacht. Etwas länger, eine Winkel- und eine normale Klinke.
SChrumpfschlauch gibt's beim C, inm Baumarkt oder auch hier:
http://www.musikding.de/index.php/cat/c159_Schrumpfschlauch.html

Ähnlich hab ich es auch gemacht: Ich hab mir das "dicke" Kabel von George L. inkl 1x Winkel-, 1x Straight Jack besorgt und auf gewünschte Länge zurechtgemacht. Das ganze gleich 2x!