Veranstalter möchte Angebot, was kommt rein, was ist üblich

Friese

Friese

Member
Beiträge
46
Ort
DE
Bassix
ß523
Hallo zusammen,

ich spiele seit ca. einem Jahr in einer 5-köpfigen Band mit ausschliesslich eigenen Stücken. Wir sind alles Hobbymusiker, haben jetzt ein kurzes Repertoire zusammen und die ersten Gigs kommen rein. Wir wollen davon nicht leben können, aber wenn die Gagen zur Technik im Proberaum beitragen, wäre das gut.
Nun zum Punkt: Der Veranstalter eines Stadtfestes hat uns angefragt und möchte ein Angebot von uns. Ich bin im anderen Leben IT-Projektmanager und wenn ich da ein Angebot schreibe, ist das ein seitenlanges Pamphlet mit allerlei Paragraphen. Hier stellen sich mit einige Fragen:
  • was ist üblich? Kurze Mail mit "Wir spielen 45 Minuten für x00€ bar auf die Hand"? Oder doch ein Angebot mit diversen Vereinbarungen, z. B. wer sich um Ersatz kümmert, wenn wir nicht spielen können etc.? Welche Klauseln müssen rein, welche Fehler können wir machen? Kann mir evtl. ein erfahrenerer Kollege eine (anonymisierte) Vorlage zukommen lassen?
  • Welche Gage ist üblich? Wir sind noch komplett unbekannt, werden wohl 45 Minuten spielen, haben eine Stunde Anreise und der Ort hat ca. 20000 Einwohner.
  • Habt Ihr mit Euren Bands eine GbR o. ä. gegründet, um steuerrechtlich sauber zu sein?
Unseren Technical Rider haben sie schon, also technische Rahmenbedingungen müssen da wohl eher nicht ins Angebot.

Vielen Dank schon mal für Ratschläge (fast) jeder Art. ;-) Auch Fundstellen im Web, die das Thema behandeln sind gern gesehen, ich habe leider nichts gefunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
>19 liter bagbander/kopf sollten es mindestens sein!
alles andere ist kür.

gbr=finger weg, immer. ;-)
 
So als gänzlich unbekannt Band (ich kenne das Problem nur zu gut :-) ), hat man meistens das Glück, mit ausreichend Getränken und watt zu futtern, auskommen zu müssen, damit man auf der Bühne spielen darf.... Ist bei sowas immer nett, wenn dann irgendein begeisterter (oder engagierter) Fan für die Band mit'm Hut rumgeht. Der Veranstalter geht da ja auch ein Risiko ein, wenn er die Band weiter nicht kennt. Sollte sich beim 2. Gig herausstellen, dass die Bude rappelvoll ist (nicht nur VOR dem Auftritt), dann kann man sich so langsam Mal Gedanken über Gage machen...
 
Im Prinzip kannste reinschreiben was de willst.
Ob das bekommst is wieder was anderes.
Wir sagen generell 500€/Gig und bei 50-100Km Anfahrt + 100€
(Essen/Getränke frei)
Das liest sich immer so verdammt viel.
Wenn man aber aufbauen/abbauen und die Zeit berechnet die man unterwegs ist (+Spritgeld) ist es plötzlich garnicht mehr soviel.

Verkauft euch nicht zu billig
 
Mir machen es jeweils so:
- 100.- pro Kopf als Minimum (man ist ja auch fast den ganzen Tag durch einen Gig ausgebucht / für andere Sachen verhindert, muss alles auf und abbauen und transportieren). Das macht dann bei uns (sechs Köpfige Bänd 600.-). Spielen ca. 60min.
- Für die Anlage (wenn sie von uns gestellt werden muss) weitere 100.- (das ist schon super günstig!)
- Freibier und andere Alkoholische Getränke für frei, das sind meistens in der Summe ca. 10 Bier (meistens muss man ja noch fahren)
- Falls verfügbar, ein Abendessen für die Bänd... Sandwiches sind auch ok ;-)
- Jegliche weitere Kosten trägt der Veranstalter, z.B. für die Covers welche wir spielen usw.
- Betrag wird direkt nach dem Konzert in Bar ausgezahlt und allen in der Bänd verteilt. (Haben keine Bändkasse etc.)

Eigentlich wollten wir schon lange mal mehr verlangen... doch leider sind die meisten Veranstalter nicht bereit das zu tun... meistens kommen eher Aussagen vom Veranstalter wie: "was? ihr spielt nicht gratis" oder "für das Geld kann ich ja ein DJ buchen"... leider ist in den letzten 15 Jahren die Attraktivität von Livebands drastisch gesunken... hoffe das ändert sich wieder mal... Für freunde spielen wir sogar gratis ;-) also ich denke 100.- pro Kopf ist super günstig! eigentlich müssten es schon 200.- sein.... Wir sind auch in gewisser Weise bekannt ;-) auf jedem Fall sind jeweils ca. 60 - 80 Leute welche mit Sicherheit wegen uns zu den Gigs kommen... und die konsumieren alle das einte oder andere Getränk... trotzdem sind die meisten Veranstalter sehr knausrig...

TechRider schicken wir auch, meistens kommt es dann aber trotzdem ganz anders...

Über Steuern etc. haben wir uns noch nie Gedanken gemacht... ich denke, dass bei diesen Beträgen das eher unrelevant ist... aber eventuell ist es in Deutschland anders....
 
Hi wir spielen in Band 1 ( bekannt ) meist für € 250,- pro Std. plus € 150,- bis € 250,- für die Anlage ( 3 KW ) pro Abend. Zeit ca. 4 Std.
Wenn die Veranstaltung größer ist und wir dazu leihen müssen wegen der Anlage dann dementsprechend mehr und einen Mixer dazu. Man merkt schon das dies einige Veranstalter abschreckt aber wir haben noch genug Arbeit und spielen da auch nicht mehr für umme. Wir sind alle schon im frühen Mittelalter teils selbständig und wie meine Vorschreiber schon meinen so ein Tag ist futsch.

In Band 2 spielen wir meist so zwischen € 300 - € 500,- Zeit ca. 3 Std. mit kleiner Anlage 1,2 KW, oftmals auch auf die Tür oder Hut.
Bei Freunden kann das auch mal für lau passieren. ( Hut )

Getränke sind meisten dabei und Essen - Menge je nach Veranstalter.

Wenn ihr da einen Gig macht mit max. 45 min. und die Anlage steht schon dort, dann würde ich schauen das Essen und Trinken frei sind und vielleicht eine Proberaummiete ?

Vertrag macht normal der Veranstalter wegen Ausfall - Ersatz und.....

Band 1 ist eine GBR. und wir schreiben dem Veranstalter Quittungen wegen der Abrechnung beider Seiten.
 
Danke für das Feedback bisher. Bzgl. Gage ist es natürlich ein riesen Unterschied, was man eigentlich nehmen müsste und was man bekommt. Daher war ich auch auf Erfahrungsberichte gespannt. Uns schwebt eine großzugige Spritkostenerstattung vor, bei der auch was für die Bandkassen hängen bleibt, sagen wir mal so 200-300€. Für Freunde oder demnächst nen Studentenverein spielen wir auch umsonst, nur wenn mit einer Veranstaltung Gewinn erzielt werden soll, wollen wir nicht kostenlos dazu beitragen. Und das möglichst von Anfang an.

Habt Ihr noch Tips bzgl des Angebotes? Wie formell läuft sowas? Welche Verbindlichkeiten sollte man eingehen, welche nicht?

Gruß
Sven
 
Es kann aber auch durchaus Vorteile bringe, die GbR ordnungsgemäß anzumelden.
Weil man gerade als Hobbyband mehr aufwendet als einnimmt, kann man auf diesem Weg ein paar Hunderter jährlich von der Steuer absetzen. Je nach Steuersatz bleibt da 'ne neue Box bei über. ;-)
 

Je nach dem, wenn wir den Veranstalter mögen oder wir uns einen richtig guten Gig davon versprechen (Stichwort Merch, coole Bands, geiler Club, etc), dann spielen wir auf Tür. Bei anderen Sachen machen wir ne festgage aus. Die kann zwischen 100-250 liegen. Ist der Veranstalter ein Freund, dann spielen wir auch schon mal umsonst bzw. für Bier, Backstage Liebe, etc. ;-) Wir machen das ja als Hobby und wollen ja auch spielen. Da wir eher eine Nische bedienen sind Dorffeste, etc eh nicht unser Gebiet. Wenn halt mal nur 70 zahlende in den kleinen Club kommen, kann man da keine 250€ Gage verlangen. ;-)
 
Wer ist denn der Veranstalter? Direkt die Stadt? Oder 'ne beauftragte Firma? Wenn's die Stadt ist und Ihr da keinen kennt, wird es (wahrscheinlich) Rechnung, Buchung, Quittung geben. Wenn's ein externer Veranstalter ist, ist auch schwarz auf die Kralle drin. Wenn's die Stadt ist und Ihr gefallt, kann es auch mal nen Bonus aus der Sonderkasse gebe, also wenn der Verwaltungsdirektor voll genug ist (erlebt!), der externe Firmenchef hat eher nix zu verschenken.
Zu verhandeln gibt es bei sowas eigentlich nur Gage/Sprit/Busmiete/Happ/Schluck, alles andere werden Standardverträge sein, in denen Ausfall etc. geregelt sind.
Ich würde auch "grundsätzlich" reinschreiben und dann eben auflisten, x€/Mensch + eine "warme Mahlzeit am Tisch" + 5 Freigetränke, Busmiete, Sprit.
Wie kommen wir nun auf "x"?
Ich frage mich, wie eine seit einem Jahr bestehende Band mit kurzem Programm "angefragt" wird, entweder haben die Bandmitglieder eine Vergangenheit und nen Ruf, oder die Stadt hat den planlosen aber langhaarigen Praktikanten ("Du hörst doch Musik") mit der Kapellensuche beauftragt. Was Ihr "wert" seid hängt von vielen Umständen ab, von Eurer zu erwartenden Qualität, von der Vergangenheit der Veranstaltung und von der Konkurrenz.
 
DanielKahPutt schrieb:
Wenn halt mal nur 70 zahlende in den kleinen Club kommen, kann man da keine 250€ Gage verlangen. ;-)
Zum Vergrößern anklicken....
Das sehe ich aber anders... wenn z.B. jeder dieser 70 Leute ein Getränk konsumiert, sind diese 250 locker wieder drin... logisch will der Veranstalter auch was verdienen, aber ohne Band hätte er dann eventuell nur 30 Leute... ich bin fix der Meinung, dass 100.- pro Kopf der Band niemals zu viel sind. Vor allem wenn man bedenkt wie viel ein DJ verlangt... für das Laptop aufstellen und Play drücken...
 
Bez. Gage wurden ja schon einige Hausnummern genannt. Bei kommerziellen Veranstaltungen solltet Ihr immer im Hinterkopf haben, dass die Einnahmen versteuert werden müssen. Der Veranstalter wird Euch daher i.d.R. nach Euren Steuernummern fragen und eine formelle Rechnung verlangen. Wenn Ihr keine bösen Überraschungen erleben wollt, solltet Ihr die Einnahmen auch brav auf Eurer Steuererklärung angeben.

Was die Rahmenbedingungen angeht; Bestandteil des Vertrages sollten neben der vereinbarten Spieldauer Klauseln für den Fall der Absage durch den Veranstalter oder Ausfall euerseits drinstehen. Ggfs. auch der zeitliche Rahmen wann Anfahrt, Aufbau, Spielbeginn, Abbau, etc. Ebenfalls drinstehen sollte, wer die Bühne, die PA, Licht bereitstellt und wer die Kosten für GEMA übernimmt (normalerweise der Veranstalter). Technische Anforderungen, Bühnengrösse etc. regelt man am besten in einem separaten Tech Rider, der Vertragsbestandteil sein sollte.
 
Michiagi schrieb:
Das sehe ich aber anders... wenn z.B. jeder dieser 70 Leute ein Getränk konsumiert, sind diese 250 locker wieder drin... logisch will der Veranstalter auch was verdienen, aber ohne Band hätte er dann eventuell nur 30 Leute... ich bin fix der Meinung, dass 100.- pro Kopf der Band niemals zu viel sind. Vor allem wenn man bedenkt wie viel ein DJ verlangt... für das Laptop aufstellen und Play drücken...
Zum Vergrößern anklicken....

Da ist leider ein Denkfehler. Zumindest bei uns in der Region ist oft der Veranstalter nicht der Clubbetreiber. Bei uns ist es oft so das der Clubebtreiber die Getränke komplett alleine kassiert. Der Veranstalter muss aber noch Clubmiete, Bandgage, Mischer und Co vom Eintritt bezahlen.
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.

Zurück
Oben Unten