Verstärkerbau

milo

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Bassix
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Hallo zusammen,

ich habe vor meinen H&K BassBase 400 Combo gegen einen Selbstbau einzutauschen. Da ich keine Ahnung habe wie man so ein Teil baut, macht das unser Gitarrero, der bereits fast 30 Gitarren Röhrenverstärker gebaut hat und auch auf Grund seiner Erfahrung bei Reparaturen mit Bassverstärkern sein Können gezeigt hat.
Er hat mich jetzt gebeten meine Vorstellungen zu definieren, damit er anfangen kann. Und da würde ich EUch gerne um Mithilfe bitten...

Zunächst einmal soll es ein Röhrenverstärker sein. Da fragte er mich gleich nach der Leistung. Er meinte mit 6 L6550 (richtig?) käme man auf 320 Watt. Das müsste eigentlich reichen. Das Gehäuse und die Netzteile / Trafos sind bereits vorhanden. Das Gehäuse stammt von einem Totalschaden eines anderen Amps, ist ausreichend hoch und muss nicht zusätzlich gekühlt werden. Die Trafos sind neu. Soundmässig stelle ich mir vor, dass der Klang des Basses weitgehend durchgereicht und nur wenig Änderungen zulassen soll, Bass, Mitten, Höhen muss reichen. Tuner Out und Mute-Schalter sind ein weiteres Muss. Active / Passive Eingang ein weiteres. Dann natürlich Speakon Lautsprecheranschlüsse ausgelegt auf 4 Ohm.

Was meint Ihr, was ich noch berücksichtigen sollte? Hat jemand von Euch Erfahrung im Verstärkerbau und kann uns ggf weiterhelfen??

Gruß [:D] Milo
 
Also für mich persönlich ist der Charakter eines Vollröhrenamps erst bei Sättigung der Endstufenröhren zum Tragen. Dafür ist es besser, die Leistung nicht ganz so hoch zu dimensionieren. 320 Röhrenwatt ist schon gewaltig überdimensioniert finde ich, egal für welche Anwendung. Abgesehen davon: Wenn der Sound "durchgereicht" werden soll, sag deinem Gitarristen er möchte neben den drei Sound-Potis so wenige Klangverändernde Elemente wie möglich einbauen, so quasi puristisch, minimalistisch.
Weiteres Muss-Feature ist finde ich noch ein DI-Ausgang!
 
Na ja, ein Groundlift Schalter wäre nicht schlecht um eventuellen Brummschleifen entgegen treten zu können.

Wenn der DI Ausgang regelbar wäre, fänd ich auch nicht schlecht und sinnvoll.

Ein regelbarer FX-Loop wäre auch okay.
 
Hallo,

ein Röhrenverstärker wäre bei mir nicht die erste Wahl wenn man einen möglichst unverfälschten Sound haben möchte. Das charakteristische an einem Röhrenam ist ja gerade das er beim "Fahren in die Übersteuerung/Sättigung" mit einem überwiegenden Teil von harmonischen Obertönen verzerrt.
Ansonsten ist eine Röhrenamp deutlich schwerer als ein vergleichbarer Transistoramp und in der Regel auch teuerer. Wenn du trotzdem undbedingt einen Röhrenamp möchtest, würde ich so wenig wie möglich an Klangbeinflussenden Elementen einbauen. Die Leistung finde ich nicht zu hoch, wobei das immer relativ ist, da du den Amo ja nicht in die Sättigung fahren willst.
 
Hallo zusammen,

erstmal danke für die ersten Eingebungen!

@SloMo
Röhrenamp deswegen, weil ich halt jemanden da habe der sie baut und nicht unbedingt weil ich ihn haben "muss". 320 Watt sind schon viel. Grunsaätzlich scheint sich die Wattzahl an der Anzahl der Röhren zu orientieren (Häh??) Alternativ hat er mir angeboten mit vier 6550 zu bestücken =180-200 Watt oder aber mit 8 Röhren=450 W [8D]. Naja, das iss ja wohl ein bischen viel...

@AREA
Groundlift / DI-Ausgang *vor die Stirn klopf* .. .Wie konnte ich das nur vergessen? Regelbar? Mal sehen...
Danke Dir nochmal dafür dass ich den Nemesis bei Dir anspielen durfte!

@thiele-small
Zuviel Leistung kann man nie haben. Mann muss sie ja nicht unbedingt nutzen. Da unser Gitarrero nach alten Originalbauplänen arbeitet und er sich vermutlich an den Fender Bassman halten wird, muss ich ihn sicher wegen der Klangveränderung nochmal bremsen... ;-)
Das Gewicht spielt zwar eine Rolle, aber so oft sind wir auch nicht unterwegs dass wir jede Woche die Kisten ausm Keller raufholen müssen. Am liebsten hätte ich natürlich was Leichtes, aber Röhre ist halt schwer.

Vor kurzem habe ich einen 3 bis 4 Jahre alten Fender Combo (Bassman 400 ?) gespielt, der meinen Soundvorstellungen sehr nahe kam. Allerdings Transistor und wieder ein Combo. Dort hat man den Überblendregler am Bass (PU vorne, hinten, beide) und das Einschalten des EQs am Bass sehr deutlich gehört. Nein, keine Nebengeräusche. [:-)] Die Klangveränderung wurde direkt durchgegeben ohne das ich an dem Amp fummeln musste. Trotzdem war der Sound immer noch druckvoll und klar.
Wenn ich Euch so lese, lassen sich meine Vorstellungen vermutlich nicht mit dem Röhrenamp in Einklang bringen...

Gruß [:D] Milo
 
Muss noch mal deultlich SLOMO unterstützen: Keine zu hohe Endstufenleistung. Der Amp wird dadurch nicht zu schwer und röhrt ordentlich. 182 bis 200 Watt ist schon ordentlich fett.
Du solltest beim Bau unbedingt die Impedanz der Endstufe an dein Boxen Setup anpassen. Röhrenamps sind da deutlich empfindlicher als Transistorteile und nicht flexibel!
 
es würden auch so 120 W mit 4 El 34 reichen?
siehe solton BV 150 endstufe (www.albertkreuzer.com) oder div Hiwatt dinger?
von welchem amp sind den die trafos?
mfg, roland
 
Hallo zusammen,

Mensch, danke für Eure Unterstützung! Ist ja echt supermegaaffengeil!

@siebenender
Boxen-Setup mach kein Problem derzeit. Entweder vier Eminence 10"er Baureihe Ampeg mit jeweils 32 Ohm und einer Weiche ohne Horn. Die dann noch zu verbauen wären... Aber das steht auf einem anderen Blatt!
Wegen der Leistung: Naja, wenn man ein 250 8Ohm/ 400 Watt 4 Ohm Transistorteil spielt und man soll dann auf 200 Watt Röhrenpower heruntersteigen... [:D] [:D] [:D]

@moonraker
EL 34 hat er wohl nicht im Angebot, weil die Trafos wohl danach ausgelegt sein müssen [?] [?] [?] Und die Trafos sind ein Geheimnis von unserem Gitarrero weil er nicht will, dass seine Gitarrenverstärker nachgebaut werden sollen. Aber das bekomme ich noch heraus! [:-)]

@TheBass
Danek für den Tip und die Hinterlegun der Schaltpläne. Muss nachher eh' nochmal in den Proberaum und dann nimm ich sie mit. Mal sehen was er davon hält... AUf jeden Fall kommt mir in das Teil KEIN EQ REIN! Von der Soundverfälschung habe ich schon genug. Und zur Not tuts der EQ am Bass!! Meist spiele ich ihn doch passiv... [;-)]

Danke bis hierhin!!!

Gruß [:D] Milo
 
Hallo,

die Ausgangsimpendanz wird beim Röhrenamp durch den Ausgangsübertrager bestimmt und dort kann in der Regel ein 4 oder 8 Ohm Anpassungsübertrager gewählt werden.
 
Wie wäre es denn mal mit Preamp und Endstufe in Topteilgehäuse aber der Möglichkeit einen externen Preamp zu nutzen und der eingebaute ist dann aus oder "ausgeschliffen" ?
 
was halt gut wäre ist ein kompletter aufbau klassischer röhrenamp mit endstufe (zb el84 -> vox ac 30) mit wenig Leistung mittels Ausgangstrafo auf eine Last die in etwa einem SPeaker entspricht und dann auf die digital endstufe... irgendwer baut das glaub ich eh so...
mfg, roland
 

Hallo zusammen,

von den 6 x 6550 habe ich mich erstmal verabschiedet. Die dafür benötigten Trafos bringen meine Rücken sicherlich etwas auf Trab! Hab gestern wieder den Combo schleppen müssen und da habe ich echt keinen Bock mehr drauf! Zusätzlich sind die dafür notwendigen Trafos nicht gerade preiswert...
Wenn es bei dem jetzigen Plan bleibt, dann werden es entweder 4 x EL34 (heissen die so?) oder 4 x 6550, wobei die Ausgangsleistung dann etwa bei 200 W liegen. Das sollte normalerweise reichen. Wen nwas grösseres gefragt ist, dann gibt es eben PA-Anschluss.

@E-A-D-G
Mein Entwickler hat ein fertiges (altes) Gehäuse, in das er den Amp einbauen will. Dieser hat eine Höhe von fast 30 Zentimetern und nach seiner Meinung müsste das ausreichen um die Abwärme ohne Lüfter zu verarbeiten. Wenn es nicht reichen sollte, muss halt ein Lüfter rein. Aber dann wird das Ding natürlich immer schwerer.

Wenn ich gewusst hätte wie viele Optionen und Möglichkeiten habe was falsch zu machen, würde ich fast di eFinger davon lassen.
Die in etwa kalkulierten Preise (EK) liegen derzeit bei ca. 1.000 ,- EUR der Teile im EK. Und mein Gitarrero will auch noch was verdienen.
Jetzt überlege ich schon wieder das Projekt auf Eis zu legen. Mglw. wäre der Aufkauf eines defekten Topteils a la TE AH500/12 oder Ampeg oder Orange günstiger.

Mann, das kann doch einfach nicht so schwer sein mit den Entscheidungen... [V]

Gruß [:D] Milo

 
YES @Mick

Und vl noch die Möglichkeit zum Anschluss eines Umschalters als "Bodenpedal" um zwischen Preamp intern und extern umschalten zu können *fg*
Hmm *denk*
 
Zitat:Original erstellt von: Mick-H-of-S

Zitat:Original erstellt von: Insania

YES @Mick

Und vl noch die Möglichkeit zum Anschluss eines Umschalters als "Bodenpedal" um zwischen Preamp intern und extern umschalten zu können *fg*
Hmm *denk*
Zum Vergrößern anklicken....

[:-)]... ich versuch halt immer irgendwie Sachen zu "erfinden" die der Musiker brauch - oder sonst net bekommt!

Vom Design: Top und Box ala Marshall, schön mit schwarzem Tolex...

und innen schön variabel...

M.
Zum Vergrößern anklicken....

Naja ich lasse mich mal überraschen was dabei raus kommt ...!
Bin ja immer noch in meiner "Ampfindungsphase" *fg*
 
Hallo zusammen,

@TheBass
Soweit waren wir gestern bei unserem letzten Gespräch auch schon, dass amn versucht was gebrauchtes zu bekommen. Oder villeicht sogar was defektes um es dann preisgünstig mit Originalteilen zu reparieren. Unser Gitarrero hat letztens einen Trafo für einen TE AH 500/12 neu wickeln müssen, wweil der zu einem vernünftigen Preis net zu bekommen war...

@benichelis
Tja. Was sind 100 Watt, was sind 200 W, was sind 300 W? Röhre scheint mehr zu bringen als Transistor... [:D][:D][:D] Nee, im Ernst. Unsere Gitarristen spielen meist 15 bis 50 W Vollrühre und da hab ich mit dem H&K keine Schnitte gehabt in einem vernüftigen Rahmen ohne sehr laut zu werden mich im Proberaum durchzusetzen. Bei Gigs bin ich mit 250W Transistor immer ausgekommen, auch wenn ich nicht in dei PA gegangen bin. Naja... Leistung kann man nie genug haben?

Auf jeden Fall habt Ihr mir alle sehr kompetent und nett weiter geholfen! Die Entscheidungsfindung ist jetzt zwar noch nicht abgeschlossen, aber leichter. Danke!

Gruß [:D] Milo
 
Hallo,

ich möchte mcih noch einmal nachdrücklich denen anschließen die die Meinung vertreten, das Selbstbau aus finanziellen Gründen keinen Sinn macht. (Habe dazu auch schon in verschiedenen anderen Threads etwas geschrieben.)
Im letzten Jahr habe ich noch einmal richtig Geld, Zeit und Aufwand inverstiert um einen Preamp nach meinen Vorstellungen mit einigen ganz spezielen Features zu realisieren. (P.S. Ich verfüge über umfangreiche Erfahrung, eine gut ausgestattete Werkstatt, Zugriff auf gut sortierte Händler, bla, bla, bla.)
Das war mit Sicherheit das letzte mal das ich soetwas gemacht habe. Die Zeit hätte ich lieber ins Üben investieren sollen.
Wenn man Zeit und Spass daran hat, ist Selbstbau eine interessante und spannende Sache.
Am Ende muß das jeder für sich entscheiden.
 
Hallo zusammen,

bin am WE noch mal in mich gegangen und habe mal wieder überlegt was ich eigentlich will. Das mit den Gigs hält sich stark in Grenzen, also muss ich das Teil auch nicht schleppen. Soundmässig habe ich eine bestimmte Vorstellung aber die habe ich bisher immer nur mit Transistorteilen hinbekommen. [:I]

Der Selbstbau kam auf, weil unser Gitarrero es kann. Billiger als ein Neukauf wird es sowieso nicht, aber da hätte ich auch von alleine drauf kommen können.

Danke erstmal für die zahlreichen Antworten. Ich werde mir jetzt ein Budget setzen und mich mal bei einigen Anbietern nach adäquatem umschauen. Damit ich erstmal überhaupt wieder was zum Spielen habe.
Wahrscheinlich wird es wieder ein Combo. Zur Wahl steht Fender 400 Pro oder Ampeg BA 500. Wenn ihr da jetzt auch noch eine Meinung zu habt...

Und wenn dann ganz durch Zufall mal wieder ein Röhrenamp angeboten wird, werde ich zuschlagen.

Ich glaube ich habe keine Lust mein Geld in ein Fass ohne Boden zu stecken. Aber reizvoll wärs schon. Dazu werde ich nächstes Wochenende im Lotto gewinnen.

Mal sehen was am Ende dabei rauskommt.

Danke Euch für Eure Meinungen!

Gruß [:D]Milo
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag

Ich möchte mich nochmal für die vielen guten Tips und Beiträge hier bedanken. Letztendlich ist mir das "Röhrenprojekt" auch wegen seiner finanziellen Durchsetzbarkeit bei meiner Regierung gescheitert[:D]

Den H&K habe ich mittlerweile an jemanden verkauft, der auf das TopTeil aus dem Combo scharf war und habe einen angemessenen Preis dafür bekommen.

Nach langem hin und her habe ich von unserem Gitarrero erfahren, dass bei einem befreundeten Musikalienhändler ein Verstärker auf mich wartet. Den haben wir letzten Mittwoch zur Probe in unseren Proberaum geschleppt und im Band-Kontext getestet. Abgesehen vom Gewicht ist das ein Mörderteil, das meine Tasche nicht so tief eingerissen hat wie ich dachte.

Ein ausführlicher Bericht findet sich in meinem Blog:
[URL]https://www.bassic.de/i_membershow.asp?ID=4913&a=B[/url]

Und was ist es nun? Ein Marshall DBS (Dynamic Bass System) Modell 7400 mit einer 4x10" (7410) er Box. Alt, aber nur im Wohnzimmer gespielt und ein amtlicher Rockröhrensound aus den 70er Jahren, auch wenn es sich um eineen Transistorverstärker handelt.

Gruß [:D] Milo
 
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