Warwick Bronze Tapewounds ?

[beate]

In Talkbass wurde ich gerade auf diese Saiten aufmerksam. Es scheint sie noch nicht allzu lang zu geben:

Warwick Bass String Set .040"/.100"

Warwick Bass String Set 040"- 100"; Saiten für Akustik / E-Bass; 4-Saiter Satz; Medium; .040", .060", .080", .100"; geeignet für Akustik / E-Bässe; warmer und tiefer Ton; kontrabass-artiger Sound mit präziser Intonation; 32" Medium Scale; Bronze;...

€24,00

www.thomann.de

(gibt es auch als longscale und etwas dicker)

Konstruiert sind sie offenbar ähnlich wie LaBella Gold oder Copper White Tapes: ein Stahlkern, der auch eine elektrische Abnahme zulässt, eine grobe Umspinnung aus einer Broncelegierung, darüber eine glatte Nylonumspinnung. Also potentiell eine Alternative zu den LaBellas, und das vor allem auch vom Preis her.

Hat die schon mal jemand getestet?

 

[anbra]

Hat die schon mal jemand getestet?

Neee, aber schonmal gesehen und mich nicht getraut.
Du hast die Medium Scales verlinkt; hier auch noch der Long Scale Satz, unter dem sich ein etwas abschreckender Kommentar findet (tote E- und A-Saiten).
Würden die wohl ein String-Through-Body überleben?
Lust auf einen Test hätte ich ja schon. Hmmm.

 

[beate]

Mir geht es ähnlich. Hier noch die langen .105er mit insgesamt besseren, aber ebenfalls recht durchwachsenen Bewertungen. Wobei die immer aus der Perspektive von Kollengen geschrieben sind, die von Roundwounds her kommen und vorher keine Erfahrungen mit Nylon-Tapewounds gemacht zu haben scheinen.

Warwick Bass String Set 045"-105" L

Warwick Bass String Black Nylon Tapewound Set; Saiten für Akustik / E-Bass; 4-Saiter Satz; Long Scale; Stärken: .045", .065", .085", .105"; geeignet für Akustik / E-Bässe; warmer und tiefer Ton; kontrabass-artiger Sound mit präziser Intonation; 34"...

€24,00

www.thomann.de

String Through werden sie wohl überleben, wenn die Austrittstelle verrundet ist.

 

[anbra]

Hier noch die langen .105er

Für die lange Mensur würde ich wohl auch die 105er nehmen.

String Through werden sie wohl überleben, wenn die Austrittstelle verrundet ist.

Hmmm, ich glaube die 32" bestelle ich mir nächstens mal mit, um sie auf einem Mustang auszuprobieren. Für die "Langen" habe ich noch reichlich Nylon-Testmaterial.

 

[beate]

Ich bin ja kurz davor, mir einen Satz für die Sharkfin zo besorgen. Mit deren Tonabnehmer kann ich sogar den Daddario Tapes noch Höhen entlocken, wenn ich die Höhenresonanz etwas weniger zähme.

 

[TheBass]

Bronze eignet sich wegen seiner (fehlenden) magnetischen Eigenschaften nicht so gut für magnetische PUs. Ist eher was für akustische Bässe oder Piezo PUs. Da die Saiten einen Stahlkern haben, wird's wohl gehen, werden aber vermutlich deutlich leiser sein.

 

[anbra]

Bronze eignet sich wegen seiner (fehlenden) magnetischen Eigenschaften nicht so gut für magnetische PUs.

Aber in der Hinsicht unterscheidet sich das doch nicht von anderen Black-/White-Nylon-Saiten inkl. der La Bella White/Gold und White/Copper? Die haben auch nur den Stahlkern und dann eine nicht ferromagnetische Umspinnung?

 

[beate]

Genau. Und auf die Labella Gold Flats und die GHS Pressurewound Bronce triefft das natürlich ebenfalls zu. Aber die sind alle dafür bekannt, auf dem E-Bass gut zu funktionieren. LaBella Gold White tapes sind übrigens nicht auffallend leise.

 

[ollo]

Ich finde das schon spannend, da sie auch dünner sind als die LaBella. Irgendwas muss WW also anders machen. Ich brauch gerade nix anderes, sonst würde ich die mal bestellen.

 

[beate]

Und ich hätte schon längst, wenn ich nicht seit Monaten Berufsverbot hätte.

 

[beate]

So, ich habe. Dank der großzügen Spende eines sehr netten Kollegen.

In der Version Medium Scale Light (40-100). Broncesaiten mit Stahlkern und Nylonumspinnung.

Optisch gleichen sie den Fender 9150, die ich hier angesprochen hatte - abgesehen von der Dicke: https://www.bassic.de/threads/kennt-jemand-diese-saiten.14891713/post-17160903

Genau wie diese haben sie die gleiche harte und glänzende Nylonumspinnung, die wohl auf den gleichen Hersteller schließen lässt (aus Korea). Genau wie diese scheinen sie noch etwas höhenreicher zu sein.

Die G-Saite zeigte auch einen wunderschön reichen, warmen Klang - genau das, was ich eigentlich suche.

Das wars aber auch schon. Leider.

Die D-Saite ähnlich rund und schön, aber lt. Anzeige meines Pults ca. 3dB leiser.

Die A-Saite zunächst tot. Nach einer Nacht einen halben Ton höher hat sich das ziemlich weitgehend gebessert (nicht ganz) - aber auch hier wieder, dass die Saite einen sehr schönen Klang haben würde, wenn sie denn wirklich ok wäre. Leider erneut 3dB leiser - also gerade mal halb so laut wie die G-Saite.

Und die E-Saite? Mausetot. Ok, nach der Nacht auf F# dann mit einem Hauch von Klang -es machte nicht mehr nur noch Plopp, aber mausetot triffts immer noch.

Alles in allem also ein defekter Satz - bestätigt übrigens die Wertung bei Big T - und dazu noch mangelnde Balance. Weit entfernt von der Aussage, dass sie auch auf dem E-Bass gespielt werden könnten. Diesen Mangel an Balance halte ich für konstruktionsimmanent: bei den LaBella Copper und Gold White Tapes erkennt man bei genauem Hinsehen einen feinen Draht aus Stahl oder Nickelzwischen den kräftigen Windungen aus Bronce. Den schein man für eine gute Balance bei Abnahme mit einem magnetischen Tonabnehmer wohl zu benötigen.

Klar, dass die Saiten reklamiert wurden. Warwick hat übrigens ebenfalls Post bekommen, aber leider nicht reagiert.

Insgesamt sehr schade: wenn man das Konzept etwas weiterentwickelt und vor allem die Fertigungsqualität verbessert, könnten das traumhaft gute Saiten sein - das Potential ist ganz offensichtlich da, es wird nur leider nicht genutzt.


Danach kamen übrigens die Fender-Saiten auf den Bass - die waren ursprünglich auf meinem Akustikbass, wurden aber von dessen Vorbesitzer auf Shortscale eingekürzt. Die klingen ebenfalls sehr schön höhenreich, wenn auch nicht ganz so "reich" wie die Bronce-Tapewounds (Referenz ist das G). MIt anderen Worten: solange die Fender halten, bin ich trotzdem zufrieden.